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Fosen: Back to Ben oder Heilbutt 2.0

Agni

Stammnaffe
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27 August 2018
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82
Ort
Georgsmarienhütte
Ich glaub es geht schon wieder los, das singt mein Gehirn schon seit Stunden, naja, eigentlich schon seit Anfang der Woche. Den Countdown auf dem Handy haben wir in den letzten Tagen ganz genau im Blick behalten und die immer kleiner werdenden Zahlen mit wachsender Begeisterung beobachtet.

Und jetzt ist es endlich soweit, wir sind auf der Bahn, das Auto ist voll bis unters Dach, die Laune super und los geht es.

Das Packen war mal wieder eine Herausforderung, aber mit genauer Planung der Männer konnten alle Gepäckstücke ihren Platz finden und dürfen somit gemeinsam mit uns die Reise antreten. Eine umfangreiche Skizzensammlung zu den einzelnen Packschichten hat mich zwar kurz zum Schmunzeln gebracht, aber den Zweck hat sie auf jeden Fall erfüllt.

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Uns, das waren bis gerade noch Mareiko und ich, Jason laden wir gleich direkt nach dem Klingeln der Schulglocke ein. Elisa ist diesmal nicht mit von der Partie. Sie ist eine Woche auf einem Schachturnier, da muss man Prioritäten setzen.

So geht es diesmal zu Dritt in den Norden und auf die Jagd nach diversen schuppigen Gesellen die den Weg in unsere Bütt finden sollen. Nachdem wir letztes Jahr mit Heilbutt verwöhnt wurden, sind wir diese Jahr wieder heiß. Wenn das einmal, zweimal, dreimal klappt dann muss sich das doch wiederholen lassen?! Wir hoffen zumindest und haben die passenden Rezepte mit an Bord.

Die Reise beginnt mit einer kleinen Aufregung. Mitten in Hildesheim, Jason gerade an Bord, riesige Kreuzung, 13.15, zwei muntere Gestalten in orange machen irgendetwas und bums, aus der roten Ampel 5 Autos vor uns wird ein Discolicht. Und der Mareiko kriegt direkt Schweißausbrüche und Schnappatmung. In seinem Kopf fährt die Fähre schon ohne uns..;-)

Wir anderen sind hingegen die Ruhe selbst und nehmen die kleinen Hindernisse ziemlich entspannt und sportlich.

In diesem Sinne, wir sind jetzt unterwegs und melden uns wieder…
 
Dann wünsche weiter eine problemlose Anreise und die besten Bedingungen vor Ort.
 
Kommt Gesund und knitterfrei oben an und nur stramme Leinen gewünscht. :genau: :a010:
 
Wir sind in Norwegen!
Was für ein schönes Gefühl und zwar immer wieder. Der Blick von der Fähre aufs Wasser, die Einfahrt nach Oslo, ein bisschen wie nach Hause kommen.


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Nachdem wir gestern gut bis Frederikshavn durchgekommen sind, haben wir uns zum Abendessen einen Tisch im 2takt reserviert. Da waren wir schon zweimal, immer wieder lecker und eine gute Einstimmung auf die Überfahrt. Außerdem können wir das Auto direkt am Fähranleger stehen lassen und die paar Schritte zu Fuß machen. Da sitzt dann auch ein Bier zum Essen drin…;-)

Die gewünschten Muscheln gab es zwar nicht (März endet ja auch nicht auf „r“) dafür aber lecker Burger, Salat mit Lachs und Rindertartar. Vorweg haben wir uns ganz dekadent eine Auster gegönnt…

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Die Überfahrt verlief dann zum Glück ruhig und nach einem stärkenden Frühstück geht es ab ins Auto, mal sehen was der Zoll zu unserem Zollzettelchen sagt…

Ich sage mal so, rote Spur, an allen anderen vorbei, außer uns hat offenbar keiner etwas anzumelden, dann zum Zollbeamten. Der lehnt sich durchs Fenster, schaut auf den Zettel, auf uns, wieder auf den Zettel, fragt nach Jasons Alter, dann kurze Stille (was auch immer er da im Kopf gerechnet hat, wir werden es wohl nie erfahren) dann hat er sich entschieden und wir müssen einen Teil Bier und etwas Schnaps verzollen. Das ist okay und dann geht es endlich los auf die Piste gen Fosen. Mal sehen wie es sich schneetechnisch entwickelt…
 
Kinder wie die Zeit vergeht, 24 Stunden sind in Norwegen gefühlt viel kürzer als irgendwo anders auf der Welt.

Wir sind am Samstag noch wohlbehalten auf Fosen angekommen. Die Straßen unterwegs selbst auf dem Fjell waren schneefrei, die Landschaft jedoch noch ganz in weiß gehüllt. Bei strahlendem Sonnenschein war die Fahrt ein Genuss und verging wie im Fluge.

