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Brandungsrute für extreme Gewichte gesucht

Timmey

Wrackangler
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4 Dezember 2005
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421
Ort
Ratzeburg
Hallo Zusammen,

vielleicht hat der ein oder andere ja einen Tipp für mich.

In diesem Urlaub ist mir meine Shimano Vengeance Surf 425 an der Rutenspitze gebrochen, nicht weiter schlimm da sie nun drei Jahre in Folge ihre Dienste in Mittel und Nordnorwegen bestens verrichtet hat - und das obwohl ich das angebene Wurfgewicht oftmals deutlich überschritten habe.

Ich fische in Norwegen auch gerne mal vom Ufer aus und das je nach Region, wo auch mal starke Drift herrscht, mit >150g Krallen oder Flachblei + Kugellagerwirbel + ganzer Köderfisch (15 bis 20 cm). Die 150g stellen kein Problem da aber da kommen ja noch 100 bis 200g für den Köder hinzu, da ist es nur eine Frage der Zeit bis die "normalen" Brandungsruten nachgeben.

Nun bin ich beim durchstöbern diverser Onlineshops auf die Mitchell Avosea Wind - Africa 4.00m, 600 - 800g gestoßen. Ich hielt die 600 bis 800g erst für einen Druckfehler und habe mich dann noch mal auf der Mitchell Homepage umgeschaut, auch dort ist dieses Wurfgewicht angegeben und die Rute befindet sich zudem in der Kategorie Brandungsruten.

Hat jemand diese Rute schon mal in der Hand gehalten und ist das WG wirklich realsitisch? Oder kennt jemand Alternativen, vielleicht eine Welsrute?
 
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mit den Knüppeln wird nicht mehr geworfen sondern nur gedrillt. U.a. in Südafrika auf Hai etc. Der Köder wird z.B. mit einem Kajak raus gebracht.
 
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Dachte ich mir schon fasst, da das Gerät aber in der Rubrik Brandungsruten geführt wird hatte ich zumindest die Hoffnung, dass es evtl. etwas für mich wäre. Mal schauen, für 130 € und einem Eigengewicht von 787g werde ich es unter Umständen einfach mal probieren. Vielleicht klappt's ja und das höhere Gewicht nehme ich gerne in Kauf da ich bei ganzen KöFis eh nicht alle paar Minuten kontrolliere. Rechweite alleine ist gerade in Norwegen ja nicht unbedingt entscheidend, da geht's ja oftmals schon 10 Meter vor einem tief runter...
 
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Auf was willst du denn mit nem ganzen Köfi angeln? Meiner Meinung nach reicht da nen langer schmaler Fetzen für alles (inkl. Heilbutt) bestens aus. Bis 300g gibts genug passende Ruten am Markt. Da solltest du mit nem 150g Krallenblei + Fetzen am Seitenarm nicht hin kommen. Ich persönlich schwöre vom Ufer aber auf Reker oder Wattwurm. Alternativ Makrelen/Seelachs Fetzen. Damit wurden auch schon kleine Butts bis 6kg gefangen. Habe dazu allerdings meine 3lb Karpfenruten missbraucht.
 
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Blanks, die solche Belastungen aushalten, sind auch die 12'6" und 13' langen "Rainshadow Sur" von Batson
http://www.cmw-angeln.de/angelgerae...erate/Wallerruten-Blank-Rainshadow-SUR-B-SUR/
Allerdings sind das erst mal nur Blanks, die noch aufgebaut werden müssten und die Blanks an sich kosten schon einiges:(
Ansonsten gebe ich "wollebre" Recht, diese "Afrika"-Brandungs-Knüppel mit den hohen WG's werden z.B. in Namibia zum Fischen auf Bronzehaie genutzt und die Köder werden ausser mit den von ihm schon genannten Methode (Kayak) teilweise auch per Kite/Drachen in die Brandung befördert.
 
