Die Hitze und die Trockenheit 2018, Folgen für Mensch und Natur

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Der Sommer ist vorbei. Lange hatte er durchgehalten. Ganz trocken ist es nicht mehr, aber viel geregnet hat es noch nicht. Der Winter hat sich ab Samstag angekündigt. Es soll etwas Schneeregen geben. Der Pegelstand der Elbe hat in MD an der Strombrücke mal ganz kurz 10cm zugenommen, die aber schnell wieder weg waren.Jetzt 57cm. Ich kann mich nicht erinnern, dass er schon mal so lange so wenig war.
https://www.elwis.de/DE/dynamisch/g...?pegelId=ccccb57f-a2f9-4183-ae88-5710d3afaefd
 
Ich habe gerade einen interessanten und aktuellen Bericht über den Golfstrom gelesen

https://www.tagesspiegel.de/wissen/...te-umwaelzungen-im-nordatlantik/23934666.html

der bei mir einige Fragen aufwirft.

Der Golfstrom ist bekanntlich nicht unerheblich am Klima in West- und Nordeuropa beteiligt. Auf Grund des sogenannten Klimawandels wird prognostiziert, dass der Golfstrom an Kraft verlieren wird. Begründet wird das physikalisch nachvollziehbar damit, dass das Wasser am Ende des Golfstromes in Nordwesteuropa langsamer absinkt. Ursache dafür auch, wieder nachvollziehbar, das Wasser soll sich auf Grund stetig steigender Temperaturen weniger abkühlen. Verstärkt wird der Effekt durch Schmelzwasser aus den Polkappen und den Gletschern. Im Ergebnis weist das Wasser eine nedrigere Dichte auf. Es sinkt also langsamer ab, und verlangsamt den Golfstrom, so die Theorie.

Was würde also passieren, es kommt weniger warmes Wasser aus der Karibik mit dem Golfstrom an die Küsten Westeuropas. Logische Konsequenz wäre also, es müsste viel kälter bei uns werden? Wenn man sich die Mühe macht und dem Breitengrad von Berlin in Richtung Westen folgt stößt man irgendwann auf Neufundland, das wäre also unsere Zukunft? Vermutlich nicht, weil ja, wenn es bei uns kälter würde, das Wasser am Ende des Golfstromes auch wieder kälter wäre, die Gletscher sich wieder bilden würden und so die Strömung wieder angeregt würde?

Das erinnert ein wenig an ein natürliches Klimatermostat, dieser Golfstrom.
 
Was daran nun richtig und/oder falsch ist, wird man erst in fernerer Zukunft sehen. Wie immer ist man erst hinterher schlauer.
Ganz so langfristig habe ich dieses Thema nicht gemeint.
Es gab im Sommer viele Gewässer, die mit der Hitze und Trockenheit Probleme bekommen haben und auch die Land- und Forstwirtschaft. Die Bauern mussten wegen Futterknapheit Tiere schlachten, da das bischen Futter was war auch vielvteurer geworden ist. Jetzt wird es kreuz und quer durch Deutschland gekutscht. Die kpmmenden Saatkartoffeln werden teurer und viele andere Probleme treten auf. Aber das kann natürlich auch der Vorgeschmack auf die Zukünftigen Veränderungen sein.
Die Wälder sehen nach dem letzten Sommer gebietsweise auch mehr als traurig aus. Was damit alles Schaden genommen hat, ist schwer abzuschätzen.
 
Das das Wetter folgen für viele Wirtschaftszweige hat, ist klar, aber ich will mal etwas böse formuliert fragen,
wie weit willst du die Hilfen denn treiben?
Die Wälder sehen traurig aus, vielleicht werden deshalb weniger Bäume gefällt und deswegen werden die
Preise für Pellets als Heizmaterial teurer, deshalb kaufen weniger Häuslebauer diese Pelletkessel, die Hersteller
haben Umsatzeinbußen, kriegt er von irgendwem Hilfe?
Ein Autohändler geht Pleite, weil der Fahrzeughersteller in Verruf geraten ist, kriegt der Hilfe?
Die Zinsen steigen wieder und es wird weniger gebaut, die Hausbaufirmen gehen Pleite, weil nicht mehr so
viel gebaut wird, wieviel Hilfe kriegen diese Firmen?

