Fliegenfischen auf Heilbutt, Dorsch und Co.

foto4me

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Hallo,
seit geraumer Zeit lässt mich die Idee nicht los, mit der Fliegenrute auf die größeren Fische im Nordatlantik zu fischen, denen man sonst nur Metall- oder Naturköder ab 500g vorhängt. Insbesondere der Heilbutt hat es mir angetan. Es gibt unglaublich viele Berichte über die Salzwasserfischerei in den südlichen Breitengraden, allerdings wenig über die Fischerei z.B. in Norwegen oder Island.

Meine Fragen dazu:
- Hat von Euch schon mal jemand ähnliches gemacht - auch mit Erfolg?

- Ort? Mir schwebt Mittelnorwegen vor.

- Beste Jahreszeit? Juli bis September - geht da was?

- Ausrüstung? Ich habe eine 9er Rute für die leichtere sowie eine 12er für die schwerere Fischerei. Schnüre von Teeny (T-300, T-400, T-500 und T-750) sind vorhanden und natürlich passende Rollen (Dual Mode). Damit sollte ich eigentlich von der technischen Seite gewappnet sein. Doch das ist alles Theorie. Wenn mir jemand Tipps und Infos aus der Praxis mitteilen kann, wäre ich sehr interessiert.

Vielen Dank im Voraus.
 
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Funk' deswegen mal Erich ( aka "Fluefiske" http://www.norwegen-angelforum.net/member.php/2103-fluefiske ) an wenn er in gut 2 Wochen wieder aus Norge zurück ist.
Der hat vor 2 Jahren mal das Glück gehabt, beim Fliegenfischen auf Pollack an einem Fähr-Anleger mit einer schnell sinkenden Schnur einen maßigen Heilbutt zu fangen :daumen:
Das war der Fisch auf seinem Avatar-Bild. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hat er den in Mittelnorwegen mit einer selbstgebauten Fliegenpeitsche (PacBay-Blank) in Klasse 9 mit schnellsinkender Schnur verhaften dürfen, der Glückspilz. 8)
 
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Moin Moin,
ich hab vor vielen Jahren am Saltstraumen auf Dorsch, Pollack und Köhler mit der Fliege, vom Ufer, gefischt.
War absolut genial! Dorsch 5 kg Köhler 4,5 kg und 4kg Polack waren die größten. Nun keine Kapitalen, aber an der Fliegenrute : total irre.
Das Tackle : Rute Sage 9'6" #7
Rolle. 3M #8/9
Schnur T 300 , Loop Runningline, 30 lbs Hacking
Vorfach Maxima 0,40-0,60 mm 0,40-1m lange
Wir hatten die selbe Stelle gleichzeitig mit der Spinnrute befischt. Das Verhältnis der gefangenen Fische war 20:1 für die Fliegenrute!!! Achso,wir haben in 4-6m Wassertiefe gefischt. Sollte auch vom Boot, bei wenig Drift, klappen.
Ich hoffe das hilft dir ein bisschen.
Gruß Thomas
 
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Soll natürlich Backing und nicht Hacking heissen:genau:
TL
Thomas
 
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Hallo,
vielen Dank für Eure Erfahrungen und Infos. Sie bestätigen, das man mit der Fliege durchaus Erfolg haben kann. Beim Waten und vom Ufer konnte ich bereits in Norwegen (im Brackwasser einer Flußmündung!) und in Dänemark einige Dorsch bis ca. 3,0 KG mit der Fliege antackern. Mich reizen jetzt aber wirklich mal die Großen. Problem ist, auf Tiefe zu kommen, also zumindest die Gesamtlänge der Fliegenschnur (ca. 30 m) vertikal runter zu kriegen. Dazu habe ich mir einen "Aufzug" mittels Pilker oder Blei - mit dem Pilker könnte gleich weiter gefischt werden - überlegt, d.h., die Fliege mittels einer Pilkrute auf Tiefe zu bringen, aber ohne das sich dabei Köder oder Schnüre verdrehen. Am letzteren arbeite ich noch...
Vielleicht hat noch Jemand ´ne Anregung oder Vorschlag?

