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Dauerthema Daiwa Mag Sealed

Sehe auch keinen Grund dafür eine Rolle warten zu lassen, die gut läuft.
Ich hätte viel mehr angst, dass sie nach der Wartung nicht mehr so läuft wie vorher.
Schnurlaufröllchen, Schrauben fetten und andere Kleinigkeiten mal ausgenommen.
 
So, grad fertig geworden.

Vorab

Vergleiche wie "weicher Lauf" beziehen sich auf Rollen gleicher Preiskategorie.
Das in dem weiter oben in diesem Thread verlinkte Video zeigt eine Saltiga 3500 oder 4000, zumindest meine Saltiga 5000 sieht im Bereich unter der Spule etwas anders aus.
Das Video habe ich heruntergeladen (MP4 Format), sollte es in Zukunft aus welchen Gründen auch immer gelöscht werden, ich habe eine Kopie.
Der in einem Bild zusehende Knob ist ein Studio Ocean Mark AG41S in Blau. (Bestellt über E-Bay aus Japan, Verkäufer "shinok211".)

Background

Die von mir gewartete Rolle, eine Saltiga 3500H, wurde Anfang 2018 bei Moritz in Nauen gekauft.
Meine Nachfrage nach dem 3ten Angelurlaub 2018 im September förderte zu Tage, dass die von Moritz verkauften Rollen allesamt JDM Modelle sind und man keine 2 Gratiswartungen im Kaufpreis enthalten hat.
Da wäre der Griff zur Saltiga von Angeldomäne ggf. eine Option (612€ anstatt 519€).
Meine Rolle machte leicht schleifende Geläusche die mal mehr und mal weniger wurden, absolut tagesform abhängig. Gleiches Verhalten stellte mein Bekannter im September bei seinter Saltiga 4000 fest (deutsches Modell).

Ohne Köder oder Belastung war meines Erachtens nach kein Unterschied hör oder spürbar.

Die Rolle wurde im Jahre 2018 in 3 Norwegeneinsätzen in ca. 7,5 Wochen ca. 250 Stunden gefischt, ich kann mich nicht genau erinnern ob das gelegentliche Geräusch und damit einhergehende ungleichmäßige Lauf bereits im ersten Urlaub eintrat. Ich vermute jedoch: nein.

Werkzeug

Schraubendreher:
  • HX 2,5
  • PH0
  • PH1
  • TX8
Weiteres Werkzeug:
  • Ein 14er Ring/Maulschlüssel
  • Eine aus Aluminum gefertigte Pinzette
  • Pinsel
Schmierstoffe:
  • ReelX medium
  • ReelX soft
  • ReelX Öl


Die Wartung

Die von Wolle verlinkten Salzablagerungen sind durchaus üblich, sowohl die Stellas als auch die Saltigas haben im hinteren Bereich des Rollenkörpers eine Kappe mit Schlitzen, eine Dichtung, 2 Schrauben und darunter gelegentlich Salz.

So auch meine Rolle:
IMG_20180207_00977.jpg

Nichts wildes, der Rollenkörper besteht im Wesentlichen aus einem Kohlefaster verbundstoff und die Schrauben aus Edelstahl.



Die Demontage war erwartungsgemäß Problemlos, schön drauf achten, dass die Klammer welche die ersten Lager hält nicht weghüpft.
Alsbald sieht es dann so aus:
IMG_20180207_00975.jpg


Und hier ist das völlig unberührte und unveränderte MagSeal für die die Kammer des ARB.
IMG_20180207_00976.jpg


Das MagSeal dichtet nicht den sich auf und ab bewegenden Schaft ab, es gibt hier diverse Gummidichtungen die dies tun, etwas was ich vorher vermutet habe, aber nicht mit Bestimmtheit wusste.

Die 4 Schrauben welche die linke Seite des Rollenköper sichern sind ver-Locktitet. Mit passgenauem Werkzeug war ein Lösen kein Problem.