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Obelix würde sagen: Die spinnen, die Amis! :D
In DE wirst bei dem Gebrauch dieser Kanone wahrscheinlich mit dem Waffengesetz in Konflikt kommen :lach
 
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https://www.youtube.com/watch?v=Eeob1galKj8

Die Idee mit dem rausfahren hat auch was, die Ruten können definitiv was ab.


Interessanter Film wie man sich nicht verhalten sollte.

Sorry, das sind in meinen Augen keine Angler:-->:
Wenn ich sehe, das ein "Angler" seine Rute auf der Bordwand abstützt wird mir übel.
Damit nicht genug, er setzt sich mit dem Allerwertesten noch zusätzlich auf das Handteil.
Solchen Trotteln sollte mann kein Angelgerät in die Hände geben.

VG Jürgen:
 
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Hallo Roy, der S8 Blank kommt auf jeden Fall in die engere Wahl. Preislich auch recht attraktiv und vorallem gleich als komplette Rute zu bestellen. Wollte gerade die Mitchell bestellen und dachte mir ich schau zuvor noch mal ins Forum. Nun zieht sich meine Entscheidung doch wieder hin.

Since1981, ich Fische auch gerne mit dem Rekker, okay, noch lieber esse ich sie. Und mit Filet habe ich auch schon gefischt, in den Abend und Nachtstunden aber mit ganzen Fischen gute Erfahrung gemacht, zum einen halten die bei starker Drift besser, zum anderen haben die Krabben länger dran zu tun und man muß nicht so häufig kontrollieren. Und bei optimalen Verhältnissen schwebt der ganze Fisch sogar noch über dem Grund. Sicher gibt es für all die Vorteile auch andere Lösungen, löffel vorschalten, Filet mit Draht befestigen, auftriebskörper gegen Krabben usw. Ich würde die Rute auch nicht als meine Hauptbrandungsrute nutzen, sondern eher als, "beim Bier nebenbei mal schnell fertig gemacht", wo man nicht alle paar Minuten kontrollieren muss ob der Köder noch dort ist oder nicht.

Einen deutschen Anbieter der Mitchell hatte ich übrigens noch am Freitag angeschrieben ob es sich wirklich um wurfgewicht handelt.

Antwort lautete in etwa: ja, in der Tat hat die Rute ein sehr hohes wurfgewicht.

Ich tendiere zum Test, für den Preis und wenn sie nur 400 Gramm leisten sollte ist es immer noch mehr als die üblichen brandungsruten. Und sonst geht es nächstes Jahr zum Haiangeln ;-)

Gesendet von meinem D6503 mit Tapatalk
 
AW: Brandungsrute für extreme Gewichte gesucht

So, dann will ich auch mal Feedback geben, auch wenn vermutlich kaum jemand außer mir mit derart schwerem Gerät angeln möchte ;-)

Da der Preis meiner Meinung nach sehr gut ist und ich gerne auf den Rutenbau verzichten würde, habe ich mir diese Woche die Mitchell Avosea Wind Africa bestellt. Vor einer Stunde ist sie eingetroffen!

Also erstmal ausgepackt, Ersatzspule meiner Penn Slammer 760 Live Liner mit 0,45er Stroft GTM Mono bespult (die Hauptrolle verwendet eine geflochtene), Wirbel ran und 180 Gramm Blei und ab an den See!

Was als erstes auffällt ist der Name, anders als im Internet betitelt lautet der auf dem Silberstück knapp unter dem Griff befindliche Schriftzug nämlich "Salt Water Surf", über dem Griff trägt die Rute den "Avosea Wind" Titel - die Angaben zum Wurfgewicht entsprechen aber den Angaben im Netz (600 bis 800 Gramm WG).

Was zudem im Internet nicht deutlich erkennbar war ist die Dicke der Rutenspitze. Auf den Bildern im Netz sah es überall nach einer sehr dünnen Rutenspitze aus was mir schon Sorge machte. Dieses ist jedoch nicht der Fall, ganz Oben an der Spitze ist die Rute in etwa so dick wie ein normaler Schilfhalm. Evtl. einen kleinen Tick dicker.

