Forellen & Saiblinge in Norwegen

Roba

Stammnaffe
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8 März 2015
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Hallo Angelfreunde, ich habe mal ne Frage zur Süßwasserangelei, wie sind eure Erfahrungen oder Beobachtungen?
Wir waren 2017 in der Region Süd-Trondelag unterwegs. Wir haben dort in fünf Tagen an verschiedenen Seen vom Ufer aus gefischt und durchaus viele Forellen gefangen. Das Problem war allerdings immer die Größe. Außer an einem kleinen See gabs mal drei gute Forellen. Ansonsten immer das Gleiche, alle so 15 bis 25cm.wir suchten Seen im Umkreis von gut 30 km ab. Zudem kam hinzu, dass wir an einem See mal drei Stück hatten, so 28cm( sollten das Abendessen werden).Diese waren allerdings beim Ausnehmen total verwurmt:eek1:

Nun meine konkreten Fragen:
Woran erkennt ihr einen vielversprechenden See, worauf legt ihr Wert, wenn man niemand vor Ort zur Hilfe hat. Also das Problem ist bei uns immer , wir fahren jedes mal neue Gebiete an und wenn da 'tausende Seen um ein Drumherum sind , will man das ganze erfolgsorientiert eingrenzen. Sollte man es an der Höhe über Null abhängig machen, oder ist die Wassertiefe entscheidend, gibts da eine Faustformel? Nähe, Zugang zum Meer?
Woran erkennt man einen See, welcher Saiblinge beherbergen könnte? Wir hatten 2017ne Übersicht der beangelbaren Seen, mit den zu erwartenden Fischarten. Saiblinge sollte es überall geben, gefangen hatten wir nicht einen:ergibmich:
Weiß jemand zu den Würmern in den Forellen Rat?:a0155:

Viele Grüße Roba:32:
 
Gewässer mit großen Forellen muss man in Norwegen suchen und für sich behalten:wink:.
Nach meinen Erfahrungen:
- Flüsse besser als Seen (jedenfalls vom Ufer aus),
- es muss über die ganze Saison kaltes Wasser zur Verfügung stehen,
- möglichst weit weg von Siedlungen, Straßen,
- Gewässer oberhalb von Viehhaltung / Weiden (Eintrag von Gülle),
- Monat Mai / Juni besser als Monat August, jedenfalls am See;

Habe jahrelang probiert, bis ich entsprechende Gewässer gefunden habe
und das Meeresangeln mehr und mehr zurückgeschraubt.
Man braucht einfach Zeit, um einen Fluss kennen zu lernen.
An "meinem" Fluss angle ich jetzt seit über 13 Jahren, es gibt Stellen da fängt man nur Forellen < 30 cm
und es gibt Stellen, da fängt man regelmäßig Forellen wie auf dem Foto.
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VG
 
Danke für deine Antwort, ja ich weiss probieren..aber die letztjährige Tour war bezüglich der Größe schon sehr schlecht u kann mir eben nicht so erklären warum..
Hast du das Problem mit den Würmen auch schon mal gehabt?:p075:
 
Ja, hatte ich auch schon, wenn dann aber im Bauchraum.
Forelle dann filetiert und gut ist.

Wenn Würmer, dann doch vermehrt in von Landwirtschaft geprägten Seen.

Düngung = Sauerstoffarmut im See = Stress für die Fische

Dazu dann noch die hohe Bestandsdichte, da haben Parasiten leichtes Spiel.
Fahr zu Flüssen die von Gletscherwasser gespeist werden,
da sieht es besser aus.

