Ausfuhr verbot ? Neues aus Norwegen

Hallo zusammen, zum Jahresende fällt mir auf, das nun viele Ferienhäuser sich registrieren lassen und das ist auch gut so.
Damit habe ich nicht unbedingt gerechnet, aber es freut mich sehr.
Ich wünsche allen hier ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr und bleibt alle gesund.
Hoffen wir, das 2021 der Weg in die Normalität uns allen gelingt.

VG
 
Moin allerseits,

ich hab das Thema in der letzten Zeit nicht mehr intensiv verfolgt.
Heute Abend habe ich aber die schlechte Nachricht erhalten, das unser Vermieter, bei dem wir seit ca. 15 Jahren fast jedes Jahr zu Gast waren,
jetzt aus Alters/Gesundheitsgründen aufgibt, und vermutlich seine beiden Häuschen verkaufen wird.

Jetzt kam einer meiner Kameraden auf die Idee, evt. eines davon zu kaufen, und ich selbst denke ja schon lange darüber nach,
mir in den nächsten Jahren ein eigenes kleines Häuschen in Norwegen anzuschaffen.
Gedacht wäre das ganze allerdings überwiegend zur eigenen Nutzung (allenfalls mal ein bis zwei Wochen im Jahr, für sehr gute Bekannte, und wenn einer von uns dabei ist). Also keine Vermietung geplant.

Mein aktueller Kenntnisstand ist allerdings, das man unter diesen Umständen (kein Einkommen auf der Grundlage der Touristenfischerei / kein Boot zur Vermietung) keine Möglichkeit hat, sich ins Fischereiregister eintragen zu lassen, und so (trotz eigenem Haus in Norwegen) kein Gramm Fisch mit nach hause nehmen darf.

Hat sich da inzwischen irgend was geändert ?
Gibt es evt. inzwischen eine Sonderreglung für Hausbesitzer, um sich evt. für den Eigenbedarf eintragen zu lassen,
oder um sonst irgendwie wenigstens eine kleine Menge an Fisch mitnehmen zu dürfen ?

Es müssen ja nicht die vollen 18Kg sein, aber wenn man schon sein eigenes Häuschen dort hat, möchte man ja wenigstens auch mal 2 oder 3Kg mit nach hause nehmen.
 
Nein es hat sich in der Beziehung nichts geändert. Ohne Anmeldung im Fiskeri Direktoriat ist eine Fischausfuhr nicht möglich.
 
@goldfield

Muss dich leider enttäuschen. Nach momentanem Gesetzestand dürfen Norweger, ausländische Hausbesitzer und alle anderen Personen, die ihren Fisch nicht über registrierte Tourismusbetriebe gefangen haben, keinen selbstgefangenen Fisch ausführen. Da wird der Großteil der Angeltouristen in gewisser Weise, allen anderen gegenüber etwas bevorteilt.

Die Regelung ist sehr unglücklich getroffen, da es in der Praxis eigentlich nur Touristen möglich ist ihre Fänge registrieren zu lassen.

Gruss
Smolt
 
Die Regelung ist sehr unglücklich getroffen, da es in der Praxis eigentlich nur Touristen möglich ist ihre Fänge registrieren zu lassen.
Das ist mehr als unglücklich getroffen.

Klar, man könnte nach z.B. einer Woche Urlaub im eigenen Häuschen noch mal zwei Tage auf einem registrierten Campingplatz anhängen, und seinen Fang da registrieren. Aber wer will das schon, wenn man sein eigenes Häuschen da oben hat.
Außerdem halte ich es auch nicht für richtig, die Regeln auf solche Weise zu umgehen.

Andersrum sind die, die bereits ein Häuschen da haben, durch die aktuellen Regeln schon fast zu solchen Tricks gezwungen, wenn sie mal eine Tüte Fisch für die Familie mitbringen möchten. Da hat man für sowas schon fast wieder Verständnis.

Bleibt für mich wohl nur zu hoffen, das die Verantwortlichen da noch mal etwas nachdenken, und das da noch nachgebessert wird, bis ich in Rente gehe.
 
Das ist mehr als unglücklich getroffen.