Die Innereien waren soweit in Ordnung, viel Fett hatte sich verschoben, wie üblich wenn übermäßige Mengen verwendet werden.
Die normal Farbe des von Daiwa verwendeten Fettes ist ein helles gelb oder grün (bin farbfehlsichtig).
Die Mengen an Fett waren nicht so krass zu viel wie manche Leute bei ihren, meiner Meinung nach gänzlich unnötigen, Erstwartungen schätzen, aber sie überstiegen etwas meine Erwartung.
Ich habe das meiste Fett nur umverteilt, Fettschichten von Lagern entfernt, Reelx nachgeträufelt, und eine neue Fettschicht aufgebracht.

Lediglich dieses Teil hatte im unteren Bereich (der Spule abgewandten Seite) Fett welches dunkel geworden war:
IMG_20180207_00979.jpg


Die Schmadderei auf dem Papier ist das dunklere Fett, das hell grüne Fett sollte auf dem Pinion Gear (kenne die deutsche Terminologie nicht, Ritzel sagt Google Translate) erkennbar sein, zum "Ende" hin wird es deutlich dunkler.

Ich habe das Pinion Gear zunächst gänzlich entfettet (Lappen und Pinsel, Bremsenreiniger kam diesmal nur zur anschließenden Reinigung meines Schreibtisches zum Einsatz).
Danach verwendete ich ReelX medium in einer dünnen Schicht (jedes bißchen mehr presst sich ohnehin nur raus).
Auch reinigte ich den Innebereich des Pinion Gears.


Beim Zusammenbau bereitete mir das ARB, bzw. das Einsetzen des MagSeals in einem Stück seichte Probleme. Die im Video gezeigte Variante es einzeln zusammenzusetzen halte ich für äußerst sinnvoll. In einem Rutsch verbrennt man mehr Zeit als bei Montage in Einzelteilen.
Zumindest solltet ihr diesen Schritt hier machen (2-nasige Unterlegscheibe auf eingesetzes ARB legen).
IMG_20180207_00981.jpg



Deutlich mehr Fummelei war es den Teil ,der die Spule hält zu montieren, absolut unproblematisch eigentlich, aber fummelig, weil diese dunkle, innen verzahnte Unterlegscheibe unter den 2 Lagern einfach nicht so richtig wollte, wie ich es gemocht hätte. Kein Grund zu Panik, Kraft hat geholfen, einfach draufdrücken (Bild fehlt.)

Am Ende sieht der Krempel den ich benutzt hab so aus:
IMG_20180207_00982.jpg



Ergebnis

Die Rolle läuft spürbar leichter als vorher, also wirklich auffällig leichter. Beim Kurbeln gibt es zwar durchaus leichte Schleifgeräusche die auch stärker sind als die meiner frisch aus der Herstellerwartung stammenden Saltiga 5000, aber sie sind etwas geringer als vorher.
Die von mir eingangs beschriebenen Schleifgeräusche welche nur unter Belastung auftreten werde ich in ca. 8 Wochen erst feststellen oder auch nicht feststellen können.

Fazit

Die Wartung einer Daiwa Saltiga 2015 ist eine problemlose Angelegenheit für jemanden der mit Geduld und Systematik an die Sache heran geht.
MagSeal stellt kein Problem dar, da es im Rahmen einer Wartung gänzlich unberührt bleiben kann.
Mein Ferrofluid kam nicht zum Einsatz weil ich das existierende MagSeal des ARB nicht "gestört" habe. Vielleicht ein anderes Mal :-)
 
Moin in die Runde,

gibt´s zu dem Thema inzwischen was Neues? Hat jemand Erfahrungen mit der Wartung der Rollen machen können?

Gibt es das Öl inzwischen irgendwo in kleineren Mengen zu kaufen?

Wäre um Infos zu dem Thema verlegen.
 
