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Bremskraft erhöhen - PENN GT2 320

Fishhunter.

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Weiß jemand ob es möglich ist die Bremskraft einer Penn GT2 320 zu erhöhen? Lohnt sich das?
Habe des öfteren schon Carbon-Bremsscheiben gehört, gibt's die auch für die Penn? Macht das Sinn?
Momentan sind jedenfalls jeweils 5 Kohlefaser/Metallscheiben verbaut..
 
AW: Bremskraft erhöhen - PENN GT2 320

Warum willst Du die HT100 Bremsscheiben gegen Carbon Scheiben ersetzen? Das macht meiner Meinung nach keinen Sinn. Die vorhandenen Bremsscheiben sind für diesen Dino mehr als optimal. Wenn dir die Bremse nicht sauber genug anläuft oder Schnur frei gibt solltest du die Bremsscheiben eventuell erstmal mit Cal's behandeln.

Alles in allem macht es aber sicher mehr Sinn sich nach einer zeitgemäßeren Rolle umzuschauen.
 
AW: Bremskraft erhöhen - PENN GT2 320

die Bremskraft kann etwas erhöht werden wenn die Plastescheibe unter dem Zahnrad auch gegen Carbon getauscht wird. Weiteres Pimpen würde ich unterlassen weil die Plasterolle kaum größere Bremskräfte verträgt. Sonst kann es schnell passieren das der Rollenfuß heraus bricht!!! Dem Schnurführer und den Plastezahnrädern werden seitliche Zugkräfte auch schlecht bekommen.... Wenn schon der Finger im Schnurführer reicht um die Zahnräder aus Kunststoff brechen zu lassen, brauch ich das nicht näher erklären....

Erst ab Senator Serie kann einiges gemacht werden. Aber richtiges Pimpen sollte nur an Alurollen und vorzugsweise an Rollen ohne Schnurführer vorgenommen werden.
Aber die Bremskraft der GTI ist für Norge nach meinen Erkenntnissen von langjährige Norgefahrern vollkommen ausreichend wenn die Scheibe unter dem Zahnrad gegen Carbon getauscht wird.

Habe noch eine Senatorrolle liegen die ich fürs Big Game pimpen will. Erste Versuche haben schon eine Bremskraftsteigerung von knapp 40 Prozent ergeben. Habe einige neue Teile bestellt und bin sicher das die Rolle dann zwischen 15-20kg bringt. Also Bremskräfte die fürs Big Game reichen und für in Norge nicht gebraucht werden. Auch in den USA wird in diese Richtung viel experimentiert. Nur sind die nach meiner Meinung auf dem falschen Weg. Drehen sich einen Einsatz für das Zahnrad um Carbon Bremsscheiben mit 6 oder 8 Ohren aufzunehmen. Dadurch kann die Bremskraft erhöht werden weil sich die Scheiben nicht mehr mitdrehen können. Hat aber den Nachteil das die Scheiben im AD kleiner sind und mehr Bremsdruck aufgebaut werden muss. Auch erhitzen sich dadurch die kleineren Bremsscheiben stärker als die großen Originalscheiben. Einfaches physikalisches Gesetz.
Wenn das so hin haut wie angedacht folgt dazu ein detaillierter Bericht.

Deine Eingangsfrage kann ich nicht ganz verstehen. Du fragst ob es Carbon Scheiben gibt und schreibst das 5 Carbon Scheiben verbaut sind.... Das sind die Penn Scheiben, sog. HT-100. Bestehen aus drei Schichten. In der Mitte Fiberglas und an beide Seiten Carbon. Die Carbontex Carbon Scheiben bestehen aus zwei Schichten Carbon. Beide sind qualitativ ausgezeichnet und erfüllen voll ihren Job. Nur Scheiben aus dem HT-100 Plattenmaterial zu stanzen ist nicht so einfach wie aus Carbontex. Das Fiberglas ist weit widerstandsfähiger als reines Carbon und die Stanzeisen werden schneller stumpf. Dann gibt es auch Argumente gegen HT-100. Wenn Scheiben z.B. in 0,5mm Stärke benötigt werden, kann man sich ungefähr ausrechnen wie dünn die beiden Carbonschichten sind. Beim Carbontex sind es 0,25mm pro Schicht und damit weit stärker. Bei den HT-100 wären es wenn jede Schicht gleich stark ist 0,166mm. Dann kann man wieder phylosophieren welches Carbon länger hält. Würde aber sagen das im Abrieb/Haltbarkeit kein Unterschied ist. Jedenfalls noch keine abgenudelten HT-100 gesehen. Beide Sorten erfüllen bis hoch zu Big Game Rollen voll ihren Job. Für sauberes Anlaufen der Bremse und Schnurabzug ohne Ruckel sollten beide mit einem Bremsenfett geschmiert werden. Das wohl bekannteste ist Cal`s und wird von diverse deutsche Händler vertrieben. Das Fetten der Carbonscheiben hat noch den Vorteil das kein Salzwaser in das Gewebe eindringen kann und die Salzkristalle das Gewebe zerstören. Eine durch Salzkristalle zerstörte Scheibe kann man in die Tonne hauen.... (s. Bild)
 

