farbe oder nicht

@Skrubbe
Verschiedensten Publikationen zufolge sind die Augen der Fische ganz ähnlich aufgebaut wie die menschlichen. Die Netzhaut hat Zäpfchen für das Farbsehvermögen und Stäbchen für das Schwarz-Weiß-Nachtsehvermögen, also ganz ähnlich wie wir selbst. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die Fische das gleiche Farbenspektrum erkennen können.
@fishmopp
Schau' Dir mal diesen Beitrag an: Köderfarben, Licht und Tiefe
 
wichtig sind kontraste. übrigens gehen hier die gleichen farben, wie auf der ostsee. orange/gold ist hier auch mein favorit
 
Ja die Ostsee mit Ihren domestizierten Dorschen.:D
Man sagt ja Gelb/Rot wenn Krabben die Hauptbeute der Dorsche sind, bloss was ein Pilker mit Krabben zu tun hat. :rolleyes:
 
Eine theorie ist auch: wenn ein räuber seine aufgeregte beute jagt, sieht er von hinten die roten, aufgeblähten kiemen. deshalb ist ein wenig rot am pilker nie verkehrt.
meine lieblingsfarbe ( hab ich halt in dk und n am besten mit gefangen..) ist gelb mit rotem bauch und grobem glitter. dazu noch silber mit rotem bauch + glitter. ich pilke nur bis 120 gramm, mit weiten würfen gegen die drift sind auch tiefen weit über 100 meter zu erreichen. dann pilken bis der grundkontakt verloren geht und express wieder hoch ( köhler ).
gruß robert :)
 
wenn ich gelb lese, fällt mir ein, dass im korn-buch was von gelbem Bauch bei Wobblern für Dorsche gelesen habe. Da wird die Farbe auch am Pilker seine Berechtigung haben!
 
Also Wobbler, da kann ich was zu schreiben. 8)

Mir ist aufgefallen, das die Fängigkeit von Wobblern in Norge um ein vielfaches höher sind, wenn der Bauch orange/rot ist und was noch sehr viel ausmacht, rasseln müssen sie. :}
 
@kaeptn
einen schönen bericht hast du da verfasst ! einige ausführungen bezüglich farben unter wasser sind allerdings nicht ganz präzise.......der lichteinfall, (wasserfarbe) und sonnenstand haben keinen einfluß auf die farbwahrnehmung unter wasser ! soll heißen, dass ich auch an einem wolkenlosen tag, bei höchstem sonnenstand, in glasklarem wasser ab einer tiefe von 10 metern keine rottöne mehr sehe ! bei viel licht im wasser, sieht mal die noch sichtbaren farben dafür um so besser. das wasser an sich, egal wie viel licht im wasser ist, filter das licht. wenn das wasser durch algen grün gefärbt oder durch partikel bräunlich gebärt ist, kann lediglich nicht so viel licht das wasser durchdringen. es kommt einzig und allein auf die tiefe an ! hier mal ein kleiner auszug:

Problemfall: Licht
Eine uns allen bekannte Regel lautet: Je tiefer Du tauchst, um so kälter und dunkler wird es. Schon bei 4 Meter Tiefe wird es schnell dunkler und kühler. Ursache hierfür ist das Licht. Denn Licht wird beim Eindringen in das Wasser abgebremst, gefiltert und verliert deutlich nach Strahlungsenergie.
Unser (weißes) Licht besteht aus unterschiedlichen Spektralfarben – vom unsichtbaren UV- Licht bis zum gleichfalls unsichtbaren Infrarot-Licht. Dazwischen nun liegen die für Menschen sichtbaren Farben von Rot bis Blau, die jedoch mit zunehmender Tiefe nach und nach durch das Wasser herausgefiltert (Extinktion) werden:

rot eleminiert bei 5m.
orange eleminiert bei 10m.
gelb eleminiert bei 20m.
grün eleminiert bei 40m.
blau eleminiert bei 100m.
schwarz bleibt ab 100m.

Die hier aufgestellten Regeln gelten natürlich auch in der horizontalen Ebene. Eine in 7 Metern am Riff befindliche rote Koralle wird ohne blitz auf dem Film bzw. dem Speicherchip als solche nicht mehr abgebildet, sondern erscheint auf dem Bild eher bräunlich.

......so viel zur theorie ! das verschiedene farbvariationen unerschiedlich fängig sind, ist wohl jedem bekannt. ich halte mich wie gesagt eher an die natürlichen farben der futterfische. hatte mal spaßeshalber ein paar meiner pilker beim tauchen dabei, um mir mal selber einen eindruck davon zu machen, wie die unter wasser so aussehen. die gelb/roten sehen unterhalb von 15m. schon wieder viel natürlicher aus, als an der oberfläche. ein an der oberfläche japanroter rücken verwandelt sich in einen dunklen braunton und der quitschgelbe bauch wirkt gelblich-weiß. wie alexander schon gesagt hat, denke auch ich, dass kontraste sehr wichtig sind. wenn der pilker dann noch ein schönes spiel hat, eventuell ein schuppenmuster und auf jeden fall augen, sollte es eigentlich gut klappen !
....und für alle fälle zum testen immer mehrere verschiedene modelle an bord haben !
 
