carphuntertwente
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Hallo, ich hoffe mal ich hab den richtigen Thread getroffen wenn nicht, sorry.
Ich nutze auch gleich die Gelegenheit und stelle mich vor: Ich heiße Markus bin so gut wie 26 Jahre alt und komme aus dem Münsterland und bin vor 3 Tagen aus meinem ersten Norwegenurlaub zurückgekehrt und vielleicht interessiert ja jemanden mein Bericht von Hitra 2006.
Also, ich hatte schon lang davon geträumt auch einmal zum Fischen nach Norge zu kommen um endlich mal das zu erleben wovon andere immer gern erzählen.Bisher kannte ich ja nur die Süßwasserfischerei und gelegentliche Kutterausfahrten von Laboe aus. Dann endlich war es soweit.Ein Freund fährt alle 2 Jahre mit einer Gruppe aus meiner Stadt nach Hitra und dieses Jahr musste einer von ihnen kurz vorher passen so das meine Chance kam die ich sofort freudig ergriff.
Das Ziel: Nordbotn auf der Hitrainsel???Fjellværøya
Anbieter: Kingfisher
Haus: Fjellheim
Los ging es mit einem T5 Bulli samt Anhänger nach Kiel zur Fähre Kronprins Harald der Colour Line Fährlinie.Zügig ging es an Bord und wir bezogen unsere Kabinen um uns anschließend beim Ablegen schön auf das Sonnendeck zu setzen um die Mittagssonne zu genießen.Da wir unter der Woche gefahren sind war die Fähre nicht übermäßig belegt und auch nur wenige Camouflagetragende, vor denen ich ausdrücklich gewarnt wurde ;< , waren an Bord.
Nachdem kein Land mehr in Sicht war verzogen wir uns unter Deck und genoßen das in einer Bar gebotene Unterhaltungsprogramm mit sehr "netten" Tänzerinnen :rolleyes:
Dann natürlich fix ab in die Kojen denn der nächste Tag sollte noch lang genug werden.
Also, Ankunft Oslo, runter von der Fähre, kurzes zittern am Zoll da wir doch recht üppig eingekauft hatten aber es gab keine Schwierigkeiten.
Dann ging es etwa 10 Stunden durch Norwegen bis Hitra.Ich war wirklich mehr als beeindruckt von der Kulisse die sich mir während der gesamten Fahrt bot.Wunderschöne Natur, toller Mix aus schroffen Felsmassiven, malerischen Flüssen und trotzdem üppiger Vegetation.
Nach recht komfortabler Fahrt Ankunft am Ziel, die Hütte lag auf einem Berg deren Auffahrt unser vor PS strotzender Turbodiesel so gerade noch schaffte, und auch das nur nach abmontieren des Anhängers, ich möchte nicht wissen wie das jemand im Winter schaffen soll.Egal, einmal oben angekommen wurde schnell der Kühlschrank befüllt, die Betten bezogen, der Tackle klar gemacht und alles genau inspiziert.Man muss wirklich sagen das Haus Fjellheim ist sehr geräumig und lässt keine Wünsche offen, es ist alles vorhanden was man so braucht, 3 Badezimmer, eine gut eingerichtete Küche, annehmbare Betten und ein riesiges Wohnzimmer, nur die eine vorhandene Kühltruhe könnte bei voller Belegung und 2 Wochen gutem Fangwetter etwas knapp werden wenn man sich vorstellt das wir nur 6 waren und die Hütte für bis zu 10 Leute gebucht werden kann.Dann noch schnell runter zum Steg, ein Weg den Berg runter von etwa 600m, und die Boote begucken.Auch die waren nicht übel, zwei Aluboote mit 30 und 40 PS, von der Größe her absolut ausreichend für jeweils 3 Mann.Das die Echolote nicht die neusten auf dem Markt waren störte nicht da wir eigene mit Kartenplotter mitgebracht hatten, sicher ist sicher.Ein Ansprechpartner war weit und breit nicht in Sicht was aber vermutlich daher rührte das unser Verein schon so oft dort war und mit allem bestens vetraut.Also schnell ins Bett und morgens früh raus zum ersten Fischen.Es war absoluter Ententeich und nach einem kurzen erfolglosen Versuch auf Seelachs entschieden wir uns fürs Naturköderangeln in etwa 240 m Wassertiefe.Für mich absolutes Neuland