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AW: Bremskraft erhöhen - PENN GT2 320

Danke euch für die Tipps, vor allen Dingen dir Wolle für die ausführliche Erklärung - Klasse!

Ich dachte, das man evtl. die Anzahl von Carbonbremsscheiben erhöhen bzw. durch qualitativ hochwertigere ersetzen könnte. Ich benutze die Rolle derzeit zum Wallerangeln.. und hab vor kurzem die Erfahrung gemacht, dass ein 1,90m Wels es schafft, bei zugedrehter Bremse noch Schnur zu nehmen.. Da kam mir die Idee..
Man kann zwar immer noch mit dem Finger auf der Spule nachbremsen, aber das andere ist natürlich die elegantere Lösung..
Bzgl. der Schnurführung: Ich hatte sowieso schon überlegt, diese auszubauen..

Was meinst du inwieweit sich die Bremskraft erhöht, wenn ich diese Plastikscheibe austausche unter dem Zahnrad?





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AW: Bremskraft erhöhen - PENN GT2 320

Wie stark sich die Bremskraft erhöht ist vor schwer zu sagen. Da spielen immer mehrere Komponenten rein wie z.B. Zustand der werksseitigen Carbonscheiben, Metal Washer und Federscheibe (Teil #8).

Wenn die Anzahl der Carbonscheiben erhöht wird, muss die Anzahl der Metal Washer im gleichen Verhältnis erhöht werden. Sonst ist es nichts anderes als stärkere Scheiben einzusetzen. Aber auch damit kann man experimentieren. Der Bremsenstack kann dann zu hoch stehen und drückt gegen den Gehäusedeckel. Obtimal ist es die werksseitigen Metal Washer (ca. 1mm stark) gegen dünnere 0,5mm Scheiben zu ersetzen. Der obere stärkere Metal Washer muss original bleiben damit er sich beim Andrehen des Sternrads nicht verwindet. Dann muss noch ausgemessen werden ob wie die optimale Stärke der neuen Carbonscheiben sein muss. Das alles ist nicht so schnell gemacht. Nach jedem Arbeitsschritt muss die Rolle wieder montiert und getestet werden.
Habe mir dafür einen relativ einfachen Trick ausgedacht. Alle Carbon und Metal Washer entnehmen, auch die unter dem Zahnrad. Stanze aus Papier jede Menge Scheiben. Lege die ein bis der Stack den Gehäusedeckel berührt und beim Kurbeln schleift. Dann Papierscheiben abnehmen bis freies Kurbeln möglich ist. Dann den ganzen Stack messen. Daraus kann man dann die genaue Stärke der Bremsscheiben und Metal Washer errechnen. Dabei auch die Scheibe unter dem Zahnrad mit einbeziehen.

Bin selbst auf die Suche wer in D Metal Washer nach Vorgabe lasern kann. Bezahlbar soll das dann auch noch sein....

In die GTI sollten dann 7/7 Scheiben passen. In Verbindung mit einer Carbonscheibe unter dem Zahnrad steigt die Bremskraft. Dann kann man auch noch mit einer stabileren Federscheibe experimentieren um mehr Bremsdruck aufbauen zu können. Persönlich sehe ich den Arbeitsaufwand bei solch einer Rolle als vergeudete Zeit an. Wie schon geschrieben, ist das Pimpen einer Plasterolle nicht zu empfehlen. Wenn dann sollte nur Wert auf die Verbesserung des Bremsverhaltens gelegt werden.

