Einsatz der Redningsselskapet vor Sørøya - "das hätte furchtbar enden können"

md-licious

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Heute meldet die Redningsselskapet einen Einsatz vor Sørøya, bei dem ein Angelboot mit 2 Touristen von einer Welle erfasst und umgedreht wurde. Die beiden Insassen klammerten sich am Rumpf fest und konnten gerettet werden. In der Nähe war wohl noch ein Angelboot mit Touristen, dass den Standort kannte und die Redningsselskapet zum havarierten Boot hingelotst hat.

Zum Glück ist nochmal alles gut gegangen und die beiden Angler wurden zu einem kurzen Check zum Arzt gebracht.

Seid vorsichtig und geht bitte keine Risiken ein, nicht jeder Tag ist ein Angeltag.

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Die haben einen 2. Geburtstag, ...sowas kann schnell ganz anders enden.
Da wird man in den nächsten Tagen, wenn alles gesichert überstanden ist, ein Schnäpschen drauf trinken. :daumendrueck:
 
Wir sind momentan vor Ort und haben die Situation geschockt wahrgenommen. Unverantwortlich ist ein Rausfahren bei diesen Wetterverhältnissen. Ich habe ein derartiges Wetter noch nie in Norwegen so erlebt. Wer wegen ein paar Filets, zu den Skreistellen um Kveitegrunnen kommt man seit Tagen sowieso nicht, rausfährt, riskiert das Leben seiner Mitangler und sein eigenes. Deshalb kann ich in dem anderen Themenbreich zu Soroya auch nicht verstehen warum noch eine Art Bewunderung aufkommt wenn die Crew aus Sorvaer rausfährt, zumal Sorvaer noch weniger geschützt liegt als der Breivikfjord. Wir versuchen heute nach 3 Tagen vor Ort, abzureisen da eine Wetterbesserung nicht absehbar ist. Hoffentlich geht unser Flieger bei prognostizierte Windstärke 13. Nächstes Jahr probieren wir es vielleicht zum 4 mal. Gruß aus Breivikbotn.
Christoph
 
Ja das Wetter spielt dieses Jahr übel mit. Hier auf den Lofoten ist's 1 zu 1 genauso wie auf Sørøya. Ich hätte schon Schiss gehabt hier auf den Henningsværstraumen zu fahren. Das Lopphavet ist nochmal eine ganz andere Liga.

Wir waren 2019 im April oben in Nuvsvåg und hatten viele Tage Kaiserwetter und konnten von dort aus Richtung Sørøya zum Skreifeld fahren - 50 Minuten Fahrt ist aber auch schon heftig gewesen.
Auch im April ist's immernoch eine Lotterie mit dem Wetter, aber die Chancen auf etwas ruhigere Verhältnisse sind da nochmal besser
 
Es wird einem bei so einer Meldung schon mulmig wenn man da letzte Woche noch selbst unterwegs gewesen ist...

Wir hatten ja noch deutlich weniger Wind als jetzt aktuell, aber selbst das wäre mir mit den 19 Fuß Kverno Boote mit 50 PS die da teilweise im Hafen lagen zu viel gewesen!

Ich konnte nicht genau sehen was für ein Boot gekentert ist aber das ist schon heftig.

Es ist ja nicht nur die Windstärke. Die Windrichtung hat sich auch schon bei uns schnell geändert und für Kreuzsee gesorgt. Dazu der Wind aus Nordwest der dann richtig Welle aufbaut...

Den letzten Tag sind wir auch nur so gut rausgekommen weil der Wind auf Ost gedreht hatte und damit die Altwelle aus Nord-West entschärft hat...

Letztendlich muss man sich des gegenwärtigen Risikos immer bewusst sein, gerade bei so einer Wetterlage die sich ständig ändert!