Das Griffstück liegt gut in der Hand, die Rute ist auch nicht klobig oder ähnliches, eigentlich sogar recht elegant und der erste vorsichtige Wurf lag bei ca. 60 bis 70 Meter. Bei kraftvollen Würfen dann bei gut 100 Meter plus. Ein Weitwurfmonster für 150 Meter wird das Gerät, zumindest bei 180 Gramm Gewicht, nicht. Soll es aber auch nicht sein. Die Rute läd sich bei dem Gewicht kaum auf, mehr Gewicht hatte ich allerdings nicht griffbereit und ich wollte wengistens noch drei Probewürfe im Hellen machen!

Für meine Zwecke dürfte es genau das richtige Gerät sein, anbei noch ein paar Bilder.

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Moin Timmey,
ich hoffe du verstehst mein Antwort nicht als Besserwisserei, aber mir erscheint dein Vorhaben mit den Gewichten zu Werfen unheimlich.
Ich würde mir meine Finger zerschneiden, auch mit Schutz-Finger.
Die Rute würde es vielleicht auch noch schaffen, aber die Ringe?
Die erzielte Weite wäre na, ja.

Aber zu der Mitchell Rute.
Ich weiß nicht ob du das Mitchell Camp in Mauritanien kennst.
Dort wurden solche Ruten gebraucht. Aber nicht zum Werfen.
Da es dort eine riesige flache Bucht gibt, die von großen Haien, Rochen u.s.w. wimmelte, wurden Mitchell Gäste dort beim Brandungsangeln von Helfern betreut.
Diese trugen tote oder lebende Köder ein ordentliches Stück in das Wasser und rannten dann schnell wieder an das Ufer.
Jetzt kamen die Ruten in Ständer und wenn dann ein großer Fisch einstieg gab es 2 Möglichkeiten.
Entweder man machte im Sand ein schöne Spur und bekam den Burschen an Land oder es machte Peng.

Gruß
oller
 
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Hallo oller,

nein, konstruktive Kritik nehme ich gerne an :-)

Für hohe Gewichte verwende ich die Hemmingway Schnur, die ist nicht rund geflochten und schneidet nicht ein - zumindest nicht bei dem Durchmesser! Fühlt sich dafür auch eher nach Lasso an und wird nie und nimmer auf die Reichweiten kommen wie ich sie jetzt mit der Stroft und 180 Gramm Gewicht erzielt habe. Aber wie gesagt, dass muss sie auch gar nicht. Dafür sind die Reserven, wenn man das überhaupt so nennen kann, bei der Mitchell wesentlich höher als bei meiner Shimano.

Das Mitchell Camp in Mauritanien kenne ich nicht, klingt aber sehr sehr interessant! Ich habe bislang auch keine Mitchell Rute in meinem Sortiment gehabt und muss zugeben, dass ich die Ruten immer ein wenig belächelt habe. Erst durch das hohe Wurfgewicht (oder eben die hohe "power" wie Mitchell es richtig ausdrückt) bin ich darauf aufmerksam geworden.

Für "normales" Brandungsangeln in Dänemark oder an der Ostsee kommt diese sicherlich eher selten zum Einsatz, da reicht meist feineres Angelgeschirr. Auf Vikna - wo sich meine Vengeance verabschiedet hat - hätte ich sie dieses Jahr gut brauchen können, abfallende Kanten und starke Strömung. In Tromso hingegen war eher Wurfweite gefragt.

Im kommenden Jahr soll es zur Abwechslung mal wo anders hin gehen, Neuseeland oder Kanada stehen zur Auswahl, vielleicht findet die Mitchell da ja auch noch ihr zugedachtes Einsatzgebiet!

Übrigens verwende ich seit diesem Jahr des öfteren einen Finger stall, nachdem mir beim Angeln auf der Ostsee dieses Jahr der Blinker im Fender hängen geblieben ist und ich voll durch gezogen habe. Fingerkuppe ist noch dran aber das Erlebnis brauche ich keinesfalls ein zweites Mal in meinem Leben ;-)
 
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