Fischfarmen, wie gefährlich sind sie für die Fjorde?

AW: Fischfarmen, wie gefährlich sind sie für die Fjorde?

naja damit getrocknete Sachen im Urzustand mehr wiegen war mir auch klar. Ich finde es trotzdem unglaublich das von 1,1kg Futter ein Kilo Gewichtszuwachs ist.

Du hast das immer noch nicht verstanden. Wir rechnen in Trockengewicht... :genau:
Das heist, für 1,1kg Futter bekommst du 1kg frischen Lachs, -75% Wasser, macht also 250g...
Klar soweit... :>>:baeaeaeaeaeaeaeaeae
 
AW: Fischfarmen, wie gefährlich sind sie für die Fjorde?

Du hast das immer noch nicht verstanden. Wir rechnen in Trockengewicht... :genau:
Das heist, für 1,1kg Futter bekommst du 1kg frischen Lachs, -75% Wasser, macht also 250g...
Klar soweit... :>>:baeaeaeaeaeaeaeaeae

Ahhh.....achso.....ja nee is schon klar, macht ja auch Sinn. Da hatte ich dann wohl den totalen
Denkfehler:p075:

AF
 
AW: Fischfarmen, wie gefährlich sind sie für die Fjorde?

Moin nach bessaker,

Doch ich meine wirklich das aus der fisch lebensmittelproduktion durchaus auch produkte fuer die pellets produktion hergestellt werden (koennen).

Klar sehe ich es alles etwas anders, lebe ja auch zu mindest im winter vom zuchtlachs, deswegen mache aber ich nicht die augen zu. Nur es so ueberspitzt zu sehen wie manch umwelt aktivist, macht auch kein sinn. Kritisch hinterfragen ok, und etwas aendern wollen, auch ok. Aber ist es denn nicht so, wenn viele der auch hier schreibenden "Gegner" ihr Konsumverhalten ihrer meinung anpassen sollen, das dann auf einmal die eigene meinung ueber board geschmissen wird? Wenn Lachs gebraucht wird, geht man in den supermarkt und holt sich welchen. Genauso ist es ja auch mit schwein, gefluegel und rind. Aber auch genauso ist es eben auch mit allen produkten der landwirtschaft. Die Umwelt hat genauso darunter zu leiden wie bei der fieh und fischzucht. Wie gesagt, alles hat vor und nachteile! Hier geht es darum, wieviel kg futter (also auch fisch) eingesetzt werden muessen damit ein kilo fisch raus kommt. Eine Frage an unsere Vegetarier Freunde... Suesswasser ist endlich auf der Erde. Wieviel tausende von lieter muessen eingesetzt werden um ein kilo brot zu bekommen? Hinzu kommt, das tausende lieter wasser durch duenger kontaminiert werden und unbrauchbar wird. Welche energi muss dem brot zugefuehrt werden beim backen? Wie viel maiskolben gehen dafuer in einer bio gas anlage drauf?

Sieht man mal nicht nur schwarz weiss, sondern doch alles etwas differenzierter, so denke ich kann die lachsindustrie schon eine gute bilanz aufstellen. Ohne frage gilt es dies zu verbessern und auch in meinem job setzen wir sinnlos tonnen an chemie ein, die zwar vorgeschrieben sind, aber vøllig nutzlos....
 
AW: Fischfarmen, wie gefährlich sind sie für die Fjorde?

Moin, ein wenig "off Topic": Wie sieht denn die Ökobilanz bei uns Norwegen-Urlaubs-Anglern aus ? Wieviel wird aufgewendet um letztendlich 15 kg Filet mit nach Haus zu nehmen?
 
AW: Fischfarmen, wie gefährlich sind sie für die Fjorde?

Auch off topic.
Meine Frau wollte heute mit der kleinen zur grünen woche fahren. Hat es aber sein lassen als in den Nachrichten berichtet wurde das die ökowohlstandsfaschxxxxx dort vor den Eingangen protestieren.
Ich könnte hier nur noch kotzen.....

AF
 
AW: Fischfarmen, wie gefährlich sind sie für die Fjorde?

Eigentlich war ich ja fertig mit diesem Thread, aber
Im Fernsehn kommt nischt und dann noch die nette persönliche Provokation von AndreBessaker :D, also kommt doch noch n statement von mir.

