Baka
Stammnaffe
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- 5 April 2007
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Angeln auf Chalkidiki – Griechenland
Wenn dieser Bericht falsch platziert ist, bitte richtig stellen. Danke!
Dieser Bericht dient dazu Griechenland Urlauber auf die heitere Art zu informieren, erstens, mit ein Paar Tips, und zweitens damit ihr sieht was wir arme Griechen alles machen , nur um ein Paar Fische in der Pfanne zu bekommen!
Ich hatte mir vorgenommen zwei Tage intensives angeln mir zu schenken und es war endlich soweit! Ziel war der Hafen von Nea Moudania bei Chalkidiki, ein bei den Deutschen bekannter Urlaubsort. Ein ganzes Wochenende für mich allein...super!
Es war sogar von meine Frau gesegnet...wie könnte es auch anders sein, wir Griechen wissen wie man mit Frauen umgeht!
Sie bemerkte allerdings nebenbei, << hau ab, gehe angeln, ich kann deine deprimierte Fresse nicht mehr ertragen...>> !
Als ich von '' Kostas Angel laden'' rauskam und die unzählige Köder arten ins Auto sortierte, fragte ich mich ob ich nicht schon wieder übertrieben hatte mit den Ködern.
Ach was, besser zuviel mitnehmen, als sich hinterher fragen ob es zu Hause in der Badewanne erfolgreicher wäre... ( So ist das bei uns Griechen, immer direkt übertreiben! Das Haus ist nicht groß genug, das Auto ist zu klein, in der Taverne 10 Teller mehr bestellen wobei 12 davon unberührt übrig bleiben zu Freude der zahlreichen Katzen. Deshalb gehen unser Finanzen auch den Bach runter, die Regierung ist nämlich das Spiegelbild der Gesellschaft...! )
Die Ampelanlage 60 Meter vor mir schaltete auf Gelb, ( oder auch Orange, wie es jedem lieb ist ) und ich ging vom Gas weg. Ich war völlig ruhig und ausgeglichen und im Gedanken war ich schon am angeln, als ein schreckliches Getöse mir das Blut in den Adern einfrieren lies.
Ich sah in den Rückspiegel, dass ein riesiger LKW, voll mit Zementsäcken beladen, kam in voller Fahrt hupend auf mich zu! Ich habe mir in der Hose bepisst vor Angst und hatte nicht mal die Zeit das '' Vater Unser '' auszusprechen, denn er donnerte haarscharf an mir vorbei, hupend und tosend durch Rot über die Kreuzung, und weg war er...
Der Idiot von Fahrer sah die rote Ampel viel zu spät und könnte nicht mehr bremsen, zudem er auch noch viel zu schnell fuhr. Also fuhr er einfach drauf los, nach dem Motto wer kleiner ist als ich, hat gefälligst auszuweichen...!
Dreimal hat die Ampel umgeschaltet ehe ich in der Lage war weiterzufahren.
Um17:00 Uhr war ich endlich - heil – angekommen. Jetzt was essen, den Platz auskundschaften und dann angeln, angeln, angeln...!
Eine kleine Taverna ausgesucht, da stand auf einem Tafel geschrieben '' Sardinen auf Holzkohlen '', lecker! Eine Portion bestellt, dazu einen Löwenzahnsalat und Beilagen. Als das Essen kam, stellte ich fest dass auf dem Salat sich etwas bewegte, dass nicht dazu gehörte. Etwas grünes, Mehr-beiniges Maden artiges. Mag sein dass die Viecher gemein proteinhaltig sind, stehen aber nicht auf meine Speisenliste und auf Proteinen war ich lieber bei den Sardinen scharf.
Als ich das dem Kellner zeigte, blickte er grimmig rein und sagte << Ist irgend etwas nicht in Ordnung>> ?
komische Wurzel von der Wand abkratzen müssen.>>
Ich sah Panik in seinen Augen.Er steckte plötzlich die Fingern in meinem Salat, packte die Wurzel-Made samt ein Haufen Grünzeug und steckte es in seinen Mund.Kurz gekaut, runtergeschluckt, fertig...!
Er guckte mir direkt in die Augen und sagte << es war doch ein Wurzel...>> !
Mir kam die Galle hoch! Beinahe hätte ich ihm gesagt wo er seine dicken Finger sonstwohin stecken sollte, aber er tat mir irgendwie auch leid als ich dachte zu was ein Mensch alles fähig ist, nur um seinen Job zu behalten.
