Catch & Release: legal, illegal, fatal? Vortrag von Dr. Robert Arlinghaus

So, am Montag ist Vorstandssitzung von unserem Fischereiverein in Vorbereitung unserer Jahreshauptversammlung. Und ich werde den Antrag auf ein Entnahmefenster für Hechte stellen.
Drückt mir die Daumen das alles kl
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appt
 
...zum Thema Nachdruck: ggf is ja auch die Bezugnahme auf "Prof. Robert Arlinghaus" hilfreich...

Drück dir auf jeden Fall für dein Vorhaben alle Daumen!! Ich finds spitze, wenn wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse - auch und insbesondere gepusht hier durchs NAF (Danke Harder!) - durch derartige Eigeninitiative in die tägliche Vereinspraxis eingebracht werden. TipTop TackleTorte!!:a020:
 
Hallo Tackle Torte,

auch ich wünsche Dir viel Erfolg bei dem Vorhaben.
Währe schön wenn Du mal die Reaktion Deines Vorstandes uns mitteilst.

Gruß Boris:k020:
 
Danke Leute! Ich habe am Montag ja noch die Gelegenheit mein Anliegen noch selbst vorzutragen und habe mir noch ein paar Mitstreiter ins Boot geholt. Ich bin ganz zuversichtlich weil wir auch schon ein Entnahmefenster für Karpfen von 35-60 cm haben. Beim Hecht wird es hoffentlich von 60-85 cm sein- würde mich auch auf -90 cm hochhandel lassen. Aber das wird sich an der Vorstandsitzung noch zeigen. Ich habe als Anlage zu meinem Antrag noch die Seiten 145 bis 151 aus dem Buch von Prof. Arlinghaus kopiert.
Ich bin gespannt...
 
Toi toi toi

Grüßla
Norbert
 
Und dann stammen die auch noch aus der Feder eines NAF Members. Im Klartext: Könnt mich gerne persönlich kontaktieren, falls es weitere Fragen/ Probleme gibt. Ich freu mich sehr darüber, dass ihr die Ideen dieses Buches in die Praxis umsetzt und bin im höchsten Maße daran interessiert, wie das tatsächlich klappt. In gewisser Weise ist das Neuland...
 
@Harder, dann dürfte das Copyright © ja auch kein Problem mehr sein.Starke Aktion Männer!
 
So richtig verstehe ich nicht warum man sich mit dem Thema Catch & Release in Bezug auf``s Entnahmefenster in Deutschland immer noch so schwer tut?
Jeder Angelverein oder Gewässerpächter, sollte doch an einem vernünftigem Fischereimanagments seines Gewässers interessiert sein, und wenn individuell für dieses oder jenes Gewässer ein Entnahmefenster einer bestimmten Fischart ratsam ist, kann man sich doch eigentlich nicht dagegen stellen?
:confused1:

Hier in Norwegen hat man von staatlicher Seite aus (Mattilsynet), als man mit der Problematik "Bestandsschutz - Fischereiliche Nutzung der Lachsflüsse durch Angler und zunehmendem Catch & Release konfrontiert wurde, Studien in Auftrag gegeben, die den Einfluss des Fangens und Zurücksetzens auf die Fische untersuchen sollten.

Daraufhin gab`s von Mattilsynet, also der Stelle die u.a. für die Einhaltung des Tierschutzgesetzes verantwortlich ist, die Beurteilung und offizielle Stellungnahme das C&R aus Gründen des Bestandsschutzes zumindest bei Salmoniden, mit der Vorraussetzung der richtigen Behandlung des Fangs akzeptiert, jedoch reines C&R abgelehnt wird.

Somit ist die Sache zum Thema "Tierschutz" abgeklärt, gleichzeitig wurde Stellung genommen, wann und welche Art von C&R man vertreten kann und welche Art der Behandlung des Fangs man von den Anglern erwartet.

Heute beinhalten die Fischereiregeln in vielen Flüssen mit anglerischer Bedeutung (z.B. Glomma, Rena, Borgundselva, Orkla usw.) Entnahmefenster (Mindest- und Maximummaass), dazu kommen Tagesfangbeschränkungen und in einigen Flüssen ein Zurücksetzgebot von Rognern.

