•   
  •   
 
 
 

Fosen 2020-COVID 19-Jetzt erst recht!

Bunny

Stammnaffe
Registriert
9 Dezember 2007
Beiträge
234
Zwei Bitten vorweg: Dies ist ein Familienbericht, kein Hardcore angeln. Daher kann es auch mal passieren, dass wir einen Tag nicht angeln. Und Nummer zwei, bitte keine COVID19 Diskussionen, darüber haben wir im Forum schon genug diskutiert.

COVID19.jpg

Was uns nicht stoppen konnte: Leider ist unsere Frühjahrstour auf die geliebte Insel Fosen bereits ausgefallen, aber wie ihr dem Titel entnehmen könnt, hat es jetzt im Juli geklappt, und das Jahr ist ja noch lang. Dieses Jahr ist eh alles anders. Also gebangtes Warten am 10. Juli und ja, die Norgies machen pünktlich zum 15. Juli die Grenzen wieder auf. Na passt doch, wir fahren am 16.

Wo geht es hin: Wer meinen Bericht vom letzten Jahr verfolgt hat, ist eines über die Jahre konstant geblieben, das Ziel. Fosen, Bakkan Wahl, Haus top, Boote top, Revier top, keine Kompromisse. Und der gute Ben, liest einem jedem Wunsch von den Augen ab.

Wer ist die Besatzung: Auch hier ist alles anders. Rückblick auf letztes Jahr. Ben hat mir meine Termine für dieses Jahr mitgeteilt und oh Schreck, im Sommer ist unser Haus schon belegt. Alle möglichen Flüche gingen mir durch den Kopf. Aber Ben meinte, er hätte ein größeres Haus und wir werden uns schon einig. Hmm, größeres Haus und nicht die geliebten Ambassaden. Wir waren ja nur zu zweit, Jason und ich. Aber was soll’s, also Ben zugesagt. Jetzt sind wir zu fünft, was eigentlich nicht geplant war. Begonnen hat es im Grunde schon vor drei Jahren, auf Fosen Andreas, David, Anja, Inga, Anna-Lena und Elisa kennengelernt, gemeinsam gegessen und geangelt. Daraus ergaben sich noch einige kulinarische Treffen zwischen Westfeld und Holzhausen. Und wer den „Wobbler“ kennt, kochen kann er, angeln eher weniger :19:. Kleiner Spaß. Also doch alles Schicksal. 3 Mädels und 2 Jungs. Jason (mein Sohn) hat sich eine Freundin gesucht, welche wir auch zum Angeln bereits im Frühjahr auf Rügen angefixt haben. Dann sind noch Inga mit ihrer Tochter Elisa dabei und ich. Mädels kochen, Jungs gehen angeln, ne Spaß beiseite.

Wie lange wir bleiben und wie wir reisen: Endlich geht es los, alles ist gepackt und die Vorfreude riesengroß. Wir sind gestern hier eingefallen und bleiben bis zum 3. August. Treffen um 8.00 in Holmoor, kurz hinter Hamburg. Dort brav gepicknickt, man muss sein Glück in diesen Zeiten ja nicht unnötig herausfordern und sich dort ins Gruppengeschehen begeben. Noch ein Zwischenstopp in Kaltenkirchen bei Moritz, irgendwas braucht man ja immer... Und dann in Kiel ankommen, kurz noch Schnappatmung bekommen, Stau auf den letzten 5 Kilometern, sie zogen sich daher wie Kaugummi. Aber dank reichlich Zeitpuffer pünktlich gelandet und zügig und problemlos eingecheckt. Dann via Color Line Kiel-Oslo, über’s Fjell ein bisschen Landschaft anschauen und dann der direkte Weg auf die Insel. Fähre war relativ entspannt. Color Line leistet da echt gute Arbeit, da fühle ich mich in unserem hiesigen Supermarkt COVID19-bedrohter. Der Zoll war auch nett. Rote Spur, in braver „Buchhaltermanier“ aufgeschrieben, was wir alles haben und einer verstörten Zöllnerin freundlich in die Augen geschaut. Sie sagte, na ein bisschen Bier müssen sie verzollen, ich darauf, ja klar alles super. So, das war jetzt aber das letzte Mal, wo COVID19 Erwähnung in diesem Bericht erhält.


Jetzt werde ich die Bande wecken, Boot satteln (mit welcher Besatzung auch immer) und dann aufs Wasser. Wind schaut super aus und Fisch muss ja ausgeruht sein, da ja keine Angler bisher unterwegs waren. Bilder, Details vom Tage und weitere lustige Geschichten dann später.
 

