Ende August im Sognesjøen

Fischers Flitsche

Stammnaffe
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24 Juli 2018
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Moin,

da ich in letzter Zeit eher der "ruhige" Leser war und auch mal etwas zurück geben möchte, gibt es eine Art "Update" von meiner Seite aus.

2018 waren mein Vater und ich in Austrheim. Ich fasst mal kurz die Dinge zusammen, die ich als wichtig empfinde. So lange will ich mich damit auch nicht aufhalten.

- Wir sind klassische Naturköderangler. Nach anfänglichem Unwissen werden nur noch bleifreie Gewichte verwendet - es kann doch einiges abreissen
- Makrelen zu finden war schwierig, Delfine waren angeblich eine Woche vorher vor Ort, aber ab dem zweiten Tag hatten wir den Dreh raus
- Zielfisch: Leng, Dorsch, Lumb und Seehecht; Seehecht wollte mein Vater immer mal fangen, die gab es auf Sotra und Nautnes für uns nicht!
- Der Vermieter meinte, dass es dort keine Seehechte geben würde - um ca. 19:00 fuhr ich einen Unterwasserberg an, der von 60 auf 150 m abfiel - BISS
Wind zog auf und es schien so, als müssten wir nach dem Fisch schnellstmöglich heimwärts fahren. Nach einem heftigem Kampf kam ein Seehecht an die Oberfläche - 1,13 m und 11 Kg.
Mein Vater schrie auf: HIER FÄNGSTE SOGAR FISCHE, DIE ES HIER NICHT GIBT!!

Angekommen im Camp sagte er dann zum Vermieter - i catched a saltwater crocodile - und der Vermieter musste lachen.
- Ansonsten gab es noch gute Lengs - max 1,44m , gute Dorsche und Lumbs
- Die letzten 3 Tage waren leider sehr windig, aber an sich ein astreiner Urlaub

Nun zu diesem Jahr. Der Titel vermag einen Hinweis darauf geben, wohin es geht. Nach - ohne Scheiss, quasi wochenlanger - Recherche habe ich die Seekarte ausgedruckt, gebastelt und vermeintliche Hot-Spots markiert. In meinem Studium ging es in einem Fach um das Thema Vermessung. Nicht die Vermesser, die mit dem Nivellier Polygonzüge messen. Es geht um
Vermessung, die unter Tage, aber auch über Tage durchgeführt wird, um einerseits eine Art Reliefverständnis zu bekommen und andererseits Modelle für Morphologien zu erstellen.
Zack, da kam mir der Gedankenblitz mit der Bathymetrie. Damit ist es möglich, den Gewässergrund als 3D Modell darzustellen. Wie komme ich nur an solche Informationen? Selber kann ich nicht mit einem Multibeamgerät über den Atlantik schippern und alles messen. Hierbei bin ich auf diese Seite gestossen: http://www.mareano.no/kart/mareano.html#maps/3192
Sie lädt ein bisschen langsam und die Karten sind im Großen und Ganzen bis zu einem Maßstab von 1:10000 gut lesbar. Meiner Meinung nach aber, sind es echt gute Informationen, die man aus der Karte erhält. Es ist - wie ich finde - sogar möglich, Sedimentfließrichtungen zu bestimmen und sein Angeln darauf anzupassen. Wie, dass muss jeder selbst für sich herausfinden.
Diese Karte ist gut zum Vergleich mit Navionics Sonarchartkarten oder Karten von kart.kystverket.no/. Ich finde es wichtig, ein Verständnis von der Unterwasserlandschaft zu bekommen. Klüftung lässt sich echt gut erkennen. Was manchmal auffällig ist, dass die Klüftungen bestimmte Richtungsabhängigkeiten aufweisen, ich bezeichne diese mal als "Streichen". So kann ich z.B. bei Westwind gut in West - Ost - streichenden Klüften oder Rinnen angeln, die Hängergefahr sollte dann verringert sein. Ich meine jetzt nicht Klüfte < 1 m, sondern schon Strukturen, welche auch beangelbar sind! Wie das in der Praxis anzuwenden ist, werde ich im August sehen. So lange noch hin...