.....
Wie du vielleicht an den Reaktionen mehrerer User hier festgestellt hast, ist es irreführend! Das meinte ich mit schönreden. Das du, der du in der Branche arbeitest, dies machst ist legitim. Aber akzeptiere bitte auch, dass andere versuchen sich ein Bild von mehreren Blickwinkeln aus zu machen. Aus deiner Sicht ist alles schön und was vielleicht nicht so schön ist spielst du runter...Also müssen wir selber filtern was wir dir abkaufen und was nicht. Für mich kein Problem. :genau:
......

@Andre Bessaker
Dir ist schon aufgefallen, dass mein erstes Posting in diesem Thread hier die Risikovurdering vom Havforskingsinstitut war. Darin wird auf fast alle momentanen Probleme die mit der Lachszucht verbunden sind eingegangen. Dieser Rapport ist alles andere als positiv ("schön") und entspricht meiner Meinung nach den Tatsachen.

Falls ich irgendwo mal was anderes behauptet haben sollte, zeig mir die Stelle, und ich werde mich korrigieren.
Vielleicht hast du das aber irgendwie auch nur in deinem Kopf ??, weil kann ja nicht sein, dass ich in der Branche arbeitet und da muss man ja vertuschen und schönreden. 8)


Aber egal scheinbar ist es doch für`s Ego einiger hier notwendig, dass ich als jemand der mit Lachsen arbeitet sich nochmal schriftlich "flachlegt" wie wir hier in Norwegen sagen.


Also dann hier die momnetan grössten Probleme der norwegischen Lachszucht zusammengefasst:

Lachsläuse:

aktuelle Situation Sommer/Herbst2013: http://www.mattilsynet.no/fisk_og_a...synet statusrapport lakselus oktober 2013.pdf

Rekordhohes Lachslausniveau in den letzten Jahren mit immer höher werdender Resistenz der Läuse gegen eine Reihe medikamentöser Entlausungsmethoden. Das führt zwangsmässig auch zu einem erhöhten Medikamenteverbrauch, da von staatlichen Stellen ein maximales Niveau an Läusen vorgeschrieben ist unter dem man zu bleiben hat. Also “Entlausungszwang” ab 0,5 Stk weiblichen Lachsläusen pro Fisch.
Die hohen Lachslausdichten führen dazu dass Wildfische, und speziell abwandernde Wildlachssmolts und Meerforellen verstärkt mit Läusen befallen werden. Ab einem bestimmten Level an Läusen und je nach Köpergrösse der befallenen Fische kann das zu erheblichen Schäden bis zum Tot führen.

Studien inwieweit der Befall auf die abwandernden Smolts von statten geht, gibts immernoch sehr wenige. Nächste Woche kommt eine Untersuchung vom Havforskningsistitut heraus, die sich mit dem Thema beschäftigt hat. Ist zu hoffen das man darauf auch effektive Methoden aufbauen kann das Problen zu lösen.

Mein Persönlicher Vorschlag dazu: "Geschlossene Aufzuchtssysteme im Meer"




Abgehauene Zuchtfische

2013 sind offiziell über 121 000 Lachse entflohen (Zahlen sind noch nicht Endgültig und die Dunkelziffer war sicher höher) .
http://www.fiskeridir.no/statistikk/akvakultur/oppdaterte-roemmingstall

Die Hauptgefahr dabei ist, das ein Teil dieser Lachse in die Flüsse aufsteigt und durch Einkreuzung bzw. Verdrängung die Wildlachsestämme genetisch verändert bzw. vernichtert werden können. In welchem Ausmass dies stattfindet varriert stark und es gibt eine Reihe unterschiedlicher Meinung und studien zu dem Thema.
Nächste Woche erscheint eine Statistik über das Ausmass der Kreuzungen zwischen Wild- und Zuchtfische in einer Reihe von untersuchten Flüssen.

Meiner Meinung nach wird sich dieses Problem des Entkommens von Zuchtfischen niemals 100% ig lösen lassen, deshalb mein persönlicher Vorschlag: "Sterile Fische".



Erhöhter Nährstoffeintrag in die Fjorde

Die erhöhte Fischproduktion führt durch Futterreste, Stoffewechselprodukte Kot usw. zu einem erhöhtem Nährstoffeintrag in die Fjorde was zu einem erhöhten Eutrophierungseffekt führen kann.
Dazu haben die gemachten Untersuchungen ergeben das dieser Effekt heute immer noch als sehr gering einzuschätzen ist und nur in wirklich kleinen geschlossenen Fjordsystemen mit wenig Wasseraustausch ein Problem darstellt.

Mein persönlicher Lösungsvorschlag: richtige Plazierung der Anlagen oder geschlossene Systeme im Meer mit Filterung des Ablaufwassers.