Danke im Voraus.
Gruß
Klaus
 
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Die Karpfenangler nehmen doch Säckchen oder Schnur aus PVA. Irgendwas rein gesteckt, runter lassen,PVA löst sich auf , fertig.
Runter kommen ist das eine, halbwegs unten bleiben das andere. Ich denke du wirst es mit normalen Mitteln fast nicht schaffen in 20-30 m Tiefe sauber zu Fischen. Meiner Meinung nach kommen die Dicken irgendwann ins flache und laben sich am Kleinfisch. Hab mit meiner geringen Norge Erfahrung eines schon festgestellt: Köhler und Barsche haben vieles gemeinsam!!!

Gruß Thomas
 
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In der letzten K&K gabs einen Artikel zum Thema Heilbutt auf Fliege!

LG Frank
 
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Problem ist, auf Tiefe zu kommen, also zumindest die Gesamtlänge der Fliegenschnur (ca. 30 m) vertikal runter zu kriegen.

Mal eine Idee von mir, einen großen Kieselstein und eine Büroklammer, die Klammer mit 2K-Epoy an den Stein kleben, Vorfach oder Fliegenschnur darin einklemmen und ab auf Tiefe, ein Ruck und die Leine ist frei.
 
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Sprich mal Ickeforelle an, der angelt auch teilweise mit der Fliege im Meer.
Scheint nach seiner Aussage auch recht gut zu funktionieren.

Gruß

Volker
 
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Eine ähnliche Idee hatte ich mit Papierstreifen, die an jedem Ende ein Loch haben, in dem die Haken der Fliege und des Pilkers eingehängt werden. Bei der Schussfahrt Richtung Grund weicht das Papier auf und beide Köder trennen sich auf Zug. Leider bin ich bei meinem letzten Norwegen-Trip nicht dazu gekommen, diesen "Lift" zu testen.

Danke für den Tip mit der Zeitschrift - werde ich mal rein sehen.
 
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Servus!
bin zwar Norwegen Neuling, dafür aber als Fliegenfischer n alter Hase. Das Problem mit der erreichbaren Tiefe hab ich seit Jahren beim winterlichen Huchenfischen an meinem Heimatfluss, wenn dort auch in anderer Ausprägung. Wobei, wenn ich mir die Strömung mancher Stellen in Norge anschau, z.B. Saltstraumen, ist gar nicht mal soviel Unterschied.
Ein normaler Schnellsinker alá Teeny T-Serie hat das Problem, dass nach den gut 7m Sinkleine der recht dicke schwimmende Teil folgt, der das weitere Absinken der Spitze wieder einbremst.
Jetzt mal meine Lösung des Problems: Auf extreme Tiefen bei schneller Strömung fische ich sog. Tungsten-Shooting Heads (z.B. Rudi Heger). Die Dinger gibt's von T8 - T20 (wobei die Zahl die Grains pro ft.) bezeichnet. In der schwersten Ausfertigung hat das Teil also 20 Grains pro Fuß. Alternativ gibt's von Mastery die "Deepwater-Express Köpfe" von 400 - 850 Grains. Diese Köpfe gibt es beide in Längen von 9m (den T14 auch auf Grossspule) und man muss sie auf die benötigte Schnurklasse zuschneiden. Als Runningline nehm ich die sog. Rio Slickshooter, also eine monofile Schussleine zum 2-Handfischen, die gibt's für so gut 15,-- € von 25 - 50lb. Sie sind -genau wie die Tungsten-Köpfe - sehr dünn und nicht schwimmend.

Einen normalen Fliegenwurf, also mit Vor- und Rückschwung kannst damit nicht machen, einfach den Kopf nach hinten strecken lassen und dann nach vorn rausschleudern, für 25m Weite reicht das auch locker. Und sinken tut das System dann wie ein Stein...
Gruss, Sepp
 
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Die wirklich interessante Frage ist doch.... muss man wirklich soooo tief.
In Norwegen gibt es doch genug Gelegenheiten den Köder relativ flach (1-4m) erfolgreich anzubieten.
Meerforelle, Dorsch, Pollack, Heilbutt und Sei holen sich die guten Happen auch gerne aus dem flachen Wasser.
Oder möchte wer mit der Fliegenrute auf Leng fischen?
Es soll doch hauptsächlich auch Spaß machen?!
 