Desweiteren haben wir uns ein Echolot zugelegt und dieses portabel gemacht. Zu zweit ist dies doch erschwinglich, vor allem, weil wir dieses mal Glück mit dem Preis der Anlage hatten. Das Ersparte gehörte für uns direkt in neues Equipment investiert. Desweiteren hatten wir schon Probleme mit den Echoloten vor Ort gehabt. Jammern will ich aber nicht. Deshalb - mögliches Problem behoben! In wie weit es einem hilft, kann ich noch nicht sagen, aber ich weiß, dass ich alsbald auf dem Wasser sein werde, um die perfekten Einstellungsoptionen im Kopf haben werde - für flaches und tiefes Wasser. Genauso wichtig ist das Erlernen des Umgangs mit dem GPS und dem Kartenplotter. Safety first.
Rechtschreibfehler kann jeder behalten und Gemeckere kann ich ab!

Bis dahin - Flitsche
 
So nun mal ein kurzes Update von dem Urlaub. Ist schon was her, @super30, @winter, @aik2008, @Fotofreund . Bei euch wollte ich mich noch einmal für Hilfe bedanken.

Ich wollte nicht so glauben, dass es im Fjord nichts zu holen ist, vor allem, als ich direkt am Anfang einen 1,16 m Leng gefangen habe. Das war auch der einzig gute Fisch in der Ecke! Leider hatten wir von 14 Tagen effektiv nur 3,5 - 4 Tage, and denen wir angeln konnten.

Einmal fragten wir Hans, was er vom Wetter hält, weil wir kurz nach Bulandet zum "shoppen" wollten. Er sagte: Das geht!
Dem schien nicht so! Als wir aus dem Supermarkt gingen, haben wir noch 1,2 Wurf gemacht und dann wurd es uns zu heikel. Auf dem Rückweg kam uns dann die Kreuzsee in die Quere. Das Boot wurde herumgeschaukelt wie wild & ich war nur noch froh, als wir im Hafen ankamen. Es war wirklich heftig.

Als wir die guten Stellen gefunden haben, ging es teilweise Schlag auf Schlag. Pollacks ohne Ende & in guten Größen bis 90 cm sind keine Seltenheit! Dorsche waren dort auf die selben Köder auch keine Seltenheit. Wir waren aber zu dem Zeitpunkt die einzigen im Camp, die die Stellen auch gefunden haben. Bei gutem Wetter kann man locker in 2 Tagen die Truhen voll bekommen. Das wäre natürlich auch ganz schön übertrieben. Wenn man Haie findet, einfach abhauen, das hat bei uns auch geklappt. Mit dem Heilbutt hat es leider nicht geklappt!


Mein Vater und ich sind normalerweise nur für das Naturköderangeln zu haben. Da mein Vater aber seine 50-lbs Rute durch einmalige Unaufmerksamkeit verloren hat, blieb uns nur noch das "flache" angeln übrig. Das war aber - wenn man die Stellen fand - der Hammer!


Die größten Fische: Dorsch, 1,06 m, Dorsch, 1,00 m, Leng, 1,16 m, Lumb (egal), Teilweise richtig fette Markelen, Dorn-Hai, 1,10 m (schwimmt wieder), Pollack, 85 cm.

Flitsche
 
Moin Flitsche,
Na sag ich doch, das es dort Fische gibt. Und gefunden habt ihr sie wie man liest. Und im flachen Wasser zu fischen ist nicht das schlechteste.
Mein Urlaub ist ja nun Corona zum Opfer gefallen. Aber für 2021 ist nun auch schon gebucht. Der Ausgang vom Sognefjort soll es werden. Na da hoffen wir mal das Beste.
Schön das du zum Thema noch mal etwas geschrieben hast. Was ich noch fragen wollte, Rute Vater versenkt oder gebrochen?
Also danke für den kurzen Bericht.
Grüße und ne schöne Adventszeit Winter
 
Rute Vater versenkt oder gebrochen?