Mir war der Appetit vergangen. Ich stand auf und ging einfach raus. Ich musste an die frische Luft! In meinem Gedanken kam wie flashback die Situation mit dem LKW. Auf dem Straßenverkehr wird man als Menschliches Wesen diskriminiert von den Arschlöchern die einen größeren oder schnelleren Wagen fahren, nur damit sie einem zeigen wer der Herr der Straße ist, oder eine Frau beeindrucken wollen. In der Taverne wirst du gezwungen deine eigene Augen nicht mehr zu glauben, stellen deine geistliche Fähigkeiten in Frage und erklären dich kurzerhand für bekloppt.
Stinksauer nahm ich ein Zimmer und legte mich schlafen, denn ich wollte ja die ganze Nacht angeln.
DAS WETTERBERICHT
war ein Vorbote schlechter Prognosen mit Regen und Sturm.Heute Nacht sollte ich lieber in der Nähe bleiben. Direkt vor dem Hotel war der Strand und ein Pergola wo ich meine Sachen ins trocken bringen könnte, wenn es plötzlich regnen sollte.
Ich stellte zwei Dreibeine mit jeweils zwei Ruten und beköderte vier verschiedene Köderarten. Mal sehen auf was sie Appetit haben.
Zwei Monteure die im gleichen Hotel wie ich wohnten, kamen abenteuerlustig heran.Sie hätten alles organisiert, sagten sie. Sie hätten einen Wirt gefunden der bereit war die Fische auf Holzkohle zu grillen, wenn wir den Rest ( Salate, Beilagen, Getränke ) von ihm kaufen. Ich soll die Fische besorgen, den Rest übernehmen sie.
Unsterbliches Griechenland...!
In diesen Moment hatte ich den ersten Fisch an den Haken und war am drillen. Ein hübscher Meerbrassen ( Murmura auf Griechisch ) ein begehrter Fisch kam raus. Die Monteure machten schon Freudesprünge von der Erwartung des nachfolgendes Symposiums.
Der Fisch hatte auf einen Wurm gebissen, der bei uns hier '' Amerikaner '' heißt, nicht weil der Rot – Blau gefärbt ist, sondern weil der aus der USA importiert wird.
Danach habe ich erneut angefüttert mit ein Futter das hier Wunder wirkt. Es war eine Mischung von Schafskäse...he, he...( wir haben sogar den Fischen beigebracht Schafskäse zu essen, nicht nur den Touristen ). Also, Schafskäse, Sardinen mehl mit verstärkten Sardinenblut Anteil, Konserven mit Sardinen eingelegt in Sonnenblumenöl und anderen Sachen ( später in Detail ).
Forme ich diese in Ballen, kann ich sie ziemlich weit werfen und auf Grund fischen. Leicht gedruckt kann ich mit dem Schleuder das Futter auf die Oberfläche streuen, wo Meeräsche wie jeck ( Kölsch ) drauf stürzen. Dann kann ich mit Brot und Mehr haken – System um das Brot gewickelt Meeräsche fangen. Das Mehr haken – System, ist ein System wo 6 bis 10 Haken, ( je nach Hakengröße ) in Abstand von 2 cm hintereinander gebunden werden. ( Kann man auch fertig kaufen im Laden ).
Danach wickelt man dieses um ein Stück Brot und angelt auf die Oberfläche. Die Fische stürzen sich auf das Brot, und nicht selten hat man 2 oder 3 gefangen. Bei uns hier darf man das, in Deutschland nicht, ätsch...!
Die nächste 2 Stunden war nichts aufregendes passiert, bis auf die zwei kleinen Gesellen die ich schönend wieder reinsetzte wobei ich die Proteste der zwei Monteure ignorierte.
Und dann kam er! Der leuchtender Alleswisser! Den gibt’s überall. In Deutschland heißt er Arschloch, bei uns hier Malakas. Es ist der, der alles besser weißt, der seine fachmännische Meinung zu allen Themen beisteuert, von 1 x 1 bis hin zu Kernphysik.
Malakas kann bessere Systeme binden, hat das halbe Meer leer gefischt, angelt anders als du, deshalb fängt er auch Fische.Und wenn mal ( aber gaaanz selten) nicht gut laufen soll, protzt er
dann für seine Kenntnisse mit Umgang mit Sprengstoff.