Wechselwirkungen zwischen den Lachzuchtanlagen und Wildfischen

Es ist bekannt das die Zuchtanlagen eine scheuchende Wirkung auf z.B. Heringsschwärme haben. Auf der anderen Seite ziehen sie eine Reihe von Wildfischen (vor allem Köhler) an die sie von den Pellets und dem Kot der Zuchtfische ernähren. Das führt zu direkten Veränderungen ihrer Körperzusammensetzung, speziell dem Fettgehalt.

Die Scheuchwirkung auf Fischschwärme wird sich kaum verhindern lassen, begenen kann man dem aber sicher in gewissem Masse mit der richtigen Plazierung der Anlage.
Für die ungewollte ”Fütterung” der Wildfische mit Pellets/Kot gibt\s meiner Meinung nach nur eine Lösung: "gechlossene System eim Meer"


Gebrauch von Lippfischen

Als "natürliche" Entlausungsmethode werden heute Lippfische verwendet, die Fressen die Lachsläuse von den Lachsen. Problem ist, die Fische werden in der Natur gefangen und in der Aquakultur eingesetzt wo sie dann früher oder später sterben.
Meiner Meinung nach völlig unakzeptabel. Mein Lösungsvorschlag: Lachslausbefall vermeiden, "geschlossene Haltungssysteme im Meer"


Ressourcenproblematik durch Herstellung von Futter

Ist meiner Meinung nach ein Problem, gehe ich jetz aber nicht nochmal drauf ein.





Den Vorwurf, dass ich hier Probleme schönreden oder verschleiern will, muss ich ganz bestimmt nicht auf mir sitzen lasssen. Von mir aus können wir gerne (und müssten wir wohl auch) für jedes der Probleme einen Extra Thread aufmachen. Ich habe öfter mal eher das Gefühl, dass es gerade den Leuten die sich gegen die Aquakultur äussern, absolut genügt in ihrer Argumentation nur Schlagwörter zu bringen.

Viel wichtiger ist es doch wohl mal zu fragen, welche Probleme gibt es tatsächlich ? Warum treten sie auf und was kann man evtl. tun?

Insgeheim ist bei allen Lachszuchtgegnern die Antwort auf Letzteres (auch wenn die meisten es nicht öffentlich zugeben) AQUAKULTUR ABSCHAFFEN!

Meiner Meinung nach sehr kurzsichtig gedacht.




Und noch ne kleine Info zu meinem Job:

Wir produzieren an Land in Becken ca. 1300 Tonnen Lachs im Jahr. Das Ablaufwasser der Anlage wird gefilter bevor es in den Fjord geht. (Der gewonnen Schlamm wird getrocknet und dann als ”Bodenverbesserungsmittel” in der Landwirstchaft eingesetzt.)
Lachsläuse gibt es bei uns nicht.

Habe also mit den oben genannten Problemen Grossteils nur indirekt zu tun.

Ich würde zugern, wenn es der Endverbraucher denn endlich zulässt sterile Fische produzieren und warte auf den Tag an dem endlich ein Kunde von uns unsere Fische in einen schwimmenden Tank im Meer aussetzt.


Gruss
smolt




@AndreBessaker

Hoffe du kannst als ehemaliges Teilchen im System der Lachsbranche und deiner damit nun befleckten Weste noch ruhig schlafen. Kannst deinen Enkeln als Ausrede ja erklären: "Ich war jung und brauchte das Geld."

Viele Grüsse an meine Kollegen.
 
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AW: Fischfarmen, wie gefährlich sind sie für die Fjorde?

Hallo smolt

Und noch ne kleine Info zu meinem Job:

Wir produzieren an Land in Becken ca. 1300 Tonnen Lachs im Jahr. Das Ablaufwasser der Anlage wird gefilter bevor es in den Fjord geht. (Der gewonnen Schlamm wird getrocknet und dann als ”Bodenverbesserungsmittel” in der Landwirstchaft eingesetzt.)
Lachsläuse gibt es bei uns nicht.

Das finde ich ist ein hochinteresantes Thema und so wie ich das verstehe, stehst Du voll dahinter.
Es gibt sicher Tausend Gründe warum das nich in höherem Maße betrieben wird, am warscheinlichsten aus Platz und finanziellen Gründen.
Vor einigen Tagen gabs im TV einen Betrag ein Deutscher Landwirt saugt Ostseewasser aus 800m Entfernung an, das Wasser wird nur gefiltert und die Fische werden in Rundbecken gehalten. Er vermarktet alles selbst und will noch eine Anlage aufstellen. Es hies aber auch ohne Subventionen könnte er nicht bestehen, bzw. den Preis nicht halten.
Da ganze braucht sicher beim Verbraucher noch jede Menge Aufklärung, Frage wen interesierts? Die breite Masse sicher nicht, Kühe sind ja auch Lila und werden am Schwanz gemolken.