Stell es dir so vor: Er saß ganz locker vorne auf dem Bug und hat leicht gepilkt. Er fing einen kleinen Pollack, machte ihn los & legte die Rute unaufmerksam vorne hin. Dann kam ein leichtes Geschaukele und zack lag die Rute im Wasser. War gutes Geschirr, aber die WFT Deep Water machte ihn sowieso wild, da sie die Schnur wirklich sehr schlecht aufgewickelt hat. Er meinte nur: Der Fachhändler wird sich freuen!

& dann hoffe ich für dich, dass die baldige Reise umso besser wird! Welche Bude habt ihr gebucht?
 
Wir sind für 10 Tage auf Ytre Sula. Dort ist alles möglich. Aber auch Ausfalltage, da sehr windanfallig.
Dort waren wir vor zwei Jahren und wir waren sehr zufrieden.
Natürlich war auch das Wetter klasse und das drumherum paßt ganz gut. Nur die Anfahrt ist etwas speziell da man zwei Inlandsfähren braucht
Grüße Winter
 
Alles klar, dann habt ihr Richtung W und NW auch top Schären mit der Möglichkeit auf Heilbutt! Ihr fahrt dann von Rutledal nach Krakhella, oder? Welche Fähre ist das denn dann noch? Dachte immer das wäre nur eine Inlandsfähre bis nach Ytre Sula.
 
Die erste haste recht, Rutledal nach Krakhella und die zweite ist Daløy-Haldorsneset.
Ist aber alles machbar ohne unter Zeitdruck zu geraten.
 
Ein kleines Update. Spontan noch für Ende August eine Woche Faerøy gebucht!
Mit den damals gesammelt Erfahrungen probieren wir es erneut.
Wir wollen es auf Pollack, Dorsch und in der Tiefsee probieren. Wenn das Internet sich dort verbessert hat, möchte ich gerne live Updates bringen.

Bis dahin,

Flitsche
 
Guten Abend!

Gestern hat sich die Abfahrt der Fjordline aus Bergen von 20:00 Uhr auf 24:00 Uhr verschoben. Ich hatte schon vor Augen, dass wir die Anschlussfähre ab Rutledal verpassen würden. Woran es jelegen hat hat fragt man sich immer..

Die Fähre kam jedoch nur eine halbe Stunde verspätet in Bergen an. Da hat der Captain echt fast noch alles aufgeholt. 👍

Die restliche Fahrt verlief einwandfrei. Auf dem Hinweg noch 5 kg Reker für uns 2 gekauft und weiter ging der Weg nach Rutledal. Die Fährüberfahrt ging direkt durch nach Krakhella und in Hersvikbygda hat uns nicht Hans persönlich, sondern sein Sohn abgeholt. Total nett.

Wie das leise Lüftchen im Frühling war das Meer bewegt. Doch später sollte es aus Süden bzw. Südosten auffrischen. Einweisung brauchten wir nicht. Hans kannte uns noch. Also alles Nebensächliche liege lassen & ab aufs Wasser. Es war nebenbei 19:30. 1:30 haben wir noch!!

Nach 15 min Fahrt probierten wir es an einigen Stellen. Anfangs habe ich direkt einen guten Biss auf Gummi bekommen. Na klar - Hai! Hat die Sau mir den SG Sand Eel zerfetzt... Danach kamen noch 4 Makrelen, ein kleiner Leng auf Gummi bei 30 m und 5 Pollacks ins Boot.

Für die kurze Zeit sind wir zufrieden. Morgen soll es windig werden. Ich bin gespannt 🌪️.
 

