Filetmenge auf Fischarten bezogen

@Matu

Da ich in Deutschland sowieso nur untermaßige ( bin halt zu doof zum Angeln, oder es liegt am Maßband aus Gummi ) Fische fange, begehe ich beim zurücksetzen keine Ordnungswidrigkeit.
Glücklicherweise ist das Zurücksetzen bestimmter Fischarten in vielen anderen Ländern gern gesehen und sogar vorgeschrieben. Selbstverständlich geht auch nur ein Fisch zurück wenn er überlebensfähig ist. Natürlich landet auch mal einer in der Pfanne aber es ist kein MUSS.
Bei unserer letzten Mefopirsch ( Dänemark ) habe ich in kurzer Zeit drei gute Fische gefangen, alle drei schwimmen noch ( ich bin mir ganz sicher, das sie schon leicht gefärbt waren ), danach habe ich das Angeln eingestellt obwohl die Möglichkeit bestand noch mehr zu fangen. Und jetzt kommt das Beste, ich habe überlebt ohne weitere Fische diesen Tag zu fangen. In unserm einwöchigen Urlaub an der Passer haben wir allein 500€ für Angellizenzen ausgegeben, auf einer ausgewiesenen No-Kill Stecke. Hatten wir einen gelungenen Urlaub: Ja!!! Also, auch das Argument : ,, der Urlaub hat viel Geld gekostet, ich muss so viel wie möglich Fisch mitnehmen... " ist aus meiner Sicht völliger Blödsinn.
Vielleicht sieht man das Angeln etwas entspannter wenn man nicht nur ein paar Tage in Norwegen angelt sondern auch hier öfter mal die Rute schwingt.
Wir selber sind auch nicht auf der Suche nach der effektivsten Methode einen Fisch zu fangen, sondern nach der anspruchsvollsten. Somit limitiert sich die Fangmenge von selbst. Ebenso besteht die Möglichkeit an bestimmten Fischarten gezielt vorbeizuangeln. Man muss auch nicht ewig über dem Schwarm stehen, nein, zwei drei Fische und gut ist. Wie du siehst gibt es viele Möglichkeiten unserem Hobby, nachhaltig und respektvoll gegenüber der Kreatur nachzugehen, man muss es nur wollen.

Gruß Thomas
 
Jetzt schweifen wir aber wirklich ab vom Thema und ich habe dich auch nicht in irgendeiner Weise kritisieren wollen, aber das weißt du sicherlich auch. :wave:

Also mein Tipp für den TO wäre die Ermittlung seines Boxinhaltes und im Urlaub auch mal mehr als nur die Filets zu braten, sondern auch mal eine Fischsuppe oder experimentelle Norge-Sitten auszuprobieren, … meist trinkt man dazu einen Schnaps. :biglaugh:
 
Ich finde diesen Thread sehr interessant, weil ich mir teilweise beim durchlesen des Forums schon ähnliche Gedanken gemacht habe und es letztlich jedem gut zu Gesicht steht, sein eigenes Tun ab und an selbstkritisch zu reflektieren.

Auf unseren Touren kontrollieren wir auch ständig unseren Fang und wenn wir ein paar gute Tage hatten, wird mehr auf den Erholungs-Faktor des Urlaubs geachtet und nicht mehr so viel geangelt. In meiner Ideal-Vorstellung setze ich keinen Fisch zurück und kann alles optimal verwerten.

Damit kann ich mich persönlich zum Beispiel auch sehr gut identifizieren. An Filets nur die Rückenteile mitzunehmen finde ich ehrlich gesagt zum K****, das ist mit meiner Weltanschauung und Ethik nicht vertretbar. Wenn ich ein Tier töte (und das kommt beruflich bedingt nicht so selten vor) dann halte ich es für meine Pflicht so viel wie möglich davon zu verwerten. Vielleicht nicht unbedingt die Köpfe, aber wem beim Filetieren die untere Hälfte nichts wert ist der sollte besser Golf spielen. Es ist ja auch nicht so, dass die Ressource Fisch unbegrenzt ist, das weiß man auch nicht erst seit gestern. Insofern wundere ich mich schon teilweise wie Leute das machen, die 4-5x im Jahr nach Norwegen fahren bzw. ob so etwas generell sein muss.

Ähnliche Probleme habe ich mit (gezieltem) Catch&Release. Wenn ich das Biest nicht essen möchte dann brauche ich es auch nicht zu fangen. Das hat natürlich nichts mit dem zurücksetzen von unerwünschtem Beifang/untermaßigen Fischen zu tun.
 
Wir waren die letzten Jahre mit 10-12 Mann Truppe oben. Dort gab es auch oft genug Kommentare: Was soll das mit dem ganzen Fisch? (es standen 3 Leute beim Filetieren, die anderen waren im Haus Essen machen, Fisch entsprechend portionieren, einschweißen usw.) - Wurde schon Ähnlich gesagt, aber das zum Thema der Fischstrecken.