Ich glaube Du kannst Dir hier die Finger wund schreiben aber es ist als würde es auf eine Gans Regnen.
Ich aber Danke Dir für diese Aufklärung hat es doch die Problematik der Ernährung wieder einmal dargestellt und uns gezeigt wie klein und hilflos der Mensch doch ist.

Noch einen schönen Sonntag
Joachim
 
AW: Fischfarmen, wie gefährlich sind sie für die Fjorde?

Moin Smolt
Wenn ich dich provoziert hab, sorry, wollt ich nicht. ;)
Ich dachte ich hätte einfach andere Argumente als du...
Ich werd in Zukunft etwas mehr Rücksicht auf deine "dünne Haut" nehmen. :ergibmich:

Was ich anmahne ist lediglich die Art wie die Fakten dargestellt werden. Nämlich geschönt...
Das beste Beispiel ist der Futterfaktor. Um es reell darzustellen, sollte man schon Trockenmasse zu Trockenmasse, oder frisch zu frisch rechnen. Alles andere ist für mich geschönte Statistik! Nicht das du das falschverstehst, das hast du ja hier, nachdem mehrere nachgebohrt haben, erklärt. Aber der normale Zeitungsleser, der nicht in unserem aufklärenden Forum unterwegs ist, versteht es eben nicht. Er geht von 1,1kg zu 1kg aus...das passt aber nicht!

Mit den geschlossenen Käfigen gebe ich dir absolut recht, ich denke das sich das nach der Testphase, wohl überall durchsetzen wird.

Um mal auf den Punkt zu kommen. Man kann es drehen und wenden wie man will, die Lachsindustrie ist einfach zu groß geworden und wird erst mal noch deutlich wachsen. Als das hier losging, hatte eine Farm bei uns zwischen 200000 und 300000 Fische. Letztes Jahr waren es 3,2Mio und beim nächsten Schwung wird die 4Mio geknackt... Die Klekkeri in Bessaker ist die größte in der Produktionsmenge weltweit. Aktuell wird die dreifache Menge beantragt... Findest du das normal? Da beginnt sich eben Wiederstand (nicht von mir, ich bin nur Beobachter) zu regen. Das ist völlig normal und wird sicher auch noch schärfer werden. Die Branche begegnet dem aber mit schönreden oder ignorrieren...
Das zweite Problem ist das der Lohn, oder Neueistellungen, oder der Umweltschutz für die selbst verursachten Probleme, in keinem Verhältniss zur Gewinnmenge stehen. Die Milliarden landen nur in den Obersten Etagen, oder es werden Personen in hohen Ämtern mit Spenden zum weggucken überredet.

Wir gesagt wir können hier diskutieren bis der Bart lang ist, aber es wird ein Tag kommen, da platzt die Blase. Wenn die Brachne also an Nachhaltigkeit interessiert ist, sollte sie mal etwas zurückrudern. Was aber freiwillig nicht passieren wird...
 
AW: Fischfarmen, wie gefährlich sind sie für die Fjorde?

Keine Angst so dünn ist meine Haut nicht. :]

Nur, den Schuh mit dem "Schönreden" ziehe mir nunmal nicht an. "Ignorieren" wäre leicht, mach ich aber eigentlich auch nicht, weil dann vielleicht irgendwan nur das als "Wahrheit" gilt was, die sagen die den Mund am lautesten aufmachen.

Das mit dem Futterfaktor hatten wir ja eigentlich schon durchgekaut. Ist aber wie gesagt eine wirkliche Grösse die in der Produktion verwendet wird.
Wenn du nochmal nachliest, siehts du auch wie wir hier in der Diskussion darauf gekommen sind. Die Frage waren die Produktionskosten für ein kg Lachs und da verwendet man nunmal die Grösse Futterfaktor um festzustellen wie die Futterkosten für 1kg Lachs sind. Wenn man Lachs verkauft, verkauft man doch auch nicht nur ein kg Trockensubstanz Lachs? .....Ist vielleicht aber auch nur ein Verständigungsproblem. :)

Prinzipiell liegt mir persönlich sehr viel daran wirklich Fakten auf den Tisch zu bringen. Schönreden, Verschleiern bringt genausowenig wie Übertreibungen und Falschdarstellungen.

