Eine Geschichte, die das Leben schrieb ...

Bihne

Frau vom Bihn
Registriert
16 Dezember 2003
Beiträge
346
Alter
53
Ort
Hessen
> Neulich in der Haushaltswarenabteilung:
>
> Kunde: "Guten Tag, ich bräuchte eine Kaffeemaschine."
> Verkäufer: "Ah ja, hier haben wir das neueste Modell. Mit eingebauter
> Bohnenmühle,
> Direktanschluß an den Wasserhahn, automatischer
> Kaffeevorratsverwaltung,
> voll programmierbar."
> Kunde: "Ah ja, klingt interessant. Aber ich habe gehört, daß einige
der
> neueren
> Kaffeemaschinen nicht gerade leicht zu bedienen seien.."
> Verkäufer: "Aber nein, die Bedienung ist ganz einfach. Sehen Sie, sie
> haben hier nur
> einen Ein/Aus-Schalter, vier frei definierbare
> Programmknöpfe und eine RS-232."
> Kunde: "Eine was?"
> Verkäufer: "Eine RS-232. Da können Sie Ihren Computer hinstecken."
Kunde:
> "Äh, soll das heißen, ich brauche meinen Computer, um Kaffee zu
> machen?"
> Verkäufer: "Aber nein, nur zur Konfiguration oder zum Firmware-Update.
> Natürlich können
> Sie die Kaffeemaschine auch vollständig per Computer
> steuern, wenn Sie wollen,
> aber normalerweise schalten Sie einfach die Maschine an und
> wählen eines der
> Programme mit den Knöpfen aus."
> Kunde: "Aha, also wenn ich Knopf 1 drücke, bekomme ich eine Tasse,
mit
> Knopf 2
> zwei Tassen usw., sehe ich das richtig?"
> Verkäufer: "Das können Sie so einstellen, wenn Sie wollen. Sie können
> natürlich
> genausogut einstellen, daß Knopf 1 eine Tasse starken
> Kaffee, Knopf 2 eine
> Tasse nicht ganz so starken Kaffee, und Knopf 3 nur heißes
> Wasser liefert,
> wenn Sie das wollen."
> Kunde: "Heißes Wasser?"
> Verkäufer: "Ja, ist ganz praktisch, wenn Sie sich Tee machen wollen."
> Kunde: "Nun gut, aber wie sage ich der Kaffeemaschine nun, was der
> Knopf machen soll."
> Verkäufer: "Das ist eigentlich ganz einfach: Sie schließen Ihren
> Rechner an die RS-232 an ..."
> Kunde: "Äh, wie mache ich das?"
> Verkäufer: "Nun, sie nehmen ein serielles Null-Modem-Kabel ..."
> Kunde: "Ein was?"
> Verkäufer: "Ein Null-Modem-Kabel. Gibt's in der Computerabteilung.."
> Kunde: "Nun gut, und wo stecke ich das am Computer hin?"
> Verkäufer: "Natürlich an die RS-232, das ist da, wo Sie Ihr Modem
> anstecken."
> Kunde: "Ich habe kein Modem."
> Verkäufer: "Prima, dann müßte Ihre RS-232 ja frei sein."
> Kunde: "Ich weiß gar nicht, ob ich so was überhaupt am Computer
habe."
> Verkäufer: "Wenn nicht, können sie auch einen Adapter RS-232 nach USB
> bekommen,
> sofern Ihr Betriebssystem einen passenden Treiber hat."
> Kunde: "Mein was?"
> Verkäufer: "Ihr Betriebssystem. Also das, was startet, wenn Sie den
> Rechner anschalten."
> Kunde: "Sie meinen die Texte, die da über den Bildschirm laufen?"
> Verkäufer: "Nein, das ist das BIOS. Das Betriebssystem ist das, was
danach
> kommt,
> also zum Beispiel Linux, ..."
> Kunde: "Also, damit kenne ich mich nicht aus, brauche ich das?"
> Verkäufer: "Aber nein, jedes Betriebssystem geht gleich gut, sogar
> Windows."
> Kunde: "Ach so, Windows, warum sagen sie das nicht gleich, ja, das
hab
> ich."
> Verkäufer: "Damit gehts wie gesagt auch."
> Kunde: "Aber wie mache ich es denn nun?"
> Verkäufer: "Nun, nachdem sie die Kaffeemaschine mit dem Rechner
> verbunden und
> angeschaltet und dann den Rechner hochgefahren haben, ..."
> Kunde: "Den Rechner was habe?"
> Verkäufer: "Angeschaltet und gewartet, bis er nichts mehr macht."
> Kunde: "Ich muß auf einen Bluescreen warten?"
> Verkäufer: "Äh, nein, also Sie warten solange, bis Sie Programme
> starten können."
> Kunde: "Ach so."
> Verkäufer: "Ja, und dann starten Sie ein Terminalprogramm ..."
> Kunde: "Ein was?"
> Verkäufer: "Ein Terminalprogramm. Fragen Sie doch einfach nachher in
der
> Computerabteilung."
> Kunde: "Nun gut, und was mache ich damit?"
> Verkäufer: "Sie greifen damit auf die RS-232 zu, an der die
> Kaffeemaschine sitzt."
> Kunde: "Äh, und wie mache ich das?"
> Verkäufer: "Das hängt vom Terminalprogramm ab. Jedenfalls, die
> Kaffeemaschine sendet
> einen Prompt ..."
> Kunde: "Einen was?"
> Verkäufer: "Einen Prompt. Das ist eine Zeichenkette, die Ihnen sagt,
daß
> die
> Kaffeemaschine Ihre Befehle erwartet."