Norwegen mag ja in vielen Dingen etwas hinterher und ziemlich konservativ sein, was vernünftiges Fischereimanagment angeht, ist man hier scheinbar doch schon ziemlich weit vorne.

Viele Grüsse
Smolt
 
So richtig verstehe ich nicht warum man sich mit dem Thema Catch & Release in Bezug auf``s Entnahmefenster in Deutschland immer noch so schwer tut?
Jeder Angelverein oder Gewässerpächter, sollte doch an einem vernünftigem Fischereimanagements seines Gewässers interessiert sein, und wenn individuell für dieses oder jenes Gewässer ein Entnahmefenster einer bestimmten Fischart ratsam ist, kann man sich doch eigentlich nicht dagegen stellen?
Das liegt an 2 leider typisch deutschen Eigenschaften:
1. Eine gewisse Bequemlichkeit (Lahmarschigkeit). Änderungen werden, wenn überhaupt, nur langsam angegangen.
2. Und diese Eigenschaft finde ich viel schlimmer: Vorauseilender Gehorsam! Ohne Aussagen von Ämtern oder Politikern zu hinterfragen werden deren Aussagen ohne rechtliche Prüfung viel zu oft von den Vereinsvorständen einfach übernommen und den Vereinsmitgliedern vorgebetet: Das ist so und so und BASTA!
Und div. Politker "sabbeln" ohne eigene Prüfung was nach, was sie von irgendeiner Interessengruppe (ohne jeglichen wissenschaftlichen Hintergrund wie z.B. PETA) vorgesabbelt bekommen, nur weil diese Interessensgruppe gerade in den Medien präsent ist...das lässt ihn nämlich vor den Wählern gut dastehen:angry:.

Und dann sabbeln sie es auch noch falsch nach: So wird von öffentlichen Vertretern z.B. immer wieder PETA als Quelle genannt "weil sie ja eine Naturschutz-Organisation seien". Schon das ist Bullshit: PETA ist keine Naturschutz-Organisation, sondern eine (laut schreiende) spendensammelnde Tier-Rechts-Organisation ohne jeden wissenschaftlichen Hintergrund. In einer öffentlichen Sitzung eines Stadtrates um ein Umweltthema (bei dem man auch als Bürger Einwürfe/Fragen formulieren konnte) habe ich 2 Stadträte alleine mit der Feststellung, dass sie bzgl. ihrer Argumentation über eine Tierschutz-Organisation einfach schon von der grundsätzlichen Aussage über ihre Quelle falsch lagen, derart "ins Schwimmen gebracht" , dass das Thema der öffentlichen Beratung wg. "fehlender Grundlage" erst mal vertagt wurde und - "Oh Wunder"- dann nie wieder auf einer Tagesordnung auftauchte.:wink:

So setzt sich, wenn Aussagen eben nicht fundiert widersprochen wird, der Unsinn von "oben nach unten" im Stile von "Stille Post" fort und wird dabei wie bei "Stille Post" eher schlechter als besser.:aerger:

Es ist sehr schön:a020:, dass man mit der Abhandlung von Dr. Arlinghaus und dem Rechtsgutachten nun als Angler mal ein handfestes Werkzeug in die Hand bekommt, mit dem man diese ganze verkrustete "Wahrheit" vom "Entnahmegebot"/ Rücksetzverbot mal ein wenig entzaubern kann.

Norwegen mag ja in vielen Dingen etwas hinterher und ziemlich konservativ sein, was vernünftiges Fischereimanagment angeht, ist man hier scheinbar doch schon ziemlich weit vorne.
Wie Recht Du doch hast!:a020: Im gleichen Atemzug über gute Fischereimnanagement (zumindest in den Flüssen) kann man eigentlich alle Skandinavier nennen.
 
Dass heutzutage Tierrechtsorganisationen wie PETA und ihre Aktivitäten in der Gesellschaft mit Natur- oder Tierschutz gleichgesetzt werden, ist meiner Meinung nach ziemlich daneben und verschärft bestehenden Konflikte verschiedener Interessensgruppen nur zusätzlich anstelle sie zu lösen.