Deshalb am besten mal genau nachfragen.
Wenn du mal ein Beispiel hast was dir überzogen vorkommt, liegt mir viel daran dazu vielleicht Stellung nehmen zu können.

Ein bisschen hast du doch selber Einblick in die Aquakultur und da weisst du genauso gut wie ich, dass die so genannten "Fakten" der radikalen Lachzuchtgegner (z.B. Antibiotikaverbrauch, Kontamination des Fisches als Nahrungsmittel, Menge Wildfisch im Futter usw.) oft sehr weit weg von der Wirklichkeit sind.
Das ist für mich persönlich allerdings kein Grund mich auf das selbe Level zu begeben.

Was das Ausmass der Lachsproduktion in Norwegen angeht, stimme ich dir zu. Die Produktion ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Meiner Meinung nach zu schnell im Verhältnis zur Entwicklung der notwendigen Technologie um die damit vorhanden Probleme zu lösen.

Trotzdem hat sich in den letzten 10 Jahren auch enorm was getan. Das macht meinen Job auch ziemlich spannend.

"Zurückrudern" was die Produktion betrifft halte ich persönlich nicht für den richtigen Weg. Ich denke es mus eher eine Veränderung (Weiterentwicklung) in den Produktionsmethoden her und das geht nunmal nicht ohne den finanziellen Anreiz, klare politische Rahmenbedingungen und Faktenwissen (auch beim Konsumenten)

Kleines Beispiel dazu:
Wir wollen unsere Smolt in Zukunft in einer geschlossenen Kreislaufanlage produzieren. Damit macht man sich relativ unabhängig was die Umweltbedingungen betrifft, und beeinflusst die Natur auch bedeutend weniger.
Veranschlagte Investierungskosten ca. 200 Mio NOK.
Wer wäre denn willig diese Summe zu investieren, wenn man nicht davon ausgehen könnte das sich die Sache rentiert und man auch in Zukunft damit Geld verdient? Wäre dies nicht der Fall würde alles beim alten bleiben "bis die Blase" wirklich platzt. Und dann ist die Kacke wirklich am Dampfen.

Einen kleinen Eindruck davon bekommen wir heute schon in Form der Lachsläuse.

Gruss
smolt
 
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AW: Fischfarmen, wie gefährlich sind sie für die Fjorde?

Massentierhaltung stellt immer ein Problem da, egal ob an Land oder im Wasser.
Wo ein Problem auftritt wird mit der biologischen oder chemischen Keule zurückgeschlagen. Leiden muss nicht nur das produzierte Tier, leiden muss auch Flora und Fauna.
Auch wenn die Netzanlagen nach einer gewissen Zeit umgesiedelt werden, bleibt ein Restrisiko zurück, nicht nur Lachsläuse. Chemische Keulen raffen den Rest der Unterwasserfauna dahin um die Netzkäfige und Ringe zu reinigen/Desinfizieren bevor sie umgesiedelt werden. Aber das ist nicht das Problem der Lachszüchter, das machen andere kommerzielle Firmen und hat mit der Zucht in dem Sinne überhaupt nicht zu tun!!!!!!!!!!

Meine Meinung
 
AW: Fischfarmen, wie gefährlich sind sie für die Fjorde?

Den Dialog hab ich damals beiläufig verfolgt.

Typisches Beispiel: Jemand skiziert sein Bild der Lachszucht, die Presse nimmt es dankbar auf, der gemeine Leser hält es für die "Wahrheit". In diesem Fall reagiert die Lachsbranche drauf.

Muss dich jetzt mal fragen da du ja den Link hier kommentarlos reingestellt hast. Entspricht dein Bild oder deine Sichtweise zu den Aufgeführten Punkten denen des Autors? Wenn ja warum?


......frag nur bevor ich hier wieder nen langen Text zu jedem einzelnen Vorwurf im Artikel schreibe.

Gruss
smolt
 
AW: Fischfarmen, wie gefährlich sind sie für die Fjorde?

Wenn da von einer Bestandsdichte in den Käfigen auf weltweitem Rekordniveau, 50 Mio toten Lachsen jährlich, oder Kadmiumverseuchten Krabben und anderen Schalentieren durch das Futter unter den Käfigen berichtet wird. Da muß ich mal gegenfragen, meinst du das es sich da um erfundene Probleme handelt...?
 
AW: Fischfarmen, wie gefährlich sind sie für die Fjorde?

