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Drilling im Daumen

Neuling

Pille
Registriert
27 Juni 2007
Beiträge
175
Ort
Detmold
Hallo Naffen -
ein kleiner Reisebericht zu Efjord hat mich dazu gebracht über das größte Maleur zu berichten, dass mir auf den Reisen nach Norge passiert ist.....

Auf einer Reise nach Sommaroy zu Ketil Camp am Sommaroy Artic Hotel westlich von Tromsö (ca. 1 Stunde) waren wir auf einer erfolgreichen Ausfahrt unterwegs.
Häufig ist es so, dass ich die gefangenen Fische versorge, so auch 2017..... leider kann ich auch mal etwas hektisch werden, was - wie ich weis - nicht gut ist.

Bei dieser Ausfahrt passierte es dann :
Beim ruckartigen Lösen eines Drillings aus dem Maul eines ansehnlichen Dorsches löste sich dieser plötzlich und der Schwung reichte ......... dafür, dass in dem Daumen der rechten Hand - bis über den Widerhaken - der 12er Drilling festsaß.!:k050::k050:

Schmerzen waren zuerst nicht da..... allerdings sorgte Stefan, mein Sohn, schnell dafür, dass der zugehörige Pilker entfernt wurde, so zog wenigstens nichts mehr am Drilling.....
Die Ausfahrt musste natürlich abgebrochen werden. Christopher rief bei Campbetreiber Ketil an und wir trafen und dann nach 20 Minuten am Anleger. :applaus:Ich sah mich schon für 2 Fahrten nach Tromsö ins Krankenhaus zahlen. Das wäre auch die eine Möglichkeit gewesen.

Ketil meinte allerdings, da Freitag sei, könnte ein Freund von ihm vor Ort sein. Er sei Professor und Arzt am Klinkum in Tromsö, wenn ich einverstanden sei, wäre es einen Versuch wert.
5 Minuten später sah sich besagter Professor den Finger an und meinte - zur Vorbereitung soll ich die Hand mal eine Zeit ins Meer halten, das würde später helfen.
Er holte dann das Werkzeug: Eine massive Zange zum Durchtrennen des Drillings und eine für "etwas anders"....
Dann beschrieb' er mir den Verlauf:
Er müsste den im Daumen sitzenden einen Schenkel des Drillings zuerst einmal auf der anderen Daumenseite durchdrücken:abgelehnt: - erst dann könnte er hinter dem Widerhaken abknipsen und den Schenkel wieder rausziehen.
Ob ich ein bischen Schmerzen ertragen könnte, sonst müsse ich ins Krankenhaus.......
Ich kann Euch sagen, dass das kalte Meerwasser mich gerettet hat; die Schmerzen waren zu ertragen. Anschließend bekam ich - für den Fall der Fälle Schmerzmittel vom Prof. und er - weil er nichts wollte - eine Umarmung und mehrmals "mange takk".
Ketil und dem Prof. bin ich bis heute dankbar!!!:dankeschoen::dankeschoen::dankeschoen::dankeschoen:
Die Angelei konnte schon am nächsten Tag (sehr, sehr vorsichtig) fortgeführt werden.... und bis heute ist alles gut!!!:laola:
"Leider" wurde in der Aufregung vergessen das Ganze fototechnisch zu dokumentiert, aber ihr dürft mir glauben: Ich vergesse es auch so nicht.
Übrigens: Den Floater, den ich natürlich die ganze Zeit nicht vom Körper bekam, wo nachher so viel als wäre ich mit ihm ins Wasser gefallen --- obs wohl Angstschweiss war?

Ich wünsche jedenfalls allen, die ins gelobte Land fahren, was Ihnen so was nicht passiert. Es könnte auch mal ein Körperteil sein, aus dem man den Drilling nicht so leicht heraus bekommt.
Toi, toi, toi und Vorsicht!
Euer Pille
 
dieses hab ich auch schon erlebt ,beim abhacken befanden sich 2seelachse am paternoster ,
der eine rutschte ab und ein nachfolgender haken befand sich dann in meinen daumen.
wir sind damals zum arzt nach hyllestad gefahren wo der haken dann durchgedrückt wurde.
da kann man rütteln und ziehen ,den wiederhaken bekommt man nicht raus.

drumm gehöre ich zu den anglern die auf den boot auch nicht gerne auswerfen ,da passieren ja oft viel schlimmere sachen.

ein schönes thema ist es trotzdem.

gruss steinbit
 
Mir ist sowas auch schon passiert.
Beim Überbordwerfen der Montage, hab ich mir ne'n Beifängerhaken (grösser Makhaken) in den Handballen gejagt. Was jetzt? Zum Arzt? Ich hatte schon mal gehört, dass der Arzt in solchen Fällen den Haken komplett durchstößt, die Spitze mit dem Widerhaken abzwickt und den Rest wieder herauszieht.
Hab ich erst mal ne'n Schluck Whisky genommen. Dann haben wir alle mal in unsere Angelkisten geschaut.Tatsächlich hatte ein Angelfreund einen guten Seitenscheider dabei. Noch ein Schluck Whisky. Dann hab ich das selber gemacht. Ging ganz gut. Bisschen Whisky über die Wunde zum desinfizieren und noch einen für mich. Pflaster drauf, Gummihandschuh an und weiter ging die Angelei. Ist schnell und gut geheilt. Lag bestimmt am Whisky.
Gruß Uwe
 