LG David
 
Ich meine das gekenterte Boot war das 23 ft Kværno mit Hardtop:1000019539.jpg

Eigentlich ein ok Boot aber natürlich bei den Wetterbedingungen wo sogar Fischer ihre Sjarks stehen lassen, auch kein Mittel um sicher über das Lopphavet zu schippern
 
So, kurzes Update. Wir haben soeben unser Tackle vom Boot geholt und dabei gesehen, dass die Litauer Crew gerade wieder rausgefahren ist, es ist unglaublich und der Wind ist stärker als gestern. Eigentlich für kleine Boote lt. YR verboten.
Ich wundere mich das der Anlageneigner keinen Riegel davor setzt.
Aus gestern scheinbar nix gelernt!!!!
 
So, kurzes Update. Wir haben soeben unser Tackle vom Boot geholt und dabei gesehen, dass die Litauer Crew gerade wieder rausgefahren ist, es ist unglaublich und der Wind ist stärker als gestern. Eigentlich für kleine Boote lt. YR verboten.
Ich wundere mich das der Anlageneigner keinen Riegel davor setzt.
Aus gestern scheinbar nix gelernt!!!!
Unglaublich. Da wird doch gleich wieder allen, die turistfiske als "cowboybusiness" sehen wollen ne Steilvorlage geliefert. Und das noch genau auf der Insel wo ein guter Teil der Negativschlagzeilen entstehen, weil einige Nachbarn dort alles im Blick und Standleitung zur norw. Presse haben 😐

Irgendwie muss man wirklich hoffen, dass die Zertifizierungen sehr sehr schnell von echten Standards abhängig gemacht werden. Da hier versaut schon wieder so viel für uns alle 😤
 
Irgendwie muss man wirklich hoffen, dass die Zertifizierungen sehr sehr schnell von echten Standards abhängig gemacht werden. Da hier versaut schon wieder so viel für uns alle 😤

Für mich halt unverständlich das der Vermieter bei den Bedingungen die Ausfahrt nicht untersagt und einfach den Steg sperrt.
Klar ist ein 23ft Kverno jetzt kein High-End, aber schon ein gutes, ausreichend großes Boot welches unter angelbaren Umständen auch mehr als seetauglich ist.

In Amberfish hast du an nen Ausfalltag im Sommer alleine nicht mal deine Tasche vom Boot geholt wenn der Steg gesperrt war.
Da kam am Tag vorher auch schon mal die Mitteilung an alle, dass man spätestens um 16:00 Uhr im Hafen ist; um 18:00 baute sich dann ein Unwetter auf.

Und genau sowas gehört zu jedem seriösen Vermieter und damit verbunden als Grundlage für die Zertifizierung.

Das ein paar Verrückte nen Bärendienst für eine ganze Sparte erweisen ist ja nichts neues...
 
Unglaublich. Da wird doch gleich wieder allen, die turistfiske als "cowboybusiness" sehen wollen ne Steilvorlage geliefert. Und das noch genau auf der Insel wo ein guter Teil der Negativschlagzeilen entstehen, weil einige Nachbarn dort alles im Blick und Standleitung zur norw. Presse haben 😐

Irgendwie muss man wirklich hoffen, dass die Zertifizierungen sehr sehr schnell von echten Standards abhängig gemacht werden. Da hier versaut schon wieder so viel für uns alle 😤
So, kurzes Update. Wir haben soeben unser Tackle vom Boot geholt und dabei gesehen, dass die Litauer Crew gerade wieder rausgefahren ist, es ist unglaublich und der Wind ist stärker als gestern. Eigentlich für kleine Boote lt. YR verboten.
Ich wundere mich das der Anlageneigner keinen Riegel davor setzt.
Aus gestern scheinbar nix gelernt!!!!

Oh mann :a045: manche Leute hängen echt nicht an ihrem Leben. Von mir aus Okay, ich bin ja befürworter vom Darwinistischen Prinzip der natürlichen Selektion. Aber, dass sie wieder Vorlagen für die Gegenseite liefern ist echt dumm. Eigentlich müsste der Campbetreiber die Rettungsaktion (und sein Boot) aus eigener Tasche bezahlen und sich dann mit seinen Gästen selber rumschlagen.