PETA sind Tierrechtler, ihnen geht es darum das Tieren, ähnlich uns Menschen, Rechte zugestanden werden sollen. Das schliesst jegliche Nutzung sowie Aneignung von Tieren aus. Jagd, Fischerei und Nutztierhaltung widerspricht somit der Idiologie der Tierrechtler.
Demzufolge macht es wenig Sinn mit Tierrechtlern gemeinsame Lösungen z.B. zur sinnvollen und umweltverträglichen Nutzung von Fischbeständen, finden zu wollen. Die Nutzung von Tieren wird von ihnen nicht akzeptiert. Neutrale Herangehensweisen bei von Tierrechtlern veröffentlichten Studien zum Thema "Tierhaltung und -Nutzung" kann man nicht erwarten.

Anders sieht es da bei Tierschützern aus. Auch wenn viele Angler heute beim Wort Tierschutz schon nen dicken Hals bekommen, haben zumindest die meisten von uns mit Tierschutz während der Ausübung der Fischerei, mehr zu tun als viele andere, die ihren Fisch ausschliesslich im Supermarkt kaufen.

Tierschutz hat eine humane Behandlung von Tieren zum Ziel, dabei wird ihre Nutzung nicht ausgeschlossen. - Ich glaube mal die meisten von uns machen sich schon Gedanken darüber wie sie die ihre Fische behandeln. Dass dieses Handeln von Tierschützern hinterfragt und bewertet wird, finde ich gut und wichtig. Wenn aufgrund fundierter wissenschaftlicher Arbeiten dann Richtlinien, Regeln und Gesetze zum Umgang mit Tieren (in unserem Falle Fischen) erlassen werden, ist das meiner Meinung nach ok.

Wenn Massmahmen, wie die Einführung des Entnahmefensters beim Angeln, die von wissenschaftlicher Seite her als positiv für den Naturschutz zu bewerten sind und bei denen zugleich die Vorgabe des Tierschutz erfüllt wird, nicht durchgeführt werden weil die Forderung jener Interessensgruppen, die jegliche Nutzung der tierischen Umwelt ablehnen und das Fischen abschaffen wollen in der Öffentlichkeit breites Gehör findet, ist dies ziemlich erschreckend.

Für mich persönlich ein deutliches Zeichen wie weit weg sich die Deutsche Gesellschaft eigentlich von der Natur und dem Leben mit ihr entfernt hat.

Viele Grüsse
smolt
 
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Ich habe den Antrag gestellt, am 21.01. Ist die Jahreshauptversammlung. Ich bin gespannt.
Eine Hecht Schonzeit Verlängerung bis zum 15.05 statt 01.05. Und ein erhöhtes 60 cm Mindestmaß haben wir bereits. Ich weiß aber auch, dass man in dem Verein im Sinne des voraus eilenden gehorsam, wie mefo es nannte, sehr ängstlich ist was rechtliche Dinge angeht.
Ich werde berichten.
 
Hallo, wie schon berichtet hat mein Verein schon länger ein Höchstmaß von 60 cm beim Karpfen. Bisher ging die Vorstandschaft davon aus das es sich hierbei um eine rechtliche Grauzone handelt. O-Ton: " wenn uns da einer hinhängt, haben wir ein Problem..." Durch das Buch von Prof. Arlinghaus habe ich die Möglichkeit das zu Widerlegen .
Rechtliche Unsicherheit, stetig steigender Reglementierungs-Wahn und eine schwindende Lobby für die Angelei sorgen dafür das Vereine lieber die Beine stillhalten und lieber alles so laufen lassen wie es bisher war.
Zumindest wird jetzt in Sachen Entnahmefenster ein Anfang gemacht. Ein Jungangler der durch seinen Verein das zurücksetzen von zu großen, wertvollen Fischen kennt wir auch als alter Hase Problem haben, Fische mit Verstand zu entnehmen. Indem man dies Thema immer wieder hochholt und nicht untergehen lässt , fühlt sich vielleicht der eine oder andere auch animiert in seinem Verein eine Entnahmefenster Regelung vorzuschlagen und einzuführen.
Servus derweil, Torte
 
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