> Kunde: "Meine Befehle? Ist das eine Militär-Maschine, oder was?
> Verkäufer: "Nun ja, sie wollen, daß die Kaffeemaschine was macht, und
da
> müssen Sie
> ihr ja sagen, was sie machen soll, und das nennt man
> Befehl."
> Kunde: "Nun ja, wenn Sie meinen. Und wenn dieser Prompt dann
kommt,
> dann klicke
> ich drauf?"
> Verkäufer: "Nein, dann tippen Sie Ihre Befehle ein."
> Kunde: "Tippen?"
> Verkäufer: "Ja, ist viel flexibler. Stellen Sie Sich vor, sie müßten
z.B.
> im Laden erst auf ein
> irgendwo aufgehängtes Fragezeichen zeigen, und dann auf ein
> Gerät, um über
> das Gerät etwas zu erfahren, und ..."
> Kunde: "Ist ja schon gut, also wenn ich den Prompt sehe, dann
tippe
> ich ein:
> 'Wenn ich den Knopf 1 drücke, mach mir eine Tasse starken
> Kaffee', richtig?"
> Verkäufer: "Nun ja, nicht ganz. Um die Konfiguration zu ändern, müssen
Sie
> die .coffeerc
> ändern."
> Kunde: "Die was?"
> Verkäufer: "Die .coffeerc. Das ist eine Datei, in der die
Konfiguration
> gespeichert wird."
> Kunde: "Und wenn ich die öffne, dann kann ich da alles
einstellen?"
> Verkäufer: "Genau."
> Kunde: "Wird die nötige Software auch mitgeliefert?"
> Verkäufer: "Ein vi ist in der Kaffeemaschine fest installiert."
> Kunde: "Was ist bitte ein vi?"
> Verkäufer: "vi ist ein Editor, mit dem Sie die .coffeerc bearbeiten
> können."
> Kunde: "Was ist jetzt schon wieder ein Editor?"
> Verkäufer: "Nun, ein Programm zum Ändern von Textdateien."
> Kunde: "Sie meinen sowas wie Word?"
> Verkäufer: "Nun ja, fast. Nur eben für reine Textdateien ..."
> Kunde: "Mit Word bearbeite ich doch auch Texte."
> Verkäufer: "Ja, aber eine Kaffeemaschine kann mit
> Inhaltsverzeichnissen, Kursivschrift und
> eingebundenen Bildern nichts anfangen, und entsprechend gibt
> es sowas nicht
> in reinen Textdateien."
> Kunde: "Also, wenn ich auf diese .coffeerc doppelklicke, dann
> öffnet sich der vi ..."
> Verkäufer: "Nein, sie müssen eintippen: vi .coffeerc, und dann Enter
> drücken."
> Kunde: "Warum so kompliziert?"
> Verkäufer: "Also, ich halte es nicht für kompliziert."
> Kunde: "Nun ja, also ich starte dann diesen vi und schreibe dann
rein:
> 'Wenn ich den Knopf 1 drücke, mach mir eine Tasse starken
> Kaffee'."
> Verkäufer: "So ungefähr. Sie müssen natürlich erst den vi in den
> Insert-Modus schalten ..."
> Kunde: "In den was?"
> Verkäufer: "In den Modus, in dem sie neuen Text einfügen können."
> Kunde: "Äh, aber dann kann ich lostippen?"
> Verkäufer: "Ja. Sie müssen sich natürlich an die Syntax für die
> Konfigurationsdatei halten."
> Kunde: "???"
> Verkäufer: "Nun ja, die Kaffeemaschine versteht es nicht, wenn Sie
einfach
> deutsche
> Sätze eintippen."
> Kunde: "Sie meinen, ich muß auf Englisch tippen?"
> Verkäufer: "Nein, das geht auch nicht ..."
> Kunde: "Also, japanisch kann ich leider nicht."
> Verkäufer: "Brauchen Sie auch nicht. Es handelt sich um eine spezielle
> Kaffeemaschinenkonfigurationssprache."
> Kunde: "Äh, und die muß ich dann erst lernen?"
> Verkäufer: "Sie ist nicht kompliziert, schließlich ist es ja nur eine
> Kaffeemaschine.
> Im Verzeichnis doc ist außerdem standardmäßig ein Howto
> installiert ..."
> Kunde: "Nun ja, ich glaube, ich versuche es doch mit einer anderen
> Maschine ...
> was ist mit der dort hinten?"
> Verkäufer: "Die ist noch nicht mal programmierbar."
> Kunde: "Prima, ich glaube, die nehme ich."
>
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> In diesem Sinne, viel Spass beim Einkaufen !!!!!!!!!!!!
:?
 
Danke, schön gelacht und gleich kopiert. :D :D
 
Schön :D :D :D
 
Womit erklärt ist, warum ich löslichen Kaffee bevorzuge. :D :) :]
 
:D :D :D
Das erinnert mich stark an eine tatsächliche Begebenheit vor kurzer Zeit.
Ein befreundeter Firmeninhaber verkaufte einen Kunden eine Registrierkasse. Spanne zwischen EK und VK ca. € 40,-.
Um die Kasse richtig zu konfigurieren (über einen Computer) waren 3 Leute einen kompletten Arbeitstag beschäftigt.
 
es könnte sogar wahr sein ............
leider ist das so ....
ansonsten einfach :) :D :D
 
:D :D :D
Das kriegt mein Kollege, der verkauft Kaffeemaschinen...
zumindest bis jetzt noch :}
 
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