Ich frage mich, ob der überhaupt vor Ort ist
 
Ich meine das gekenterte Boot war das 23 ft Kværno mit Hardtop:Anhang anzeigen 299613

Eigentlich ein ok Boot aber natürlich bei den Wetterbedingungen wo sogar Fischer ihre Sjarks stehen lassen, auch kein Mittel um sicher über das Lopphavet zu schippern
Müsste unten ganz links das Gemini gewesen sein. Das ist übrigens auch deutlich leichter als die Kvaerno.
 
Ist vom Foto her schwer zu sagen. Die Gemi in der weißen Lackierung und die GJ ähneln sich da, finde ich. Aber egal, beides sehr solide Boote bei entsprechendem Wetter. Faktor Mensch war hier sicherlich das einzige wirkliche Problem.
Mich würde nicht wundern, wenn versucht wurde Boot rückwärts zu halten um Drift fischbar zu machen. Bei der Fahrt kann achterliche See das Boot ja kaum so extrem überrollen.

Hier in Ostgrönland diesen Winter auch schwieriges Wetter und mittlerweile seit genau einer Woche alle Flüge ausgefallen. Wer das Wetter in der Arktis nicht respektiert, der hat da auch nichts verloren. Wenn der Anlagenbetreiber das um diese Jahreszeit und besonders nach diesem Vorfall nicht genau im Blick hat und interveniert, dann grenzt das an fahrlässig Tötung, sollte es schief gehen.

Unglaublich bescheidene Werbung für die Branche, besonders in der aktuellen Phase.
 
Ist vom Foto her schwer zu sagen. Die Gemi in der weißen Lackierung und die GJ ähneln sich da, finde ich. Aber egal, beides sehr solide Boote bei entsprechendem Wetter. Faktor Mensch war hier sicherlich das einzige wirkliche Problem.
Mich würde nicht wundern, wenn versucht wurde Boot rückwärts zu halten um Drift fischbar zu machen. Bei der Fahrt kann achterliche See das Boot ja kaum so extrem überrollen.

Hier in Ostgrönland diesen Winter auch schwieriges Wetter und mittlerweile seit genau einer Woche alle Flüge ausgefallen. Wer das Wetter in der Arktis nicht respektiert, der hat da auch nichts verloren. Wenn der Anlagenbetreiber das um diese Jahreszeit und besonders nach diesem Vorfall nicht genau im Blick hat und interveniert, dann grenzt das an fahrlässig Tötung, sollte es schief gehen.

Unglaublich bescheidene Werbung für die Branche, besonders in der aktuellen Phase.

Du meinst Reversieren? Denke eher der Klassiker. Gedriftet mit ordentlich Fischkisten an board. Alle in der Abdrift gefischt auf einer Seite. Der Unfallort (Fjordausgang Breivikfjord) ist nicht ohne weil sich da sehr hohe Wellen aufbauen können. Wenn da der Wind gegen das Hardtop drück, ne hohe Welle kommt und auch noch die Kisten ins Rutschen kommen bekommst so ein Boot schon zum kentern. Die Gemini sind wenn ich es richtig im Kopf hab auch allgemein leichter als die Kvaerno. Wobei sowas sicherlich auch mit nem Kvaerno passieren kann.
 
Du meinst Reversieren? Denke eher der Klassiker. Gedriftet mit ordentlich Fischkisten an board. Alle in der Abdrift gefischt auf einer Seite. Der Unfallort (Fjordausgang Breivikfjord) ist nicht ohne weil sich da sehr hohe Wellen aufbauen können. Wenn da der Wind gegen das Hardtop drück, ne hohe Welle kommt und auch noch die Kisten ins Rutschen kommen bekommst so ein Boot schon zum kentern. Die Gemini sind wenn ich es richtig im Kopf hab auch allgemein leichter als die Kvaerno. Wobei sowas sicherlich auch mit nem Kvaerno passieren kann.
Meinst du mit Gemini noch einen anderen Bootstyp? Ich kenne eigentlich als Alu nur Gemi und Gemini für RIB Boote (aber ich glaube italienischer Hersteller, o.ä.), oder machen die mittlerweile auch Alu?