@Nordtaucher
Rückmeldungen aus der Praxis (dein Name ist ja Programm) sind nicht mit Gold aufzuwiegen. Deine Darlegungen sind absolut nachvollziehbar. :baby:
Nur eine Aussage im ersten Absatz hat mich doch sehr verblüfft.
...der lichteinfall, (wasserfarbe) und sonnenstand haben keinen einfluß auf die farbwahrnehmung unter wasser!
Die Wasserfarbe hast Du in Klammer gesetzt? Dass sie eine gewichtige Rolle spielt ist mit folgendem Versuch leicht nachvollziehbar: Fülle drei klare Gläser (z.B. Konservengläser) mit Wasser und färbe das Wasser mit Wasserfarben ein wenig ein. In einem Glas z.B. blau, im zweiten braun und im dritten grün (entspricht so den natürlichen Farben von Seen und Flüssen) und betrachte dann durch die Gläser hindurch bunte Gegenstände. Du wirst verblüffende Unterschiede in der Farbwahrnehmung feststellen.
Beim Sonnenstand ist der Einfluss vergleichsweise gering, aber durch die Atmosphäre doch gegeben. Hier überwiegt mehr der Einfluss von reflektiertem Licht, z.B. vom blauen Himmel oder von grünen Waldhängen.
…an einem wolkenlosen tag, bei höchstem sonnenstand, in glasklarem wasser ab einer tiefe von 10 metern keine rottöne mehr sehe!
Absolut korrekt. Bei solchen Bedingungen werden blaue und grüne Farbtöne deutlich intensiver wahrgenommen als rote.
Wenn Du aber bei Sonnenuntergang noch ein schönes Abendrot hast, dann werden rote Objekte deutlich hervorgehoben. Als Beispiel fällt mir folgendes ein: Eine Felswand aus rötlichem Sandstein sieht tagsüber recht unscheinbar aus, wenn aber die Sonne beim Untergang direkt darauf scheint, dann scheint der Fels zu leuchten, ein wunderbarer Anblick.
Mit diesen Beispielen lässt sich manches im Bezug auf Köderfarben erklären, nicht aber alles. Schließlich spielt die Köderform, -führung, Farbkontraste und was weis ich noch alles eine nicht unerhebliche Rolle. Gerade das macht das Angeln für mich deshalb so reizvoll.
:}
 
nene, käptn, auch bei abendrot kommt bei 10 m tiefe kein rotes licht mehr an. dann ist es da nämlich schon dunkel.:)
 
Eben weil das Licht im flachen Winkel auf das Wasser trifft und so absorbiert wird. 1 setzen ! :}
 
@kaeptn

danke für die blumen ;< aber noch einmal zur wasserfarbe, die ich absichtlich in klammern gesetzt habe, da sie etwas tückisch ist. dein versuchsaufbau ist einleuchtend, jedoch lässt er sich nur bedingt auf die normalen freiwasserbedingingen umlegen. in 95% der fälle erhält das wasser durch schwebpartikel wie abgestorbene pflanzenteile und plankton/algen seine charakteristische farbe. die einfärbung des wassers mit einer chemischen substanz ist daher mit den normalbedingungen nicht zu vergleichen (es sei denn, wir nehmen eine wasserprobe vor einem chemiewerk :lach ). gerade in bezug auf seewasser wird niemals eine so große algendichte herrschen, dass davon die sichtbaren farben (in den jeweiligen tiefen) groß beeinflusst werden (auf kürzere distanz gesehen)! eine solche situation tritt vielleicht im hochsommer in irgendwelchen kleinen tümpeln auf, in denen die algen quasi explodieren…..dann legen sie sich aber nicht nur wie ein filter über jegliche farbe, sondern reduzieren die sichtweite auch auf max. armlange! diese bedingungen kommen deinem versuchsaufbau dann am nächsten. aber wenn du aus solchen seen etwas wasser schöpfts (mit der hand) wird es dir in der hand nicht grün erscheinen. dein eingefärbtes wasser jedoch schon !

noch einmal zum abendrot……egal ob irgendwelche atmosphärischen bedingungen die farben über wasser intensiever werden lassen oder nicht, unter wasser gibt es ab 10 meter keinen rotton mehr !!! das ist so sicher wie das ahmen in der kirche ! ich gebe dir recht, dass je mehr licht im wasser ist (also wenn die sonne senkrecht über dem wasser steht), die in den jeweiligen tiefen noch vorhandenen farben (siehe tabelle) deutlicher zu sehen sind. wenn man das licht in einem zimmer dimmt oder aufdreht, hat man denselben effekt. wie alexander und lenglenga ja schon völlig richtig festgestellt haben, je geringer der winkel der sonne zur wasseroberfläche ist, desto weniger licht ist im wasser. Das heißt, dass man wenn es draußen eigentlich noch hell ist, schon einen nachttauchgang machen kann.
 