Anhänge

  • Color Line.jpg
    Color Line.jpg
    101,8 KB · Aufrufe: 114
Wir harren der Berichte, die da kommen! :genau:
Skitt Fiske!
 
Ich wünsche euch eine tolle Zeit auf Fosen. Am Besten viel Sonne, wenig Wind und schöne Fische am Band. Der Rest stellt sich dann von ganz alleine ein.
 
Samstag, 18. Juli 2020:

Die Bande wurde so langsam wach, naja, es sind wenigstens alle auf den Beinen und am Frühstückstisch gelandet. Danach den obligatorischen Ersteinkauf, wollen doch nicht auf liebgewonnene norwegische Leckereien verzichten (was dem Einen sein norwegischer Senf ist dem Anderen seine Leverpostei). Aber wir sind ja nicht zum Einkaufen hier, sondern zum Angeln. Die Kinder nutzen den sonnigen Tag zu einem Strandausflug und einem Bad im Wasser, uns zieht es dagegen auf das Wasser, mal sehen ob da ein paar schuppige Gesellen auf uns warten.

Also Angeln auf das Boot, Motor an und raus geht es... der Wettergott war uns hold, so gab es wenig Wind und Wellen, perfekt. Zum Einstimmen erstmal den Pollack besuchen, der stand brav auf seinem Hügel und erwartete uns. Ruckzuck Ruten ins Wasser und abwarten, zum Glück war kaum Geduld gefragt die Pollacks waren ganz versessen auf unsere Zoom-Köder. Einer sogar so sehr, dass er den in Sichtweite geklaut und sich mit seiner Beute schneller aus dem Staub gemacht hat, als wir gucken konnten. 9 Kameraden haben wir dann sicher an Bord geholt, schöne Größe und ordentlich Kampfgeist hatten sie.
Bild 1.jpg
Damit es nicht langweilig wird und um die Muckis zu trainieren ging es dann zu den Seelachsen. Ich muss zugeben 150 Meter Tiefe, ein Beifänger und 2 ausgewachsene Seelachse waren eine andere Nummer und ich kam ganz schön ans Arbeiten. Aber die Freude war groß, es hat riesig Spaß gemacht und ich war stolz wie Oskar! Fische bis 5 Kilo brachten dann im Doppelpack so richtig Spaß.

Inga Seelachs.jpg


Zufrieden und mit voller Bütt ging es zurück in den Hafen, schließlich gab es dort ja noch einiges zu tun und die Fütterung der Raubkinder konnte nicht noch länger warten, der erste Fisch musste in die Pfanne... Zum Abschluss gab es sogar noch einen Regenbogen.

Regenbogen.jpg

Morgen, ähm heute auf ein Neues, Ausfahrt mit allen ist geplant, schauen wir mal, wer sich pünktlich aus den Federn quält....
 
Na Glückwunsch, für den Ersten Tag war das ja schon mal ein super Einstand. So kann es weitergehen :a020:.
 
Na dann Petri Heil! Für den ersten Tag sehr ordentlich.
Für uns geht es erst nächstes Jahr wieder nach Bessaker.
 
In 7 Wochen auch auf Fosen. Dein Bericht steigert die Vorfreude .Danke dafür
und noch viel Spass
 
Sonntag 19. Juli 2020: Lehrstunde Lektion 1 – Seelachs, Pollack, Wale und Makrelen

Hier ein kurzer Nachbericht vom gestrigen Tage. Livefotos gab es ja bereits. Ganz nach dem Motto, „Ausbildung in Sachen Seelachs und Pollack. Wir waren gestern zu fünft unterwegs und ich habe die Jungs und Mädels zum Fisch geführt, ohne selbst einen zu fangen.

Also haben wir in über 160 Meter tiefem Wasser gestartet, Speedy Pilker und Dorschfliegen als Beifänger in die Tiefe geschickt bei schönstem Sonnenschein und wenig Welle und Wind. Lange hat es nicht gedauert und jede(r) durfte zeigen, ob er/sie Muckis hat. Talea, das erste Mal in Norwegen und das erste Mal zum Fischen auf dem Meer, machte den Anfang und überzeugte mit einem strammen Seelachs. Elisa, Jason und Inga folgten. Somit Ziel erreicht, jeder hatte die erste Lehrstunde Seelachs erfolgreich absolviert.

