Efjord Sjohus 2020

Bobdan

Stammnaffe
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4 Januar 2019
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Werte Norwegenfreunde,

ich werde nun in einem Rückblick über unsere Angelreise zum Efjord berichten.

Ursprünglich hatte ich ja geplant, mit meiner Frau, Ende April nach Kastneshamn zu fahren. Der Lock-Down machte dies jedoch zunichte.
So haben wir dann umgebucht und sind dann Ende August /Anfang September nach Efjord Sjohus gefahren. Wir waren beide schon mal im April 2019 dort.
Kurz entschlossen , entschied sich noch unser Kumpel Ole zur Mitreise. Ole ist ein erfahrener Norge-Angler und fährt seit 20 Jahren jährlich in das gelobte Land.
Hier ein Paar Fotos: Hinreise / 1. Tag
- Das Probepacken wurde von unserer Hauskatze kritisch beäugt und wohl für gut befunden. Schließlich hat alles ins Auto und in die Dachbox gepasst.IMG_20200819_181825.jpg IMG_20200821_214719.jpg

- Voller Vorfreude warten wir dann auf die Verladung in die Nacht-Fähre von Rostock nach Trelleborg .

Nach 6 Std. Fahrt mit Übernachtung in der Kabine fahren wir dann gut ausgeruht am ersten Tag durch Schweden bis zu einem Campingplatz in Wilhelmina. Die Hütte kostet pro Nacht ca. 50 Euro

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Fortsetzung folgt

Gruß Burghard
 
Das hat also bei meinem ersten Schreibversuch schon mal gut geklappt, deshalb hier schon die Fortsetzung.
Tag 2 / Ankunft
Der zweite Fahrtag ist der kürzere Tag. Unser Plan war es , dass wir die Inlandsfähre Bognes-Skarberget um 17:00 Uhr schaffen.IMG_20200823_164339.jpg Dies haben wir dann auch geschafft.Auf dem Foto sieht man die Fähre im Hafen einfahren.
Es ist keine Vorreservierung möglich und auch nicht notwendig !
Fährzeit etwa 25- 30 min. Zahlen brauchten wir nichts. !!! Ein Mitarbeiter hat unser Nummernschild fotografiert, das war es. Grund ( sicher Corona; kein Bargeld usw.)
Bis heute haben wir auch noch keine Rechnung bekommen.
Nach der Fähre sind es dann noch mal etwa 35-45 min und man ist am Ziel.

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Dann noch auspacken , Bootsübergabe, sowie anrödeln und Plan machen für die erste Ausfahrt am nächsten Tag.

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Fortsetzung folgt

Gruß Burghard
 
Fortsetzung ; 1. Angeltag

in Vorbereitung hatten wir natürlich Seekarten studiert ( kystverket) und Wetter gecheckt. Yr.no (Skarstad als Ort einfügen) und Windy.tv
Neu ist hier am Efjord, dass das GoFish -Trackingsystem per Handy-App genutzt werden musste. Also nicht mehr am Terminal vor Ort. Grund : Corona
Nicht so schlimm..., denn es kostet nichts .. und funktioniert. Auch die Fangmeldung wurde hier eingegeben. Liste schreiben also nicht nötig.
Nervig ist, dass der WIFI-Empfang im Haus sehr schwankend ist.
Also Checkliste abgearbeitet ( Tank und Reservekanister checken usw.) und los gings zum ersten Ziel: Straumsoysundet
Also die Enge zwischen Straumoya und Hestneset ( N: 68° 19,889´ Ø: 16° 15,757´) hier verschiedene Tiefen angedriftet.
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Hier ein Foto vom Efjord in Richtung Baroya ( Doppelberg mittig , hinten) . Am Horizont sind die dunklen Schatten der Küste der Lofoten zu erahnen 🙂
Mittig, die von hier aus gesehen 2 kleinen Berginseln ... dort ist die Straumenstelle. Hier auch Spot für Heilbutt. !!!!


