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Griff aus Birkenrinde

Nachtschwärmer78

Exilbayer
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16 Februar 2016
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Etne/N
Servus!

Da ich den anderen Griffthread nicht zerschießen will, mach ich jetzt mal liber einen neuen auf.

Ich liebäugel inzwischen auch sehr damit, meine nächste Rute selbst aufzubauen und les mich gerade etwas zu dem Thema ein.
Dabei bin ich über Birkenrinde als Griffmaterial gestolpert.

Auf Fotos gesehen hab ich solche solche zwar ab und zu, aber noch nie selbst einen in der Hand gehabt.
Das Material macht optisch ja schon was her...

Mich würde es v.a. auch reizen sowas selbst zu basteln.
Worauf ich mir da einlassen würde weiß ich bereits...
Da ich selbst eifrig das Birkenmoped schwinge wäre die Materialbeschaffung kein Problem (ich weiß, daß es mit der dickeren sibirischen Birke weniger arbeitsintensiv wäre) und hab Zugang zu einer Schreinerwerkstatt.

Mir stellt sich aber die Frage nach der Praxistauglichkeit dieses Materials:
Also einerseits die Haptik (bin ganz großer Korkfan) andererseits die Haltbarkeit um rauen Praxiseinsatz, im speziellen beim Salzwassereinsatz.

Könnte mir das nämlich an einer einer schicken MeFO-Spinne nämlich gut Vorstellen.
Aber ich hab ein wenig Bedenken, ob die Griffe für das aktive Fischen wirklich geeignet sind, da ich mir das Material, im Vergleich mit Kork oder Duplon, eher hart und kalt und rutschig vorstelle.

Ist Birkenrinde mehr was für die Optik, oder auch im für den regelmäßigen harten Einsatz zu gebrauchen?

Weiß von Euch jemand mehtr darüber, bzw. hat selbst so einen Griff im Einsatz?

Danke schon Mal im vorraus!

Grüße,
Nachtschwärmer
 
Ich hatte mal eine Rute aus Birkenrinde. Das Materialist fast unverwüstlich und beständiger als Kork. Haptik ist in etwa mit Leder zu vergleichen. Ich konnte keine Verschleißerscheinungen oder Angriffe vom Salzwasser feststellen.
Allerdings das Gewicht ist etwas höher als bei anderen Materialien. Beim verkleben ist natürlich auf Wasserfesten Leim zu achten sonst viel Spaß an dem Griff.
 
Morgen,
also Birkenrinde ist alles andere als hart ,kalt und rutschig. Für mich das beste was es an Griffmaterial gibt auch weil es kaum noch guten Kork gibt.
Nachteil ist,das es deutlich schwerer ist von der Mehrarbeit mal abgesehen. Außerdem muß man sehr früh anfangen fein (320 -400) zu schleifen,
was Unmengen an Schleifpapier/leinen braucht. Noch ein Tip: spar dir die Arbeit und hol dir ein Kilo z.B.bei Sagan ,es ist schon ein Unterschied ob man 50
Scheiben oder 150 für 10 cm braucht.
Gruß Jürgen
 
es ist schon ein Unterschied ob man 50
Scheiben oder 150 für 10 cm braucht.
:lacher:

mit 50 -100 Scheiben der sibirischen Birke für 10cm liegst du sicher richtig, bei heimischer Birke
150 Scheiben? Niemals. ich hab es mal versucht, für etwa 12 cm waren es ziemlich genau 400 Scheiben.

Birke ist von der Haptik recht gut mit hochwertigem Kork zu vergleichen, wenn der gesamte Griff
auch etwas härter ist. mit dem Gewicht lässt sich natürlich umgehen, wenn man den Birkenrindengriff nicht
voll ausführt, sondern auch in diesem Falle mit Arbor arbeitet.
20170127_230342.jpg
Hier mal der direkte Vergleich an einem Rollenhalter. Links und rechts heimische Birke, mitte Kork.
 
Thomas hat Recht, Die Herstellung von Birkenrindengriffen ist sehr zeitaufwendig und seine Einschätzung von 400 Scheiben einheimischer Birke für 12 cm für absolut realistisch.
Nach dem Schwingen des "Birkenmopeds" musst Du auch noch dran denken, dass diese Birke geschält werden muss und dann die Rinde langsam getrocknet werden muss, am besten unter Druck, damit sie sich nicht verzieht. Dann beginnt das ausschneiden/Ausstanzen der "Chips", das Bohren, das Verkleben mit wasserfestem Holzleim (unter starker Pressung), das Schleifen (mit Vorsicht denn in dem Status bricht das Ganze noch mal recht "gerne" :angry: ) und zum Schluss noch geölt oder gewachst werden muss, um es letztendlich auf der Rute zu verkleben.
Dann ist allerdings die Haptik absolut genia:a020:l, ist sehr widerstandfähig und sieht super aus!:a020::a020:.
Als Beispiel für den Zeitaufwand. Bei meinem ersten Birkenrindengriff hat mich die Herstellung von rund 28 cm Griff rund 25 Arbeitsstunden gekostet...und ich habe mit dicker sibirischer Birkenrinde gearbeitet, die ich über Ebay gekauft hatte.
Making of Birkenrindengriff.JPG HPIM2805.JPG
 
Danke für Eure Beiträge!

Das hört sich ja alles schon mal sehr gut an!
Technisch gesehen spricht also wenig gegen, aber umso mehr für einen Birkengriff.