Jahrelang ging es der Landwirtschaft gut, ja sehr gut. Jetzt war ein miserables Jahr, warum wurden in den letzten
Jahren nicht Rücklagen geschaffen? Ich rede nicht vom kleinen Betrieb mit 20 ha, da bleibt nix über, auch nicht
von den Ställen mit 10 Tieren, diejenigen machen das sowieso nur als Hobby nebenbei, aber auch ein Hobby muss
ich mir selber leisten können, dass die Preise schwanken und sie vom Wetter abhängig sind, ist nicht neu.

Achso, jetzt könnte einer sagen, der Städter weiss nicht wovon er redet, mein Vater hat ne Pferdezucht, braucht
jährlich etwa 120 Rundballen Heu und ebenso viel Stroh, ich hab ihn noch nicht jammern hören.

Nun schlagt auf mich ein, aber es kann nicht immer jeder die Hand aufhalten, weil seine Wirtschaft nicht läuft.
 
Dieses nur noch einmal zur Wiederholung, denn wirkliche Klimaexperten sind wir hier nicht, aber was aktuell um uns drumherum geschieht, können wir mal austauschen.
Ich kann auf jeden Fall berichten, dass in der Landwirtschaft die Ställe ungewöhnlich leer sind, das Wintergetreide nicht gut aussieht und die Gewässer in unserer Umgebung immer noch viel Wasser gebrauchen könnten. Wenn dieses Jahr wieder so trocken wird, rechne ich mit noch größeren Problemen in den Gewässern, als wir letztes Jahr schon hatten. Viele Gewässer haben große Fischbestände verloren. Die großen Speicher in den Bergen, die die Flüsse über den Sommer am Leben erhalten sollen, haben ihre Speicher noch nicht voll, was aber noch im Frühjahr durch das tauen des Schnees kommen kann, wenns reicht.
Die jahrelange Kanalisierung der großen Flüsse, wie z. B. der Elbe, sorgt für das schnelle abfließen des Wassers. Dabei ist sie in Sachsen und Sachsen-Anhalt noch am natürlichsten, im Vergleich z. B. zum Rhein.
Da ich in den letzten Wochen viel im Wald war, habe ich gesehen, wie gewaltig viele Bäume den letzten Sommer nicht überstanden haben. Das ist gewaltig viel schlimmer als in den letzten Jahren. Hier gehen ganze Generationen an Bäumen flöten.

Eigentlich wollte ich ja hier nicht eine Grundsatzdiskusion anstoßen, sondern die Folgen dieses Sommers für uns als Angler (z.B. durch Fischsterben oder Angelverbot), als Hobbybauern (viel gießen und sprengen) oder im täglichen Leben zusammenfassend austauschen. Denn ich hoffe doch noch, dass ich so einen Sommer in meinem Leben nicht noch mal erlebe. Bisher habe ich so einen extrem trockenen auf jeden Fall noch nicht erlebt. Im Moment scheint ja Regen im anmarsch zu sein und ab morgen sollen es wieder unter 30°C sein. Das hier ist einfach kein Eisbärenwetter.
 
und nun?
 
Behörde zählt 16 Rekorde bei Elbe-Trockenheit

Magdeburg (dpa) l An der Elbe sind in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen im vergangenen Jahr an 16 Pegelstandorten die niedrigsten jemals verzeichneten Niedrigwasserstände gemessen worden. Der niedrigste Wasserstand von minus 12 Zentimetern wurde in Rogätz (Landkreis Börde) am 27. August erreicht, wie das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Magdeburg am Freitag mitteilte. Auch an der Magdeburger Strombrücke wurde am 27. August 2018 mit 46 Zentimetern ein historischer Niedrigwasserstand erreicht. Zuletzt hatte die Elbe 1934 einen Niedrigwasserstand von 48 Zentimetern.