Vergiss nicht der Autor ist Journalist. Erfinden tut er einen Teil, den Rest würde ich in die Ecke Leserrverwirrung einordnen.

Ich hab gerade nicht soviel Zeit, vielleicht hast du aber ja wirklich Lust dich mit dem Thema etas mehr zu beschäftigen als "dagbladet.artikel" zu lesen und darauf zu vertrauen.

Deshalb frage ich zurück.

1.Welche Besatzdichten hat man heute in der Lachzucht? Welche gelten unter Biologen/veterinæren fals ür die Fische akzeptabel, welche könntest du dir als richtig vorstellen?

2.Wieviel Kadmium ist im Lachsfutter? Gibt es da irgendwo was dokumentiertes? Wie hoch ist der Gehalt an Kadmium in den Krebstieren um die Anlagen?

3. 50 Mio tote Zuchtlachse jährlich. Ist das viel oder wenig? Wieviel Prozent sind das jährlich vom Gersamtbestand. Wieviel Lachse sterben in der Natur vom Schlupf bis zum rückkehrenden Laichfisch (%)? Wieviele tote Lachse währen für dich als Verbraucher innerhalb einer Generation Zuchtfisch akzeptabel.


...hab wie gesagt gerade wenig Zeit, vielleich könn wa später aber darüber etwas diskutieren.

Gruss
Smolt
 
AW: Fischfarmen, wie gefährlich sind sie für die Fjorde?

Smolt, einfach mal ein Danke für dein Engagement und Infos aus erster Hand. So bekommt man einen Einblick in eine Branche, die wie viele andere gegen eine weltweites Problem kämpft: Hauptsache billig, egal wo Lebensmittel oder andere Güter produziert oder um die halbe Erde angekarrt werden. Grosse Kohle machen die Konzerne, ich sag einfach mal Z.B. Nestle! Den Profit streichen in den seltensten Fällen jene ein, welche die harte Arbeit verrichten.

Ich kann dir so was von nachfühlen, ich war lange genug in der Fleischbranche tätig und weiss genau was es bedeutet, das Beste aus einer "im Prinzip längst verfahrenen Situation" zu machen. Offen zu informieren ist sicher schon mal ein guter Weg, welcher meinen grössten Respekt verdient.

Einfach mal von einer anderen Perspektive gesehen:
Wir Konsumenten hätten die grösste Macht. Doch werfe den ersten Stein, welcher sein Kauf-Verhalten immer und jederzeit im Griff hat. Ich gehöre auf jeden Fall nicht dazu, so wenig wie die meisten Menschen, welche gar nicht anders können, als dort zu sparen wo es halt irgendwie noch geht.

Gruss Fredi
 
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AW: Fischfarmen, wie gefährlich sind sie für die Fjorde?

Vergiss nicht der Autor ist Journalist. Erfinden tut er einen Teil, den Rest würde ich in die Ecke Leserrverwirrung einordnen.

Ich hab gerade nicht soviel Zeit, vielleicht hast du aber ja wirklich Lust dich mit dem Thema etas mehr zu beschäftigen als "dagbladet.artikel" zu lesen und darauf zu vertrauen.

Deshalb frage ich zurück.

1.Welche Besatzdichten hat man heute in der Lachzucht? Welche gelten unter Biologen/veterinæren fals ür die Fische akzeptabel, welche könntest du dir als richtig vorstellen?

2.Wieviel Kadmium ist im Lachsfutter? Gibt es da irgendwo was dokumentiertes? Wie hoch ist der Gehalt an Kadmium in den Krebstieren um die Anlagen?

3. 50 Mio tote Zuchtlachse jährlich. Ist das viel oder wenig? Wieviel Prozent sind das jährlich vom Gersamtbestand. Wieviel Lachse sterben in der Natur vom Schlupf bis zum rückkehrenden Laichfisch (%)? Wieviele tote Lachse währen für dich als Verbraucher innerhalb einer Generation Zuchtfisch akzeptabel.


...hab wie gesagt gerade wenig Zeit, vielleich könn wa später aber darüber etwas diskutieren.