aber meine Kolegen hatten mich mit einer 30 lbs Rute samt Penn GTi Rolle bestens versorgt.Das nötige Know How hatte ich mir übers Internet angeeignet weshalb mir das Vorfachbasteln usw. recht gut von der Hand ging.Es dauerte nicht lange und es zuckte in der Rutenspitze, kurzer trockener Anhieb und nach schier unendlich langer Kurbelei hatte ich meinen ersten Fleckhai in den Händen was ich gar nicht übel fand, bis dato wußte ich noch nicht wie nervig die doch werden können, aber man bedenke es war mein ersten Fisch in Norge!!!Wir fingen einige kleinere Lumbs, was rund um Hitra keine Kunst ist, und schon bald merkte ich das Haie unterm Boot auf dauer kein Spaß sind.Kurz vorm Ende dieses Tages bekam ich einen heftigen Biss auf Köhlerfetzen am Grund, nach etwa 15 Minuten pumpen mit meinen schwachen Süßwasseranglerarmen kam ein schöner Lumb hinter dem Boot hoch.Nachdem er am Boot war sahen wir das es doch schon ein schönes Exemplar von knapp über 15 Pfund war, danach zurück zum Steg.Von da an war ich fanatisch, was den ganzen Urlaub über anhalten sollte.Ich fing an mir immer mehr den Kopf zu zerbrechen, ausgeklügeltere Montagen zu basteln und war bereit bei jeder Drifft und jeder Tiefe alles zu geben, so dermaßen hatte das Norgefieber mich gepackt.
Die nächsten 2-3 Tage verliefen nicht schlecht aber es kamen keine wirklich guten Fische und auch Köhlerschwärme waren einfach nicht zu finden.Die Berufsfischer fingen zwar, aber doch recht kleine Fische.Man konnte immer gut sehen wie 1 Fischerboot von bis zu 10 Anglerbooten verfolgt wurde aber keine Rute war krumm, typischer Fall von Forellenpuffeffekt.Also hielten wir Abstand von diesen Ansammlungen und versuchten unser Glück bei den Unterwasserbergen Uggsteinskjera, Skatran usw. Öfter standen Schwärme von kleinen Köhlern rund um diese Plateaus aber der erhoffe Dickdorsch darunter ging uns nicht an den Pilker.Also wieder Naturköderfischen...............
So langsam war es klar, hier wimmelt es von kleinen Lumbs, außer denen einigen schönen Rotbarschen und selten mal einem Minileng kam nichts berauschendes.Dann am etwa 5ten Angeltag wurde es langsam Zeit um zum Steg zu fahren und das andere Boot hatte bereits per Funk gesagt sie wären auf dem Rückweg sahen wir wie etwa 5-6 Berufsfischer in einem Pulk herumtuckerten und auch der "Forellenpuff" verdichtete sich immer mehr.
Unser Kapitän meinte: Jetzt gehts los!Was er meinte wußte ich bis da noch nicht.Mir wurde nur gesagt ich solle die schwere Rute weglegen und eine mittlere Pilkrute mit Gummimakks und 200 Gramm Pilker bestücken dem ich auch nachkam.Als wir das lustige durcheinander aus Kleinbotten und Berufsfischern erreichten sahen wir wirklich wie einige den Stock krumm hatten.Also sausten auch unsere Montagen gen Meeresgrund.Zwei drei Versuche und plötzlich kreischte die Stationärrolle meines Kumpels auf wie ich es nur aus Filmen kannte, die Rutenspitze bog sich bis zur Wasseroberfläche und der Fisch nahm ihm etwa 80-100 Meter Schnur von der Rolle.Nach spektakulärem Drill lag schließlich ein fetter Köhler im Boot, unser Kapitän tat es im sofort gleich.Auch ich hatte Glück auch wenn mein Köhler nur etwa halb so groß war, der Drill war einfach gigantisch gegenüber dem was ich bisher kannte.Die beiden größten Fische hatten 20 und 14 Pfund, ich war mehr als beeindruckt.Leider war es schon recht spät so das wir nur etwa eine halbe Stunde dort fischten.ABER nun wußten wir, SIE sind da und rieben uns schon die Hände in Erwartung des nächsten Tages.Und nun wurde es bitter.Morgens wieder früh raus, Blick aus dem Fenster, was war das???!!!!Brechende Wellen und alles voller Schaumkronen, so eine Sch****!!!!