Nach Angaben der Behörde dauerte die Niedrigwasserperiode von Mitte Mai bis Dezember 2018. Die Schifffahrt werde laut Wasserstraßenamt bei Niedrigwasser nicht komplett gesperrt, die Verantwortung liege beim jeweiligen Schiffsführer. In der Fahrrinne der Elbe ist der Wasserstand in der Regel niedriger als im übrigen Flussbett.

Das Amt in Magdeburg betreut 70 Pegel in Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Nach Angaben eines Sprechers gehen die Aufzeichnungen bis ins Jahr
 
Hallo Rutenhalter,
du hast nur teilweise recht. Ich bin kein Landwirt (wegen Interessenverknüpfung) und bitte trotzdem zu beachten, dass die Landwirtschaft noch einen besonderen, anderen Auftrag hat asl nur Gewinn oder Verlust zu "produzieren". Wir leben in einer Kulturlandschaft und diese muss gepflegt bzw. bewirtschaftet werden, sonst droht das völlige Chaos. Ich kann nicht einfach mal sagen, jetzt gibt es keine Landwirte mehr und plötzlich (weil es sich gerade wieder rechnet) mache ich einen auf Landwirtschaft. Landbewirtschaftung ist ein andauernder, dynamischer Prozess, den ich nicht so ohne weiteres unterbrechen bzw. stillegen kann, wie einen (z.B.) Maschinenbaubetrieb. Landbewirtschaftende Menschen können schon eine gesellschaftliche Unterstützung erwarten, wenn es "wettertechnisch" katastrophal läuft! Sie produzieren unsere Nahrungsmittel, unsere Natur unser aller "Überleben"!
Lippenstifte brauche ich nicht unbedingt aber Brötchen!!!!:aufweck:
 
Hallo Rutenhalter,
du hast nur teilweise recht. Ich bin kein Landwirt (wegen Interessenverknüpfung) und bitte trotzdem zu beachten, dass die Landwirtschaft noch einen besonderen, anderen Auftrag hat asl nur Gewinn oder Verlust zu "produzieren". Wir leben in einer Kulturlandschaft und diese muss gepflegt bzw. bewirtschaftet werden, sonst droht das völlige Chaos. Ich kann nicht einfach mal sagen, jetzt gibt es keine Landwirte mehr und plötzlich (weil es sich gerade wieder rechnet) mache ich einen auf Landwirtschaft. Landbewirtschaftung ist ein andauernder, dynamischer Prozess, den ich nicht so ohne weiteres unterbrechen bzw. stillegen kann, wie einen (z.B.) Maschinenbaubetrieb. Landbewirtschaftende Menschen können schon eine gesellschaftliche Unterstützung erwarten, wenn es "wettertechnisch" katastrophal läuft! Sie produzieren unsere Nahrungsmittel, unsere Natur unser aller "Überleben"!
Lippenstifte brauche ich nicht unbedingt aber Brötchen!!!!:aufweck:

Dabei denke man bitte an die ganzen Banken, Autohersteller und andere Großfirmen, die immer wieder Millionen und Milliarden Steuergelder bekommen, um sie dann als Erfolgsboni zu verschleudern. Aber eine Misserfolgsrückzahlung hat es wohl noch nie gegeben.

Keinen interessiert es, wenn ein Bauer nach dem anderen seinen Landwirtschaftshof aufgibt und wir nur noch die Großbetriebe haben die diese Mengen mit Großtechnik, Chemie und wenigen Leuten bewerkstelligen müssen und dabei weit weniger verdienen als ein normaler Mitarbeiter der oben genannten Betriebe. Viele Bauern können einfach nicht mal so ein oder auch nur ein halbes Jahr finanziell überstehen, wenn keine finanzielle Hilfe kommt oder sie ewig auf die Bearbeitung und Bewilligung warten müssen. Das Höfesterben ist ein schon langes laufendes Problem, in diesem Fall natürlich in Ost und West mit der unterschiedlichen Geschichte. Dass es im Osten viele Großbetriebe gibt, hat einen anderen Hintergrund, aber die wenigen, die sich nach der Wende ihre Felder, Wälder und Wiesen haben wiedergeben lassen, haben dazu keine neuen Maschinen bekommen und auch keine neuen Ställe. Sie versuchen nach 40 Jahren Misswirtschaft wieder etwas aufzubauen und solche Jahre wie 2018 werfen sie wieder weit zurück. Aber kleine Höfe sterben schon lange und das in ganz Deutschland.
Durch die Trockenheit sind solche Produkte wie Stroh, Heu und (Saat)-Kartoffeln so teuer geworden und teilweise ist der Markt lehrgefegt. Da wird sich so manch ein Bauer keine Saatkartoffeln leisten können. Aber ist ja egal, dann holen wir uns die eben aus China. Hauptsache die Regale im Supermarkt sind immer gut gefüllt, mit jeder Frucht aus der ganzen Welt und das natürlich 12 Monate im Jahr. Aber billig müssen sie sein!!!
 