Gruss
Smolt

Moin Smolt
Das ist auch mein Problem, die Zeit. Sie fehlt einfach sich in alles reinzulesen.
Klar, das hat ein Jornalist geschrieben und Jornalisten übertreiben gerne. Aber diese Probleme wegzureden find ich auch nicht sonderlich glaubwürdig... ;)

zu 1: Ich weiß nicht was die richtige Menge Fisch pro Ring ist, aber ich weiß das es ziemlich eng da zugeht. Die Menge wurde auf 200 000 begrenzt, so siehts derzeit aus.

zu 2: Wie soll ich rauskriegen wieviel Kadmium im Futter ist. Ich kann ja schon auf der Seite von EWOS nicht erfahren wie genau die Futterzusammensetzung und die Bestandteile sind...
Das wird da nur in den höchsten Tönen gelobt und noch ein paar spärliche Angaben hinterher geworfen, das wars dann.
Es las sich auf jeden Fall so, das die Krabben erheblich mit dem Krebserregenden Zeug kontaminiert sind. Was sich für mich irgendwie glaubwürdig anhört, denn wenn ich bedenke wie schon die Netze stinken, kann ich mir sehr gut vorstellen, wie es darunter aussieht.

zu 3: Wieviel % das vom Gesamtbestand sind weiss ich auch nicht. Da müßtest du aber Licht ins dunkel bringen können. Aber die Zahl 50 Mio ist enorm. Den Hauptteil wird da nicht die täglich sterbenden Fische ausmachen, sondern eher Krankheitsausbrüche.

Gruß André
 
AW: Fischfarmen, wie gefährlich sind sie für die Fjorde?

Nabend Andre`,

Bin ja beruhigt das du den Text doch hinterfragst. Letzendlich weist er natürlich auf Probleme hin, ist aber wie gesagt doch ziemlich irreführend und enthält wenig fachliches.

Mal zu den 3 Themen hier:

1. Tetthet (Besatzdichte). Da zu hier der Link. http://www.laksefakta.no/Fiskevelferd/Tetthet-og-biomasse

Die maximale Bessatzdichte für Stamm- und Mastfische ist heute auf 25 kg/m3 festgelegt. Das Entscheidende ist aber der Satz der, ganz oben im Text steht. : "Die Fischdichte soll vertretbar und angepasst an die Wasserqualität, die Verhaltens- und Physiologischen Bedürfnisse, dem Gesundheitsstatus der Fische, der Betriebsform und der Fütterungstechnologie sein."

Die Anzahl der Fische pro m3 Wasser sagt also kaum was darüber aus wie es den Fischen tatsächlich geht. Wir haben bei unseren Smolts z.B. manchmal 400 000 Stk in einem Becken. Die Besatzdichten liegen dann bei ca. 50 kg/m3. Wir überwachen ständig den Sauerstoff-, Co2-Gehalt, Temperatur, Futterverteilung usw. Den Fischen geht es gut (...bild ich mir ein).
In Aal- und Forellenkreislaufanlagen fährt man teilweise Dichten bis 120 kg/m3 ohne Problem. Entscheidend ist, das die Umweltparameter für die Fische ok sind.

In den offenen Netzkäfiganlagen sieht das natürlich anders aus. Dort kan man die Umweltparameter leider nur sehr begrenzt steuern.

Der Grund das man jetzt eine max. Begrenzung für die Anzahl an Fischen in den Netzkäfigen im Meer festgelegt hat, liegt in der Lachslausproblematik begründet. Will heissen, je mehr Fische in einem Käfig je höher die Anzahl an potentiellen Wirten für die Läuse. Das selbe gilt natürlich auch für andere mögliche Krankheiten. Deshalb jetzt diese max.Beschränkung.

2. Kadmium

Es gab vor ca. 10 Jahren mal eine Geschichte, dass eine der 3 grossen Futtermittelfirmen einen Batch mit Quecksilberbelastetes Fischmehl (Heringsmehl aus der Ostsee) einkaufte, Futter daraus herstellte und geringe Werte auch in den Lachsen nachgewiesen wurden.
Diese Sache hat der Firma fast das Genick gebrochen und zu erhebliche Umsatzeinbussen was den Export von Lachsen geführt.
Daraus hat man gelernt. Die Futtermittelfirmen garantieren durch interne und externe Analysen das die Schwermetallwerte im erlaubten Rahmen liegen, zeitgleich werden regelmässig Anlysen der Schlachtfische gefahren.

Hier mal was zu den Analysen die SKRETTING macht:

http://www.skretting.no/Internet/Sk...39F5829ED565DF46C125740F00372803!OpenDocument

Und noch etwas umfassendere Literatur von SKRETTING, wenn du mal nicht schlafen kannst, kannste den Rapport ja mal durchwälzen.:

http://www.skretting.no/internet/Sk...1DC7F8A36394A34BC125741000345434!OpenDocument


Was die belasteten Kraben in der Nähe einer Lokalität der ehemaligen Fischereiministerin betrifft, war die Aussage im Artikel wohl eher ein direkter Angriff gegen ihre Person.
Es konnte sich kein Zusammenhang zwischen Lachsfutter un der Belastung herausstellen.
Der Grund der Belastung hatte wohl eher natürliche Ursachen wie man später herausfand. Nachzulesen hier:

http://www.miljodirektoratet.no/no/...ium_i_krabber_i_Salten_har_naturlige_arsaker/


ok. und Punkt 3.
50 Mio totfische pro Jahr in der Lachszucht.