Also nix mit Seelachs ;(
Wir konnten nur etwas unmotiviert in den Schären rumgurken was rund um Hitra scheinbar so gut wie nichts gescheites bringt, außer hier und da mal einen Pollack oder Kinderdorsche.Also fingen wir uns ein paar Makrelen um nicht ganz leer auszugehen und fuhren zurück.Aber wie gesagt war ich schon zu fanatisch um in der Hütte rumzuhängen.Ich beschloß ein paar hundert Meter vom Steg entfernt einen Versuch auf Plattfisch zu wagen, Gesellschaft wollte mir keiner leisten da man der Meinung war außer Miniplatten und reichlich Hängern wäre da nix zu holen.Also schipperte ich mit Makrelenfetzen am Brandungssystem und superleichter Rute wahllos zu einer Stelle in den Schären. Montage runter und schon zuppelte was am Haken, schnell hochgeholt und ein kleiner roter Fisch hing daran.Da war doch mal was mit giftigen Fischen dachte ich, also doch mal lieber Handschuhe an beim Zurücksetzen (es war nur ein harmloser Knurrhahn wie man mir später erklärte)
Dann das ganze von vorn, frischer Fetzen und ab dafür, wieder ruckte die Spitze nach ein paar Sekunden, also Anhieb. Jetzt wurde ich überrascht, der Rutenblank knallte auf die Bordwand und die Bremse schrie wie ein Martinshorn.Was ist den nun los?Schöner Dorsch?Etwas nervös funkte ich sofort zur Hütte hoch das ich mich im Drill mit einem besseren Fisch befand was mir nicht so richtig geglaubt wurde.X(
Irgendwas zerrte mit großer Kraft an der Rute und wollte nicht so recht vom Grund weg, irgendwann gelang es mir doch, stark an der Belastungsgrenze des 35 Mono Vorfachs, den Fisch nah ans Boot zu ziehen und zum ersten Mal konnte ich ihn sehen.Eine Platte, ziemlich dunkel gefärbt, und deutlich größer als das meiste was ich an Schollen in Angelmagazinen gesehen hatte. An der Wasseroberfläche explodierte das Schollenflunderseezungenetwas regelrecht und flog wie ein flacher Stein über das Wasser.Nun konnte ich auch sehen wie knapp der Haken saß und das dieser schon reichlich verbogen war, jetzt bekam ich leichte bis mittlere Panik. Erstens: schöner Fisch.Zweitens: die Deppen in der Hütte würden mir kein Wort glauben sollte ich den Fisch verlieren.Ich nahm das Gaff und dachte sofort, eine zweite Chance kriegst du nicht, gaffst du nicht perfekt wars das...................
Aber es klappt und ich hiefte meinen Fang über Bord direkt in die Fischkiste, der Fisch fand das gar nicht gut und versuchte die selbige durch beherzte Sprünge gleich wieder zu verlassen, dem machte ich schnell mit dem Vorschlaghammerstiehl ein Ende damit ich in Ruhe eine Rauchen konnte um mich zu beruhigen.Ich funkte auch gleich danach die Nachricht über eine Riesenplatte an die Kollegen aber es kam nicht viel mehr als ein Kichern zurück.Jetzt mach ich es kurz, den anderen fielen fast die Augen raus als ich mit einem rund 80 cm Heilbutt in der Hand zur Hütte hoch kam.Mit einem Gefühl es wirklich allen gezeigt zu haben :lach konnte ich in dieser Nacht wirklich gut schlafen.Die nächsten Tage hatten wir wieder besseres Wetter und die Angelei lief nicht schlecht. Hier und da ein halbstarker Köhler, eine Menge Lumbs und Rotbarsche aber irgendwie fehlte mir nach der Heilbuttgeschichte der richtige Kick. Ich blätterte nochmals die Tipps eines Angelmagazins durch und stieß auf eine Methode den Haien und Minilumbs aus dem Weg zu gehen um die Chancen auf einen Leng zu steigern.Also fischte ich von da an mit 2 Meter langem Vorfach zwischen Blei und Mundschnur über Grund. Wir versuchten einige Stellen ohne Erfolg und testen dann noch eine andere nah an der Küste wo das Meer steil auf über 150 abfällt an. Ein paar Zupfer hier und da aber wir blieben geduldig. Nach ein paar Rotbarschverdächtigen tippern in der Spitze hob ich die Rute etwas an und dachte erstmal: Mist, Hänger. Aber der Hänger nahm auf einmal Schnur, zuviel Schnur bei dem bißchen Drift.Ich schlug nochmal richtig an und dann ging die Post ab. Starkes Nicken in der Rute und mächtig Gewicht an der Leine. Ich kurbelte wie ein Irrer und in einiger Entfernung vom Boot kamen erste Blasen hoch. Meine beiden Kollegen lachten sofort los. Haha Spaßlumb.
