Farbverlust in der Tiefe

z´Fuaß wann i geh foit nur Methangas o :biglaugh:
 
Habe was gefunden wo man schauen kann wie die Welt ohne Rot sehen zu können, wie beim Dorsch aussiht.
Die ersten 6 Bilder, den Balken in der Mitte nach Links schieben.
So wie ich es da sehe, müsste der Dorsch das Rot als trüberes Grün wahrnehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, das hilft nicht wirklich weiter. Die Frage ist, ob die Zäpfchen überhaupt angeregt werden. Um so wichtiger ist es, dass die für die Hell/ Dunkel Sichtigkeit verantwortlichen Stäbchen, die bei Fischen im Vergleich zum Menschen zumindest im Prinzip zahlreicher vorhanden sind, sehr viel empfindlicher sind, also ein differenziertes ''Graubild'' produzieren. Im Übrigen bin ich mir sicher, dass die Evolution das für die jeweiligen Lebensbedingungen passende Lichtkonzept entwickelt hat, dh mit unserem Blick auf die Welt der aquatischen Lebewesen zu schließen, ist eher nicht nahe liegend.
Fest steht zuletzt, dass wir keine Vorstellung davon haben, wie die Welt der 2,3,4 oder gar Zwölfzapfer (Fangschreckenkrebs) unter Wasser, und nicht an der Luft aussieht. Ich denke, man tut gut daran, in den Tiefen des Meeres eher von einer Hell Dunkel Welt auszugehen, bis das Licht komplett ausgeschaltet ist. Was, am Rande, auch klar macht, dass Süßwasserfischerei, die sich im Schnitt eher Oberflächen nah abspielt, und Salzwasserfischerei zwei grundsätzlich unterschiedliche Themen sind.

Insoweit könnte man also durchaus davon sprechen, dass sog. neue Farben, die von den Herstellern von Ködern, die in den Tiefen des Meeres verwendet werden sollen, eher dafür bestimmt sind, den Angler zum Kauf zu locken...
 
Insoweit könnte man also durchaus davon sprechen, dass sog. neue Farben, die von den Herstellern von Ködern, die in den Tiefen des Meeres verwendet werden sollen, eher dafür bestimmt sind, den Angler zum Kauf zu locken...
Das betrifft nicht nur die Tiefen des Meeres sondern sämtliche Kunstköder!
Wahrscheinlich fangen 95 % der neuen Farben mehr Angler als Fische :lacher: ...und ich kann mich selber leider davon auch nicht freisprechen :wink:
Als ein gerade bei Wobblern bekennender "Rapalaholiker" :a055: bekomme ich immer schon ein nervöses Zucken wenn es vom Modell XY eine neue Farbvariante gibt, die in meiner Kiste noch nicht vertreten ist :a010: und ich meist keine Ruhe habe, bis dann der Köder in dieser Farbe den Weg zu mir gefunden hat:a055:
 
Insoweit könnte man also durchaus davon sprechen, dass sog. neue Farben, die von den Herstellern von Ködern, die in den Tiefen des Meeres verwendet werden sollen, eher dafür bestimmt sind, den Angler zum Kauf zu locken...

Das könnte man meinen.ABER andererseits, KÖNNTE es auch sein das diese Farbe in der Tiefe besonders auffällt. Nicht wegen der Farbe die WIR sehen, sondern weil sie für die Fische dort von den Konturen/Farbabstufungen besonders auffallen. Wer weiß es schon, wohl selbst die Hersteller nicht, oder deren Entwickler. Aber ein zufälliger Glücksgriff kann immer dabei rauskommen, und wenn es daran liegt das blau mit rosa Herzen in der Tiefe den besten Kontrast bietet.:a055::herz:
 
Aber selbst nach Wissenschafft immer noch sehr viel wahrscheinlicher als die Wahrscheinlichkeit vom Urknall, dan durch einen Reihe höchst unwahrscheinlicher Zufälle, Leben und Evolution bis zum heutigen Fischauge.
 
Inzwischen geht man davon aus, dass einige Fischarten auch bei fast absoluter Dunkelheit ein gewisses Farbsehen haben.