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Moin. Eine etwas späte Antwort, aber ich habe die Ruhe im Urlaub genossen und danach ging die Arbeit direkt wieder los. Die Zeit jetzt möchte ich nutzen, um euch die Tage in einem kleinen Bericht nahezubringen. Erstmal zum Wetter: Ich hatte anfangs wirklich Sorgen, dass uns der vorhergesagte Wind nicht raus fahren lässt. Hier grob mal die Vorherrsage! Zum Samstag habe ich ja schon etwas geschrieben. Es folgen die restlichen Tage.
Sonntags: Südwind. 6 m/s

Montags: Südwind. 6 m/s

Dienstag: Südwind. 6 m/s

Mittwoch: Südwind. 5 m/s

Donnerstag: Südöstwind. 3 – 4 m/s

Freitag: 2-3 m/s (geangelt haben wir nicht mehr)

Wir hatten wirklich "Glück" mit dem Südwind. So konnten wir im Schutz der Insel Ospa auf Pollacks angeln. Mehr erfahrt ihr aber in den Tagesberichten. Im Anschluss folgen noch ein paar Bilder.
Sonntag:
Die Entscheidung, geschützt auf Pollack zu angeln, erwies sich als goldrichtig. Es dauerte nicht lange, bis sich der erste Erfolg einstellte. Wir fuhren die Stellen ab, die unser Echolot als vielversprechend anzeigte, und wurden nicht enttäuscht. Die Fische bissen, und wir konnten unsere Ruten zum Zittern bringen.
Was an diesem Tag besonders verrückt war, ist die Tatsache, dass unser Glücksfenster eng begrenzt war. Immer gegen 6 Uhr morgens waren wir auf dem Wasser und konnten einige tolle Fänge verzeichnen. Doch gegen 9:30 Uhr bis 10:00 Uhr änderte sich das Bild drastisch. Die Fische schienen sich zurückzuziehen, und unsere Köder wurden ignoriert. Trotzdem hielten wir hartnäckig durch und fischten bis zum Nachmittag weiter. Ein besonders aufregender Moment ereignete sich direkt am Morgen, als ich in einer Wassertiefe von etwa 10 Metern einen heftigen Biss auf meinen Gummifisch verspürte. Der Fisch reagierte sofort und zog Schnur, bevor er in das Kraut flüchtete. Es war ein Abriss... Dieser Vorfall ließ in mir den Entschluss reifen, dass so etwas nicht noch einmal passieren darf.

Montag:
Unser Kurs führte uns erneut in Richtung Norden, wo wir geschützt auf Pollack angeln wollten. Die Erfahrungen der vergangenen Tage hatten gezeigt, dass die Zeit von 6:00 bis 10:00 Uhr für unser Angelerlebnis besonders vielversprechend war, und so war es auch an diesem Tag. In diesen Stunden konnten wir erneut einige gute Fänge verbuchen, und die Ruten bogen sich unter dem Gewicht der Fische. Doch nach 10:00 Uhr schien das Glück sich von uns abzuwenden. Die Bisse wurden seltener. Eine Sache, die besonders bedauerlich war, ist, dass mir erneut ein Fisch entglitt, als er in einer Tiefe von etwa 10 Metern biss.

Dienstag:
Am Dienstag standen uns laut Wettervorhersage etwas schlechtere Bedingungen bevor als am Vortag. Dennoch ließen wir uns nicht entmutigen und starteten um 6 Uhr morgens unser Angelabenteuer auf dem Wasser. Unser zuverlässiges 20-Fuß-Boot mit 50 PS Motor erwies sich erneut als treuer Begleiter. An diesem Tag stand das Pollackangeln erneut auf unserer Agenda, da wir aufgrund des Windes und der Drift die tieferen Gewässer nicht erreichen konnten. Die Bedingungen waren nicht perfekt, aber wir gaben unser Bestes, um das Beste aus ihnen zu machen. Der Drift, die teilweise recht vielversprechend war, lies uns an den Pollackstellen angeln. Im Laufe des Tages, beobachteten wir, wie unsere Nachbarn an einer Kante fischten. Und es schien sich auszuzahlen, denn sie fingen einige Schellfische und Lengs von bis zu einem Meter Länge. Besonders die Schellfische waren zahlreich vertreten, ein Fisch, den mein Vater schon immer fangen wollte. Vielleicht würden wir dieses Mal das Glück haben, seinen Traum zu erfüllen. Trotz der leicht schlechteren Wettervorhersage genossen wir diesen Tag auf dem Wasser und hofften darauf, dass die kommenden Tage noch mehr aufregende Fänge und Abenteuer für uns bereithalten würden.