moin moin schrieb:
moin
ein kollege sagte mir es sei sinnlos pilker zu pulvern oder zu lackieren da die fische es bei 100m tiefe eh nicht mehr erkennen,ich habe dann ader irgendwie
kein vertrauen in den pilker.was haltet ihr davon?ach ja welche farben verwendet ihr beim pulvern?

@ Kaept`n @ nordtaucher

Super Ausführungen über das Licht. Ist sehr verständlich und macht vieles verstehbarer.

Zur Frage nocheinmal: Pilken-Farbe oder nicht

die Antwort steckt bereits in der Formulierung der Frage/des Textes :"ich habe dann ader irgendwie
kein vertrauen in den pilker"

Darum gehts doch letzendlich beim Pilken, nämlich das "gute" Gefühl und das Vertrauen in den Pilker.
Mir gehts zumindest so, dass ich generell meine Favoritenpilker habe und mit denen habe ich auch das "gute" Gefühl.

Gruß
Norbert
:--
 
@Nordtaucher
Absolut überzeugende Argumente und noch dazu aus der Praxis! :baby:
@Lenga
Was bitte sollte das Licht absorbieren? Wenn ich in den Tiefen meines Gedächtnisses an den Physikunterricht zurück denke, wird eine Menge des flach einfallenden Lichts an der Wasseroberfläche reflektiert, aber nicht absorbiert. Setzen 6 :lach :lach
@Küstennebel
Meine Pilker fertige ich alle selbst und der Miniaufwand mit Bemalung wird dann auch noch miterledigt. Gefärbte Pilker nehme ich nicht zuletzt auch deswegen, weil sie vor allem im Flachwasser eingesetzt werden. Beinahe einzige Ausnahme ist die Jagd auf Köhler, da geht es dann auch mal bis 80 Meter. Ansonsten kommt die Schleppmontage mit Naturköder zum Einsatz mit viel Leuchtzeugs. Ich bin halt ein fauler Hund und in Norwegen grundsätzlich im Urlaub. :}
 
jo, käptn, akkurat, totalreflexion ab einem bestimmten lichteinfallwinkel, so ist es. 1 mit sternchen:)
 
Hier könnte ich stundenlang verweilen, klasse Jungs - echt interessant :baby: :baby: :baby:

Gruß aus HH

Udo
 
Die Theorie ist eindeutig, aber die Praxis??

Warum gehen gerade bei Makks im Spätsommer an manchen Tagen nur rote Modelle?

Drastisch erlebt letztes Jahr im August im Gebiet von Slettringen vor Titran. Bei der Jagd mit Makks ( Norwegian mak 12/0) auf große Köhler, in Tiefen zwischen 80 und 50m fingen zwei Mann von Anfang an sehr gut.
Nach zwei Stunden baute der Rest der Truppe von schwarz und grün auf rot um und hatte sofort Erfolg.

Gruß, Peter
 
@ titanfischer
vielleicht hatten sich die köhler in der region und zu der zeit gerade auf reker eingeschossen. habe mal gelesen, das diese garnelen zur leichzeit in riesigen schwärmen aus der tiefsee aufsteigen....wenn die fische dann in bezug auf nahrung nur rötlich sehen, dann fressen sie halt mit vorliebe diese. im ungekochten zustand sehen die garnelen ja bräunlich/weiß aus. die roten makks sehen ab 10 meter wassertiefe ähnlich aus !!
vielleicht ist das eine mögliche erklärung.......aber wer steckt schon in einem seelachs drin :lach
 
Hallo !

Nordtaucher hat ja recht ! Aber........

Wer sagt denn das Fische genauso sehen wie wir???

Ich behaupte mal das Fische ein anderes Spektrum war nehmen als wir mit dem menschlichen Auge !!
Warum gibt es dann bei Tiefseefischen eine Warnende Färbung ??? :?

Gruß

Coregone
 
@corogone
habe mal einen bericht gelesen (vielleicht finde ich den noch wieder), dass fische über ein ähnliches sehvermögen wie wir menschen (bzw. säugetiere) verfügen. soll heißen, dass die strucktur des auges mit den zapfen und stäbchen ähnlich aufgebaut ist. die augen der tiefseefische sind wiederum mit den augen von eulen zu vergleichen. also proportional größer, größere netzhaut (restlichverstärker)und mehr stäbchen (also lichtempfindlichere augen). aber auch sie können farben erkennen.
 
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