Bremsen oder runterschalten ?

alfnie

Well-Known Member
Registriert
12 Februar 2004
Beiträge
2.205
Moin,

wir waren heute gerade in den Bergwäldern hier bei mir hinterm Haus und haben einen Sack voll Steinpilze gemäht, ein paar diverse Beeren gepflückt und weiter unten ein paar Holundersträucher leergemacht.

Auf der Rückfahrt/Abfahrt aus den Bergen, die streckenweise heftige Steigungen aufweist, schätze mal so bis zu 15 %, schaute mich ein bei mir mitfahrender Nachbar gross an und fragte: "Bremst du ???? Du verheizt dir die Bremsklötze und Bremsscheiben im Nullkommanix bei diesem Gefälle !!! Fahr' mal lieber im Ersten oder Zweiten runter !!! "

Worauf ich meinte: "Ja, sch.... auf die Bremsklötze, die sind viel billiger wie ein verreckter Motor".

Unten angekommen, beim späteren "Grossen Weinverkosten" auf der Grundlage der Blaubeeren und Holunderbeeren vom letzten Jahr, gab's dann die heftigsten Diskussionen. Weil, einige meinten mit mir, lieber Bremsklötze verheizen, als den Motor verschrotten. Andere meinten, Quark mit Sosse,
es ist kein Problem für den Motor, da im Ersten oder Zweiten (nach meinem Geschmack viel zu hochtourig) runter zu fahren.

Weiss da jemand was zu sagen, was selbst mir als KFZ-Laie einleuchtet ?
Ich bin da jetzt etwas sehr verunsichert.

Gefälle ausbremsen - oder in niedrigen Gängen runterkriechen ?
 
Aus meiner Erfahrung kann ich Dir sagen, grundsätzlich ist es besser mit niedriegem Gang zu bremsen, als nur mit der Bremse ! Warum?
Wenn Du mal nen 40 Tonner fährst, ist die Belastung für die Bremsen so groß, dass sie sich nicht nur abnutzt, sondern zügig den Dienst sofort quittiert, wegen zu großer termischer Belastung. Diese termische Belastung ist das große Übel für die Bremsanlage, heißt Klötze und Scheibe !
Mit PKW Bremsen verhält es sich nicht anders, aber auf Grund des geringeren Gewichts ist die Belastung nicht so groß. Ich denke eine gute Mischung aus Bremse und kleinem Gang ist hier angesagt. Einem Diesel- oder Viertaktmotor
ist es egal ob er sich durch den Tritt aufs Gaspedal dreht, oder wegen dem Schub bei einer Abwärtsfahrt, Kühlung und Schmierung fuktionieren ja ohne Einschränkung weiter.
Dann gibts auch PKWs, mein Subaru zum Beispiel, bei denen die Konstrukteure extra an die Bergabfahrt gedacht haben. Wenn ich mit Untersetzung im 1. Gang bergab fahre, bewegt sich mein Auto nicht schneller als 7 km/h.
Das heißt man sorgt hier, dem von Dir angesprochenen Problem mit der hohen Drehzahl vor, und begrenzt diese.

Also wie gesagt, niedriger Gang und Bremse zusammen, ist hier das gesunde Maß für einen PKW.
 
Ein LKW-Fahrer Lehrsatz sagt : Fahre einen Berg in dem Gang runter, in dem du ihn heraufgefahren bist.
tiveden hat es mit seinem Posting eigentlich schon auf den Punkt gebracht.
Man vermeidet sogenanntes fading ( ensteht durch Überhitzung ) der Bremse, wenn man in einem kleineren Gang den Berg runterfährt.
Wichtig ist dabei nur, das du während der Abfahrt den Fuß von der Kupplung nimmst, sonst hast du bei schleifender Kupplung schnell dort ein Problem.
 
HeJueMeHH schrieb:
Ein LKW-Fahrer Lehrsatz sagt : Fahre einen Berg in dem Gang runter, in dem du ihn heraufgefahren bist.
tiveden hat es mit seinem Posting eigentlich schon auf den Punkt gebracht.
Man vermeidet sogenanntes fading ( ensteht durch Überhitzung ) der Bremse, wenn man in einem kleineren Gang den Berg runterfährt.
Wichtig ist dabei nur, das du während der Abfahrt den Fuß von der Kupplung nimmst, sonst hast du bei schleifender Kupplung schnell dort ein Problem.
Das habe ich eigentlich in der Fahrschule gelernt
 
story300 schrieb:
Na diese Frage hat mich auch schon lange gequält....