Hier ein paar Impressionen von unterwegs:
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Abends haben wir dann um wenige Minuten die Fähre zur Insel verpasst, die am Wochenende nur im Stundentakt fährt. Allerdings versüsste uns ein schöner Sonnenuntergang die Stimmung mit verschiedenen Lichtspielen im Himmel und Meer. Angekommen, loslassen, Urlaub…
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Es folgte dann der gestrige Tag, Samstag war es wohl. Die erste Ausfahrt stand an. Allerdings ließ das Wetter etwas zu wünschen übrig. Es gab Schnee in allen Variationen, von oben, von links oder von rechts. An eine Ausfahrt war nicht zu denken und so tackelten wir unsere Sachen auf und beobachteten sehnsüchtig das Wetter, wie es immer wieder die geballte Kraft auf die Erde schickte. Die Jungs starteten dann doch noch einen Versuch von Land, der jedoch fischtechnisch leider scheiterte. Also wieder Schneefotos :-)
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Endlich, es ist soweit.
Das Wetter ist uns hold, wir sind heiß wie Frittenfett und auch etwas fassungslos. Nach dem gestrigen Schneetreiben scheint heute die Sonne, der Himmel ist blitzeblau und der Wind ist förmlich im Schlafmodus. Allerdings ist der gestrige Schnee heute doch eine ziemlich Herausforderung, die Straßen sind weiß und wenn wir auch gut zum Einkaufen kommen, natürlich mit der gebotenen Vorsicht und überschaubarem Tempo, sind einige LKWs ziemlich am Limit. Einen lassen wir im Kreisel wortwörtlich an uns vorüberziehen, geladen hat er einen Anhänger voller Steine, die Vorderreifen rutschen ohne zu greifen. Aber das scheint kein Problem, also nicht im Kreisel in die Runde, nein, einlenken und geradeaus über den Supermarkt. Das Tempo treibt uns schon beim Zugucken die Schweißperlen auf die Stirn.

Auf dem Rückweg dann Rums, vor uns wird ein Schild an den Straßenrand gestellt, der Verkehr wird ab hier von Menschenhand geregelt, zwei Fahrzeuge, Leute steigen aus, steigen ein, tragen eine rote Kelle und Funkgeräte. Nur für uns interessieren sie sich nicht, obwohl wir brav warten. Das entpuppt sich schnell als Fehler, wir müssen uns ein Stück zurückrollen lassen, um den nötigen Grip für die Weiterfahrt zu bekommen. Und mit der nächsten Kurve sehen wir auch den Grund für das Schild. Die uns entgegenkommenden LKWs schaffen es nicht und stehen auf der Gegenfahrbahn. Da haben wir nochmal Glück gehabt und insgeheim sind wir froh, dass unser Einkauf erstmal die nächsten Tage unser Überleben sichert.

Jetzt aber, nach dem Frühstück geht es endlich los. Alles rein ins Auto und ab in den Hafen, wir rechnen schon damit, dass der Rückweg vermutlich zu Fuß angetreten werden muss. Nach gefühlten 100 wärmenden Klamottenschichten, das Anziehen ist immer wieder eine Herausforderung, ist das Boot schnell fertig und der ersten Ausfahrt steht nix mehr im Wege.

Wir lassen es langsam angehen, es ist kaum Drift und wir dümpeln immer wieder mehr oder weniger auf der Stelle. Schließlich steigen zwei schöne Seelache, keine Riesen aber damit ist das Essen erstmal gesichert, ein. Im Laufe der Zeit gesellen sich noch eine gute Handvoll Schellis dazu, zwei sind richtig stattlich, und ein paar verirrte Dorsche. Das Highlight habe ich schließlich an der Angel, irgendwas ist dran, lässt sich aber wie ein nasser Sack an die Oberfläche befördern. Ein Seestern, eine Pflanze, irgendwas vom Grund? Nein, zur Überraschung aller ein Kalmar, ganz schön groß und etwas gruselig, wie er uns so vorwurfsvoll anguckt. Na, das kann ja was werden mit der Verarbeitung…

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Nach vier Stunden fahren wir rein, Fische versorgen und das Projekt „Kalmar“ angehen. Was soll ich sagen, YouTube gibt ja Aufschluss über Vieles und so habe ich ihn gereinigt, geschnippelt und die eine Hälfte mariniert.

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Da das ein Weilchen dauert gab es zweierlei Sashimi, wie jedes Mal soooo lecker.

