stichi
Stammnaffe
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- 12 Februar 2008
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Es war Sonntag früh um 5Uhr als ich mich mit meinem Angelkollegen Jörg an seinem Haus traf.Im nu war der Trailer samt Boot an seinem Pkw angehakt,alle Utensilien verstaut und los ging die Reise Richtung Osten.Schon bald war die A20 erreicht und wir kamen gut vorran,da zu dieser Jahreszeit noch nicht so viele Urlauber die Insel überfallen.Gegen 7Uhr erreichten wir den kleinen Ort Schaprode,mit seinem kleinen Hafen und der Slipanlage.Erstaunt stellten wir fest das wir die einzigen an diesem Sonntag morgen waren die ihr Boot zu Wasser lassen wollten.Jörg rief sogleich den Hafenmeister an der uns nach einer 15minütigen Wartezeit die Slipanlage aufschliess.Schnell war das Boot zu Wasser gebracht und das Auto sammt Trailer auf dem nahen Parkplatz gegen eine Gebühr von 4,50Euro abgestellt egen 8Uhr konnte die Ausfahrt beginnen.Nach einer rasannten Fahrt durch die wunderschöne Boddenlandschaft und passieren des Hiddenseer Leuchtturms erreichten wir 45min später die 30m tiefenlinie wie mir das Echolot und der Kartenplotter verrieten.Zügig brachten wir die Planerbords sammt Angeln zu Wasser und nach 20min konnten wir uns entspannt in die Kajüte zurückziehen um ein Frühstück einzunehmen.Der Wind kam an diesem Morgen aus NO mit einer stärke von 3-4 Bft.Die Wellen hatten eine höhe von 50cm und stellten keinerlei Gefahr für uns da.Ich beschloss in absprache mit Jörg einen Kurs Richtung Nord einzuschlagen um in noch tieferes Wasser zu gelangen.Die Ostsee weisst hier Tiefen von über 45m auf.Wir beobachteten gerade den internationalen Schiffsverkehr als die Ruhe durch eine Kreischende Multirolle unterbrochen wurde.Fisch rief Jörg und hatte sogleich die Rute in der Hand.Routiniert brachte ich das Boot auf eine geringere Geschwindigkeit von 1,2 knoten und schaltete den Autopiloten ein.Als ich aus der Kabine ins freihe trat sagte Jörg das es etwas besseres sei das sich ca.50meter hinter dem Boot den Köder geschnappt hat.Er merkte auch an das es besser sei die anderen Angeln einzuholen da der Bursche ziemlich heftige Fluchten unternahm und er nicht riskieren wollte das der Fisch sich mit den anderen Leinen verhäddert.Schnell hatte der Fisch 150m 0,45er monofiler von der Multi erkämpft,die sich Jörg nun meter für meter zurückerarbeitete.Ein Blick auf meine Uhr verriet mir das bereits 20min seit dem Anbiss vergangen waren und wir den Fisch noch nicht einmal gesehen hatten.Plötzlich bemerkten wir das der Winkel zwischen Schnur und Wasser kleiner wurde,er kommt hoch sagte Jörg.Und tatsächlich ein kapitaler Lachs durchbrach die Wasseroberfläche und sprang ca 1m aus dem Wasser.Nun schoss auch mir das Adrinalin ins Blut und ich machte den Kescher klar.Jedoch als der Fisch das Boot bemerkte,begann eine rasannte Flucht in die tiefen der Ostsee.Dieses Schauspiel wiederholte sich noch 4 mal.Nach 35min zeigte uns der Lachs dann seine Seite.Nun war meine Geschicklichkeit gefragt,jedoch versagte ich beim ersten Versuch und es kam wie es kommen musste.Das Netz des Keschers verfing sich im Drilling des Schleppblinkers und der Fisch schien schon fast verloren.Jörg stellte kurzerhand die Rute in die Ecke gab mir die Schnur in die Hand und stieg über das Heck um den Fisch per Hand zu landen.Ein gekonnter griff hinter den Kiemendeckel schien die peinliche Nummer zu retten. Jedoch gelang es Jörg nicht den Fisch ins Boot zu hiefen so das er ihn nach lösen des Netzes aus dem Drilling zumindest in den Kescher ziehen konnte.Der rest war nun ein Kinderspiel und gemeinsamm brachten wir den Fang an Bord.Ein lauter Jubelschrei löste sich bei uns beiden und wir beglückwünschten uns gegenseitig.Spätere messungen ergaben 110cm und 28 Pfund.So das war nummer 1 Abendbrot gesichert bemerkte ich kurzerhand.Durch den ganzen trubel an Bord bemerkten wir nicht das der Wind etwas zugenommen hatte und die Wellen die 1meter marke erreicht hatten,erste Schaumkämme bildeten sich.Wärend Jörg die Angeln wieder ausbrachte,drehte ich das Boot mit dem Heck in den Wind so das wir einen SW Kurs steuerten un die Wellen schön abreiten konnten.Eine halbe Stunde nach Kursänderung krachte es in der nächsten Rute.Schnell merkte Jörg das es diesesmal ein nicht ganz so groses Exemplar sei und nach nur 5min und einer reibungslosen Kescherung lag der zweite Lachs an Bord.Mit knapp 90cm war es jedoch auch ein schönes Tier.Ebenso problemlos gelang uns die Landung der Fische 3und4 die ungefähr gleichgross wie Nr 2 waren.Nummer 5 kämpfte dann wieder etwas heftiger und als hätten wir nicht schon alle Hände voll zu tuhen,stieg ein weiterer Lachs in einer noch im Wasser befindlichen Rute ein.Was nun??? Jörg kämfte noch mit dem ersten Fisch und ich stand mit dem Kescher parat um diesen zu landen.Zum Glück beruhigte der 2 Fisch sich ziemlich schnell un liess sich problemlos hinter dem Boot herziehen.Nach 20min konnte ein weiterer Lachs der 1meter Marke gelandet werden.Wärend Jörg den Fisch versorgte,drillte ich den sechsten Lachs des Tages ohne grössere Probleme ans Boot wo Jörg auch schon mit dem Kescher wartete.Wir sahen uns beide verdattert an,die Uhr war gerade mal 13.30 und wir hatten unser Fanglimit erreicht.Somit brachen wir den Angeltag ab und holten unser Equiptment ein.Die Rückfahrt gestaltete sich sich etwas schwieriger da wir nun gegen die Wellen anfahren mussten und so erreichten wir den kleinen Hafen erst nach 2Stunden fahrt.Im Hafen angekommen bemerkten wir das nur wenige Boote ausgelaufen waren.Bei gesprächen mit einigen Petrijüngern die im Hafen die ankunft der wenigen Boote erwarteten stellte sich heraus das die meisten ihre Törns nach einer halben Stunde aufgrund des Seeganges beendeten.So endete nach einer 2stündigen Autofahrt ein perfekter Angeltag für uns zwei.Leider mussten wir letzten Sonntag feststellen das der Hornfisch berreits da ist und wir die Lachssaison für uns beendeten.Aber der nächste Winter kommt bestimmt und dann heisst es für uns wieder auf nach Rügen.