Zum Beginn aber die Überraschung: ---- Das Wasser "kochte"---- Seelachse und Makrelen wurden durch Räuber nach oben gedrückt.
Bei all unseren Ausfahrten, war es hier das einzigste mal, dass wir dies gesehen haben.
Also rein mit den Gummis und den Pilkern. Schöne Küchendorsche von 6-8 kg gingen auf die Pilker. Auf Gummifisch ging alle Tage fast nichts.
Wir haben dann doch sehr gestaunt, dass wir hier im "Flachen" in 25-28 Meter Tiefe, große und wirklich fette Seelachse fingen . Am erfolgreichsten war hier Fetzenköder und Überbeissersystem. Als Fetzen hatten wir Heringsstücke verwendet. Der TOP-Köder bei all unseren Ausflügen.
Auf Pinkem Gummi fing ich hier nur 1 Küchen-Leng ( ca. 90 cm)

IMG_20200825_205530.jpg Hier einige unserer gefangenen Makrelen

Mehrfach haben wir und andere Angler hier Butt-Driften gemacht . Jedoch leider ohne Erfolg.

Gruß Burghard
 

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Fortsetzung 3;

so werte Norge-Freunde,
weiter geht es mit dem Bericht.
Geplant hatten wir nun eine Ausfahrt zu den Schären vor Baroya im Tysfjord .
Hier haben wir mehrere Buttdriften versucht. Doch leider ohne Erfolg. Auf einem anderen Boot wurde ein kleiner Butt gefangen ca. 1 Meter groß.
Wir haben natürlich nach dem Erfolgsköder gefragt.

1603394989504.png Es war ein Tobizer 18 cm , 150 Gramm Blau Glitter
Es sollte der einzigste gefangene Butt in unserer Zeit sein.
Wir haben im Gebiet bei der Signalboje vor Baroya noch gute Dorsche und als Doppelhook 2 prächtige Pollack geangelt.
Position : N: 68° 18.773' Ø: 16° 01.690' H: -82 m.o.h. aber eher in Tiefen von 35 -75 Meter und flacher,
und das Gebiet um die See-Boje: Storbaen

1598474401709.jpg Ein Pollack hatte einen ganzen angeköderten Hering voll verschluckt . Der andere biss eine Etage höher auf Heringsfetzen.
Besonders zu erwähnen ist, dass wir an allen Tagen nur in Abhängigkeit vom Tiedenwechsel Beisszeiten hatten. Dann aber richtig gut.
Tolle Dorsche auf Überbeisser und Seelachse füllten schnell die Bütten. 13 kg Filet alleine an diesem Tag .
Fang des Tages natürlich die schönen Pollacks aber auch ein Dorsch mit einer Goldfarbe, die ich so noch nicht gesehen habe.
1598387214306.jpg und natürlich die tollen Überbeisser-Dorsche1598423647497.jpg
Auf einem anderen Boot sahen wir eine volle Bütt mit Rotbarschen, die von der Seetonne aus gesehen weiter in Richtung Breifallet - Varde
N: 68° 17.434' Ø: 16° 05.512' H: -250 m.o.h. in Tiefen von ca. 240 Meter gefangen wurden. Die Angelfreunde waren aber auch mit E-Rollen ausgerüstet.

Wir haben dann aber an einem anderen Tag, eher zufällig, auch noch eine Rotbarschstelle gefunden , die mit 125-130 Meter zwar nicht besonders tief ist, aber schwierig zu beangeln ist. Dazu aber mehr im nächsten Bericht

Gruß Burghard

Ich hoffe der Bericht und die Bilder gefallen .
 
Burghard,dein Bericht und die Bilder sind klasse.
Für uns die nächstes Jahr im Juni zum ersten mal im Efjord Sjohus sind eine tolle Möglichkeit um mehr zu erfahren.
Weiter so👍
 
Fortsetzung Teil 4

wir wollten an diesem Tag eigentlich über den Ofotfjord zu der Untiefe Utfora fahren.
Es war aber zu windig ...bei 4-5 m/s macht es kein Sinn und es macht kein Spass bei solchem Wind zu angeln. In 70-90 Meter Tiefe kommt dein Pilker (400 g) ewig nicht an , die Schnur steht schräge im Wasser und du bekommst einfach keine vernünftige Pilkerführung hin bzw auch keinen Kontakt zum Fisch. Ausserdem mögen die Fische den Wind auch nicht und verkriechen sich irgendwo.
Also wieder zurück in den Windschatten der Berge Skarstadfjellet und Storpollen
Hier drifteten wir mit ca. 1,2 Knoten schön bei annähernd gleicher Tiefe ( 70-85 Meter vor der Küste lang.)zwische Skarstadfoten und Oterhaugksjt
N: 68° 22.584' Ø: 16° 16.393' H: -70 m.o.h.. .
Wir versuchten es wieder mit 2 Angelvarianten. Ole mit Pilker ich mit Heringsköder . Beides wieder mit Erfolg. Wieder schöne Überbeisserdorsche und einige Küchen-Lengs. Wirklich geil , wenn die kleinen Seelachse anbeissen..... dann einfach etwas zappeln lassen und Rums.... steigen die großen Dorsche ein und lassen die Angeln richtig krumm werden. Selbst die 8-10 kg Dorsche halten ordentlich gegen, nehmen Schnur und lassen sich manchmal nur Zentimeterweise pumpen.
Fang des TAges war ein Dorsch, der eine große HAi-Biss-Spur an seinem Körper hatte.
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Deutlich sind die Zahnabdrücke in der Haut des Dorsches zu sehen.