Das passiert schnell.
Bei mir Nordsee, Makrelentour, das Blei rutscht aus der Hand und ein Haken sitzt im Finger. Seitenarm abgeschnitten, zum Kapitän und gezeigt. Ja, da musst Du den zuerst einmal durchdrücken. Wie bitte? Ja, dann kann ich den abkneifen. Also ran und drücken.. Ich hätte nicht gedacht das die Haut von innen so viel zäher ist. Endlich war der aber durch, der Kapitän hat den abgekniffen, geschmerzt hatte die ganze Zeit nichts, war wohl das Adrenalin und der Schock.Pflaster drauf und gut.

Auf jeden Fall habe ich danke gesagt, der Kapitän gab das Signal zum Angeln und ich sagte ich muss mal wieder an die Reeling, und weiter ging es. Keine Probleme mit dem Finger gehabt.

Anders ein Kumpel, bei dem ist der Drilling vom Wobbler in der Kopfhaut verhakt gewesen. Also zum Arzt. Das erste was der macht, den Drilling abkneifen. Dann will der den Rest raus ziehen und der rutscht (Widerhaken ist ja noch dran) etwas weiter rein. Schon hat er nichts mehr zum Zugreifen mit der Klemme. Also muss jetzt aufgeschnitten werden, damit der Rest doch noch raus kommt.

Ergebnis, eigene Behandlung, keine Probleme, Arzt Behandlung hat es verschlimmert. :-) Kann man nicht verallgemeinern, aber man sollte daran denken das der Arzt in so einer Situation nicht immer die Erfahrung hat um zu wissen was am besten hilft. Ich vermute wegen der Schädelplatte wäre es schwer gewesen den durch zu drücken (ist ja nicht viel Haut zum Bewegen da), dann wäre aber wohl Abkneifen der anderen Spitzen sinnvoll gewesen, und dann der kleinere Schnitt?
 
Ja, schönes Thema. :applaus:

Ist mir persönlich noch nicht passiert. Aber ein guter Seitenschneider gehört in jede gutsortierte Angelkiste:genau:
Es kann immer mal wieder was passieren und da muß man halt gut ausgerüstet sein!

Gruß Boris
 
WP_20150712_18_23_01_Pro.jpg WP_20150712_18_23_04_Pro.jpg bei mir war es ein Drilling vom Vibrazock. Kurz ins KH, Betäubung und ein kleiner Schnitt...
 
Ich fürchte bei der Technik wäre bei einem 12er Drilling nicht mehr viel Fleisch am Daumen mehr dran geblieben.:abgelehnt: Den Tipp mit dem Seitenschneider:a020::a020: werde ich berücksichtigen und mir einen solchen zulegen; hoffe gleichzeitig, dass wir ihn so bald - dafür - nicht wieder brauchen werden.

Pille
 
Kenn ich....
Hilft nur abzwicken und durchdrücken, weiterangeln :-D
 

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Oh weh, bei den 14/0er Circles, die wir verwenden kommt man mit nem Seitenschneider nicht weit.
Aber es gibt sehr handliche kleine Bolzenschneider, die in der NOT-Apotheke mit Pflaster usw ihren Platz haben und immer mit an Bord sind.
 
Kleiner Bolzenschneider(Seitenschneider sind meist zu schwach),Eisspray,Pflasterspray mit Desinfektion,Einwegskalpel,Pflaster,Verbandsmaterial und Jodsalbe sind mittlerweile immer an Board.
2 Einsätze gab schon.
 
Ich bin immer geschockt von solchen Bildern. Angel ja nun auch schon seit rund 25 Jahren hier in Norge, dazu noch rund 4 Monate am Stück. Allerdings ist bisher auf meinem boot so etwas noch nie vorgekommen. Warum es bei anderen liegt kann ich nicht beurteilen denke aber es liegt an der Abgeklärtheit der Akteure. Ich gaffe grundsätzlich jeden größeren Fisch selber an Board. Habe immer angst das Neulinge den Klepphaken in die bordwand schlagen und wir dann versenkt werden :biglaugh: :1poke: . Des weiteren herrscht bei mir an Bord ein rauer aber Herzlicher Ton dem immer Folge zu leisten ist so kommt es dann kaum zu unstimmigkeiten. Wenn ich sage alles nach Backbord weil das Boot schlagseite bekommt wird das so gemacht. Da gibts dann kaum widerspruch. Des weiteren sind Lose Pilker oder haken nicht ei mir am Boot befestigt oder liegen rum.
Das ist nur meine Schilderung der Abläufe bei mir an Bord bis jetzt bin ich und meine Crew damit immer gut nach Hause gekommen und Fishce fangen wir eigentlich immer genung und große sind mir beim Gaffen noch nicht groß abhanden gekommen.
Frei nach den Motto in der Ruhe liegt die Kraft.
 
Nur schade, dass nicht auf jedem Boot ein Kapitän ist. Der sagt wo es lang geht. Das hab ich mir schon immer gewünscht. Macht bestimmt richtig Spaß. Da wäre mir die Sache mit dem Haken in der Hand erspart geblieben.
 
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