VG
 
Servus,
wir waren 2014 auf Fosen im Bereich Bessaker unterwegs und haben bei zu viel Wind ab und an nen Abstecher an die größeren Gebirgsseen dort gemacht. Obwohl es hies, die Fische werden dort kaum größer als 35cm war meine erste norwegische Bachforelle 61cm lang, gefolgt von einer mit knapp 40 und einer mit 43cm. Alles auf kleine 5g Wobbler mit sehr aktiver Aktion. Die Fische habe alle Frösche bzw. Froschlaich raus gewürgt, das war wohl deren Hauptnahrung, an den Seen war lt. Andre erst seit wenigen Tagen die Eisschicht weg... Zu essen waren die alle perfekt, kein Wurm wobei es bei diesem recht tiefen See nicht anders zu erwarten war. Weiss jetzt nicht was für Würmer dort die Forellen ärgern, hier bei uns haben im Frühjahr die meisten Bachforellen Fischegel dran, das kommt davon weil sie den ganzen Winter am Grund rum liegen...
Gruss, Sepp
 
Hey Sepp, ich weiß welcher See das ist, allerdings hatte ich dort auch den Befall vor Jahren schon festgestellt bei einer Forelle ~ 40cm . Allerdings waren die Parasiten nur um die Eingeweide herum u wie Zander67 schon schrieb 'filetieren u gut' ..
Im letzten Jahr war solche weißen Fadenwürmer auch schon im Fleisch. Dummerweise habe ich kein Bild gemacht, weil meine Frau dabei war u sie das ni so dolle findet.:p075:
 
Ich bin zwar absolut kein Spezialist für Salmoniden, aber ein bisschen was kann ich vielleicht doch beitragen:

Schuld an der geringen Größe ist fast immer Verbuttung, also Nahrungsmangel durch zu Überbestand.

Bei der Suche nach Großfischgewässern kann es sich also lohnen, sich die Laichmöglichkeiten anzusehen:
Im Gegensatz zu Sailblingen laichen Forellen (von Ausnahmen abgesehen) im fließenden Wasser.
Manche Seen haben Zuflüsse, die nur sehr klein sind bzw. nur bei sehr hohen Wasserständen, also nicht jedes Jahr, als Laichgewässer geeignet sind.
Daher ist die Reproduktionsrate dort deutlich geringer, als an Seen, in die ideale Laichbäche direkt münden.
Durch die niedrigere Individuenzahl können die Fische besser abwachsen.

Je schlechter die Laichbedingungen sind, desto höher also die Chance, daß dort gut abgewachsene Fisch zuhause sind!


Ein anderer Faktor ist die Bewirtschaftung:
Wo gezielt Fisch entnommen wird ist die Gefahr der Verbuttung auch geringer.

An einem großen See in meiner Nähe gab es vor vielen Jahren fast nur Kleinfisch.
Dann wurden über mehrere Jahre größer Mengen abgefischt und das Durchschnittsgewicht stieg deutlich an.

Es kann also durchaus ein Vorteil sein, wenn an einem See Hütten und Boote liegen, da dort dann häufig auch mal mit Netzten gefischt wird...
Leider sinken mit zunehmender Netzfischerei aber auch wieder die Chancen auf den absoluten Ausnahmefisch.
Dafür sind die Durchschnittsgewichte besser und es gibt mehr "Portionsfische".


Letztendlich hilft aber nur Probeangeln!


Die Würmer, mit denen ich bisher zu tun hatte, halte ich für völlig unbedenklich, da sie nur in den Eingeweiden sitzen.
Mir wurde gesagt, daß sie durch Möwen in die Gewässer kommen.
 
Mit den Möwen hatte ich auch schon gehört, aber sehen die klassischen Nematoden im Meeresfisch anders aus. Wir hatten einen See da war das Wurmgedöns schon bis im Fleisch:aerger: leider habe i kein Bild..

Werde diese Jahr mal den Focus auf Seen legen, welche weiter weg von Zivilisation liegen..ok, ab von deiner Theorie mit Hütten/Booten um den See..und wenn es da auch bloss kleine Trout gibt, dann sind wenigsten die Muskeln vom Wandern grösser:dance3:
 
Ich kann nur einen allgemeinen Tipp geben, der logisch ist aber gelegentlich vergessen wird:
Keine bunte geflochtene Schnur im klaren Forellen Gewässer benutzen, sondern monofile Schnur.
 
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