Ich möchte hier nochmal nachhaken weil ich mich wirklich ausführlich damit beschäftigt habe, und da doch immer wieder eine Menge Unwahrheiten die Runde machen. Vielleicht sollte man die E-Auto Postings in einen eigenen Thread abtrennen damit es nicht zu sehr oT ist? Diskussionsstoff gibts hier genug finde ich :-)
Da ich selber kein E-Auto fahre muss ich mich darauf verlassen was Testzeitschriften schreiben.
Und nach meiner Erfahrung allgemein, ist das vertraunswürdiger als subjektive Meinungen von Menschen, auch wenn da auch nicht immer alles 100% stimmt.
So wie ich das aus den paar Tests herausgelesen habe, die Reichweitenangabe des Herstellers ist wie die Verbrauchsangabe dei Verbrenern, kaum in der Realität zu schaffen.
Es ist ja relativ leicht nachzurechnen. Ein "kleines" e-Auto wie zb der i3, der Zoe usw haben einen realen Verbrauch von ca 12-18kWh/100km, je nach Fahrweise.
https://www.spritmonitor.de/de/uebersicht/41-Renault/1302-ZOE.html?powerunit=2
https://www.spritmonitor.de/de/uebersicht/6-BMW/1312-i3.html?powerunit=2
Der i3 hat eine 18,8kWh Batterie, der Zoe hat eine 41kwh Batterie.
Die NEFZ Reichweite des Zoe ist mit 400km angegeben, der Hersteller gibt auf seiner Seite effektive reale 300km an, in der Praxis kommt man bei 15kwh/100km ~275km.
Die NEFZ Reichweite des i3 ist mit 190km angegeben, BMW gibt als reale Reichweite 130-160km an, in der Praxis kommt man bei 15kwh/100km auf ~125km
Beim Tesla ists nicht anders, Beispiel Model S 90 D, netto 82kWh Batterie, NEFZ Reichweite ist mit 557km angegeben, der Hersteller gibt eine Reichweite von ~450km an, real kommt man bei ~18 kWh/100km auf ~450km.
So weit sind die Herstellerangaben also nicht daneben, beim Zoe sinds 275 statt 300, beim i3 sinds 125 statt 160, beim Tesla 450 wie angegeben.
Wo hast du denn gelesen, dass ein e-Auto nur 1/4 der angegebenen Reichweite packt? Mir fällt hier ein einziger "Bild=Blöd" Artikel ein, wo ein Model X von Tesla mit 250kmh geheizt worden ist bis die Akkus leer waren. Da wurden nur 150km statt der Angegebenen 400km geschafft. Das ist aber ein absurdes Bild-typisches Szenario.
Der Akku lässt mit der Zeit auch nach.
Auch hier lohnen sich mehr Details. Li-Ion Akkus haben zwei Probleme - ganz leer und ganz voll bei warmen Temperaturen rumzustehen. Bei Handys, Laptop passiert das ständig - die Akkus werden leer und das Handy liegt 1-2 Tage rum. Oder der Akku wird vollgeknallt und dann der Laptop 2 Tage nicht eingeschalten. So killt man jeden Akku, und das ziemlich schnell. Moderne EV haben ein relativ gutes Batterie-Management. Deswegen hat die 22kWh Batterie vom i3 zb nur 18kWh die man nutzen kann, so wird verhindert dass die Batterie ganz leer wird. Dennoch kann man auch hier was falsch machen - auf 100% laden und dann ne Woche nicht fahren ist nicht besonders gesund für den Akku. Deswegen stellt man Ladelimits ein (zb 90%). Per klick lässt sich dies für eine Ladung übergehen, wenn man vor hat weit zu fahren, und daher die Reichweite maximieren mag.
Hier sieht man am Beispiel der sehr großen Batterie des Tesla wie sich die Lebensdauer entwickelt:
https://electrek.co/2016/11/01/tesla-battery-degradation/
Nach 220.000km hat der Akku noch eine Kapazizät von fast 95%. Also halb so wild...
Wenn man in ordentlichen Stau im Winter Gerät kann es auch mal blöd laufen.
Auch so ein "Standard-Argument" gegen Elektroautos. Ein Stau ist im Gegensatz zu einem Verbrenner nicht Verbrauchserhöhend. Ob die 300km mit konstanten 80kmh durchgeführt worden sind, oder ob die 300km im stundenlangen Stop&Go passiert sind ist nahezu irrelevant. Einzig die Heizung wäre hier zu nennen, wenn man 2KW durch die Heizung verbraucht dann wären das in 3 Stunden stau stehen 6 kWh - also gerade mal ein 7% der Reichweite des S90D. Und alle anderen Verbraucher wie Radio, Licht usw sind Pipifax. Man muss sich der gigantischen Batteriegröße mal bewusst werden ... 82kWh, das sind 80.000 Watt ne ganze Stunde lang. Ein Einfamilien-Haus kommt damit mehr als einene Woche aus!!!
Und wenn ein Elektroauto liegen bleibt, hilft nur noch abschleppen, was für die Nachfolgenden auch sehr zeitintensiv ist. Der Abschlepper muss ja erst mal durch den Stau durch und wenn mal in Zukunft viele Elektrofahrer unterwegs sind, kann es dann auch weitere treffen und so eine Kettenreaktion kann losgehen, da man ja im Winter heizen muss.
Ach... um in einem EV tatsächlich stromlos zu werden muss man mutwillig handeln. Man hat die verbleibende Reichweite stets im Blick, kann diese durch reduzierung des Tempos fast beliebig reduzieren, und das Auto drosselt in letzter Konsequenz sogar die Leistung um die Reichweite zu erhöhen. Man müsste zahlreiche Warnungen und Hinweise bewusst ignorieren und voller Absicht das Auto stromlos bringen...