Mittwoch:
Mittwoch begrüßte uns mit leicht verbessertem Wetter, was unsere Vorfreude auf das Angeln in den Schären in Richtung Atlantik (Westen) steigerte. Um 6:30 Uhr brachen wir auf und erreichten unsere erste Stelle. Hier erlebten wir einen erfolgreichen Morgen mit Dorschen, die bis zu 70 cm groß waren und auf Gummiköder bissen. Nachdem wir 8 von diesen gefangen hatten, schien es, als ob der Dorsch für diesen Tag genug von uns hätte. Doch wir ließen uns nicht entmutigen und genossen die Zeit, indem wir ein wenig auf dem Wasser trieben und weiterhin unser Glück versuchten. Das Pollackangeln brachte uns anschließend Erfolg, wobei wir Pollacks bis zu 50 cm fingen. Da sie allesamt gut gehakt waren und sich fit zeigten, ließen wir sie zurück ins tiefe blaue Wasser gleiten. Die Aussicht auf das kommende Wetter für Donnerstag, mit einer Windgeschwindigkeit von nur 3 m/s, ließ unsere Vorfreude auf den nächsten Tag steigen. Obwohl die Dünung an diesem Tag etwas höher war, war alles gut, und wir hofften auf eine ruhigere See für den nächsten Angeltag. Auf dem Rückweg probierten wir es in der Nähe der Unterkunft auf einem kleinen Berg. Unser Echolot war schon ausgeschaltet, der Plotter lief noch. Papa hatte direkt was am Haken. Beim Hochholen war es kein Leng, kein Lumb oder ein sonstiger Fisch, den man dort erwartet, sondern 2 Köhler an den Anbissstellen. Direkt habe ich den Geber runtergefahren, das Echolot gestartet und es zeigte sich eine Wassersäule voller Köhler. Große Fische wollten nicht beißen. Also ab in den Hafen...

Donnerstag (schön lang):
Der vorletzte Tag unseres Angelabenteuers startete früh um 6:00 Uhr. Die Bedingungen auf dem Wasser waren nicht "Ententeich", aber dennoch völlig akzeptabel zum rausfahren. Die Dünung war an diesem Tag wieder etwas höher, doch nach einer 50-minütigen Fahrt (wie geplant) erreichten wir unsere geplanten Stellen.
Unsere Taktik für den Tag war, zuerst einige Makrelen zu fangen, die uns als Köder für die tieferen Gewässer dienen sollten. Nach 20 Minuten hatten wir 5 von ihnen. Dann fuhren wir zu einem markanten Unterwasserberg und ließen unsere Köder hinab. Es dauerte nicht lange, bis wir die ersten Bisse spürten: 1..2..3.. zupp zupp. Ein 80 cm Dorsch kam an die Oberfläche, gefolgt von einer neuen Drift: 1…2..3.. zupp zupp. Ein Leng von etwa einem Meter Länge erschien aus dem blauen Nass. Jeder Angler kennt dieses aufregende Gefühl, wenn es in der Rute ruckt und das Adrenalin durch den Körper strömt. Es ist, als würde man in einen Tunnelblick geraten, ganz vertieft in den Moment.

Dann näherte sich ein kleines Fischerboot relativ nah, was uns veranlasste, eine andere Stelle anzufahren. Wir suchten eine Kante ab, an der nur zwei kleine Lumbs bissen. Also steuerten wir eine neue Position an. Aufgrund der immer noch recht hohen Dünung entschied ich mich dafür, relativ nah an den Inseln zu suchen. Ein Plateau, das von 70 auf 120 Meter anstieg, schien vielversprechend. Ich muss noch erwähnen, dass mein Vater an der ersten Stelle einen etwa 60 cm großen Seelachs gefangen hatte, der sich im Naturködersystem verbissen hatte. Beim Ausnehmen des Fisches hatte er jedoch die Gallenblase verletzt, weshalb wir beschlossen, ihn als Köder zu verwenden. Diese Idee sollte sich als Glücksgriff erweisen.