Wir wiegen auf dem Boot keine Fische (außer die Ausnahmefische) und richten uns eher danach wie viel Stunden Arbeit wir noch vor uns haben wenn wir die Fischkisten angucken ;). Am Ende des Tages sehen wir wie viel Luft wir noch haben in der Kiste und wie viel man am Tag erbeutet hat.
Dann rechnet man eben grob hoch -> gestern hatten wir 3 Kisten, waren xx Kilo - heute haben wir 5, müssten als YY sein.

Wir haben bis her kein Jahr zu viel mitgenommen und die letzten Jahre auch nie zu wenig. Ohne uns den Kopf zu zerbrechen.

Ganz grob mit 50% zu rechnen ist vielleicht nicht verkehrt, bei dem riesen Dorschkopf und den vielen Würmern in den Bauchlappen sind es dort deutlich weniger.
Trotzdem wird der Bauchlappen bei uns mitfiletiert und nicht entsorgt (außer er ist voll Würmer) - finde es auch wirklich schade wie teilweise mit den Fischen umgegangen wird. Nur weil eben viel Fisch da ist den halben Fisch dran lassen und wegwerfen...? Da hören wir auch lieber auf zu angeln, setzen in lebend zurück oder verschenken Fisch.
 
Ich bin der Auffassung, dass die Gi er nach möglichst großen Fangmengen mit der Zeit abnimmt. Anfänger oder Neulinge in Norwegen sind oft mit den Fangmöglichkeiten überfordert und nehmen viel zu viel mit in den Hafen. Davon kann schon mal was vergammeln oder wird mangels Erfahrung großzügig filetiert. Das Zuviel merkt man oft erst Monate danach, wenn die Kühltruhe vor der nächsten Norwegen-Fahrt noch gefüllt ist, so ging es mir jedenfalls. Dieses Jahr wird es mein 25 Mal Norwegen und ich sehe die Sache wesentlich relaxter. Ich hab keinen "Zwang" mehr, etwas fangen zu müssen, irgend jemanden etwas beweisen zu müssen und ich messe einen Törn nicht mehr am ultimativen Fangerfolg. Das war am Anfang anders. Seit dem ich relaxter angle, fange ich plötzlich große Fische (über 1m), es hatte ewig gedauert bis ich die Metermarke knackte, aber seit ein paar Jahren klappt das jedes Jahr. Das Wichtigste aber, es macht mir immer noch Spaß, wie beim ersten Mal.

Ich finde die Frage nach % Filetmenge vom Fisch genauso berechtigt, wie den Einwand, ob denn Filetsmengen alles wären. Es ist immer gut, nicht gedankenlos zu sein. Beim Dorsch staunt man meist nicht schlecht, was dann da noch übrig bleibt, ich tippe mal 1/3 bis 1/4 vom Gesamtgewicht ist Filet (12kg Gewicht - max. 4 kg Filet). Bei Großlengs >1,30 werden es vllt 1/2 des Gewichtes. Köhler, Pollack irgendwo dazwischen. Dramatisch sind Rotbarsche, im Anbetracht dessen, dass sie extrem langsam wachsen. So ist ein Rotbarsch von 40-50 cm durchaus schon ein paar Jahrzehnte alt und bringt relativ wenig Filet, wie ich finde.

Was mich mal interessieren würde, wie macht man Fischsülze?
 
Genauso, wie Du normale Sülze machen würdest, wobei die Verwendung von Bauchlappen und Schwanzstücken dabei hervorragend funktioniert. Die Gewürze und anderen Zutaten sind die gleichen, nur der Fisch wird vorher nicht gekocht, sondern mit dem heißen Sud übergossen. Das reicht aus für die kleinen Fischstücken.
Dann das ganze auf Kompottschalen verteilen und abkühlen lassen. Danach in den Kühlschrank. Durch die Kompottschalen hat man die Sülze gleich portioniert.
 
Ich schneide generell nur die Rückenfilets raus. Sollte es bei großen Fischen einigermaßen wurmfrei sein, nehme ich mir auch noch die Bauchlappen vor.
Bei kleineren und mittleren Fischen fasse ich die Bauchlappen nicht an, außer der Fisch ist zum Verzehr vor Ort vorgesehen. Nach dem Verpacken werden die Filets gewogen un bei 22 Kilo pro Person ist Schluß. Dann ist aber auch meistens der Urlaub zu Ende, weil wir sowieso viele Fische, die flach gefangen wurden und ohne Blut abgehakt werden können, direkt wieder schwimmen lassen.
 
Catch und Release soweit wie möglich, dem Fisch ein Küßchen und dann zurück ... bei Steinbeissern überleg ich mir das noch....
 