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Vielen Dank für Eure Anregungen und auch Einwände. Mit Fliegenfischen hat das Ganze sowieso nicht mehr viel zu tun, zumal mit solchen Fleischhaken zu werfen, grenzt fast an Suizid. Es reizt mich aber, mit diesem Gerät Fische zu beangeln, die allgemein mit >30lbs-Ruten befischt werden. Das so was möglich ist, machen uns die Amis seit Jahrzehnten - wenn auch im subtropischen Bereich -
vor.
Die Berichte über an der Oberfläche jagende Heilbutts, die sich auch gern mal einen Alk oder Lund schnappen, regt zusätzlich die Phantasie des Fliegenfischers an. Die Diskussion, einen Papageientaucher zu imitieren und diesen als Trockenfliegen-Ersatz anzubieten, sprengt aber definitiv alle Dimensionen des Möglichen. Aber dem Reiz eines im Mittelwasser angebotenen, pulsierenden Tintenfisches (Halter für Knicklicht integriert) oder Baitfish wird sich bestimmt so mancher Räuber nicht entziehen können.

Zu den Schnüren: Die schweren Deepwater Express-Köpfe haben wir uns früher aus Lead Core selbst gebaut, damit haben wir in BC Cohos und Kings aus den tiefen Löchern bei rasanter Strömung gelockt. Die Dinger arbeiten wie ein Grundblei auf Aal, nur als Meterware. Heute gibt es sowas aus industrieller Fertigung. Die Teeny-T-Leinen haben in der Tat eine schwimmende Runningline, allerdings ist diese sehr dünn, so dass m.E. der Auftrieb zu vernachlässigen ist. Die 750 grains Leine (eigentlich für Schnurklasse 14) hat eine klare sinkende RL. Auf diese Schnur setze ich in Verbindung mit der 12er Loop Salt und einer Henschel Dualmode 4 meine ganze Hoffnung.

Ein weiteres Problem wird sein, dass der Anschlag auf Grund der Tiefe/Schnurlänge nicht ausreichend bis zum Fisch (und dessen möglicherweise knorpeligen Maul) durchkommt. Auf Grund der Dehnung der Schnur und Schnurbögen durch Strömung wird viel Energie verloren gehen. Ich verwende daher für o. g. Köder ausschließlich Cirkle Hooks und hoffe, den Selbsthak-Effekt dieser Hakenform erfolgreich zu nutzen.

Aber alles blasse Theorie. Die Praxis wird zeigen, was dran ist - wenn es denn noch was mit der Reise nach N wird.
 
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.... Mit Fliegenfischen hat das Ganze sowieso nicht mehr viel zu tun, zumal mit solchen Fleischhaken zu werfen, grenzt fast an Suizid. Es reizt mich aber, mit diesem Gerät Fische zu beangeln, die allgemein mit >30lbs-Ruten befischt werden. Das so was möglich ist, machen uns die Amis seit Jahrzehnten - wenn auch im subtropischen Bereich -
vor.

Leider wird wohl doch noch immer das Fischen im flachen norwegischen Wasser unter- oder gar falsch eingeschätzt.
Mit 30lb Geschirr wird doch nur noch geangelt, wo man wegen der Wassertiefe oder und Strömung sehr schwer fischen muss (Köder/Pilker <200 Gramm) oder weil die Grundmontagen mit dem Köderfisch eben an den Grund gehören (Lumb, Leng u.s.w.)

Dort wo es strömt und flaches auf Tiefes Wasser trifft ist eben nicht so, dass man unbedingt tief runter muss. Ebenso gibt es viele Fjorde die ausgedehnte Sand- oder Flachwasserzonen haben. Was meinst Du was da los ist?!
Ich fische sehr gerne an solchen Spots. Mit ganz normalem Gerät:
Spinnrute 10-40 WG, 10 lb Schnur, 30 Gramm Blinker
7er-9er Fliegnrute mit entsprechender Schnur + Sinktip oder gar Inter,!
UND ES FUNKTIONIERT!!!
Mindestens bis Höhe Lofoten hast Du mit teils guten Meerforellenbeständen zu rechnen.
Gerade Pollack und Co stehen ebenfalls auf ganz normale Mefo-Fliegen.
Da man aber auch damit rechnen muss, dass mal ein Butt einsteigt sollte schon ein 0,45 Mono-Vorfach an der Fliege sein. Das reicht dann aber auch.

