Genehmigter Raubbau am Boddenhecht

Fleinvær

Stammnaffe
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Sehr interessanter Fakt

 
Habe dieses Video auch zugesandt bekommen.Schön das die Insulaner schon merken das in der Nebensaison mitlerweile die Angler wegbleiben.Ist auch normal,vom einst besten Hechtrevier Europas oder von Big Mama Island sind leider nur noch Träume übergeblieben.Angler die nichts fangen kommen halt nicht wieder.

Ich beobachte schon einige Zeit jährlich die Anlandestatistiken der Fischart Hecht.Diese findet man auf Seiten des Lallf's für die letzten 10 Jahre und auch noch weiter rückblickend für unterschiedliche Fanggebiete.

Der Fischereidruck ist aber auch durch uns Angler in den letzten Jahren dort stark gestiegen.Da gab es und gibt es auch viele die einfach nicht Maß halten können.

Ich hoffe das solche Nachrichten und auch die Studie und aktuelle Umfrage zum Boddenhecht da was positives bewirken können.
 
Zuletzt bearbeitet:
1Euro/kg! Unterirdisches Ressourcenmanagement. Wenn man bedenkt, was man mit angelnden Touristen verdienen könnte. Und bei C&R vielleicht noch mehrfach.
 
Ich bin auch schon als Boddenneuling dort gewesen. Mit gutem Guiding. Kaum was gefangen. Erhebliche Kosten. Hotel, Guiding etc. .Die Berufsfischer wollen den Hecht (niedriger Marktpreis) ausrotten und den Zander (hoher Marktpreis) etablieren. Ob das funktioniert?
 
Das Problem ist das der Fischer dort nicht direkt am Angeltourismus verdient.Die Gebühr für die Angelkarten kassiert das Land.Direkte Vermietung Unterkünfte/,Boote vom Fischer ist eine Ausnahmeerscheinung.
Wenn ich da als Gegenbeispiel die Müritzfischer nehme....die verdienen auch an den Angelkarten,da ist aber das Geschäftsmodel derer sehr stark gekoppelt mit den Angeltouristen(Fewo,Bootsvermietung,Bewirtung,etc.)
Fischer und Angler haben an den Küstengewässern in MV meist keine win-win Situation,sondern sie stehen in direkter Konkurenz.
 
Stimmt. In der Seenplatte habe ich auch schon hervorragend gefangen. Auf lange Sicht ist das Vorgehen in den Bodden sicher aber nicht Zukunftsfähig. Besser wäre eine Einbindung der Berufsfischer in den Wertschöpfungsprozess des Angeltourismus. Niemand weiß was passiert wenn der Mensch eine Spezies gegen eine andere austauscht.
 
So ist halt der Mensch, erst wird alles platt gemacht und dann geht das Geheule los. Dann gibts wieder Schuldzuweisungen ohne Ende...... Der Mensch bezeichnet sich als intelligenteste Spezies des Planeten. Doch keine andere Tierart "sägt so sehr die Äste ab auf denen sie sitzen"! Mittlerweile sägt der Mensch ja nicht nur die Äste sodern werkelt kräftig am ganzen Baum. Speziell gucken die Tierschützer vieler Organisationen nur über die Wasserlinie, sprich Kormorane, Fischotter usw. Gut...in einem vom Menschen "befreiten" Naturraum würde sich ein Gleichtgewichtssystem zwischen den "teilnehmenden Tierarten" erhalten. Aber eben nicht, wenn der Mensch wirtschaftliche Interessen verfolgt und dabei den Puffer des Ökosystems überfordert.
Wenn das alles so stimmt, wie im Video dargestellt, müssten die Fischer allesamt ihren Kollegen ächten. Wenn sie aber davon träumen, den Hecht gegen den Zander "auszutauschen" dann werden sie hoffentlich schnell aufwachen. So einfach ist das nicht!!!!
Es wäre ein großer Fortschritt die Interessen der Fischer und der Freizeitindustrie zu koppeln und eine WIN-WIN-Situation zu gestalten aber dazu müssten fähige Politiker vor Ort tätig werden....... Übrigens gibt es, in meinen Augen, eine ähnliche Situation in Norwegen (keine Win-Win Strategie der Regierung) und daraus resultierend eine Konfrontation anstatt Kooperation.
Petri-Heil
 