2019 wurde dazu ein Artikel veröffentlicht. Darin ist zu lesen:

Die meisten Fischarten besitzen ähnlich wie wir Menschen und die anderen Wirbeltiere nur ein lichtempfindliches Protein in den Stäbchen, die für das Hell/Dunkel-Sehen (Schwarz-weiss) verantwortlich sind.
Das Farbsehen erfolgt bei den Wirbeltieren über die Zäpfchen mit Hilfe von drei unterschiedlichen lichtempfindliche Pigmenten.

Bei 13 Tiefseefischarten, die in Tiefen von 200 - 1500 m leben, hat man nun bis zu 38 weitere bisher unbekannte lichtaktive Proteine in den Stäbchen entdeckt. Diese Membranproteine sind wahrscheinlich spezialangepasst um das extrem schwache Licht in der Tiefsee wahrzunehemn. Die Proteine reagieren auf unterschiedliche Wellenlängen, so dass man davon ausgeht das diese Fische abwohl es stockdunkel ist ein gewisses Farbsehen besitzen.
Die Fische haben mehrere verschiedene Pigmente in der Netzhaut, und sind somit wahrscheinlich dazu im Stande sowohl Licht welches von Oben kommt, als auch Licht das von verschiedenen lebenden Organismen in verschiedenen Wellenlängen ausgesendet wird wahrzunehmen.




..... ziemlich interessante Geschichte wie ich finde. Damit wäre die Frage der Wahrnehmeung von selbstleuchtenden Ködern grossen Tiefen evtl. geklärt.

Und vielleicht machst ja doch Sinn den guten alten Japan-Rot-twister als Beifänger auf 200-Metern tiefe anzubieten. :zwinker:

Gruss
Smolt
 
Im Grunde nichts Neues. In in der Tat lichtlosen Zone des tiefen Meers gibt es zunehmend das Phänomen der Biolumineszenz, dh einer von der jeweiligen Spezies selbst produzierten Lichtquelle mit eng beschränkter ''Farblichkeit'' und Intensität, die wahrzunehmen offenkundig Sinn macht, welcher Sinn das auch sein mag (Tarnung, Kommunikation...)
Der von Dir genannte Gummimack ist keine Lichtquelle, es sei denn, er ist mit einer nachleuchtenden Farbe getunt. In den Tiefen des Meeres kannst Du ihn trotzdem versenken...
 
Im Grunde, laut Volksmund, was genaues weiß man nicht :p075: und abgesehen das in größeren Tiefen ja doch nur mit Naturköder geangelt wird, betrachte ich die ganze Debatte als Nebensache und verwende weiterhin das Bewährte Köderspektrum.
Welches, wenn alle ehrlich sind, dann auch alle tun.
 
Haare zu spalten, macht schon Spaß.
Manchmal gibt's aber auch grundsätzliche Sachen. Warum zB ist der sagen wir mal Standardfisch oben dunkel und unten hell? Und warum hat nen Orca so ne wilde schwarz -weiß Lackierung? Naheliegenderweise muss das auch was mit Tarnung und Täuschung zu tun haben... Seine Tarnung zu verlieren in einer Welt, in der es um Fressen und Gefressen werden geht, scheint mir keine gute Idee... Und so wundere ich mich schon seit Jahren, warum sog. Entwickler von Ködern, speziell solcher, die sich im Wasser nicht rotierend bewegen ( zB Gummiköder) noch nicht auf die Idee gekommen sind, statt das Farbkonzept des Fisches zu kopieren, es zu spiegeln bzw auf den Kopf zu stellen ( dh oben hell und unten dunkel).
 
Im Grunde nichts Neues. In in der Tat lichtlosen Zone des tiefen Meers gibt es zunehmend das Phänomen der Biolumineszenz, dh einer von der jeweiligen Spezies selbst produzierten Lichtquelle mit eng beschränkter ''Farblichkeit'' und Intensität, die wahrzunehmen offenkundig Sinn macht, welcher Sinn das auch sein mag (Tarnung, Kommunikation...)
Der von Dir genannte Gummimack ist keine Lichtquelle, es sei denn, er ist mit einer nachleuchtenden Farbe getunt. In den Tiefen des Meeres kannst Du ihn trotzdem versenken...