Wir fischten unterschiedlich: Ich mit einem Köder aus Fetzen und einem mit halber Makrele, während mein Vater ebenfalls an zwei Anbissstellen angelte, jeweils mit Seelachsfetzen (keine Makrele, sondern Seelachs). Die Haut des Seelachs erwies sich als erstaunlich fest, im Gegensatz zu unserer gewohnten Makrele. Der Seelachs war definitiv eine andere "Liga". Da zieht der Lumb nicht so schnell das Filet vom Haken! Wir drifteten weiter ab, von 75 Metern, über 80, 85, 90 Meter, bis zu 100 Metern. Und dann passierte es: Papa bekam einen Biss. Ein Leng von 1,44 Metern. Nach einer kurzen Pause von fünf Minuten starteten wir eine weitere Drift. Wiederum ab 100 Metern begannen die Bisse. Papa: "Wieder ein Biss? Oder nur ein Hänger?" Eine Minute später hatte auch ich einen Biss auf die halbe Makrele. Ein erfolgreicher Tag! Mein 1,25 Meter Leng mit 9 kg war der erste, der das Tageslicht sah, gefolgt von Papas 1,45 Meter Leng. Ein Doppeldrill mit zwei großartigen Fängen. Ein herrlicher Moment. Nach diesem aufregenden Angelerlebnis beendeten wir das Fischen für den Tag, verarbeiteten unsere Fänge und froren sie ein. Am nächsten Tag haben wir genau 35 kg Filet gewogen. Das Gewicht der beiden größeren Lengs konnten wir leider nicht ermitteln, da unsere Waage nur bis 10 kg reichte und wir keine andere zur Verfügung hatten. Dennoch waren es tolle Fische!

Freitag: Am Freitag war Packen angesagt. Wir haben das meiste im Auto verstaut und wollten noch Solo im Joker in Hardbakke kaufen. Der hatte zu. Auf dem Rückweg haben wir dann vom Auto aus raubende Fische gesehen.. mehr im Video!

Fazit:


Zunächst einmal kann ich sagen, dass sich das stundenlange Kartenstudium und das studieren der Kanten im Voraus wirklich gelohnt haben. Obwohl ich meinen persönlichen Rekord für Leng von 1,68 Metern nicht brechen konnte, war es dennoch ein fantastischer Urlaub. Das ist dann das Ziel für den nächsten Urlaub. Anfangs hatte ich ehrlich gesagt Bedenken, dass wir vielleicht aufgrund des Wetters nicht raus fahren können, aber wir haben die Zeit optimal genutzt und herausgefunden, dass es bei guten Bedingungen tatsächlich nur einen Tag braucht, um unsere Kisten mit Fischen zu füllen.

Was die Mondphasen betrifft (ich finde das Thema relativ spannend), so wäre der nächste Vollmond am 31. August gewesen. Interessanterweise haben wir unsere Lengs am 24.08., gefangen. Das deutet darauf hin, dass die Gezeitenverhältnisse zu dieser Zeit wahrscheinlich "normal" waren und keine besonderen Einflüsse auf unser Angelergebnis hatten.

Nun, zum Thema Haie: Wir haben vielleicht 8 Haie gefangen, was sich in Grenzen gehalten hat. Wenn sie bissen, sind wir lieber zu einer neuen Stelle gefahren, und das hat gut funktioniert. Einige unserer Nachbarn hatten jedoch wirklich mit Haien zu kämpfen diese haben ernsthaft Stücke aus den Fischen gebissen. Bei uns ist das glücklicherweise nie passiert, und Abrisse gab es zum Glück auch keine mehr.

Der Südwind hat uns echt den A*** gerettet, hätte ich voher nicht gedacht. PS: Die eine Makrele haben wir gefangen, als etwas im Fjord am rauben war. Mit Meerforellenblinker hat es geklappt. Insgesamt haben wir noch vier Makrelen mitgenommen, die Abends verspeist wurden...
 

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Soo. Ein paar Impressionen habt ihr nur. 5 kg Reker gab's für 399 NOK. Jetzt folgen noch ein paar Screenshots vom Echolot: Schön fürs Auge :)
 

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