Spätestens in diesen Moment hatte ich mir vorgenommen aus dem Malakas einen nassen Malakas zu machen, aber einer der Monteure hielt mich zurück und jagte anschließend Malakas zum Teufel!
DER ERSTE BESUCHER
nach dem anfuttern kam in diesen Moment, als die Monteure die Schnauze voll von '' nicht Fische fangen zugucken'' hatten, und in Begriff waren zu gehen.
Es war ein schöner Fisch so um die 800 gr der auch einen '' Amerikaner '' genommen hatte. Dabei hatte er sich so ruhig verhalten, dass ich gar nicht gemerkt hatte, dass ich ein Fisch an den Haken hatte. Nicht einmal der Bissanzeiger hatte was gezeigt. Bei Köder – Kontrolle habe ich es erst gemerkt.
Es war schon Mitternacht und weit im Horizont könnte ich die elektrische Entladungen eines Sturms erkennen. '' Lieber Gott '' dachte ich, lass mich wenigstens bis Sonnenaufgang angeln (bei Sonnenaufgang beißen die Fische besonders gut ). Solange habe ich auf diese Nacht gewartet...!
Ich futterte erneut und wartete...
DER ANSTURM
fand eine Stunde später statt, als die ganze Welt friedlich in ihren Betten schlief und nur ich und der Leuchtturm aufwachten. Ich wechselte sämtliche Vorfächer die von ständigen rein – raus in Mitleidenschaft gezogen waren und köderte erneut, als die Dorados anfingen zu beißen. Es waren keine besonders große Fische, aber einige waren gut und welche die mäßig waren. Die sehr viele kleinere landeten wieder ins Wasser.
Ich wechselte die Vorfächer mit Hakengröße 2 und 1 statt 4er bisher, in der Hoffnung die kleineren würden sie nicht nehmen, aber vergeblich. Der erste damit gefangener Fisch wog gerade 150gr.
Vier gute und drei mäßige nahm ich mit ( hatte schließlich Monteur – Mäuler zu stopfen ) und den Rest ließ ich noch was wachsen.
DU SOLLST NIE DIE OMEN AUSSER ACHT LASSEN
Gegen drei Uhr morgens gab es ein schlechtes Omen, aber ich habe es übersehen. Ich zog eine Seegurke raus!Ihr wisst doch, diese Dinger die aussehen wie...naja, ihr wisst was ich meine. Das sollte schon das letzte Ding gewesen sein dass ich an diesem Angel tag in die Hände hatte.
Als der Fischkutter seine Netze keine 100 m von mir entfernt ausbreitete, habe ich laut geflucht und mit Lampe wild signalisierte, aber das hat ihn nicht die Bohne gestört. Im Gegenteil, er warf die Anker keine 25m weit von mir entfernt und wartete bis der Morgen kommt um die Netze zu ziehen.
Es hatte keinen Sinn weiter zu angeln, denn die Netze wurden keinen Fisch durchlassen. Die Küstenwache zu alarmieren hätte auch keinen Sinn, denn sie würde nicht reagieren aus Angst sie würden den gratis Fisch für sie, für Eltern und die ganze Sippschaft verlieren.
Genauso wenig reagierten sie auf die Arschlöcher die hinter dem Leuchtturm ihre sündhaft teuere Taucherausrüstung demostrierten.
Nachdem ich mich ein bisschen mit der Spinnrute rum geärgert hatte, ohne ein einzigen Biss, fing an meine Sachen zu packen, immer noch wütend auf dem scheiß Kutterfritzen. Und auf die Küstenwache! Und auf die Taucher! Und auf die Regierung! Und auf meine Frau! Wieso auf meine Frau? Naja, bei der Abfahrt hatte sie mir '' guten Fang '' gewünscht, was soviel wie '' du sollst nichts fangen '' in der Anglersprache hier bedeutet.
Das erste Licht des Tages brachte den Regen, also nichts wie ins Bett.
Am Samstag beim Frühstück habe ich in Erfahrung gebracht, dass die Region hier Dorados hält, die von den Einheimischen am liebsten mit...Hühnerdarm geangelt werden!
Das ist kein Witz! Irgend etwas ist an dem Geruch der Hühner Gedärme das die Dorados sehr mögen. Außerdem sehen sie aus wie eine Wurmart, sind aber zäher und von den Kleinfischen nicht wegzufressen.