Viele Bauern können einfach nicht mal so ein oder auch nur ein halbes Jahr finanziell überstehen, wenn keine finanzielle Hilfe kommt

Warum nicht?

aber die wenigen, die sich nach der Wende ihre Felder, Wälder und Wiesen haben wiedergeben lassen, haben dazu keine neuen Maschinen bekommen und auch keine neuen Ställe. Sie versuchen nach 40 Jahren Misswirtschaft wieder etwas aufzubauen und solche Jahre wie 2018 werfen sie wieder weit zurück.

Mir kommen gleich die Tränen.

Denk auch mal an die vielen Biergärten und Kneipenpächter an den Seen, da war kein Wasser mehr und die Gäste blieben aus und sie konnten keine Pacht bezahlen.

Warum denken nur alle, nur weil man selbstständig ist, könnte man in Saus und Braus leben? Vorsorgen ist hier das Stichwort.
 
Lieber Rutenhalter,
Warum nicht?

Die Antwort hat dir Eisbär schon gegeben und eigentlich bei deinem Stichwort "Vorsorgen" gleich mit.(warum dies zum Zeitpunkt nicht möglich ist)
Mehr kann ich jetzt auch nicht mehr sagen. Entweder du hast es jetzt (gelinde gesagt) "verstanden" oder???????.....eben nicht!
LANDWIRTE haben eine andere gemeingesellschaftliche Aufgabe als, um bei deinem Beispiel zu bleiben, Biergartenselbständige.
 
Warum nicht?



Mir kommen gleich die Tränen.

Denk auch mal an die vielen Biergärten und Kneipenpächter an den Seen, da war kein Wasser mehr und die Gäste blieben aus und sie konnten keine Pacht bezahlen.

Warum denken nur alle, nur weil man selbstständig ist, könnte man in Saus und Braus leben? Vorsorgen ist hier das Stichwort.

Genau, wie die Arbeitnehmer, die mit 1000,-€ /Monat nach Hause gehen und davon noch was für die Altersversorgung zurücklegen sollen.

Ein Kneiper kauft Bier und wenn keiner kommt, trinkt es auch keiner weg. Ein Bauer bestellt den Acker, dazu pflügt er, bringt Saat ein, düngt und hält den Acker sauber, was alles Kosten verursacht und von der Ernte, nach so einem Sommer, kann er nicht mal die Kosten decken, geschweige noch Geld verdienen.

Aber ich schrieb es schon an anderer Stelle, die meiste Bevölkerung ist, so weit von der Landwirtschaft weg, da kann es nur noch die Massenproduktion und die Importe geben. Die herkömmliche Landwirtschaft wird es kaum noch geben, da sich kaum noch welche finden, die diese schwere Arbeit für so wenig Geld machen wollen. Da können die Politiker reden was sie wollen, das wird nichts mehr.

Nur damit, dass man die Grünen wählt hat man noch nichts für die Umwelt getan.
 
