AW: Bremskraft erhöhen - PENN GT2 320
Wie stark sich die Bremskraft erhöht ist vor schwer zu sagen. Da spielen immer mehrere Komponenten rein wie z.B. Zustand der werksseitigen Carbonscheiben, Metal Washer und Federscheibe (Teil #8).
Wenn die Anzahl der Carbonscheiben erhöht wird, muss die Anzahl der Metal Washer im gleichen Verhältnis erhöht werden. Sonst ist es nichts anderes als stärkere Scheiben einzusetzen. Aber auch damit kann man experimentieren. Der Bremsenstack kann dann zu hoch stehen und drückt gegen den Gehäusedeckel. Obtimal ist es die werksseitigen Metal Washer (ca. 1mm stark) gegen dünnere 0,5mm Scheiben zu ersetzen. Der obere stärkere Metal Washer muss original bleiben damit er sich beim Andrehen des Sternrads nicht verwindet. Dann muss noch ausgemessen werden ob wie die optimale Stärke der neuen Carbonscheiben sein muss. Das alles ist nicht so schnell gemacht. Nach jedem Arbeitsschritt muss die Rolle wieder montiert und getestet werden.
Habe mir dafür einen relativ einfachen Trick ausgedacht. Alle Carbon und Metal Washer entnehmen, auch die unter dem Zahnrad. Stanze aus Papier jede Menge Scheiben. Lege die ein bis der Stack den Gehäusedeckel berührt und beim Kurbeln schleift. Dann Papierscheiben abnehmen bis freies Kurbeln möglich ist. Dann den ganzen Stack messen. Daraus kann man dann die genaue Stärke der Bremsscheiben und Metal Washer errechnen. Dabei auch die Scheibe unter dem Zahnrad mit einbeziehen.
Bin selbst auf die Suche wer in D Metal Washer nach Vorgabe lasern kann. Bezahlbar soll das dann auch noch sein....
In die GTI sollten dann 7/7 Scheiben passen. In Verbindung mit einer Carbonscheibe unter dem Zahnrad steigt die Bremskraft. Dann kann man auch noch mit einer stabileren Federscheibe experimentieren um mehr Bremsdruck aufbauen zu können. Persönlich sehe ich den Arbeitsaufwand bei solch einer Rolle als vergeudete Zeit an. Wie schon geschrieben, ist das Pimpen einer Plasterolle nicht zu empfehlen. Wenn dann sollte nur Wert auf die Verbesserung des Bremsverhaltens gelegt werden.
Was ich als erstes bei den baugleichen Penn abstellen würde ist das klapprige Spiel der Kurbelachse.
Dafür den Splint (#102) aus die Achse treiben, den Schaft abziehen (darunter gut fetten) und eine 0,1-0,3mm starke U-Scheibe aus VA unter legen. Auf dem Bild steht 0,1-0,2mm. Das kann teilweise gewaltig differieren. Hatte schon eine da mussten 0,5mm unter gesteckt werden. Das genaue Maß daher austesten so das die Achse spielfrei ist, sich aber noch locker kurbeln läßt. (s.Bild)
Wenn es öfter auf solche Kaliber von Welse geht kann man nur anraten auf eine Alurolle ohne Schnurführer umzusteigen. Die sollte werksseitig ab 10kg Bremskraft und entsprechende Schnurfassung bieten.
Wenns preiswert sein soll schau mal im Web ob du eine Daiwa Sealine 400H oder 450H auftreiben kannst. Wird leider von Daiwa nicht mehr gebaut. Rolle komplett aus Alu und hundertprozentig verwindungssteif und keine Teile die rosten können. Die Bremse läßt sich mit den Bremsscheiben und Metal Washern von einer Penn Commander 30 pimpen. Von original 3/3 Scheiben auf 5/5 plus eine Carbon unter das Zahnrad. Meine verkaufte 400H hatte schon Tune von knapp über 40 problemlos gelandet. Alternativ steige auf eine Stationärrolle um. Dafür hat sich die äußerst stabile FIN-Nor OFS 9500 über viele Jahre in der Welsszene bewährt. Nur die Canvas Bremsscheiben für besseres Bremsverhalten gegen Carbon tauschen, was aber schnell gemacht ist. Dann „unendliche“ Bremskraft und ausreichend Schnurfassung. Alternativ entsprechende Rollengröße von Penn.
Weihnachten steht ja bald vor der Tür....