Als ich nach Hühnerdärme fragte, schaute mich der Metzger erstmal eine Weile böse an, bevor er dann mich Rausschmiss. Der nächste war nicht so brutal, aber er schlug mir vor Brust oder Keule zu kaufen, er hätte gehört sie sollen besser schmecken...
Oh man! Die denken wohl nicht...! OK, wie allgemein bekannt machen wir zu Zeit eine Finanzkrise durch, aber sooo schlimm ist es noch nicht. Nächstes Jahr vielleicht...
Ich lief weg und ging an Mole spazieren. Da sah ich jemanden angeln, vielmehr ein Seil ins Wasser halten. Ich kam näher und fragte höfflich was er wohl da täte. Er schaute mich bemitleidend an und sagte, '' na was wohl, Oktopusse fangen '' !
<< Mit einen Lasso>>?
Der alte Mann sagte, er wusste nicht was ein Lasso wäre, aber das hier ist ein Brett auf dem ein sehr größer Haken befestigt war.
<< Und die Oktopusse mögen Bretter>> ?
Nee, das nicht, aber den Schweinespeck den er an den Haken angeködert hat...
<< Ihr angelt hier zu Lande Dorados mit Hühnerdärme, Oktopusse mit Schweinespeck, ja bin ich hier auf nem fremden Planeten gelandet>> ?
Nee, das nicht! Aber anscheinend wäre ich derjenige der hinter Mond lebte, denn diese Angelmethoden hatten sein Großvater und dem sein Großvater verwendet. Mit Erfolg!
<< Und, hast du schon einen>>?
Er sagte nichts, deutete nur auf seine Kühlbox. Ich schaute nach und machte den Deckel ganz schnell wieder zu. Ein riesen Tentakel kam mir entgegen und ich hatte Mühe es wieder rein zu stopfen. Das Vieh hatte locker 5 kg und passte gerade noch in der Box.
Und ich Idiot schleppte Köder für 70 € mit! Ich fragte den alten Mann wo ich am besten Meeräsche angeln könnte mit meine Super-futter, und er sagte << da hinten, direkt am Kai vor der Soja – Mühle, ist ein top Platz >>.
Ich nahm eine leichte Rute mit Aktion 10 – 30 gr, lockerte ein bisschen das Futter an ( denn der alte Mann sagte '' an die Oberfläche junger Mann ''), montierte eine Wasserkugel und ein Mehr-haken – System an, Oberfläche angefuttert, Teig-ball mit dem Mehr-haken umwickelt und ab damit, nicht mal weit entfernt.
Keine zehn Minuten später hatte ich meine erste Meeräsche. In 1,5 Stunden hatte ich 8 gute Fische und mindestens nochmal soviel zurückgesetzt.
Bravo Opa! Bravo Spezialmischung!
Und jetzt werde ich euch meine Futter – Geheimnis verraten. Die Zutaten sind alle vom Sensas, die hier stark vertreten sind.
Also dann, mitschreiben
Es ergibt 5 – 6 kg Futter das ich nach Bedarf benutze. Fals keine Sensas Konserven zu Hand, ruhig bei Lidl reinschauen. 20 Döschen Sardinen in Pflanzenöl tut es auch.
Und wenn das Öl aus der Ukraine kommt, dann bekommt ihr das...Blei gratis mitgeliefert
PS 1. Jetzt wird manche einer sagen '' was soll ich als Urlauber mit 6 kg Futter'' ? Stimmt auch, dieses Futter ist eine Bombe, aber als Alternative gibt immer noch den Angel laden. Die haben sehr gute Futtermischungen für ein paar Juros. Wenn keins in der Nähe, dann gibt es immer noch den Supermarkt. Mehl, Paniermehl und Konserven haben alle.
Petri Heil!
PS 2. Ich muss wohl nicht extra erzählen was für eine '' Freßorgie '' nach griechische Manieren mit den beiden Monteuren und dem Wirt stattgefunden hat...!
Mit gaaanz viel Ouzo...!
Wenn dieser Bericht falsch platziert ist, bitte richtig stellen. Danke!
Dieser Bericht dient dazu Griechenland Urlauber auf die heitere Art zu informieren, erstens, mit ein Paar Tips, und zweitens damit ihr sieht was wir arme Griechen alles machen , nur um ein Paar Fische in der Pfanne zu bekommen!
Ich hatte mir vorgenommen zwei Tage intensives angeln mir zu schenken und es war endlich soweit! Ziel war der Hafen von Nea Moudania bei Chalkidiki, ein bei den Deutschen bekannter Urlaubsort. Ein ganzes Wochenende für mich allein...super!