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Später haben wir den Kalmar kurz in der Pfanne angebraten.
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Dazu Baguette und Aioli, für mit der Hand und mit Schneebesen aufgeschlagen echt gut gelungen. Das Ergebnis ist noch nicht ganz optimal für unseren Geschmack, aber ein halber Kamerad ist noch da, da versuchen wir morgen nochmal unser Glück…
 
Viel Spaß euch noch auf Fosen, das geht doch schon mal gut los, auch mal schöner weißer Schnee. Hoffendlich bleibt er reichlich neben der Straße , denn am Montag rollen wir auch auf Fosen in Hongsand ein, so der Plan.
 
Na dann wünsche ich euch viel Spaß und bestes Wetter
Gruß an Jana :a010:
 
Happy Birthday!
Heute hat der Mareiko Geburtstag, also heißt es früh aufstehen, Kuchen backen und den Geburtstagstisch mit Frühstück vorbereiten. Natürlich hat der feine Herr an seinem Ehrentag eine genaue Vorstellung vom Kuchen, eine Schwarzwälder Kirschtorte soll es sein, aber mit Heidelbeeren, passend zu Norwegen. Ist ja kein Problem, hatte alles entsprechend eingekauft und so hätte es auch losgehen können. Der fehlende Mixer war zwar in meinem Kopf, aber leider nicht im Haus. Und auch in keinem anderen Haus. Also mussten Muskelkraft her und ein Schneebesen. Mit dem ging es früh um 07.00 los, Jason und ich haben uns tapfer abgewechselt. Der Biskuit, laut Rezept 5 Minuten mit dem Mixer schlagen auf höchster Stufe, war eine Herausforderung. Aber wir haben es hinbekommen, er sah bilderbuchmäßig aus.

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Um ihn zu Dritteln haben wir Angelsehne genutzt, sind ja im Angelurlaub…;-)

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Nach dem Liter Sahne, der selbstverständlich auch Päckchen für Päckchen aufgeschlagen wurde, wurden noch die Heidelbeeren vorschriftsmäßig eingekocht. Dann hieß es nur noch aufeinanderschichten, ausdekorieren und voilà, fertig war das Prachtstück! Ach ja, wir haben natürlich kein Kirschwasser verwendet, sondern Beerenlikör, soll ja alles zusammen passen.

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Dann durfte das Geburtstagskind endlich raus aus dem Zimmer und ich denke er hat sich gefreut. Leider haben wir festgestellt, Tortenfotos gibt es reichlich aber keins vom Geburtstagstisch. Sah aber gut aus…:-))

Dann ging es aufs Wasser, wir wollen Fisch. Also warm anziehen, und los. Wir waren fleißig, die Sonne hat uns gewärmt, der Wind war zu vernachlässigen. Leider war auch die Drift kaum spürbar, das machte das Angeln herausfordernd. Ich sage mal so, freiwillig sind uns die Fische nicht ins Boot gesprungen, wir haben jeden hart erarbeitet. Ein paar schöne Dorsche und sehr anständige Schellis waren dabei.

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Abends gab es dann nochmal Kalmar, diesmal frittiert, sehr lecker. Und ein kleiner Leng fand ebenfalls seinen Weg ins heiße Öl. Wirklich gut und passend nach den Tag.

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Den Abend haben wir dann zünftig mit Freunden und dem ein oder anderen Kaltgetränk ausklingen lassen, so wie es sich gehört.
 
Der Geburtstag war natürlich schon gestern, immer diese Zeitverschiebung. Dennoch könnte ich mir keinen besseren Geburtstag vorstellen, zusammen mit der Family in Norwegen.
Mein Kumpel Mario hatte mir ein ganz besonderes Geschenk bereitet.
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Der Kollege war sehr gesellig und wir konnten noch viel Spaß mit ihm am Abend haben.
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Heute gesellten sich 2 weitere Kollegen dazu und gleich gibts die 3 mit lecker Aioli und Steinofenbaguette.
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Wettertechnisch war heute wieder ein super Tag, Sonne, etwas Drift und angenehm warm bei um die Null Grad. Allerdings wollten die Fische nicht so richtig. Erst dümpelten wir 3 Stunden von einem erfolgsversprechenden Platz zum nächsten ohne jeglichen Fischkontakt. Danach konnten wir jedoch noch einige Dorsche und Schellis zur Mitfahrt begeistern. Fischbilder gibt es leider heute keine, wir hoffen noch auf den großen Fang in den nächsten Tagen. Daher nur ein paar Impressionen vom schönen Tag auf dem Wasser.
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Jetzt ist langsam die Sonne untergegangen und morgen folgt der nächste Tag, mit hoffentlich mehr Fischen. Wetter bleibt stabil.
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Herzlichen Glückwunsch nachträglich und alles Gute , viel Gesundheit und viel Spaß, da habt ihr ja dort das richtige Geburtstagsambiente. Wenns Wetter weiterhin so paßt, kommen auch noch schöne Fische,die wollen sich das schöne Wetter auch mal genauer ansehen, mal ausner Bütt.
 
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