Klar, man könnte nach z.B. einer Woche Urlaub im eigenen Häuschen noch mal zwei Tage auf einem registrierten Campingplatz anhängen, und seinen Fang da registrieren. Aber wer will das schon, wenn man sein eigenes Häuschen da oben hat.
Außerdem halte ich es auch nicht für richtig, die Regeln auf solche Weise zu umgehen.

Andersrum sind die, die bereits ein Häuschen da haben, durch die aktuellen Regeln schon fast zu solchen Tricks gezwungen, wenn sie mal eine Tüte Fisch für die Familie mitbringen möchten. Da hat man für sowas schon fast wieder Verständnis.

Bleibt für mich wohl nur zu hoffen, das die Verantwortlichen da noch mal etwas nachdenken, und das da noch nachgebessert wird, bis ich in Rente gehe.

Na ja, die Überlegung war die, dass der seitens Touristen ausgeführte Fisch eine Wertschöpfung in Norwegen generieren soll - sprich, Mehrwertsteuer, Arbeitsplätze, usw. Klar lassen ausländische Hüttenbestitzer auch Geld im Land, aber beispielsweise keine 25% Mwst bei Bootsnutzung und es sind daran (meistens) auch keine direkten Arbeitsplätze geknüpft.
Leider befürchte ich das "Nachbesserungen", die sicherlich kommen, nicht unbedingt in die Richtung gehen werden, die du dir erhoffst. Mit der aktuellen Regelung sollten wir erstmal hochzufrieden sein und versuchen sie solange wie möglich zu erhalten. Alles was danach kommt wird, meiner Meinung nach, wesentlich weniger unbürokratisch sein, oder aber letztlich auch mit Quoten/Kosten verbunden sein (letztlich für den Kunden).

Aber mal ganz ehrlich, schau was an der Ostsee nächstes Jahr kommen könnte und die aktuellen Konflikte zwischen GB/EU/NO. Ich denke wir wissen in unserem Inneren alle, dass die Reglementierungen rund um die Ressource Fisch auf absehbare Zeit nur in eine Richtung gehen werden.
 
Klar lassen ausländische Hüttenbestitzer auch Geld im Land, aber beispielsweise keine 25% Mwst bei Bootsnutzung ...
Naja,
ich denke mal, das beim Kauf/Besitz eines Hauses in NO schon einiges an Steuern in die Staatskasse fließt.
Vermutlich mehr, als es über Jahre beim Urlaub bei einem Registrierten Vermieter tun würde.

Aber hier darüber zu diskutieren, hilft da leider herzlich wenig.
Die Regeln werden in Norwegen gemacht, und wir haben uns als Gäste daran zu halten.
Trotzdem schade für die. die da schon ein Häuschen haben, oder für den Lebensabend davon träumen.
 
…... Mit der aktuellen Regelung sollten wir erstmal hochzufrieden sein und versuchen sie solange wie möglich zu erhalten. Alles was danach kommt wird, meiner Meinung nach, wesentlich weniger unbürokratisch sein, oder aber letztlich auch mit Quoten/Kosten verbunden sein (letztlich für den Kunden……

…..Für die die ihren Fisch über einen registrierten AngeltourismusBetrieb fangen, ist die Regelung sicher ausreichend, für alle Individualtouristen (Wohnmobilreisende, Hotel, Familienbesuch usw.) oder andere Leute die einfach mal ein Stück Selbstgefangenen Fisch ausführen wollen, ist sie absolut unglücklich.

Registrierte Betriebe profitieren Möglicherweise von der Regelung, da momentan Individualtouristen dazu „gezwungen“ werden sich bei Angeltourismusbetrieben einzubuchen, wenn sie Fisch ausführen wollen.

Der Punkt in der Regelung, das nur noch Fisch ausgeführt werden darf, dessen Fang registriert ist, muss meiner Meinung nach dringend überarbeitet werden. Die Fangregistrierung muss für jeden möglich sein, nicht nur für die die über Angeltourismusbetriebe fischen..

Dass die registrierten Tourismusbetriebe mit der Regelung hochzufrieden sind, kann ich aber durchaus nachvollziehen.