Aber als der Fisch die Oberfläche durchbrach war das lachen vorbei. Einen schönen Leng hatte ich gefangen, 1,11 m lang und um die 16 Pfund schwer.
Jetzt war ich richtig froh, schon jetzt hatte sich der Urlaub für mich mehr als gelohnt. Gut, für passionierte Norwegenangler mögen das alles keine tollen Fische sein, aber für mich als Neuer war es ein riesen Erlebnis. In den letzten Tagen hatten wir auch endlich das Glück des Tüchtigen und konnten viele gute Köhler fangen, einige Fische um die 15 Pfund Marke waren dabei, wobei der letzte Angeltag der übberragenste war. Es war fast unmöglich die Montage an den Grund zu bekommen ohne vorher einen Biss zu kriegen.
Achja, an der Bootstankstelle trafen wir noch ein deutsches Anglerpaar das an EINEM Tag vier Dickdorsche mit Gewichten zwischen 20 und 40 Pfund an ein und derselben Stelle gefangen hat, und das ist kein Gerede, die hatten die Fische in der Kiste liegen.
Also mein Fazit: Es ist viel Fisch um Hitra, Naturköderangelei auf Lumb ist besonders für Anfänger sehr interessant weil man viel fängt und es abwechslungsreich ist da öfters ein guter Rotbarsch den Köder nimmt und man immer die Chance auf schöne Lengfische hat. Pilken hat nicht sehr viel gebracht außer man hat einen Köhlerschwarm gefunden, wenn der dann bei wenig Drift im Mittelwasser steht und man kann mit leichtem Gerät fischen dann wird es richtig geil. Dazu ein Tipp, wir haben viel ausprobiert und es hat sich eindeutig gezeigt: Je mehr Gummimaggs am System sind desto besser. Klar kann man sagen, mehr Haken= mehr Chancen das ein Fisch irgendwo draufgeht.Sicher das ist richtig, aber nicht Sinn und Zweck.Erstmal macht ein einzelner Köhler viel mehr Theater und Spaß an der Angel als wenn 3,4 dranhängen, und außerdem sind wir Hobbyangler und keine Langleinenfischer. Aber wenn die Köhler schlecht beißen haben Systeme mit 4-5 Gummimaggs sammt Pilker ohne Drilling immer auch dort Fische gefangen wo andere mit nur einem Beifänger oder gar nur Pilker gefischt haben nichts ans Band bekommen haben.Ok wenn der Schwarm da ist und gut frißt ist alles egal, aber ich denke das ist ein guter Tipp für Tage an denen es nicht so gut läuft.Also, viele Gummimaggs, schnell runter und noch schneller wieder hochkurbeln, macht besonders bei viel Drift und 500 Gramm Pilkern irre viel Spaß :lach
bringt aber wirklich Fisch probiert es ruhig mal aus.
Und sonst, bei schlechtem Wetter kann es frustrierend sein in den Schären zu angeln aber ihr habt gesehen das ein Glücksfang auch dort möglich ist, also eisern durchhalten. Und das Wetter auf Hitra wechselt so schnell, das trotz Sturm und Regen am Abend am nächsten Tag schon wieder Ententeich mit Null Drift sein kann. Ich werde auf jeden Fall versuchen so schnell wie möglich wieder dort hin zu kommen so ein Spaß hat es mir gemacht. Ich wünsch euch allen viel Spaß in Norge und gute Fische und ich freu mich über eure Berichte aus Norwegen.