Ich habe da jedenfalls regelmäßig meinen Spaß am leichten Gerät im flachen Wasser ... meißt vom Ufer

ha det bra

18609953gy.jpg
 
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Hi Lenker.

Was für einen Polyleader würdest Du auf Pollak und Dorsch ufernah empfehlen?
Sind 8ft ok, oder lässt sich das doof werfen? Super fast sinkend?

ADH hat ja ne Menge Auswahl, aber den Airflo Saltwater nur bis langsam sinkend , deswegen hatte ich an Salmon/Steelhead Leader 8ft super fast sinkend 10 kg Tragkraft gedacht.

LG Frank
 
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Moin Frank
den Salmon/Steelhead PL fische ich auch.
Zwar um eine etwas zu leichte Schnur den nötigen Pepp zu verleihen .. aber er wirft sich gut, wenn man sich daran gewöhnt hat.
Eine #7er Rute fische ich ja auf Mefo und eine 9/10er mit einer Scierra XDA Clear Head in 9F/I auf Pollack bzw. zu Hause auch Hecht.
Aber nach meiner Erfahrung ist es oft mehr die Wahl der richtigen Stelle als die des Materials.
Da wo ich mit der Fliege nicht klar komme nehme ich einfach die Spinne - bin da kein Purist.

Gruß
Frank
 
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Hi Frank!
Super , Danke für die Info. Dann bestell ich da gleich mal einen, ich denke die Teile gehen ja nicht gleich kaputt.

Der kommt an eine #8/9 er Rute mit ner Climax Pike WF /F in #9.
Bei ADH gibts ja auch ne große Auswahl an Streamer, da werd ich auch gleich ein paar ordern.

LG Frank
 
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Hi esox,
Nimm dir vorsichtshalber n' bisschen Bindezeug mit.
Die Erfahrung aus 10 Jahren hat mir immer wieder gezeigt ,dass kleine Veränderungen am Fliegenmuster, oftmals den gewünschten Erfolg gebracht haben. Egal ob beim Fischen auf Hecht, Rapfen, Zander, Mefo, Äschen, Forellen, Dorsch.....
Kannst du mir ruhig glauben.
TL
Thomas
 
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Hallo Frank
kaufe lieber nicht zu voluminös (die Streamer) ... schlank und simpel ist besser.

das war mein "Winner" in Norge (als Beifänger an der Bootsrute und an der #7er)
18692163xt.jpg


Es ist nur Leuchtschlauch (darunter ein wenig Kupferdraht) mit paar Glitzerfussel.
Gut gehen auch Bucktailfliegen mit wenig Glitzer drin ... Hauptsache geringer Wasserwiderstand.
 
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Hi esox,
Nimm dir vorsichtshalber n' bisschen Bindezeug mit.
Die Erfahrung aus 10 Jahren hat mir immer wieder gezeigt ,dass kleine Veränderungen am Fliegenmuster, oftmals den gewünschten Erfolg gebracht haben. Egal ob beim Fischen auf Hecht, Rapfen, Zander, Mefo, Äschen, Forellen, Dorsch.....
Kannst du mir ruhig glauben.
TL
Thomas

Glaub ich Dir aufs Wort!
Ich hab mich als Anfänger noch gar nicht mit dem Binden befasst. Wird sicher noch werden, aber so kurz vorm Urlaub krieg ich das nicht mehr hin.
Es wird ein paar blau/ weiß oder rot/weiße glittrige schlanke Streamer geben, um die 6cm bis max. 8cm.
Und ein paar Krabbenmuster natürlich, und ein paar gängige MEFO- Muster.
Erst mal sehen wie sich so große Teile werfen lassen.

Wird schon werden....

LG Frank
 
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