Bevor ich mich an meine erste Rute wage, wir eh noch ein wenig Zeit vergehen und für mein Erstlingswerk werde ich wohl doch erstmal ein unedleres Material versauen...
Der Griff wäre was zum Spielen für verregnete Frühjahrs-, Sommer- und Herbstwochen.

Werde also auf jedenfall mal anfangen, mir einen Vorrat Rinde zu anzulegen.
Da ich an der Quelle sitze, hab ich ja gute Möglichkeiten, mir besonders dicke Stücke rauszusuchen.
Hab auch ein bisschen die Hoffnung, daß die norwegischen Birken sich eine etwas dickere Haut zugelegt haben, als die verweichlichten deutschen...

:a010:
 
Ich habe Birken geschält in Norge das ist nicht sooo einfach. dicke Birken haben dicke rinde aber oft dann auch verknorzte und mit Mosen überzogene Stellen das ist nichts für einen griff. Ich habe wohl noch für 3 griffe auf Vorrat aber das dauerte shcon ne woche suchen und abschälen. Birke wächt auch nach dem Schälen weiter und stirbt nicht ab wie andere bäume man muß es nur richtig machen. Birkenrinde wurde früher in Norwegen als Dachrinne benutzt weil die rinde in 100 Jahren nicht wegrottet wegen dem Birkenteer den sie enthält.
Da ist es für so einen rutengriff kein Problem. Habe auch einige Messer mit dem Material hergestellt. Ist wirklich ein HandschmeichRer und strpazierfähig die Rinde.
 
Soweit ich weiß, wurde die Rinde sogar zum abdichten ganzer Dächer verwendet.
Und zwar bei den schönen begrünten "Moosdächern".
Sie scheint also wirklich ganz schön was halten, auch wenn es mir ein Rätsel ist, da in der Natur auch Birkenrinde normalerweise recht problemlos verrottet...

Und es lässt sich ja auch noch so einiges anderes aus der Rinde herstellen.

Hier sieht man auch immer wieder Birken, die stehend geschält wurden.
Da mich diese alten Handwerktechniken sehr interessieren, hatte ich sowieso Lust sowas mal zu versuchen.

Bei Fällungen habe ich natürlich den großen Vorteil, daß ich mir am liegenden Stamm problemlos die Filetstücke raussuchen kann.
Auch wenn der der untere Stammteil stark verkorkt ist, finden sich auch bei alten Bäumen in ein paar Metern Höhe meist reichlich glatte Rinde.
Habe jedoch meine Zweifel, ob sich die Rinde auch bei im Winter geschlagenen Bäumen vernünftig lösen läßt.
Aber ich will ja kein Dach decken.
Für das bisschen für einen Rutengriff wird es schon reichen...
 
Vertue dich mal nicht so ein paar Stücke reichen nicht wirklich. Man muß die Rinde im Mai, Juni schälen wenn der Baum im Saft steht. Bei gefällten Stämmen wird es kaum gehen vernünftige Schwarten zu bekommen.
 
Ich hab es auch schon bei gefällten Bäumen gemacht, hab allerdings den Vorteil, dass ich 2 Bekannte habe,
die mit Baumfällungen beschäftigt sind und da bekomme ich dann die Info wo und wann ich mir die Rinde
abpolken kann. Das ist wirklich nicht ohne. Je jünger die Rinde, umso dünner ist sie, darum ist sie zwar in größerer
Höhe schön glatt, aber natürlich auch deutlich dünner.
Es spricht wohl nichts dagegen, sich die Rinde fertig zu kaufen, nur wenn du wirklich nicht weisst, was du mit deiner
Zeit anfangen sollst, lohnt es sich, die Rinde selber zu ernten.
 
Soweit ich weiß, wurde die Rinde sogar zum abdichten ganzer Dächer verwendet.
Und zwar bei den schönen begrünten "Moosdächern".
Sie scheint also wirklich ganz schön was halten, auch wenn es mir ein Rätsel ist, da in der Natur auch Birkenrinde normalerweise recht problemlos verrottet...

Und es lässt sich ja auch noch so einiges anderes aus der Rinde herstellen.

Hier sieht man auch immer wieder Birken, die stehend geschält wurden.
Da mich diese alten Handwerktechniken sehr interessieren, hatte ich sowieso Lust sowas mal zu versuchen.

Bei Fällungen habe ich natürlich den großen Vorteil, daß ich mir am liegenden Stamm problemlos die Filetstücke raussuchen kann.
Auch wenn der der untere Stammteil stark verkorkt ist, finden sich auch bei alten Bäumen in ein paar Metern Höhe meist reichlich glatte Rinde.
Habe jedoch meine Zweifel, ob sich die Rinde auch bei im Winter geschlagenen Bäumen vernünftig lösen läßt.
Aber ich will ja kein Dach decken.
Für das bisschen für einen Rutengriff wird es schon reichen...


Was ist denn aus deinem Projekt Birkenrinde geworden?
 
Schlummert.:a050:

Im Winter geht die Rinde nicht ab und im Sommer hab ich nix gefällt.:p075:

Und aus dem geplanten Rutenbauen als Winterbeschäftigung ist jetzt Fliegenbinden geworden...:k020:


Aber vergessen hab ich das ganze nicht.
Wenn sich die Gelegenheit ergibt, werde ich mir Material mitnehmen und mal ein Probestück machen!
 
Das ist selbstgeerntete Rinde aus dem Jahr 2016 oder schon 2015 bis jetzt habe ich ca 25 cm Grifflänge zusammen etwas fehlt noch oder ich mache ein stück naturblank das gefällt mir aber nicht so gut.
 
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