Es war sogar von meine Frau gesegnet...wie könnte es auch anders sein, wir Griechen wissen wie man mit Frauen umgeht!
Sie bemerkte allerdings nebenbei, << hau ab, gehe angeln, ich kann deine deprimierte Fresse nicht mehr ertragen...>> !
Als ich von '' Kostas Angel laden'' rauskam und die unzählige Köder arten ins Auto sortierte, fragte ich mich ob ich nicht schon wieder übertrieben hatte mit den Ködern.
Ach was, besser zuviel mitnehmen, als sich hinterher fragen ob es zu Hause in der Badewanne erfolgreicher wäre... ( So ist das bei uns Griechen, immer direkt übertreiben! Das Haus ist nicht groß genug, das Auto ist zu klein, in der Taverne 10 Teller mehr bestellen wobei 12 davon unberührt übrig bleiben zu Freude der zahlreichen Katzen. Deshalb gehen unser Finanzen auch den Bach runter, die Regierung ist nämlich das Spiegelbild der Gesellschaft...! )
Die Ampelanlage 60 Meter vor mir schaltete auf Gelb, ( oder auch Orange, wie es jedem lieb ist ) und ich ging vom Gas weg. Ich war völlig ruhig und ausgeglichen und im Gedanken war ich schon am angeln, als ein schreckliches Getöse mir das Blut in den Adern einfrieren lies.
Ich sah in den Rückspiegel, dass ein riesiger LKW, voll mit Zementsäcken beladen, kam in voller Fahrt hupend auf mich zu! Ich habe mir in der Hose bepisst vor Angst und hatte nicht mal die Zeit das '' Vater Unser '' auszusprechen, denn er donnerte haarscharf an mir vorbei, hupend und tosend durch Rot über die Kreuzung, und weg war er...
Der Idiot von Fahrer sah die rote Ampel viel zu spät und könnte nicht mehr bremsen, zudem er auch noch viel zu schnell fuhr. Also fuhr er einfach drauf los, nach dem Motto wer kleiner ist als ich, hat gefälligst auszuweichen...!
Dreimal hat die Ampel umgeschaltet ehe ich in der Lage war weiterzufahren.
Um17:00 Uhr war ich endlich - heil – angekommen. Jetzt was essen, den Platz auskundschaften und dann angeln, angeln, angeln...!
Eine kleine Taverna ausgesucht, da stand auf einem Tafel geschrieben '' Sardinen auf Holzkohlen '', lecker! Eine Portion bestellt, dazu einen Löwenzahnsalat und Beilagen. Als das Essen kam, stellte ich fest dass auf dem Salat sich etwas bewegte, dass nicht dazu gehörte. Etwas grünes, Mehr-beiniges Maden artiges. Mag sein dass die Viecher gemein proteinhaltig sind, stehen aber nicht auf meine Speisenliste und auf Proteinen war ich lieber bei den Sardinen scharf.
Als ich das dem Kellner zeigte, blickte er grimmig rein und sagte << Ist irgend etwas nicht in Ordnung>> ?
- << Soll das ein Witz sein? Natürlich stimmt was nicht>>!
- << Und was soll nicht stimmen>> ?
- << Na , die Made, die hatte ich nicht bestellt>> !
- << Das ist keine Made, das ist ein heller Wurzel>>!
- << Ah komm Kumpel, sehe ich wie ein Tourist aus? Wurzel bewegen sich nicht und haben auch keine Beinchen...! Hol mir den Besitzer >> !
- << Ist nicht hier >> sagte er knapp.
komische Wurzel von der Wand abkratzen müssen.>>
Ich sah Panik in seinen Augen.Er steckte plötzlich die Fingern in meinem Salat, packte die Wurzel-Made samt ein Haufen Grünzeug und steckte es in seinen Mund.Kurz gekaut, runtergeschluckt, fertig...!
Er guckte mir direkt in die Augen und sagte << es war doch ein Wurzel...>> !
Mir kam die Galle hoch! Beinahe hätte ich ihm gesagt wo er seine dicken Finger sonstwohin stecken sollte, aber er tat mir irgendwie auch leid als ich dachte zu was ein Mensch alles fähig ist, nur um seinen Job zu behalten.