Ach Leute, schön das es dafür endlich mal den einen oder anderen Interresenten gibt.
Dieses Verhalten ist bei den Fischern schon lange gang und gebe, der Hecht geht seit Jahren
zum großen Teil ins Fischmehl. Den alten Fischern ist Nachhaltigkeit nähmlich egal, da sie
für ihre Rente in den letzten Jahren gut verdienen müssen kloppen die alles raus was geht.
Es ist ihnen auch völlig Rille ob sich da ein Laich oder Schongebiet befindet, sie machen das was sie schon
immer gemacht haben... ERNTEN... Sie geben nix sie nehmen nur :angry:
... gut sonst kommt es mir gleich wieder
 
Sicher haben die Fischer einen erheblichen Anteil an der Grösse und Zusammensetzung der Hechtpopulation.Aber sie sind halt Fischer und müssen halt irgendwie ihre Brötchen verdienen.Solange der Gesetzgeber da keine anderen Rahmenbedingungen für die Fischer schafft wird sich daran nichts ändern.

Weiterhin hat die Zahl der Anglerschaft die letzten Jahre sehr zugenommen und viele Hunde sind bekanntlich auch des HasenTod.In vielen Bundesländern geht von Jan bis April wenig bis überhaupt nichts in Sachen Hechtangeln.Im Januar,Februar darf in den Boddengewässern munter weitergeangelt werden und halb Deutschland "höckert" dann auf den Boddenhechten rum.
Wenn die Hechte reden könnten wären sie super Verkaufsberater im Fachgeschäft.Sie kennen jedes Ködermodel mit Farbbezeichnung auswendig,soviel Gummi,Plaste und Eisen fliegen den jedes Jahr um die Ohren...

Stichwort Guiding:Ich halte da nix von,damit ein Geschäft zu betreiben.Da gibts mitlerweile auch zu viele Unternehmen,die ein Stück vom Kuchen abhaben wollen.Wenn dann nur noch gute Fänge in bestimmten Bereichen möglich sind und ein Unternehmen ständig diese guten Fangplätze anfährt sind diese Plätze früher oder später verbrannt und msn bekommt da kaum noch ne Schuppe zu sehen.Das gilt auch selbst dann ,wenn kein Fisch entnommen wird.

Es gibt also viele "Baustellen" beim Thema Boddenhecht.
 
Die Anzahl der Betriebe : Kl.Hochsee- und Küstenfischerei hat sich in den letzten 30 Jahren aber schon halbiert.

 
Wenn die Entnahmemenge der Fischer sich im Durchschnitt erhöht und die Zahl der Angler steigt,ändert sich am Sachverhalt aber nichts.
 
Es ist wie immer, jeder zeigt mit dem Finger auf den Anderen. Das Problem ist aber die Summe aller Handlungen und Gegebenheiten.
Wir haben die Fischer die zum Teil unkontrolliert und ohne Quote Fisch entnehmen und ewig lange Netze stellen.
Gesehen habe ich das im GJB, Wieker Bodden und Strelasund,ausserdem ist die Population an Kormoranen auch nicht kleiner geworden.
Bei uns Anglern gibt es auch genug Schwarze Schafe und Guiding-Unternehmen schießen wie Pilze aus dem Boden.
Heringe werden jedes Jahr weniger und es gibt somit weniger Futter für die Hechte. Die Tagesquote der Angler ist auch viel zu hoch,
da darf ich theoretisch 3 Hechte und 3 Zander mitnehmen aus der Ostsee aber nur 5 (2) Dorsche. Das Verhältnis von Lachs(3) zu Dorsch(5)
ist genauso behämmert.
Meiner Meinung nach hilft hier nur wenn alle beteiligten Protagonisten(Fischer,Angler,Guides,Tourismus, Wissenschaft,Politik,etc.)
aufeinander zugehen und einen Konsens finden, bevor ein noch nachhaltigerer Schaden entsteht.
 
So ist es ... weniger Fischer fangen mehr
Bei den Preisen die sie erhalten ist das auch kein Wunder das es so ist.
Da sie nicht in der Lage oder Willens weniger Fisch zu höheren Preisen anzubieten,
zahlt der Großhandel eben weniger also müssen sie um ihrern Schnitt zu machen
mehr fangen. Das sie sich damit selbst den Boden unter den Füßen wegziehen haben
die wenigsten begriffen. Wenn ich mich recht erinnere gab es bis 1990 in Gager eine
Forellenzucht, da gab es eine Aufzuchtstation in der auch Hecht erbrütet und dann in den Bodden besetzt
wurde. Da wurden die gefangenen Hechte abgestreift und dann verwertet bzw zurückgesetzt
und die Fischer hatten auf Staatlicher Ebene noch ein Zubrot. Genau so etwas sollte es wieder geben und wäre
bestimmt ein Anreiz die Bestände wieder aufzubauen statt sie auf Teufel komm raus kaputt zumachen.
Nach der Wende war das aber nicht mehr rentabel und wurde wie vieles platt gemacht.
 