Vielleicht denke ich in diesem Fall zu kapitalistisch, aber wenn ich mir meine Felder, Wälder und Wiesen wiederhole, dann
reicht es eben nicht, da vielleicht ein wenig drin rumzubuddeln, sondern ich muss sie bewirtschaften und wie dieses Wort
schon sagt, das hat etwas mit Wirtschaftlichkeit zu tun. Kann ich eine gewisse Durststrecke nicht überstehen, habe ich etwas
falsch gemacht und da ist die Branche völlig egal.
Natürlich sind davon einige Landwirte betroffen und jene die durch Spezialisierung auf bestimmte Sorten oder Rassen oder
Aufzuchtsmethoden von vorn herein auf höhere Qualität bei geringeren Mengen angelegt haben, sind noch schlechter dran,
aber auch so etwas muss ich vorher kalkulieren. Es ist genug Getreide da um deine Brötchen zu backen.
Die Wachstumssteigerungen sind leider nicht so ausgefallen wie in den letzten Jahren, aber ich gehe davon aus, dass keiner
deshalb hungern muss, vielleicht helfen uns ja steigende Preise auch dabei, etwas bewusster mit den Nahrungsmitteln umzugehen.
 
Vielleicht denke ich in diesem Fall zu kapitalistisch, aber wenn ich mir meine Felder, Wälder und Wiesen wiederhole, dann
reicht es eben nicht, da vielleicht ein wenig drin rumzubuddeln, sondern ich muss sie bewirtschaften und wie dieses Wort
schon sagt, das hat etwas mit Wirtschaftlichkeit zu tun. Kann ich eine gewisse Durststrecke nicht überstehen, habe ich etwas
falsch gemacht
und da ist die Branche völlig egal.

Genau, ich habe die Sonne zu viel scheinen lassen und zu wenig Regen fallen lassen. !!! Die Elbe hatte erst im Dezember wieder einen halbwegs normalen Wasserstand!!! Das bedeutet nicht nur, dass die Angler ihre Posen flacher stellen müssen, sondern hatte schwerwiegendere Folgen.
Und die Förster haben auch was falsch gemacht, wenn die ganzen Jungbäume vertrocknen und die Viehbauern, wenn sie kein Futter mehr haben.
 
Genau, wie die Arbeitnehmer, die mit 1000,-€ /Monat nach Hause gehen und davon noch was für die Altersversorgung zurücklegen sollen.
Ob einem Arbeitnehmer die 1000€ im Monat reichen um etwas vorzusorgen möchte ich nicht beurteilen, allerdings sind 1000€ ja schon mehr als HarzIV
und er geht zumindest dafür arbeiten. Vielleicht kann er sich dann nicht den Ski- oder Norwegenurlaub leisten, oder nicht jeden Tag eine Schachtel Zigaretten
rauchen, aber das ist ein anderes Thema und wird vielleicht schon zu politisch.

Ein Kneiper kauft Bier und wenn keiner kommt, trinkt es auch keiner weg.
Auch Bier hat ein Verfallsdatum, aber darum geht es nicht, der Kneiper hat Angestellte und andere laufende Kosten, die er eben nicht mit Bier bezahlen kann.

Ein Bauer bestellt den Acker, dazu pflügt er, bringt Saat ein, düngt und hält den Acker sauber, was alles Kosten
verursacht und von der Ernte, nach so einem Sommer, kann er nicht mal die Kosten decken, geschweige noch Geld verdienen.
Ja, ein Bauer arbeitet für sein Geld und er arbeitet mit Sicherheit körperlich mehr als manch anderer, dann muss er sich seine Arbeit auch entsprechend bezahlen
lassen, gerade die kleinen "Bio-Bauern" machen doch auf Grund ihrer besonderen Qualität auch besondere Preise. Wenn er die notwendigen Erträge durch
seine Produkte nicht erzielen kann, dann hat er entweder das falsche Produkt oder den falschen Preis. Solange allerdings die Leute billige Produkte seiner
Sparte kaufen können, hat er natürlich ein Problem, aber auch das ist SEIN Problem. ER hat das Produkt gewählt, ER macht den Preis und letztlich kann nur ER
kalkulieren, was er am Ende des Jahres auf dem Konto haben will. Es zwingt ihn keiner sein Feld zu bestellen, er kann es an den Nachbarbauern verpachten,
kriegt seine 800€ Pacht und gut ist.