Mir war der Appetit vergangen. Ich stand auf und ging einfach raus. Ich musste an die frische Luft! In meinem Gedanken kam wie flashback die Situation mit dem LKW. Auf dem Straßenverkehr wird man als Menschliches Wesen diskriminiert von den Arschlöchern die einen größeren oder schnelleren Wagen fahren, nur damit sie einem zeigen wer der Herr der Straße ist, oder eine Frau beeindrucken wollen. In der Taverne wirst du gezwungen deine eigene Augen nicht mehr zu glauben, stellen deine geistliche Fähigkeiten in Frage und erklären dich kurzerhand für bekloppt.
Stinksauer nahm ich ein Zimmer und legte mich schlafen, denn ich wollte ja die ganze Nacht angeln.
DAS WETTERBERICHT
war ein Vorbote schlechter Prognosen mit Regen und Sturm.Heute Nacht sollte ich lieber in der Nähe bleiben. Direkt vor dem Hotel war der Strand und ein Pergola wo ich meine Sachen ins trocken bringen könnte, wenn es plötzlich regnen sollte.
Ich stellte zwei Dreibeine mit jeweils zwei Ruten und beköderte vier verschiedene Köderarten. Mal sehen auf was sie Appetit haben.
Zwei Monteure die im gleichen Hotel wie ich wohnten, kamen abenteuerlustig heran.Sie hätten alles organisiert, sagten sie. Sie hätten einen Wirt gefunden der bereit war die Fische auf Holzkohle zu grillen, wenn wir den Rest ( Salate, Beilagen, Getränke ) von ihm kaufen. Ich soll die Fische besorgen, den Rest übernehmen sie.
Unsterbliches Griechenland...!
In diesen Moment hatte ich den ersten Fisch an den Haken und war am drillen. Ein hübscher Meerbrassen ( Murmura auf Griechisch ) ein begehrter Fisch kam raus. Die Monteure machten schon Freudesprünge von der Erwartung des nachfolgendes Symposiums.
Der Fisch hatte auf einen Wurm gebissen, der bei uns hier '' Amerikaner '' heißt, nicht weil der Rot – Blau gefärbt ist, sondern weil der aus der USA importiert wird.
Danach habe ich erneut angefüttert mit ein Futter das hier Wunder wirkt. Es war eine Mischung von Schafskäse...he, he...( wir haben sogar den Fischen beigebracht Schafskäse zu essen, nicht nur den Touristen ). Also, Schafskäse, Sardinen mehl mit verstärkten Sardinenblut Anteil, Konserven mit Sardinen eingelegt in Sonnenblumenöl und anderen Sachen ( später in Detail ).
Forme ich diese in Ballen, kann ich sie ziemlich weit werfen und auf Grund fischen. Leicht gedruckt kann ich mit dem Schleuder das Futter auf die Oberfläche streuen, wo Meeräsche wie jeck ( Kölsch ) drauf stürzen. Dann kann ich mit Brot und Mehr haken – System um das Brot gewickelt Meeräsche fangen. Das Mehr haken – System, ist ein System wo 6 bis 10 Haken, ( je nach Hakengröße ) in Abstand von 2 cm hintereinander gebunden werden. ( Kann man auch fertig kaufen im Laden ).
Danach wickelt man dieses um ein Stück Brot und angelt auf die Oberfläche. Die Fische stürzen sich auf das Brot, und nicht selten hat man 2 oder 3 gefangen. Bei uns hier darf man das, in Deutschland nicht, ätsch...!
Die nächste 2 Stunden war nichts aufregendes passiert, bis auf die zwei kleinen Gesellen die ich schönend wieder reinsetzte wobei ich die Proteste der zwei Monteure ignorierte.
Und dann kam er! Der leuchtender Alleswisser! Den gibt’s überall. In Deutschland heißt er Arschloch, bei uns hier Malakas. Es ist der, der alles besser weißt, der seine fachmännische Meinung zu allen Themen beisteuert, von 1 x 1 bis hin zu Kernphysik.
Malakas kann bessere Systeme binden, hat das halbe Meer leer gefischt, angelt anders als du, deshalb fängt er auch Fische.Und wenn mal ( aber gaaanz selten) nicht gut laufen soll, protzt er
dann für seine Kenntnisse mit Umgang mit Sprengstoff.
Spätestens in diesen Moment hatte ich mir vorgenommen aus dem Malakas einen nassen Malakas zu machen, aber einer der Monteure hielt mich zurück und jagte anschließend Malakas zum Teufel!
