Hier erwartet man halt schon eine Dienstleistung die man auch bezahlt. Vor allem ist das von der Kundenseite ja so, dass die meisten ein halbes Jahr oder früher ihre Reisen planen und die Flüge buchen. Mit soviel Vorlauf darf man schon erwarten, dass das dann auch klappt.
Ich gebe Dir grundsätzlich recht, hätte aber trotzdem eine Frage an Dich. Klappt bei Dir IMMER alles fehlerfrei? Auch bei den Fluggesellschaften arbeiten Menschen und diese unterliegen Vorgaben und Anweisungen, von denen die meisten Flugpassagiere keine Ahnung haben. Es gibt da einen immer grösser werdenden Spardruck der dann unterschiedliche Auswirkungen haben kann. Das kann zB out-sourcing sein. Da werden Flüge, das Handling oder andere Service rund um den Flug auf einmal nicht mehr von der Gesellschaft die den Flug operiert ausgeführt sondern von anderen Firmen. Ja, Du hast natürlich recht, als Kunde von Airline xy kann Dir das grundsätzlich egal sein, wer den Service rund um den Flug macht, trotzdem es sind dort alles Menschen am Werk. Ich habe mal in der Verkehrsleitzentrale einer Airline gearbeitet. Es gibt so viele technische Vorgaben, was die Flugzeuge angeht. Da geht auf einmal eine Warnlampe im Cockpit an. Was ist die Folge, es muss geschaut werden, was ist es für ein System, darf ich damit noch weiter operieren, auch über den aktuellen Flug hinaus oder muss ich im schlimmsten Fall nach der Landung sofort in die Werkstatt und der Flieger fällt für x Tage aus. Die airlines haben in der Regel keine grossartige Reserveflotte, auf die man bei technischen Problemen zurückgreifen kann und selbst wenn. Ist der Reserveflieger an dem Platz, wo mir das Flugzeug kaputt gegangen ist? Nein, zu blöd. dann ist eine Verspätung von 2h fast schon das minimum die es dauert bis der Reserveflieger die restlichen Flüge übernehmen kann. Ich habe es mal miterlebt wie innerhalb von 15 Minuten 6 Flugzeuge einer airline quasi gleichzeitig technische Probleme gemeldet haben. Wie soll man sowas auffangen?
Kann sich noch jemand daran erinnern, vor ca 20 Jahren ist ein Motorflugzeug im Frankfurter Luftraum mehrere Stunden unerlaubt geflogen, man war sogar am überlegen ihn abzuschiessen. Das hat den Flugplatz für mehrere Stunden ausser Gefecht gesetzt und es hat bis weit in den nächsten Tag gedauert, bis alle Flugzeuge wieder einigermassen normal operieren konnten. Das sind dann Ereignisse, da nützt dir auch eine langfristige Planung nichts.
Dann kommt die Nachtruhe in Deutschland und anderen Ländern.
Ich könnte jetzt hier noch x sachen aufführen, möchte aber eigentlich folgendes nur zu bedenken geben. Es kann immer etwas passieren, was die Planung über den Haufen wirft. Es ist nie schön denn in der Regel bedeutet es unannehmlichkeiten, die man dann auf sich nehmen muss.
Die letzten 3 Jahre habe ich diverse Flüge mit SAS gehabt die alle 4-5 mal über den Haufen geworfen wurden und für mich bedeuteten, ein Anruf bei SAS, jeweils 1h Wartezeit in der Telefonschlange um den Flug auf eine für mich passende Verbindung umzubuchen. Natürlich ist es unschön wenn eine Gesellschaft von solchen Ereignissen mehr betroffen ist wie andere und man ausgerechnet bei der Gesellschaft gebucht hat. Das war früher aber sicher nicht alles besser. Da waren die Flüge teurer, die Verbindungen weniger und damit für viele zum einen schlechter und zum anderen vermutlich unbezahlbar.
Vielleicht hilft es in Zukunft, wenn einem sowas widerfährt, mal zu versuchen, die Perspektive zu ändern. Wie schlimm ist es denn wirklich, was einem da gerade widerfährt. Stirbt ein lieber Mitmensch? Ist ein Mensch verletzt worden?