PS: Ich hoffe es nimmt mir keiner Übel einen so langen Bericht getippt zu haben. :?
Ich nutze auch gleich die Gelegenheit und stelle mich vor: Ich heiße Markus bin so gut wie 26 Jahre alt und komme aus dem Münsterland und bin vor 3 Tagen aus meinem ersten Norwegenurlaub zurückgekehrt und vielleicht interessiert ja jemanden mein Bericht von Hitra 2006.
Also, ich hatte schon lang davon geträumt auch einmal zum Fischen nach Norge zu kommen um endlich mal das zu erleben wovon andere immer gern erzählen.Bisher kannte ich ja nur die Süßwasserfischerei und gelegentliche Kutterausfahrten von Laboe aus. Dann endlich war es soweit.Ein Freund fährt alle 2 Jahre mit einer Gruppe aus meiner Stadt nach Hitra und dieses Jahr musste einer von ihnen kurz vorher passen so das meine Chance kam die ich sofort freudig ergriff.
Das Ziel: Nordbotn auf der Hitrainsel???Fjellværøya
Anbieter: Kingfisher
Haus: Fjellheim
Los ging es mit einem T5 Bulli samt Anhänger nach Kiel zur Fähre Kronprins Harald der Colour Line Fährlinie.Zügig ging es an Bord und wir bezogen unsere Kabinen um uns anschließend beim Ablegen schön auf das Sonnendeck zu setzen um die Mittagssonne zu genießen.Da wir unter der Woche gefahren sind war die Fähre nicht übermäßig belegt und auch nur wenige Camouflagetragende, vor denen ich ausdrücklich gewarnt wurde ;< , waren an Bord.
Nachdem kein Land mehr in Sicht war verzogen wir uns unter Deck und genoßen das in einer Bar gebotene Unterhaltungsprogramm mit sehr "netten" Tänzerinnen :rolleyes:
Dann natürlich fix ab in die Kojen denn der nächste Tag sollte noch lang genug werden.
Also, Ankunft Oslo, runter von der Fähre, kurzes zittern am Zoll da wir doch recht üppig eingekauft hatten aber es gab keine Schwierigkeiten.
Dann ging es etwa 10 Stunden durch Norwegen bis Hitra.Ich war wirklich mehr als beeindruckt von der Kulisse die sich mir während der gesamten Fahrt bot.Wunderschöne Natur, toller Mix aus schroffen Felsmassiven, malerischen Flüssen und trotzdem üppiger Vegetation.
Nach recht komfortabler Fahrt Ankunft am Ziel, die Hütte lag auf einem Berg deren Auffahrt unser vor PS strotzender Turbodiesel so gerade noch schaffte, und auch das nur nach abmontieren des Anhängers, ich möchte nicht wissen wie das jemand im Winter schaffen soll.Egal, einmal oben angekommen wurde schnell der Kühlschrank befüllt, die Betten bezogen, der Tackle klar gemacht und alles genau inspiziert.Man muss wirklich sagen das Haus Fjellheim ist sehr geräumig und lässt keine Wünsche offen, es ist alles vorhanden was man so braucht, 3 Badezimmer, eine gut eingerichtete Küche, annehmbare Betten und ein riesiges Wohnzimmer, nur die eine vorhandene Kühltruhe könnte bei voller Belegung und 2 Wochen gutem Fangwetter etwas knapp werden wenn man sich vorstellt das wir nur 6 waren und die Hütte für bis zu 10 Leute gebucht werden kann.Dann noch schnell runter zum Steg, ein Weg den Berg runter von etwa 600m, und die Boote begucken.Auch die waren nicht übel, zwei Aluboote mit 30 und 40 PS, von der Größe her absolut ausreichend für jeweils 3 Mann.Das die Echolote nicht die neusten auf dem Markt waren störte nicht da wir eigene mit Kartenplotter mitgebracht hatten, sicher ist sicher.Ein Ansprechpartner war weit und breit nicht in Sicht was aber vermutlich daher rührte das unser Verein schon so oft dort war und mit allem bestens vetraut.Also schnell ins Bett und morgens früh raus zum ersten Fischen.Es war absoluter Ententeich und nach einem kurzen erfolglosen Versuch auf Seelachs entschieden wir uns fürs Naturköderangeln in etwa 240 m Wassertiefe.Für mich absolutes Neuland aber meine Kolegen hatten mich mit