DER ERSTE BESUCHER
nach dem anfuttern kam in diesen Moment, als die Monteure die Schnauze voll von '' nicht Fische fangen zugucken'' hatten, und in Begriff waren zu gehen.
Es war ein schöner Fisch so um die 800 gr der auch einen '' Amerikaner '' genommen hatte. Dabei hatte er sich so ruhig verhalten, dass ich gar nicht gemerkt hatte, dass ich ein Fisch an den Haken hatte. Nicht einmal der Bissanzeiger hatte was gezeigt. Bei Köder – Kontrolle habe ich es erst gemerkt.
Es war schon Mitternacht und weit im Horizont könnte ich die elektrische Entladungen eines Sturms erkennen. '' Lieber Gott '' dachte ich, lass mich wenigstens bis Sonnenaufgang angeln (bei Sonnenaufgang beißen die Fische besonders gut ). Solange habe ich auf diese Nacht gewartet...!
Ich futterte erneut und wartete...
DER ANSTURM
fand eine Stunde später statt, als die ganze Welt friedlich in ihren Betten schlief und nur ich und der Leuchtturm aufwachten. Ich wechselte sämtliche Vorfächer die von ständigen rein – raus in Mitleidenschaft gezogen waren und köderte erneut, als die Dorados anfingen zu beißen. Es waren keine besonders große Fische, aber einige waren gut und welche die mäßig waren. Die sehr viele kleinere landeten wieder ins Wasser.
Ich wechselte die Vorfächer mit Hakengröße 2 und 1 statt 4er bisher, in der Hoffnung die kleineren würden sie nicht nehmen, aber vergeblich. Der erste damit gefangener Fisch wog gerade 150gr.
Vier gute und drei mäßige nahm ich mit ( hatte schließlich Monteur – Mäuler zu stopfen ) und den Rest ließ ich noch was wachsen.
DU SOLLST NIE DIE OMEN AUSSER ACHT LASSEN
Gegen drei Uhr morgens gab es ein schlechtes Omen, aber ich habe es übersehen. Ich zog eine Seegurke raus!Ihr wisst doch, diese Dinger die aussehen wie...naja, ihr wisst was ich meine. Das sollte schon das letzte Ding gewesen sein dass ich an diesem Angel tag in die Hände hatte.
Als der Fischkutter seine Netze keine 100 m von mir entfernt ausbreitete, habe ich laut geflucht und mit Lampe wild signalisierte, aber das hat ihn nicht die Bohne gestört. Im Gegenteil, er warf die Anker keine 25m weit von mir entfernt und wartete bis der Morgen kommt um die Netze zu ziehen.
Es hatte keinen Sinn weiter zu angeln, denn die Netze wurden keinen Fisch durchlassen. Die Küstenwache zu alarmieren hätte auch keinen Sinn, denn sie würde nicht reagieren aus Angst sie würden den gratis Fisch für sie, für Eltern und die ganze Sippschaft verlieren.
Genauso wenig reagierten sie auf die Arschlöcher die hinter dem Leuchtturm ihre sündhaft teuere Taucherausrüstung demostrierten.
Nachdem ich mich ein bisschen mit der Spinnrute rum geärgert hatte, ohne ein einzigen Biss, fing an meine Sachen zu packen, immer noch wütend auf dem scheiß Kutterfritzen. Und auf die Küstenwache! Und auf die Taucher! Und auf die Regierung! Und auf meine Frau! Wieso auf meine Frau? Naja, bei der Abfahrt hatte sie mir '' guten Fang '' gewünscht, was soviel wie '' du sollst nichts fangen '' in der Anglersprache hier bedeutet.
Das erste Licht des Tages brachte den Regen, also nichts wie ins Bett.
Am Samstag beim Frühstück habe ich in Erfahrung gebracht, dass die Region hier Dorados hält, die von den Einheimischen am liebsten mit...Hühnerdarm geangelt werden!
Das ist kein Witz! Irgend etwas ist an dem Geruch der Hühner Gedärme das die Dorados sehr mögen. Außerdem sehen sie aus wie eine Wurmart, sind aber zäher und von den Kleinfischen nicht wegzufressen.
Als ich nach Hühnerdärme fragte, schaute mich der Metzger erstmal eine Weile böse an, bevor er dann mich Rausschmiss. Der nächste war nicht so brutal, aber er schlug mir vor Brust oder Keule zu kaufen, er hätte gehört sie sollen besser schmecken...