Das "Neue" an der Sache ist das man nun davon ausgeht, dass diesen Tiefseefische mit Hilfe von mehreren neuendeckten lichtempfindlichen Proteinen in den Stäbchen, auch ein gewisses Farbsehen in der Dunkelheit möchlich ist. Also nicht nur hell/dunkel (scharz/weiss), wie es normalerweise bei Wirbeltieren oder anderen Fischen über die Stäbchen mit nur einem Opsin wahrgenommen wird, sondern auch Farbwahrnehmungen.

Normalerweise werden Farbwahrnehmeung über die Zäpfchen angeregt, deren Anzahl im Verhältnis zu den Stäbchen, die das Farbsehen steuern, bei Tieren die sich eher in dunkleren Lebensräumen aufhalten evolutionsbedingt reduziert ist.


....genau das bringt mich jetzt etwas zum Nachdenken. Bisher war für mich bei der Köderfarbe auch ganz klar die Kontrast-Strategie angesagt: - also hell/dunkel -Sehen ansprechen, Kontraste schaffen.
Aus dem Artikel geht jetzt aber hervor das es scheinbar einigen Fischen auch bei fast völliger Dunkelheit doch möglich ist Farben unterschiedlicher Wellenlängen wahrzunehmen, also nicht nur Kontraste (schwarz/weiss).

...insofern kann es ja gut möglich sein, das der Twister auf 200 m Tiefe genau dieses eine japan-Rot sein muss, weil der Fisch ihn genau als diese eine Farbe auch bei minimalem Restlicht erkennt und nicht nur als irgendeinen Grau-Ton. :wink:

Gruss
Smolt
 
M.E. ist das absolut ausgeschlossen, da die Frequenz für die Farbe rot definitiv in 200m Tiefe so was von absorbiert ist, es sei denn, der Fisch hat ne Taschenlampe dabei, nit der er die avisierte Beute anstrahlen kann, und zwar unterhalb von 10m Entfernung zum Objekt), falls es um rot geht ( Wassersäule).
Ne andere Farge ist das Thema minimalen Restlichtes (je kurzwelliger, desto tiefer). Dieses Restlicht wird in sehr geringem Umfang natürlich auch reflektiert, auch vom roten Gummimack - nur das jetzt entwickelte Superschwarz, bei bestimmten Paradiesvögeln übrigens nicht ganz unbekannt, führt zu einer Totalabsorbtion - mit der Folge, dass im extremen Nahbereich ein Farbeindruck entsteht, der nach dem Prinzip der additiven Farbmischung zu vielem wird, nur nicht zu rot...
Sei's drum: Soweit ich mich im absoluten Oberflächenbereich aufhalte, würd ich mir definitiv ein paar Gedanken zur Farbe machen. Sogar die Bodenbeschaffenheit (Bewuchs, Sand Stein) sowie mögliche Schwebeteile im Wasser würd ich mit bedenken, Sobald es aber in die Tiefe geht, wäre die ''Farbe'' für mich kein relevanter Aspekt mehr. Die im Rahmen des Angelns zugänglichen Viecher sind keine Tiefseebewohner mit hierauf angepasster Spezialausstattung. Auge ist nicht gleich Auge...
 
....Japan-rot war für mich jetzt nur als Beispiel für irgendeine Farbe gewählt worden (..deshalb der smiley). Vielleicht hätte ich doch eher "blau" nehmen sollen.

Ich gebe dir absolut Recht, normalerweise spielt für uns Angler die Farbe je tiefer wir kommen eine immer untergeordnetere Rolle.
Trotzdem wissen wir immernoch nicht wie Fische Farben sehen. Gerade die Forschungsarbeiten in letzter Zeit mit immer neuen Methoden (Genanalyse usw.), bringen Resultate hervor die einen ab und zu umdenken lassen.
Der von mir damals verlinkte Artikel zur Rotschwäche bei den Dorschen ist ein Beispiel dafür, jetzt der Artikel, das einige Fische bis zu 38 verschiedene lichtaktive Proteine die auf verschiedene Wellenlängen ansprechen auf den Stäbchen haben (wir Menschen haben nur eins).

Was ich damit sagen will: Mit hoher Wahrscheinlichkeit sehen Fische auch mit zunehmender Wassertiefe Farben ganz anders als wir Menschen und auch ganz anders wie wir es uns bisher gedacht haben.

Insofern ist das Herumexperimentieren mit Köderfarben schon ok...… macht ja auch Spass. :a020:


Gruss
Smolt
 
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