einer 30 lbs Rute samt Penn GTi Rolle bestens versorgt.Das nötige Know How hatte ich mir übers Internet angeeignet weshalb mir das Vorfachbasteln usw. recht gut von der Hand ging.Es dauerte nicht lange und es zuckte in der Rutenspitze, kurzer trockener Anhieb und nach schier unendlich langer Kurbelei hatte ich meinen ersten Fleckhai in den Händen was ich gar nicht übel fand, bis dato wußte ich noch nicht wie nervig die doch werden können, aber man bedenke es war mein ersten Fisch in Norge!!!Wir fingen einige kleinere Lumbs, was rund um Hitra keine Kunst ist, und schon bald merkte ich das Haie unterm Boot auf dauer kein Spaß sind.Kurz vorm Ende dieses Tages bekam ich einen heftigen Biss auf Köhlerfetzen am Grund, nach etwa 15 Minuten pumpen mit meinen schwachen Süßwasseranglerarmen kam ein schöner Lumb hinter dem Boot hoch.Nachdem er am Boot war sahen wir das es doch schon ein schönes Exemplar von knapp über 15 Pfund war, danach zurück zum Steg.Von da an war ich fanatisch, was den ganzen Urlaub über anhalten sollte.Ich fing an mir immer mehr den Kopf zu zerbrechen, ausgeklügeltere Montagen zu basteln und war bereit bei jeder Drifft und jeder Tiefe alles zu geben, so dermaßen hatte das Norgefieber mich gepackt.
Die nächsten 2-3 Tage verliefen nicht schlecht aber es kamen keine wirklich guten Fische und auch Köhlerschwärme waren einfach nicht zu finden.Die Berufsfischer fingen zwar, aber doch recht kleine Fische.Man konnte immer gut sehen wie 1 Fischerboot von bis zu 10 Anglerbooten verfolgt wurde aber keine Rute war krumm, typischer Fall von Forellenpuffeffekt.Also hielten wir Abstand von diesen Ansammlungen und versuchten unser Glück bei den Unterwasserbergen Uggsteinskjera, Skatran usw. Öfter standen Schwärme von kleinen Köhlern rund um diese Plateaus aber der erhoffe Dickdorsch darunter ging uns nicht an den Pilker.Also wieder Naturköderfischen...............
So langsam war es klar, hier wimmelt es von kleinen Lumbs, außer denen einigen schönen Rotbarschen und selten mal einem Minileng kam nichts berauschendes.Dann am etwa 5ten Angeltag wurde es langsam Zeit um zum Steg zu fahren und das andere Boot hatte bereits per Funk gesagt sie wären auf dem Rückweg sahen wir wie etwa 5-6 Berufsfischer in einem Pulk herumtuckerten und auch der "Forellenpuff" verdichtete sich immer mehr.
Unser Kapitän meinte: Jetzt gehts los!Was er meinte wußte ich bis da noch nicht.Mir wurde nur gesagt ich solle die schwere Rute weglegen und eine mittlere Pilkrute mit Gummimakks und 200 Gramm Pilker bestücken dem ich auch nachkam.Als wir das lustige durcheinander aus Kleinbotten und Berufsfischern erreichten sahen wir wirklich wie einige den Stock krumm hatten.Also sausten auch unsere Montagen gen Meeresgrund.Zwei drei Versuche und plötzlich kreischte die Stationärrolle meines Kumpels auf wie ich es nur aus Filmen kannte, die Rutenspitze bog sich bis zur Wasseroberfläche und der Fisch nahm ihm etwa 80-100 Meter Schnur von der Rolle.Nach spektakulärem Drill lag schließlich ein fetter Köhler im Boot, unser Kapitän tat es im sofort gleich.Auch ich hatte Glück auch wenn mein Köhler nur etwa halb so groß war, der Drill war einfach gigantisch gegenüber dem was ich bisher kannte.Die beiden größten Fische hatten 20 und 14 Pfund, ich war mehr als beeindruckt.Leider war es schon recht spät so das wir nur etwa eine halbe Stunde dort fischten.ABER nun wußten wir, SIE sind da und rieben uns schon die Hände in Erwartung des nächsten Tages.Und nun wurde es bitter.Morgens wieder früh raus, Blick aus dem Fenster, was war das???!!!!Brechende Wellen und alles voller Schaumkronen, so eine Sch****!!!!