Als wir vor einigen Monaten durch den Hitra Tunnel fahren mussten und keiner von uns richtig wußte ab wann es wieder aufgeht, hat meine Bremse schon stark gelitten da ich mich an die Geschw. Begrenzung gehalten hatte.

Das Gefälle nahm und nahm kein Ende.

Danke und Gruß André

und dann dann kommt ja noch der blitzer im scheitel. da hab ich auch immer motor und bremse zusammen gebraucht. das hat der motor nicht mehr geschafft bei der beladung und dem gefälle.
 
Ich benutze immer die Bremse aber dann in intervallen soll haißen ich bremse stark ab und lasse dann die Bremse wieder los. Habe bei den Neueren PKW das gefühl das die "Motorbremse" nicht richtig funktioniert und die höhren Gänge ab dem Dritten Gang keinerlei Bremswirkung mehr haben. Selbiges ist wohl auch bei Automatikgetriebe festzustellen.
Da ich aber Geländewagen und Diesel fahre is das kein großes Problem für mich.
Fahre immer im 4. Gang auch runter notfalls mal im 3. Gang aber kleiner brauchte ich noch nie auch bei 15 % Gefälle.
Bei stärkerem Gefälle gehts im 4 Rad antrieb auf Low dann geht es auch im 5. Gang
 
Ja das Thema ist teil der Fahrausbildung.....zumindest in meiner Altersklasse :-))
Also in der Regel immer kleiner gang wie meine Vorredmer schon sagten und dann mit der Bremse nachhelfen.
Die Motorbremse ist immer funktionstüchtig und versagt nie und schadet nicht.
@Leuchtturm
Das tuts auch bei neuen Autos,da aber der Hubraum verantwortlich ist für die "Bremsleistung des Motors" sieht das bei neuen so aus als wenn die nicht so gut funktioniert......einfach meist weniger Hubraum und dank Einspritzung etc gleiche oder mehr Leistung wie früher."Kleine" Motoren kan man leichter durchdrehen...

Bei Dieseln geht die Motorbremse auch in der regel besser als bei Benzienern
 
moin
kann mich den vorrednern nur an schliessen,auch in der fahrschule wird das so gelernt.
 
Alles klar - Danke Jungs - ich werde meine Steil-Bergab-Technik ab sofort ändern ! Und die Bremse nur noch da zusätzlich einsetzen, wo man zB echt nur mit 10 km runterkriechen kann, wie an einigen Stellen hier in den Bergen.
 
Das größte Problem ist,...und dann gehts ums Leben...
Wenn du jetzt im 3 oder 4 Gang runter fährst und nur mit der Bremse bremmst....stell dir vor die fällt plötzlich ganz aus?? wie schnell kannst du im 3 oder 4 fahren???denn das ist die Geschwindigkeit die du dann langsam aber sicher erreichen wirst:-))
Runterschalten geht dann nicht mehr.du bekommst nämlich keinen anderen Gang mehr rein.
 
Ganz wichtig !
slider1100 hat es ganz richtig geschrieben, den niedrigen Gang nicht erst beim Runterrollen einlegen,...
Der warme(!!!!) Motor darf ruhig bis zur Nenndrehzahl hochdrehen (Da dreht sich den meisten Autofahrern schon alles im Magen). Den Berg runter nicht schneller als rauf. Gerade bei größeren Lasten und schweren Fahrzeugen ganz wichtig.
 
Ok, der Hitra Tunnel ist da schon etwas besonderes. Da komme ich auch im 2. Gang ohne Bremse nicht aus......und dann noch die Angst vor dem Foto.....
 
Da bin ich ja vorbelastet nachdem ich hier auf 1000m wohne - ich wundere mich immer über "flachländer" (wer dazu gehört das dürft ihr euch jetzt denken :P) die nicht mit Motorbremse fahren - das endet nämlich ganz schnell ganz übel! Es gibt hier eine Strecke die nennt sich "Zirler Berg" - da haben sie für solche "Profis" extra bremswege gebaut damit man hangaufwerts ausrollen kann wenn die bremse versagt! Mir ist schon öfter passiert das ich beim bergabfahren auf umluft schalten musste weil einer vor mir die bremsen schmort (herrlicher duft :D)!

find ich richtig gut das das hier angesprochen wird - kann genauso leben retten wie die diskussionen über sicherheit auf see (und norwegen ist nunmal auch ein gebirgiges land!)
 
ein weiteres Problem welches hier noch nicht benannt wurde ist die Bremsflüssigkeit. Durch den ständigen Druck erhitzt sie ebenfalls. Hast Du alte Flüssigkeit drinn, also nicht regelmässig wechseln lassen, hat diese unter Umständen mächtig an wasser eingelagert, welches dann zu sieden anfängt. in diesem Fall hast du kaum noch bremsleistung, weil Gase sich mehr zusammen drücken lassen, wie flüssigkeiten.
 