Das Video habe ich heruntergeladen (MP4 Format), sollte es in Zukunft aus welchen Gründen auch immer gelöscht werden, ich habe eine Kopie.
Ich würde mir das gerne mal ansehen, finde es aber nicht mehr. Bitte mal eine kleine Sehhilfe geben oder neu hochladen, ... wäre toll. :a020:
 
Leider kann ich dir mit dem Öl nicht helfen.
Ich kann euch jedoch berichten, das meine Fuego LT Magseal seit zwei Jahren im Dauereinsatz, in Norwegen, Atlantik und Nordsee ohne jegliche Wartung läuft wie am ersten Tag :a020:
 
seit zwei Jahren im Dauereinsatz, in Norwegen, Atlantik und Nordsee ohne jegliche Wartung läuft wie am ersten Tag
Ich hab auch schon mit dem Gedanken gespielt einfach nichts dran zu machen. Bin mir nicht so sicher ob in der 1515HL ein Lager oder auch nur die zwei Scheiben mit der Tunke verbaut sind.
Das Lager könnte man ja ggf. einfach gegen ein normales mit fett tauschen.
 
nach meiner Erfahrung kommt das Schleifgeräusch beim Kurbel wenn der Clutch Ring in der Roller Clutch dreht.
Da hat bisher nicht geholfen die Clutch zu zerlegen und zu reinigen. Entweder kurbeln die Saltigas sauber oder haben Schleifgeräusche.
Schon gehabt das erst nach dem Austausch von Roller Cluch und Clutch Ring das Schleifen abgestellt war.
Selbiges auch schon in einige Shimano Rollen gehabt wo auch nur der Austausch der Teile geholfen hat.
Stundenlang dran rumfummeln bringt nichts.....oder man hat Glück wenn man unter den Clutch Ring eine hauchdünne U-Scheibe steckt.
Dadurch steht der Clutch Ring minimal höher und berührt beim Kurbeln die Zylinder in der Clutch an anderer Stelle. Ist aber Glücksache.... besser Lotto spieln....
Auch besonderes Augenmerk auf das obere Kugellager auf dem Pinion richten. Selbst wenn das beim ausgebauten Trockentest nicht schleift,
mal gegen ein neues Lager austauschen, oder sogar mehrere testen. So die Tage bei einer Z6500HDF. Hatte noch vier fabrikneue Lager vorrätig. Erst nach dem dritten Lagertausch kurbelte die Rolle wie man sich das wünscht.

Heute eine Z4000 auf dem Tisch. Zwei von den vier Gehäuseschrauben die Köpfe mit ausgenudelter Bitaufnahme und mit Loctite eingeklebt. Morgen steht noch eine OP an. Das möglichst ohne dabei den Gehäusedeckel zu beschädigen. Man kann verstehen das zur Vermeidung von galvanischer Korrosion Schrauben aus ALU genommen werden, was aber auch sehr weich ist. Wer die Schrauben mit einem Brenner nicht ausreichend stark erhitzt um das Loctite weich zu machen, hat die Bitaufnahme schnell ausgenudelt.....
Wer andere Saltigas hat wo die Schraubenköpfe ein Minikreuz haben, sollten die Schrauben auch stark erhitzt werden. Das kleine Kreuz ist sonst auch schnell ausgenudelt. Bei einer anderen Saltiga ist die Achsschraube vom Schnurlauf so fest eingeklebt das die nicht zu lösen ist (habe nicht vergessen die Konterschraube herauszudrehen:biglaugh:). Da der Bailarm aus Plaste ist, verbietet sich der Einsatz von Hitze....
Wenn es nicht die Rollen eines Buddies wären, hätte ich die gar nicht erst zur Wartung angenommen. Mein Mag Seal ÖL (Ferro Fluid) habe ich zwischenzeitlich verschenkt. Darum Freunde: Anfragen zwecklos!!
 
Ich habe eine 560 Slammer seit 5 oder 6 Jahren die sieht nur Süsswasser wenn es mal regnet und ist im dauergebrauch aber da schleift nichts sie sieht zwar nicht mehr schön aus aber funst ohne Probleme.
 
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