Also nix mit Seelachs ;(
Wir konnten nur etwas unmotiviert in den Schären rumgurken was rund um Hitra scheinbar so gut wie nichts gescheites bringt, außer hier und da mal einen Pollack oder Kinderdorsche.Also fingen wir uns ein paar Makrelen um nicht ganz leer auszugehen und fuhren zurück.Aber wie gesagt war ich schon zu fanatisch um in der Hütte rumzuhängen.Ich beschloß ein paar hundert Meter vom Steg entfernt einen Versuch auf Plattfisch zu wagen, Gesellschaft wollte mir keiner leisten da man der Meinung war außer Miniplatten und reichlich Hängern wäre da nix zu holen.Also schipperte ich mit Makrelenfetzen am Brandungssystem und superleichter Rute wahllos zu einer Stelle in den Schären. Montage runter und schon zuppelte was am Haken, schnell hochgeholt und ein kleiner roter Fisch hing daran.Da war doch mal was mit giftigen Fischen dachte ich, also doch mal lieber Handschuhe an beim Zurücksetzen (es war nur ein harmloser Knurrhahn wie man mir später erklärte)
Dann das ganze von vorn, frischer Fetzen und ab dafür, wieder ruckte die Spitze nach ein paar Sekunden, also Anhieb. Jetzt wurde ich überrascht, der Rutenblank knallte auf die Bordwand und die Bremse schrie wie ein Martinshorn.Was ist den nun los?Schöner Dorsch?Etwas nervös funkte ich sofort zur Hütte hoch das ich mich im Drill mit einem besseren Fisch befand was mir nicht so richtig geglaubt wurde.X(
Irgendwas zerrte mit großer Kraft an der Rute und wollte nicht so recht vom Grund weg, irgendwann gelang es mir doch, stark an der Belastungsgrenze des 35 Mono Vorfachs, den Fisch nah ans Boot zu ziehen und zum ersten Mal konnte ich ihn sehen.Eine Platte, ziemlich dunkel gefärbt, und deutlich größer als das meiste was ich an Schollen in Angelmagazinen gesehen hatte. An der Wasseroberfläche explodierte das Schollenflunderseezungenetwas regelrecht und flog wie ein flacher Stein über das Wasser.Nun konnte ich auch sehen wie knapp der Haken saß und das dieser schon reichlich verbogen war, jetzt bekam ich leichte bis mittlere Panik. Erstens: schöner Fisch.Zweitens: die Deppen in der Hütte würden mir kein Wort glauben sollte ich den Fisch verlieren.Ich nahm das Gaff und dachte sofort, eine zweite Chance kriegst du nicht, gaffst du nicht perfekt wars das...................
Aber es klappt und ich hiefte meinen Fang über Bord direkt in die Fischkiste, der Fisch fand das gar nicht gut und versuchte die selbige durch beherzte Sprünge gleich wieder zu verlassen, dem machte ich schnell mit dem Vorschlaghammerstiehl ein Ende damit ich in Ruhe eine Rauchen konnte um mich zu beruhigen.Ich funkte auch gleich danach die Nachricht über eine Riesenplatte an die Kollegen aber es kam nicht viel mehr als ein Kichern zurück.Jetzt mach ich es kurz, den anderen fielen fast die Augen raus als ich mit einem rund 80 cm Heilbutt in der Hand zur Hütte hoch kam.Mit einem Gefühl es wirklich allen gezeigt zu haben :lach konnte ich in dieser Nacht wirklich gut schlafen.Die nächsten Tage hatten wir wieder besseres Wetter und die Angelei lief nicht schlecht. Hier und da ein halbstarker Köhler, eine Menge Lumbs und Rotbarsche aber irgendwie fehlte mir nach der Heilbuttgeschichte der richtige Kick. Ich blätterte nochmals die Tipps eines Angelmagazins durch und stieß auf eine Methode den Haien und Minilumbs aus dem Weg zu gehen um die Chancen auf einen Leng zu steigern.Also fischte ich von da an mit 2 Meter langem Vorfach zwischen Blei und Mundschnur über Grund. Wir versuchten einige Stellen ohne Erfolg und testen dann noch eine andere nah an der Küste wo das Meer steil auf über 150 abfällt an. Ein paar Zupfer hier und da aber wir blieben geduldig. Nach ein paar Rotbarschverdächtigen tippern in der Spitze hob ich die Rute etwas an und dachte erstmal: Mist, Hänger. Aber der Hänger nahm auf einmal Schnur, zuviel Schnur bei dem bißchen Drift.Ich schlug nochmal richtig an und dann ging die Post ab. Starkes Nicken in der Rute und mächtig Gewicht an der Leine. Ich kurbelte wie ein Irrer und in einiger Entfernung vom Boot kamen erste Blasen hoch. Meine beiden Kollegen lachten sofort los. Haha Spaßlumb.