Pro Jahr werden Momentan ca. 370 Mio Fische produziert.
50 Mio Totfische in der Produktion machen also einen Verlust von ca. 12% aus.
Oder anders: von den ausgesetzten Fischen überleben 88%.
Meiner meinung nach könnte diese überlebensrate noch bedeutend höher sein, im Vergleich zu dem was in der Natur überleben würde, ist sie aber doch schon sehr hoch.

Man kan die Fischproduktion natürlich auch absolut nicht mit der Produktion von Landtieren (Kühe, Schweine) vergleichen, wo schon biologisch vorgegeben viel mehr Tiere überleben.

Diie grössten Verluste beruhen übrigens auf einer nicht optimalen Smolt-Qualität. D.h. (einfach gesagt) wenn die Satzfische den Transport ins Meer nicht gut verkraften, sterben sie relativ schnell oder sind anfälliger für Parasiten und Krankheiten.

.....Da liegen wir mit unsere Anlage übrigens nicht so schlecht an. Unsere Statistik hat in den letzten Jahren gezeigt, das von den Fischen die wir ausliefern, durchschnittlich 6% das Schlachtgewicht erreichen und beim Verbraucher landen. :)





......so da hab ich mal wieder nen fetten Text geschrieben. :D

Zuletzt noch zwei Links von Informationsseiten die ich sehr schätze:

http://salmoncamera.com/no/om-oss/ (Salmoncamera......kennste sicher :))

und

http://ilaks.no/om-oss/ (ilaks.......mit informationen zum Oppdrett)


Gruss
smolt
 
AW: Fischfarmen, wie gefährlich sind sie für die Fjorde?

Mal wieder kein guter Tag für die norwegischen Lachszüchter.

Jede Menge negative Schlagzeilen in der allgemeinen Presse beruhend auf einem heute Veröffentlichten Rapport des Havforskningsinstitute.

Die von den Wissenschaftlern viel höhern geschätzten Ausbrüche von Zuchtlachsen (5x höher) als tatsächlich gemeldeten sind für mich keine Überraschung....leider.

Dennoch finde ich den Rapport wieder super interessant, wurden doch wieder einen Reihe von Problemstellung und Behauptungen wissenschaftlich genauer beleuchtet.

Kann nur jedem empfehlen, der des Norwegischen mächtig ist, sich den Rapport mal durchzulesen, oder noch besser sich die Video-aufnahme der Präsentation anzusehen.


http://www.imr.no/nyhetsarkiv/2014/januar/lakselus_og_romt_fisk_er_mest_problematisk/nb-no


Gruss
smolt
 
.....Da liegen wir mit unsere Anlage übrigens nicht so schlecht an. Unsere Statistik hat in den letzten Jahren gezeigt, das von den Fischen die wir ausliefern, durchschnittlich 6% das Schlachtgewicht erreichen und beim Verbraucher landen. :)

hab ich da jetzt was falsch verstanden , oder war da der tipteufel am werk , ansonsten fände ich 6% eher als wenig die im endefekt beim käufer landen , ansonsten finde ich deine argumentation in diesem thema sehr gut , gerade die fischzucht in geschlossenen systemen wäre für mich als laie die beste lösung , aber leider wird sie nicht die wirtschaftlichste sein , gruß Eli :flaggen14:
 
Mal ein paar kleine Nachfragen:
Was hat sich alles in den letzten 3 Jahren verändert?
Was ist besser geworden?
Was hat sich verschlechtert?
Gibt es neue Erkenntnisse?
Welche Auswirkungen auf Wildfische haben sich bestätigt?

Ich finde dieses Thema sehr spannend. Im Laufe der Jahre hat sich die Zahl der Fische mit Nematoden vervielfältigt, ...was mal eine Ausnahme war, ist nun schon fast die Regel. Haben da auch die Lachsfarmen bewiesener Maßen (behauptet wird es ja schon immer) einen Anteil dran? Daraus stellt sich auch gleich die nächste Frage: Wie gesund ist Wildfisch eigentlich noch?
 
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