Also dann nach ein paar Stunden zurück und filetieren. Die Filetiertische auf dem Steg sind leider ohne Überdachung und ohne Windschutz. Das ist wirklich nicht schön. Wir haben 2 mal 1 Stunde bei ordenlichem Regen in Gummizeug Fische geputzt. Das beste daran ist der heisse Kaffee und der Schnäppi hinterher.
Tidenhub der Steganlage liegt bei 3, 5 Meter . Der Abstieg zum Boot oder das hochsteigen, ist deshalb bei Ebbe ordentlich steil.
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Das zurechtschneiden der Filets sowie das vakuumieren und einschweißen haben wir dann im Filetierhaus (oben) gemacht.
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hier und in jedem Haus gibt es ausreichend Gefriertruhen.

wir haben unsere Truhe im Haus genutzt. Diese hatte sich nun schon gut gefüllt
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Blick in die Truhe

Gruß

Burghard
 
Fortsetzung Teil 5 und Ende

nun werde ich euch noch über die Gebiete Stabben und Utfora berichten
- Stabben ---- N: 68° 24.746' Ø: 16° 15.147' H: -8 m.o.h. ; hier auch Butt-Hot-Spot ; laut Berichten von Schwedischen Anglern, die nur zum Butt-angeln zum Efjord kommen und dann vor Stabben auf Butt driften. Auch Schweizer Angler haben uns davon berichtet. Leider war Petri auch hier für uns nicht in Geber-Laune.

- Utfora ---- N: 68° 24.627' Ø: 16° 17.351' H: -21 m.o.h.
Über dem 14 Meter Berg stehen Schwärme von kleinen Seelachsen und auch schöne Makrelen. Prima Köderfische. Etwas Tiefer lauern dann die Großen.
Wir haben also auf der Seite von Utfora geangelt, wo in der Seekarte die Linien enger sind und es sehr schnell tief runter geht .
Fängigste Tiefe etwa 85 Meter. Wieder als Überbeisser die richtig dicken Dorsche 10 kg +; Größter hier gefangener Dorsch 1,17 Meter und 15 kg .
CIMG1356.JPG
Auch große Seelachse waren immer wieder dabei und alles meistens als Doppelhook . Die Seelachse sind meistens eingestiegen wenn wir unsere Schnüre schnell einholen mussten. Und das war oft der Fall.
Denn der Berg oder das Riff geht unter Wasser an extrem steilen Kanten sehr schnell von 125 m auf 85 Meter dann auf 50 usw. Je dichter ihr an die Kanten ran- driftet um so größer werden die Fänge. Aber leider ist das teilweise auch eine Verlustreiche Angelei. Wenn du an der 85 m auf 50 m- Riffkante ein Doppelhook von großen Dorschen von Ü 12 kg + hast und die dann erstmal brachial nach unten wollen, dann verabschiedet sich deine Schnur schnell an der scharfen Kante. Also nicht so dicht an die Kante driften. Die armen Fische müssen sonst mit Drilling im Maul weiterleben. Also muss ein Angler immer das Echolot im Blick haben. Dann geht es. IMG_20200829_163926.jpg
Vor Utfora ist eigentlich der perfekte Platz für die Tiefseeangelei. Wir hatten aber immer mehr als 0,7 Knoten Drift in Richtung Bergkante(Utfora)
Wir haben dann teilweise unsere Gewichte schon bei Tiefenanzeige von 250 Meter abgelassen. Ehe die unten waren, hatten wir schon wieder eine Tiefe von 220 Meter und dann immer flacher werdend 185 m dann eine Weile 150m dann 125 Meter und dann ziemlich schnell 85 Meter. Am Besten ging das dort zur Zeit des Tiedenwechsels. Wo das Wasser praktisch keine Strömung durch die Tiede hat. Das ist aber nur ein kurzes Zeitfenster. Super interessant ist diese Stelle sicher bei Windstille und dann sicher ein Hot-Spot für Rotbarsche.
Wir hatten uns hier im Supermarkt Reker gekauft und diese als Köder benutzt. Also unsere Rotbarsch-Schnüre schön mit Reker und Heringsfetzen bestückt und los gehts. Dachten wir , denn eine gierige Möwe stürtzte sich im Steilflug auf die Heringsfetzten und verhedderte sich in der Schnur. Also musste die Möwe mit an Bord. Natürlich wollte sie sich nicht freiwillig helfen lassen. Beisswütig versuchte sie uns einzuschüchtern. Also Tuch über den Kopf der Möve geschmissen und dann zu zweit das arme Ding gerettet. Natürlich musste dafür die Schnur zerschnitten werden. Ein Vorteil hatte das Ganze . Wir hatten dann stundenlang Ruhe vor den sonst doch manchmal nervigen Möwen. So also wieder alles neu bestückt und runter damit. Kaum in 220 Meter angekommen , ruckte es auch schon heftig an der Angel von Ole.
Die Rute ruckte nicht so wie beim Rotbarschbiss sonder bog sich doch dann ordentlich. Also musste Ole kurbeln. Ergebnis: Lumb- Doppelhook . Der größere wog 5,5 kg. Beide Lumb waren völlig Wurmfrei.
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Bei mir ruckte es dann bei etwa 128 Meter. Diesmal aber kurze Rucker. Also noch etwas warten und dann hoch . Und siehe da, Rotbarsch. !!!!
tatsächlich fingen wir hier die Rotbarsche nur in dieser Tiefe bzw. bis 120 Meter. Nie tiefer. Die Anbisse erfolgten ziemlich schnell. Top-Köder : Reker und Hering