Was ich als erstes bei den baugleichen Penn abstellen würde ist das klapprige Spiel der Kurbelachse.
Dafür den Splint (#102) aus die Achse treiben, den Schaft abziehen (darunter gut fetten) und eine 0,1-0,3mm starke U-Scheibe aus VA unter legen. Auf dem Bild steht 0,1-0,2mm. Das kann teilweise gewaltig differieren. Hatte schon eine da mussten 0,5mm unter gesteckt werden. Das genaue Maß daher austesten so das die Achse spielfrei ist, sich aber noch locker kurbeln läßt. (s.Bild)

Wenn es öfter auf solche Kaliber von Welse geht kann man nur anraten auf eine Alurolle ohne Schnurführer umzusteigen. Die sollte werksseitig ab 10kg Bremskraft und entsprechende Schnurfassung bieten.

Wenns preiswert sein soll schau mal im Web ob du eine Daiwa Sealine 400H oder 450H auftreiben kannst. Wird leider von Daiwa nicht mehr gebaut. Rolle komplett aus Alu und hundertprozentig verwindungssteif und keine Teile die rosten können. Die Bremse läßt sich mit den Bremsscheiben und Metal Washern von einer Penn Commander 30 pimpen. Von original 3/3 Scheiben auf 5/5 plus eine Carbon unter das Zahnrad. Meine verkaufte 400H hatte schon Tune von knapp über 40 problemlos gelandet. Alternativ steige auf eine Stationärrolle um. Dafür hat sich die äußerst stabile FIN-Nor OFS 9500 über viele Jahre in der Welsszene bewährt. Nur die Canvas Bremsscheiben für besseres Bremsverhalten gegen Carbon tauschen, was aber schnell gemacht ist. Dann „unendliche“ Bremskraft und ausreichend Schnurfassung. Alternativ entsprechende Rollengröße von Penn.

Weihnachten steht ja bald vor der Tür....
 

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und hab vor kurzem die Erfahrung gemacht, dass ein 1,90m Wels es schafft, bei zugedrehter Bremse noch Schnur zu nehmen..

Dazu sind Bremsen grundsätzlich da... wenn du die Rolle so einstellst dass ein 1,9m Waller keine Schnur kriegen kann dann wirst du die Rute gefährden.
 
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das ist genau richtig, aber....

...die Bremskraft von Rollen kann jeder leicht selbst testen wenn die vom Hersteller nicht angegeben ist. Fast alle Hersteller werben aber heutzutage mit der Bremskraft ihrer Rollen. Was aber immer noch keine Aussage über die Dauerbelastung ist.

Leider viel zu wenige Hersteller welche die max. Belastbarkeit ihrer Ruten angeben. Hier gibts auch nichts zu verbessern oder zu pimpen. Kann sich nur langsam rantasten und mit "Bauchgefühl" rechtzeitig stoppen. Also Hersteller, gebt die Daten zu eure Ruten an! In der Massenproduktion kann man doch wohl einige Ruten schrotten um aussagefähige Angaben machen zu können! Warum z.B. meist nur bei teure Jigging Ruten???

Dann gibt es die Situationen beim Meeres- aber auch Welsangeln das dem Fisch der Weg gezeigt werden muss. Sonst ist er im Riff oder Unterholz verschwunden. Dann heißt es Bremse zu und mit der Rute mit aller Kraft dagegen halten. Wenn man dann nicht weiß welche Belastung die aushält.....tschüß....

Daher wichtig vor dem Kauf für die angedachte Angelart sich mit den Daten von Rolle, Rute, Schnur aber auch Wirbel usw. schlau zu machen.

So habe ich mal eine Balzer Hechtpeitsche selbst auf die Gefahr des Rutenbruchs getestet weil die Rute vom Blank so zierlich ist. Im Katalog keine Angaben. Bei knapp über 7kg aufgehört weil die Biegung schon echt gewaltig war. Mit weniger Bremskraft werden schon gute Tune gedrillt.... Daher für Hecht mehr als ausreichend und kann damit sorglos ans Wasser.

Eigentlich alles ganz einfach wenn die Hersteller etwas aussagefreudiger wären!
 
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