Vielleicht sollte hier auch differenziert werden, es geht dir Andre ja nicht um den landwirtschaftlichen Großbetrieb mit 1000ha, sondern um den Kleinstbauern, der
am Dorfrand 10 Schweine und 20 ha Land hat. Das kann nicht als Vollerwerbslandwirt funktionieren.

Solange der Konsument nicht bereit ist den notwendigen Preis zu zahlen, wird es Produzenten geben, die bankrott gehen.
Das ist völlig unabhängig von der Branche. Es sind so viele Nahrungsmittel im Umlauf bzw. produziert, da können wir alle satt werden, es ist vielleicht dann nicht
der exakt runde knallig grüne und knackige Eisbergsalat für 50ct das Stück, sondern der Weißkohl, der sich auch 2 Wochen lang hält.
 
Ich kenne einige Bauern, im Osten so auch im Westen, und denen geht es nicht schlecht. Sicherlich gibt es viele kleine Höfe die sterben. Dies auch häufig, weil sie auf der Stelle stehen, nach dem Motto haben wir immer so gemacht. Nein, auch in dieser Branche, vielleicht sogar besonders in dieser, muss man mit der Zeit gehen. Man braucht man sehr viele unterschiedliche Säulen die das Unternehmen tragen. Man muss immer auf dem Laufenden sein. Die landwirtschaftlichen Betriebe mit denen ich zusammen arbeite sind alle sehr breit auf aufgestellt und finanziell geht es ihnen gut. Sicherlich haben alle an dem letzten Sommer zu knabbern, aber wenn mir bewusst ist, das solche Jahre kommen können, muss ich erst recht Rücklagen aufbauen. Der Staat kann und muss nicht für jeden, der durch Eigenverschuldung in Schieflage gerät einspringen.
Sicherlich sind u.a. die Discounter schuld an der Misere von landwirtschaftlichen Unternehmen, die sich auf Milchproduktion vertieft haben. Daher wieder wie oben erwähnt....breit aufstellen........Zeiten ändern sich. Entweder man ändert sich auch und passt sich an oder man geht unter. That´s life
 
Genau, ich habe die Sonne zu viel scheinen lassen und zu wenig Regen fallen lassen.

Ich weiss nicht, warum du es jetzt so persönlich nimmst, aber vielleicht kannst DU mir dann die Frage beantworten, wenn ich sie direkt an dich stelle:
Aus welchem Grund beackerst du diese Wiesen und Felder?
Grund 1: Du willst Gewinne erzielen und bist Vollerwerbslandwirt
Grund 2: Du willst deine Umgebung ernähren mit Bio-Lebensmitteln
Grund 3: Es ist dein Hobby
Grund 4: Das Land gehört dir und du willst es nicht brach liegen lassen
 
Der Staat kann und muss nicht für jeden, der durch Eigenverschuldung in Schieflage gerät einspringen.
Sicherlich sind u.a. die Discounter schuld an der Misere von landwirtschaftlichen Unternehmen, die sich auf Milchproduktion vertieft haben. Daher wieder wie oben erwähnt....breit aufstellen........Zeiten ändern sich. Entweder man ändert sich auch und passt sich an oder man geht unter. That´s life

Genau das meine ich, es ist kein Staatsproblem, dass nur 60% der letztjährigen Erträge eingefahren werden, ES IST GENUG ZU ESSEN DA!
Wenn ich der Meinung bin, dass ich mehr als 25ct/l für meine Milch haben muss, dann darf ich es nicht an die großen Molkereien verkaufen und wenn
da langfristige Verträge bestehen, dann hat der Vertragsunterzeichner damals etwas falsch gemacht. Dann habe ich halt nicht 1000 Kühe im Stall
sondern nur 250 und vermarkte die Milch anders.


Ich finde es doch auch nicht toll, dass kleine Betriebe krachen gehen, Landwirtschaft ist nicht ganz
so mein Bereich, ich sehe es eher an den Handwerksbetrieben, ich finde auch die Dürre nicht gut,
aber das sind Lebensumstände, die wir nicht ändern können. (Zumindest nicht kurzfristig)
 
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