Oh man! Die denken wohl nicht...! OK, wie allgemein bekannt machen wir zu Zeit eine Finanzkrise durch, aber sooo schlimm ist es noch nicht. Nächstes Jahr vielleicht...
Ich lief weg und ging an Mole spazieren. Da sah ich jemanden angeln, vielmehr ein Seil ins Wasser halten. Ich kam näher und fragte höfflich was er wohl da täte. Er schaute mich bemitleidend an und sagte, '' na was wohl, Oktopusse fangen '' !
<< Mit einen Lasso>>?
Der alte Mann sagte, er wusste nicht was ein Lasso wäre, aber das hier ist ein Brett auf dem ein sehr größer Haken befestigt war.
<< Und die Oktopusse mögen Bretter>> ?
Nee, das nicht, aber den Schweinespeck den er an den Haken angeködert hat...
<< Ihr angelt hier zu Lande Dorados mit Hühnerdärme, Oktopusse mit Schweinespeck, ja bin ich hier auf nem fremden Planeten gelandet>> ?
Nee, das nicht! Aber anscheinend wäre ich derjenige der hinter Mond lebte, denn diese Angelmethoden hatten sein Großvater und dem sein Großvater verwendet. Mit Erfolg!
<< Und, hast du schon einen>>?
Er sagte nichts, deutete nur auf seine Kühlbox. Ich schaute nach und machte den Deckel ganz schnell wieder zu. Ein riesen Tentakel kam mir entgegen und ich hatte Mühe es wieder rein zu stopfen. Das Vieh hatte locker 5 kg und passte gerade noch in der Box.
Und ich Idiot schleppte Köder für 70 € mit! Ich fragte den alten Mann wo ich am besten Meeräsche angeln könnte mit meine Super-futter, und er sagte << da hinten, direkt am Kai vor der Soja – Mühle, ist ein top Platz >>.
Ich nahm eine leichte Rute mit Aktion 10 – 30 gr, lockerte ein bisschen das Futter an ( denn der alte Mann sagte '' an die Oberfläche junger Mann ''), montierte eine Wasserkugel und ein Mehr-haken – System an, Oberfläche angefuttert, Teig-ball mit dem Mehr-haken umwickelt und ab damit, nicht mal weit entfernt.
Keine zehn Minuten später hatte ich meine erste Meeräsche. In 1,5 Stunden hatte ich 8 gute Fische und mindestens nochmal soviel zurückgesetzt.
Bravo Opa! Bravo Spezialmischung!
Und jetzt werde ich euch meine Futter – Geheimnis verraten. Die Zutaten sind alle vom Sensas, die hier stark vertreten sind.
Also dann, mitschreiben
- 1 Dose ( 2,4 kg ) Amorcage – Sardinen in Öl
- 400 gr Moulet Mehl ( sorgt für Bindung )
- 400 gr Ap Mul ( extra für Meeräsche entwickelt )
- 400 gr Fond Mehl ( extra für Dorados entwickelt. Hat große Anteile von Fischblut )
- 800 gr Fond Rouge ( gibt das ganze eine rötliche Tönnung, hinterlässt starke Wolken und wird aus Fischmehl und Abfallprodukte der Zuckerherstellung produziert ).
- 400 gr Special Friture ( Maismehl, verschiedene Öle, zieht Schwarmfische an.
- 400 gr Broumet,
- 1 Packung 600 gr Trocken-käse Super Fromage
Es ergibt 5 – 6 kg Futter das ich nach Bedarf benutze. Fals keine Sensas Konserven zu Hand, ruhig bei Lidl reinschauen. 20 Döschen Sardinen in Pflanzenöl tut es auch.
Und wenn das Öl aus der Ukraine kommt, dann bekommt ihr das...Blei gratis mitgeliefert
PS 1. Jetzt wird manche einer sagen '' was soll ich als Urlauber mit 6 kg Futter'' ? Stimmt auch, dieses Futter ist eine Bombe, aber als Alternative gibt immer noch den Angel laden. Die haben sehr gute Futtermischungen für ein paar Juros. Wenn keins in der Nähe, dann gibt es immer noch den Supermarkt. Mehl, Paniermehl und Konserven haben alle.
Petri Heil!
PS 2. Ich muss wohl nicht extra erzählen was für eine '' Freßorgie '' nach griechische Manieren mit den beiden Monteuren und dem Wirt stattgefunden hat...!
Mit gaaanz viel Ouzo...!
Danke!
