Gestern war es wieder soweit

Ein paar Tage später hat es uns dann auch erwischt - das erste Mal in vielen Jahren Meeresangelei in Norwegen.

Ich war mit meinem Sohn in einem Oien 530 Yamaha 30PS nachmittags vor Mandal unterwegs. (Das Oien ist ein Kategorie C Boot, ich finde die zum küstennahen Fischen wirklich gut geeignet, und die Yamahas kenne ich auch als zuverlässig, 30PS saind bei 2 Personen ok).
Weil es mir im offenen Wasser zu windig war (sobald da da irgendwo Schaum zu sehen ist, fahre ich nicht aus den Schären raus) fischten wir im Winschatten von Lande und den Schären im Bankefjorden, immer bis Harkniba / Indre Hattesholmen. Windrichtung war West Nordwest, vlt 7-8m/s. Im Fjord natürlich weniger, vlt 4m/s, keine sich brechenden Wellen, geschweige Schaumkronen.
Mit dem Boot bei dem Wind und den Wellen also absolut problemlos, selbst außerhalb vom Bankefjord.

Dann startete aber am Ende der Drift Höhe Indre Hattesholmen plötzlich der Motor nicht mehr, (den wir schon eine knappe Woche ohne Probleme in Benutzung hatten), alles rumprobieren nützte nix. Alles möglich versucht (main switch, Kraftstoff, Unterdruck im Tank, Schraube, Notausschalter, Motor hoch/runter...wärenddessen trieb uns der Wind nach Osten raus aus dem Bankefjord auf den Mannesfjorden. Nach 500m war dann nix mehr mit Windschatten, und die 7-8/s hatten uns im Griff. Keine Chance, dagegen anzurudern. Ohne Hilfe wäre das sehr unschön geworden. Warscheinlich hätte es uns auf die östlich gelegenen Inseln Faeroy oder Skjaernoy gedrückt.

Da unser Vermieter nicht da war und die Boote der Einheimischen (die ihre Lobster-Kästen kontrollierten) alle 1km entfernt am Leisundholmen Richtung See abbiegen, blieb nur die 112.
Nach knapp 30 Minuten war ein verständigter Fischtrawler da, der hat uns bis hinter Stusoy geschleppt. Das RS Bilet aus Mandal war kurz darauf da, hat uns an Bord geholt und das Oien die Marina nach Mandal geschleppt.

Muss ich nicht noch mal haben.
Das ganze hinterlässt bei mir ein wenig einen faden Geschmack. Ich bin mittlerweile 48, habe den SBF See (das soll jetzt nicht viel heißen) und über 30 Jahre Angel- und Bootserfahrung auf der See in Norwegen (und früher waren die Motoren wesentlich unzuverlässiger!). Ich halte mich auch für eher vorsichtig, was das Rausfahren betrifft. Andererseits ist es ja praktisch fast nicht möglich, nur Spots anzufahren, bei denen man nach Motorschaden mit Rudern wieder an Land kommt.

Das Wichtigste ist klar: immer 2 geladene Handys mit Powerbank dabei.

Das Boot war übrigens schon am nächste Tag repariert. Vergaserschaden. Wir sind danach nicht mehr rausgefahren.
 
Naja ein Seebootführerschein alleine macht es ja nicht. Ich verstehe aber nicht wie man bei 8 m/sec noch rausfährt. Schon garnicht auf offene See. Bei 4 m/ sec kann ich schon nicht mehr vernünftig angeln obwoh oder gerade deswegen ich ein Pilothouse mit 6,3m Fahre. Wenn ich Ausfahrten auf den Atlantik unternehme dann sind bei mir 4 m/sec schon zu viel und bleibe daheim. Trotzdem habt ihr ja die Situation gut gemeistert. :a020:
 
Naja ein Seebootführerschein alleine macht es ja nicht. Ich verstehe aber nicht wie man bei 8 m/sec noch rausfährt. Schon garnicht auf offene See. Bei 4 m/ sec kann ich schon nicht mehr vernünftig angeln obwoh oder gerade deswegen ich ein Pilothouse mit 6,3m Fahre. Wenn ich Ausfahrten auf den Atlantik unternehme dann sind bei mir 4 m/sec schon zu viel und bleibe daheim. Trotzdem habt ihr ja die Situation gut gemeistert. :a020:
nicht selten ist man in so einer Situation als Bootsführer als "Weichei" verschrien - weil der sich nicht raustraut fangen wir nichts (so oder ähliches ist öfter zu hören)...
alles schon erlebt - wenngleich der ein oder andere "harten Jung" nur noch im sitzen "angeln" kann respektive das was man bei einer Dünung von über 3 mtr noch angeln nennen kann - ein kontrolliertes angeln in Grundnähe ist da einfach nicht mehr möglich was die vielen Hänger dieser beratungsresistenten "Seebären" auch bewiesen haben - ganz ungeachtet der hohen Verletzungsgefahr...
Dabei hat man als Bootsführer zumindest die moralische Verantwortung für die Mitfahrer an Bord (so viel Verständnis sollte man eigentlich von jedem der auf ein Boot geht erwarten können)
 
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