Gruss
Smolt
 
Es stimmt das es nicht für alle unproblematisch ist. Mir persönlich war die 10/20kg Regelung lieber - aber das sie nur recht kurz aktuell war, zeigt eben auch wohin die Reise geht. Ich denke nicht das registrierte Betriebe bisher profitiert haben, zumal es ja auch für alle Vermieter sehr einfach ist sich zu registrieren. Diejenigen Touristen die vorher individuell unterwegs waren, sind es auch weiterhin. Am ehesten hat man vielleicht mal eine Tagesmiete Boot mehr, aber das merkt man am Ende des Jahres nicht unbedingt in der Bilanz.
Deshalb bezieht sich meine Aussage weniger darauf das wir nun als Vermieter besser aufgestellt sind als vorher, sondern das ich merke wie die Toleranz bzgl Angeltourismus in den vergangenen Jahren - wenigstens gefühlt - gesunken ist. Wir haben das Phänomen das der Angeltourismus sich weiter nach Norden verlagert hat. Hier ist die Berufsfischerei stark und auch deshalb haben wir jetzt mehr Konflikte als noch vor 10 Jahren. Somit meine Aussage/Meinung, dass alles was noch kommen wird nicht zu Gunsten des Angeltourismus sein könnte und ich vorsichtig damit sein würde mir Änderungen zu wünschen. Auch nicht vergessen sollten wir das die neue Regierung vermutlich empfänglicher für die Vorstellungen seitens der Berufsfischerei ist. Mit Hinblick auf das Damoklesschwert "Komplettfischausfuhr" und dem lauter werdenden Ruf nach Quotenregelung für alle gewerblichen Akteure vermute ich, dass wir eher mit weiteren Einschränkungen zu rechnen haben, wird das Gesetz irgendwann wieder überarbeitet.
 
Mit der aktuellen Regelung sollten wir erstmal hochzufrieden sein und versuchen sie solange wie möglich zu erhalten.

Nur mal ein Beispiel weshalb ich alles andere als "hochzufrieden" bin, ich war dieses Jahr in nicht registrierten Häusern unterwegs.
Geplant war kein reiner Angelurlaub, nur ab und zu Uferangeln im Fjord auf Lachs und Meerforelle (alles andere darf man ja als "unregistrierter" nicht mehr ausführen).
Bei jeder Makrele die sich ans Fjordende verirrt hatte ist einem bewusst geworden,
dass man selbst diese eine Makrele zum räuchern nicht ausführen darf während es auf der anderen Seite darum geht
ob das gefrorene Wasser nun in die 18 kg mit reinzählt oder nicht.
Und das alles mit dem Hintergrund das durch die neue "Regelung" Angeln mehr als Erlebnis wahrgenommen werden sollte
und die Entnahme bzw. die Ausfuhr von Fisch nicht mehr im Vordergrund steht.

Nach meiner Meinung ist die neue Regelung völlig konträr zur ursprünglichen Idee,
man hätte den Individual-Anglern wenigstens die Hintertür einer eigenen Registrierung lassen sollen,
so ist von der Freiheit die Norwegen einst ausmachte nicht viel übrig geblieben.

VG
 
Das macht doch nur wieder deutlich, was das Hauptziel ist. Die nichtregistrierten Vermieter werden ihre Gründe haben (wollen), warum sie sich nicht registrieren lassen. Der Staat Norwegen ist m.E. mehr daran interessiert die Mieteinnahmen zu versteuern, als das er was gegen die Mitnahme von ein paar kg Dorsch oder Makrele hat.
 
Moin allerseits,

ich hab das Thema in der letzten Zeit nicht mehr intensiv verfolgt.
Heute Abend habe ich aber die schlechte Nachricht erhalten, das unser Vermieter, bei dem wir seit ca. 15 Jahren fast jedes Jahr zu Gast waren,
jetzt aus Alters/Gesundheitsgründen aufgibt, und vermutlich seine beiden Häuschen verkaufen wird.

Jetzt kam einer meiner Kameraden auf die Idee, evt. eines davon zu kaufen, und ich selbst denke ja schon lange darüber nach,
mir in den nächsten Jahren ein eigenes kleines Häuschen in Norwegen anzuschaffen.
Gedacht wäre das ganze allerdings überwiegend zur eigenen Nutzung (allenfalls mal ein bis zwei Wochen im Jahr, für sehr gute Bekannte, und wenn einer von uns dabei ist). Also keine Vermietung geplant.