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Schöner Rotbarsch von 2,5 kg

Leider kommt dann ganz schnell die Riffkante auf 85 Meter.

Bei einer der nächsten Versuche verlor ich hier meine gesamte Rotbarschmontage als auf die Circle_hooks gleich mehrere Räuber einstiegen und alles mit Gewalt nach unten zerrten. Extrem krumme Rute , schreiende Bremse ... dann Riffkante und Rums ... alles weg. :a045:
Einige Rotbarsche konnten wir dann noch an diesem oder am anderen Tag überlisten. Aber eine echte Chance hatten wir nur bei Tidenwechsel.

So werte Angler , dass war es erst einmal mit meinem Bericht.

PS
Bitte plant bei eurer Budget-Planung ein, dass ihr jeden Tag 20 Liter Boots-Sprit braucht . Wir haben also etwa 280 Euro für Sprit bezahlt. Der Vermieter Reidar sorgt immer wieder für Nachschub.
Gerne beantworte ich auch noch Fragen und poste noch Foto´s.

Zum Abschluss hier ein Foto vom Polarkreis-Museum ( eeeehhhh, sagt man so dazu ???)

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Ich hoffe , euch hat der Bericht gefallen.

Gruß Burghard
 
Moin Eugen,

Danke für deine lobenden Worte. :dankeschoen:
 
Cool, vielen Dank.
Es ist dort eine wirklich schöne Gegend, ohne Ausfalltage. Denn du findest immer eine Ecke die Windgeschützt ist.
Da gibt es z.Bsp noch eine Bucht im Efjord, (Vallebukta;N: 68° 19.419' Ø: 16° 14.907' ) in der wir auf Reker schöne Schellfische und Küchendorsche gefangen haben. Haben wir aber wieder frei gelassen, weil unsere 20 kg Frei-Menge schon erreicht war. Hinter der Brücke, also weiter in den Efjord rein, waren wir gar nicht. Hier gibt es auch noch Rotbarschstellen.
Gruß Burghard
 
Hallo Burghard,
supi Bericht von dir.
Eine Frage hätte ich,wie lange dauert ca. die Anfahrt zum Gebiet Stabben/Utfora?
Gruß Dirk
 
Hallo Dirk,

ich würde sagen ; etwa 25-35 min .

Gruß Burghard
 
Moin Remo,

wir sind zur gleichen Zeit auch am Efjord. Aber ein paar Tage länger. Hast du das Appartement 1 . OG ?

Meine Frau ein Kumpel und ich sind im Appartment unteres OG. Wir sehen uns dann ja. Hoffentlich bleiben die Grenzen bis dahin auf.
Gruß Burghard
 
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