@alfnie
ab 13 Oktober bin ich in Deiner Nähe, wo stehen denn die leckeren Steinpilze ?

@hoddel
Was für einen Subaru fährst Du denn ?
meinen ersten Forester 2,0 l hab ich 1997 gekauft, der tut seinen Dienst jetzt unter der Regie meiner Frau, und hat stolze 291 000 km auf der Uhr.
Ich habe seit 1 Jahr einen neuen, wieder Forester 2,0 Modell 2004 mit zusätzlich LPG, und ich bin wieder top zufrieden.

@admin
genau, dieser Aspekt fehlte noch, etwas Kondenswasser in Bremsflüssigkeit und dann ordentlich heiß, das tut gar nicht gut.
 
habe zwar nicht alle beiträge gelesen,aber grundsätzlich sagt man das man bergab,den selben gang nimmt wie bergauf!notfalls ist es besser noch weiter runterzuschalten,sonst kannst du bei längeren gefällestrecken durch das bremsen über die fussbremse mal bremsfading bekommen.
die bremse wird dann so heiss das die bremswirkung immer schlechter bis hin zu null wird!technische defekte können dadurch auch auftreten,z.b.verformung bis bruch der bremsscheiben und von dem verschleiss der bremsbeläge ganz zu schweigen!
wenn man vernünftig auto fährt ist es möglich,das man bremssteine erst nach 220000km wechselt!!
haben bei mir aber auch nur die erstausrüster geschafft,bei den zweiten war dann schon bei 140.00 die zeit des wechselns ran,die bremsscheiben habe ich das erste mal bei 500.000 km erneuert!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
mephisto schrieb:
habe zwar nicht alle beiträge gelesen,aber grundsätzlich sagt man das man bergab,den selben gang nimmt wie bergauf!notfalls ist es besser noch weiter runterzuschalten,sonst kannst du bei längeren gefällestrecken durch das bremsen über die fussbremse mal bremsfading bekommen.
die bremse wird dann so heiss das die bremswirkung immer schlechter bis hin zu null wird!technische defekte können dadurch auch auftreten,z.b.verformung bis bruch der bremsscheiben und von dem verschleiss der bremsbeläge ganz zu schweigen!
wenn man vernünftig auto fährt ist es möglich,das man bremssteine erst nach 220000km wechselt!!
haben bei mir aber auch nur die erstausrüster geschafft,bei den zweiten war dann schon bei 140.00 die zeit des wechselns ran,die bremsscheiben habe ich das erste mal bei 500.000 km erneuert!
Was hast du denn für ein Auto oder hast du nur eine Null zuviel
 
200.000 km sind nicht das Problem man muß aber auch dazuschreiben das dieses nur auf der Autobahn erreicht werden kann sonst ist das nicht möglich normaler Verschleiß an Bremsen liegt bei ca 50.000km.
Bin auch schon mal fast 300.000 km mit einer Bremstrommel gefahren ohne die Beläge zu wechseln und habe dann aus lauter Frust neue aufgezogen weil die schon seit 2 Jahren im Kofferraum lagen.
Nötig wäre das auch noch nicht gewesen.
 
Für mich als Dieselfahrer keine Frage : runter schalten und den Motor bremsen lassen.
Erst wenn der es nicht schafft mit der Bremse nachhelfen.
Was Admin schon anmerkte halte ich auch für äußerst wichtig .Bremsflüssigkeit sollte alle zwei Jahre ausgetauscht werden ,da sie das bestreben hat sich mit Wasser aus der Umgebung (Luft) anzureichern. Machen übrigens alle Hydrauliköle.
Dieses Wasser kocht dann bei Überhitzung der Bremsen auf und schon geht die Bremswirkung auf null.

Gruß
Palometta
 
Oben