In der Beschreibung der redningsselkapet steht ja das eine achterliche See zum Unfall führte. Deshalb die Vermutung, dass es schwer vorstellbar ist, dass es während Fahrt, oder normaler Drift passiert sein soll.
 
Meinst du mit Gemini noch einen anderen Bootstyp? Ich kenne eigentlich als Alu nur Gemi und Gemini für RIB Boote (aber ich glaube italienischer Hersteller, o.ä.), oder machen die mittlerweile auch Alu?

In der Beschreibung der redningsselkapet steht ja das eine achterliche See zum Unfall führte. Deshalb die Vermutung, dass es schwer vorstellbar ist, dass es während Fahrt, oder normaler Drift passiert sein soll.
Hast Recht Gemi nicht Gemini.
War jetzt nur eine Vermutung von mir, da der Unfall im Bereich des Fjordausgangs passiert ist und ich dort schon ähnliche Situationen gesehen habe. Zum Zeitpunkt des Unfalls herrschte starker Wind aus Nord bzw Nordwest. Vormittags kam der Wind noch aus Ost. Da entsteht im Fjordausgang ne ekelige Kreuzwelle.
In Fahrt kann ich mir auch nicht vorstellen. Durch Reversieren sich so viel Wasser hinten rein zu hauen das das Boot sinkt bzw. kentert halte ich bei der Bootstype auch für schwer vorstellbar. Sind natürlich nur Mutmaßungen.
 
Wenn es unterm Angeln passiert ist muss ja bei der Drift mit Hartop gegengesteuert oder mit Driftsack gebremst werden.
Ein falsch angebrachter Driftsack kann das Boot auch schlecht zu den Wellen stellen, bzw. durch schrägstellen die Fischkisten usw. ins Rutschen bringen.
Ich finde die Aufarbeitung des Themas genial: Die Mutmaßungen über den Unfallhergang schärfen zumindest wieder die Sinne und führen vor Augen welch kleine Fehler da draußen das Leben kosten können.
 
Außer einem krassen Fahrfehler kann ich mir das bei Fahrt auch nicht vorstellen.

Wobei wir auch einige Situationen hatten wir die Drift echt komisch war. Trotz eingeschlagenen Motor sind wir eher vorwärts und etwas in die Richtung in die der Motor eingeschlagen war gedriftet. Einzige Erklärung wäre für mich das der Wind unter das Hardtop gegriffen hat und dann eher geschoben hat... Dann kommen noch die Strömungen durch Grundbeschaffenheit dazu. Wenn man die Revierkenntnis nicht hat dann wird es schnell kritisch!

Wir hatten im Ausfuhrthema ja auch über AIS auf Booten geredet weil wir das vorgeschlagen haben. Wir hatten jetzt AIS auf dem Boot was sogar mit dem Plotter verknüpft war. Heißt wir haben die anderen (Fischer)boote schon auf dem Plotter gesehen. Bei der Flotte die da zur Zeit unterwegs ist war das echt gut. Dazu noch ein Funkgerät mit der Möglichkeit einen Distress-Call auf Kanal 16 abzusetzen. Ich denke viel mehr an sinnvoller Sicherheitsausrüstung kann man nicht auf dem Boot haben... Für mache Regionen vielleicht Overkill aber bei so einer Tour würde ich dafür in Zukunft auch extra bezahlen...

LG David
 
Mein Freund Terje aus Vagen Gard hat immer zu mir gesagt. Dencke immer gut nach und geh da draußen kein Risiko ein. Daß da draußen ist die Wildnis. In Afrika fressen dich die Geier, in Norwegen die Krebse
 
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