.... Catch and Release so wenig wie möglich, alles andere ist Spielerei auf Kosten des Tieres.

Wie bei den Berufsfischern heisst es bei mir, "Beifang möglichst vermeiden", so dass möglichst wenig releast werden muss.
- Klappt allerdings leider nur begrenzt.

Gruss
Smolt
 
Wir haben festgestellt das bei sauberem filetieren von Dorschen (incl. Bauchlappen) ca.40- 45% Filet überbleiben, bei Lengs, Seelachsen und Pollak sogar ca.55-60 %.
Aber zu bedenken ist immer die Jahreszeit wann der Fisch gefangen wird am Beispiel von einem Leng gefangen im Spätherbst bei gleichem Fanggewicht sicher 20% mehr Filet als im Frühsommer nach der Laichzeit. Zurück setze ich nur wenn das Mindestmaß nicht erreicht ist ansonst gibt es für mich keinen falschen Beifang, denn alles was ich fange ist in der Küche verwertbar ob jetzt der kleine Knurrhahn, ein kleiner Rotbarsch(meist sowieso nicht Rücksetz-fähig) selbst Lippfische lassen sich noch gut in der Küche verwerten.

Grüße
Norgerookie 2
 
Moin Männer,
ich kann sehr empfehlen sich mal die Zeit zu nehmen und die Kaskaden auszukochen. Dann einfach etwas Gemüse andünsten, mit dem gewonnenen Fond und ein wenig (oder viel) Weißwein aufgießen und aufkochen. Hitze weg nehmen und ein paar Hände voll Filetabschnitte darin garziehen lassen. Danach habt ihr eine dermaßen Kraft, dass ihr sicherlich den schwersten Lump hochpumpt... Geht nicht jeden Abend, aber trägt ein Stück dazu bei den Fisch mehr zu schätzen und das Möwenfutter zu reduzieren. Guten Hunger,
Markus
 
Moin Männer,
ich kann sehr empfehlen sich mal die Zeit zu nehmen und die Kaskaden auszukochen.
Die Karkasse auskochen und eine lecke Suppe zubereiten macht zwar einiges an Arbeit, lohnt sich aber für jeden Fischliebhaber. Meine Truppe ist da leider die Eisbein und Rouladen-Fraktion, was habe ich da schon zu kämpfen gehabt, dass es jeden 2. Tag Fisch gibt. Aber ein Vorsüppchen werde ich mal einführen, ...gute Idee. 👍
 
Du hast recht mir Karkassen geht es deutlich besser... 👍🏻😬
 
Ich fahre nach Norwegen um einen großen Heilbutt zu fangen.
Fischfilet nehme ich natürlich auch gerne mit.
Brauche aber nicht meine 18 Kilo.
Fisch kann man auch im Supermarkt kaufen.
Zum Thema: hatten letztes Jahr einen Heilbutt von 30 Kilo: Ausbeute ca 18 Kilo Filet
 
Moin MWK,

hast Du auch ein Rezept für die Fischsuppe, man lernt ja nie aus. :a010:

Gruß Jens
 
Ich fahre nach Norwegen um einen großen Heilbutt zu fangen.
Fischfilet nehme ich natürlich auch gerne mit.
Brauche aber nicht meine 18 Kilo.
Fisch kann man auch im Supermarkt kaufen.
Zum Thema: hatten letztes Jahr einen Heilbutt von 30 Kilo: Ausbeute ca 18 Kilo Filet

Dann Angel ich lieber mein Filet, Fisch waidgerecht getötet, ohne unsinnigen Beifang in großen Mengen und ohne den Meeresboden zerstört zu haben...
 
#Rockie 2 Lippfische stehen unter Artenschutz, deswegen unbedingt zurücksetzen .....
Hallo SeeAal60
Danke für Deine Info aber ich war der Meinung das der Fang von Lippfischen mit der Angel noch erlaubt ist (war zumindest mein Wissensstand von 2018 als der Schutz eingeführt wurde). Habe nun beim Nor. Fiskedirektorat nachgelesen das sie doch geschützt sind daher Asche auf mein Haupt für meine Unwissenheit.Ab sofort dürfen alle wieder schwimmen:a020:
 
hi.
hundert prozent verwertung und nachhaltigkeit erreicht wohl niemamd. wir wiegen jedes fischpaket und zählen so täglich zusammen. einer hat das gesamtgewicht immer im auge. das klappt ganz gut, aber auch nicht immer. hatten dieses jahr auch etwas zu viel, konnten es aber an angler weiter geben die nicht so viel hatten.
angeln einfach mal beenden, obwohl es gerade super läuft. über einen köhler von über 1 m freue ich mich riesig, bei 5 köhlern über 1 m freue ich mich aber nicht noch mehr als über den einen.
 
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