Dann ging es weiter, die geschundenen Gliedmaßen ein wenig zu schonen, von 160m auf unseren bereits am Vortag erfolgreich befischten 7m Pollackberg. Also umstellen, kleine Zoom-Würmer ran und ab geht die Post. Hier hatten wir leider dann etwas zu viel Drift, sodass wir den Berg sehr schnell überdrifteten. Aber auch hier, Talea erfolgreich mit Pollack Nummer 1; dann Doppeldrill, bei Elisa stieg auch ein Pollack ein. Dann Jason der Gaffmeister, Talea’s Pollack erfolgreich gelandet. Dann aus purer Verzweiflung vermute ich, Elisa’s Pollack beim Gaffen verloren. Dann wurden diverse Flüche ins Meer gerufen und am Ende lag die Schuldigkeit beim Pollack. Talea legte nach und beendete das Pollackangeln mit einem sensationellen 4:0 Sieg. Dann noch eine lustige Begebenheit, einer der Pollack kotzte noch den gestern geklauten Zoom Wurm wieder aus, schon krass dass die Viecher trotzdem einen Tag später wieder an den Haken gehen.

Ach ja, Wale hatte ich noch versprochen, und da waren sie, 2 Schweinswale fanden den Pollackberg auch sehr interessant zum Mittagessen. Dann wurde die Drift stärker, die Arme länger und wir entschieden uns reinzufahren. Schnell filetiert, gegessen und Siesta gemacht.

Abends dann, es war so gegen 22.00 Uhr gingen die Kinder noch in den Hafen, ein paar Makrelen fischen. Leider begann es zu regnen, aber 2 Makrelen wurden dann am Ende noch zum Mitkommen überzeugt. Daraus wurde heute zum Frühstück lecker Ceviche kredenzt.
Ceviche 1.jpgCeviche 2.jpg
Jetzt ist erst mal Strand angesagt, die Mädels haben sich erfolgreich durchgesetzt. Ich werde mal schauen, ob sich in unserem gestern ausgelegten Krabbenkorb ein Taschenkrebs eingefunden hat. Mehr dazu später.
 
Montag 20. Juli: Lehrstunde Lektion 2 - Makrelen fischen vom Land

Gestern war ganz im Zeichen, wir brauchen mehr Makrelen. Also los mit dem Wagen, der Wind lies leider keine weite Ausfahrt zu. Verschiedene vielversprechende Plätze angesteuert. Um es kurz zu machen, wir erwischten keine Makrele. Nur kleine Pollacks. Im Krabbenkorb waren leider auch nur kleine Krebse, kein Taschenkrebs. Naja, wir versuchen weiter.

Heute ist erst mal Trondheim angesagt, Schwimmbad und ein wenig durch die Stadt schlenzen.
 
Vom Winde verweht:

Gestern waren wir in Trondheim, war sehr schön. Kiddis waren baden und die Alten haben relaxt. Stadtspaziergang fiel kurz aus, da es wie aus Eimern regnete.

Ja und heute Wind und Wellen. Ausfahrt nicht möglich. Wir bereiten Plan B vor. Mal sehen ob es klappt. Wir melden uns.
 
Kleine Zwischenmeldung von uns: Das Wetter lässt uns grad im Stich; Wind, Regen und um die 10 Grad. Jegliche Versuche vom Ufer brachten nur kleine Seelachse und Pollacks. Ab morgen ist wieder Bombenwetter angesagt, dann greifen wir wieder an.

Heute gehts nach Stokkoya zum Essen, verbunden mit einem kleinen Tagestrip. Wurde uns empfohlen.

@Axel: Pilze werden wir auch mal versuchen.
 
Samstag 25. Juli: Die Jagd auf die Kommunisten oder wir haben das Angeln verlernt

Heute Nachmittag konnten wir endlich mal wieder mit dem Boot zum Angeln. Rotbarsche waren angesagt. Es herrschte jedoch eine unangenehme Dühnung, die einigen meiner Passagiere zu schaffen machte. Aber wir haben es versucht. Problem, null Drift. Einen Rotbarsch und einen fetten Lumb konnten wir dennoch aus 190 Metern Tiefe zum Mitkommen überreden. Dann noch auf der Flachstelle 1 Dorsch und 1 Pollack. Im Korb war dann noch 1 Platti. Also bunt gemischte Fischkiste, aber sehr mühsam heute. Egal, jetzt gibts Essen und morgen um 3 ist aufstehen angesagt. Bis später.
 
Immer schön dran bleiben, dann wird das auch was.
Wenn sich einer auf Fosen auskennt, dann bist das ja wohl du (...ist ja quasi dein Wohnzimmer) :32: .
Ich drück euch ganz fest die Daumen :a020:.
 
Oben