Nun erkläre man mir aber mal, weniger Fischer fangen mehr Hecht, obwohl der Bestand immer schlechter wird? Wie geht denn das?
Ist es nicht eher so, dass der Bestand an fangbaren Hechten für die Angler, durch den Angeldruck/releasen immer geringer wird und dies das Problem der unzähligen Angler und Guides ist, weil sie eben immer geringere Erfolge haben?

Wenn kein Fisch mehr da wäre, könnten ja auch die Fischer nix fangen.

Und zum Punkt das die Laichhechte gefangen werden, wenn der Fischer sie im Herbst mit dem Netz fängt, werden auch die im Frühjahr nicht Laichen...



So ist es ... weniger Fischer fangen mehr
Bei den Preisen die sie erhalten ist das auch kein Wunder das es so ist.
Da sie nicht in der Lage oder Willens weniger Fisch zu höheren Preisen anzubieten,
zahlt der Großhandel eben weniger also müssen sie um ihrern Schnitt zu machen
mehr fangen. Das sie sich damit selbst den Boden unter den Füßen wegziehen haben
die wenigsten begriffen. Wenn ich mich recht erinnere gab es bis 1990 in Gager eine
Forellenzucht, da gab es eine Aufzuchtstation in der auch Hecht erbrütet und dann in den Bodden besetzt
wurde. Da wurden die gefangenen Hechte abgestreift und dann verwertet bzw zurückgesetzt
und die Fischer hatten auf Staatlicher Ebene noch ein Zubrot. Genau so etwas sollte es wieder geben und wäre
bestimmt ein Anreiz die Bestände wieder aufzubauen statt sie auf Teufel komm raus kaputt zumachen.
Nach der Wende war das aber nicht mehr rentabel und wurde wie vieles platt gemacht.
 
Nun erkläre man mir aber mal, weniger Fischer fangen mehr Hecht, obwohl der Bestand immer schlechter wird? Wie geht denn das?
Ist es nicht eher so, dass der Bestand an fangbaren Hechten für die Angler, durch den Angeldruck/releasen immer geringer wird und dies das Problem der unzähligen Angler und Guides ist, weil sie eben immer geringere Erfolge haben?

Wenn kein Fisch mehr da wäre, könnten ja auch die Fischer nix fangen.

Und zum Punkt das die Laichhechte gefangen werden, wenn der Fischer sie im Herbst mit dem Netz fängt, werden auch die im Frühjahr nicht Laichen...

Die Hechte versammeln sich zum Laichen an bestimmte Stellen und sind leichte Beute.
War in den Boddengewässern schon immer so.
 
Ist mir schon klar das sie sich jetzt zum Laichen sammeln und somit besser fangbar sind...
Ändert aber nix an dem Punkt wann so ein Hecht entnommen wird, der nicht weder als Winter-noch als Sommerfang nochmal...

Und klar sammeln sich die Hechte, wenn doch aber angeblich kaum noch welche da sind, wie kommt es dann immer noch zu stabilen Fangzahlen?
 
Ist mir schon klar das sie sich jetzt zum Laichen sammeln und somit besser fangbar sind...
Ändert aber nix an dem Punkt wann so ein Hecht entnommen wird, der nicht weder als Winter-noch als Sommerfang nochmal...

Und klar sammeln sich die Hechte, wenn doch aber angeblich kaum noch welche da sind, wie kommt es dann immer noch zu stabilen Fangzahlen?
Das war schon immer eine endlose Diskussion, beim Dorsch auch schon, Fische entnehmen die mehr oder weniger kurz vorm laichen sind macht keinen Sinn,
jedenfalls nicht für den Fischbestand, ein großer Anteil vom Gewicht der Fische sind Laichprodukte.

Bei den Boddengewässer kommt noch dazu, dass sich die Fische in den Wintermonaten in bestimmten Zonen (Winterlager) konzentrieren.
Nach meiner Meinung nicht nur zum laichen sondern auch wegen dem Salzgehalt / Strömung.
Der Fischer hat hier Hechte gefangen die sich im Sommer auf eine große Wasserfläche verteilt hätten.

Zur Wertschöpfung wurde hier ja schon einiges geschrieben, die Anzahl der Angler die solch eine Fischmenge entnommen hätten wäre verdammt groß gewesen,
meistens wird ja C&R praktiziert, da wären viele € in der Region geblieben.

Wenn man aber solche Bilder sieht kann man die Lust verlieren in die Region zum Angeln zu fahren.
 
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