Aber als der Fisch die Oberfläche durchbrach war das lachen vorbei. Einen schönen Leng hatte ich gefangen, 1,11 m lang und um die 16 Pfund schwer.
Jetzt war ich richtig froh, schon jetzt hatte sich der Urlaub für mich mehr als gelohnt. Gut, für passionierte Norwegenangler mögen das alles keine tollen Fische sein, aber für mich als Neuer war es ein riesen Erlebnis. In den letzten Tagen hatten wir auch endlich das Glück des Tüchtigen und konnten viele gute Köhler fangen, einige Fische um die 15 Pfund Marke waren dabei, wobei der letzte Angeltag der übberragenste war. Es war fast unmöglich die Montage an den Grund zu bekommen ohne vorher einen Biss zu kriegen.
Achja, an der Bootstankstelle trafen wir noch ein deutsches Anglerpaar das an EINEM Tag vier Dickdorsche mit Gewichten zwischen 20 und 40 Pfund an ein und derselben Stelle gefangen hat, und das ist kein Gerede, die hatten die Fische in der Kiste liegen.
Also mein Fazit: Es ist viel Fisch um Hitra, Naturköderangelei auf Lumb ist besonders für Anfänger sehr interessant weil man viel fängt und es abwechslungsreich ist da öfters ein guter Rotbarsch den Köder nimmt und man immer die Chance auf schöne Lengfische hat. Pilken hat nicht sehr viel gebracht außer man hat einen Köhlerschwarm gefunden, wenn der dann bei wenig Drift im Mittelwasser steht und man kann mit leichtem Gerät fischen dann wird es richtig geil. Dazu ein Tipp, wir haben viel ausprobiert und es hat sich eindeutig gezeigt: Je mehr Gummimaggs am System sind desto besser. Klar kann man sagen, mehr Haken= mehr Chancen das ein Fisch irgendwo draufgeht.Sicher das ist richtig, aber nicht Sinn und Zweck.Erstmal macht ein einzelner Köhler viel mehr Theater und Spaß an der Angel als wenn 3,4 dranhängen, und außerdem sind wir Hobbyangler und keine Langleinenfischer. Aber wenn die Köhler schlecht beißen haben Systeme mit 4-5 Gummimaggs sammt Pilker ohne Drilling immer auch dort Fische gefangen wo andere mit nur einem Beifänger oder gar nur Pilker gefischt haben nichts ans Band bekommen haben.Ok wenn der Schwarm da ist und gut frißt ist alles egal, aber ich denke das ist ein guter Tipp für Tage an denen es nicht so gut läuft.Also, viele Gummimaggs, schnell runter und noch schneller wieder hochkurbeln, macht besonders bei viel Drift und 500 Gramm Pilkern irre viel Spaß :lach
bringt aber wirklich Fisch probiert es ruhig mal aus.
Und sonst, bei schlechtem Wetter kann es frustrierend sein in den Schären zu angeln aber ihr habt gesehen das ein Glücksfang auch dort möglich ist, also eisern durchhalten. Und das Wetter auf Hitra wechselt so schnell, das trotz Sturm und Regen am Abend am nächsten Tag schon wieder Ententeich mit Null Drift sein kann. Ich werde auf jeden Fall versuchen so schnell wie möglich wieder dort hin zu kommen so ein Spaß hat es mir gemacht. Ich wünsch euch allen viel Spaß in Norge und gute Fische und ich freu mich über eure Berichte aus Norwegen.
PS: Ich hoffe es nimmt mir keiner Übel einen so langen Bericht getippt zu haben. :?