Mein aktueller Kenntnisstand ist allerdings, das man unter diesen Umständen (kein Einkommen auf der Grundlage der Touristenfischerei / kein Boot zur Vermietung) keine Möglichkeit hat, sich ins Fischereiregister eintragen zu lassen, und so (trotz eigenem Haus in Norwegen) kein Gramm Fisch mit nach hause nehmen darf.

Hat sich da inzwischen irgend was geändert ?
Gibt es evt. inzwischen eine Sonderreglung für Hausbesitzer, um sich evt. für den Eigenbedarf eintragen zu lassen,
oder um sonst irgendwie wenigstens eine kleine Menge an Fisch mitnehmen zu dürfen ?

Es müssen ja nicht die vollen 18Kg sein, aber wenn man schon sein eigenes Häuschen dort hat, möchte man ja wenigstens auch mal 2 oder 3Kg mit nach hause nehmen.
Ich würde keinesfalls die Entscheidung sich in Norwegen ein Häuschen zuzulegen von der Fischausfuhr abhängig machen.
Auch für diese Hürde wirst Du eine Lösung finden. Das Land hat so viel zu bieten und ich kann Dir sagen das es sich lohnt.
Im Norwegenfreunde Forum hat ein Häusle-Besitzer davon berichtet wie er sich selbst als Fischereibetrieb hat registrieren lassen, hat zwar etwas gedauert aber jetzt stellt er sich die Bescheinigung selbst aus.
Hier noch der Link zum erwähnten Beitrag:
 
Nur mal ein Beispiel weshalb ich alles andere als "hochzufrieden" bin, ich war dieses Jahr in nicht registrierten Häusern unterwegs.
Geplant war kein reiner Angelurlaub, nur ab und zu Uferangeln im Fjord auf Lachs und Meerforelle (alles andere darf man ja als "unregistrierter" nicht mehr ausführen).
Bei jeder Makrele die sich ans Fjordende verirrt hatte ist einem bewusst geworden,
dass man selbst diese eine Makrele zum räuchern nicht ausführen darf während es auf der anderen Seite darum geht
ob das gefrorene Wasser nun in die 18 kg mit reinzählt oder nicht.
Und das alles mit dem Hintergrund das durch die neue "Regelung" Angeln mehr als Erlebnis wahrgenommen werden sollte
und die Entnahme bzw. die Ausfuhr von Fisch nicht mehr im Vordergrund steht.

Nach meiner Meinung ist die neue Regelung völlig konträr zur ursprünglichen Idee,
man hätte den Individual-Anglern wenigstens die Hintertür einer eigenen Registrierung lassen sollen,
so ist von der Freiheit die Norwegen einst ausmachte nicht viel übrig geblieben.

VG

Du hast völlig recht. Aber nochmal, es ist die klassische "das-Glas-ist-halbvoll" vs "das-Glas-ist-halbleer" Ansicht.

Ich kann mich über das beschweren was nun Fakt ist, oder dankbar sein das viele "Vorschläge" zur Verschärfung bei den letzten Änderungen erstmal noch nicht umgesetzt wurden.

- praktisch jeder Vermieter der möchte kann sich registrieren (kostenfrei)
- Touristen müssen keine Lizenz, Quote, o.ä. kaufen
- Vermieter müssen keine Abgaben zahlen und keine Anforderungen erfüllen (außer Fangmeldung)
- du benötigst keinen Angelschein/Fischereiprüfung und in vielen Fällen nichtmal Bootsführerschein
- du kannst fast überall im Meer angeln und Fisch für den Eigenbedarf entnehmen
- es gibt eine große Auswahl registrierter Vermieter (=Mitbewerber), wenn du Fisch ausführen willst
- Vermietpreise haben sich mM nicht wegen der Registrierung nach oben verschoben
- last but not least: du darfst weiterhin Filet ausführen und musst keine Gräten durch die Gegend kutschen

Im Prinzip ist es eben so, Vermieter die sich nicht registrieren haben ihre Gründe dafür - u.a. das sie vermutlich nicht ihr Hauptklientel bei den Meeresanglern/auslänischen Mietern sehen, oder eben "inoffziell" vermieten.

Sowohl den Touristen, als auch den Vermietern wird aktuell noch sehr viel Spielraum gegeben. Und - ja - so wie es vor 25 Jahren war wird es nicht wieder werden. Allerdings betriftt das wohl nicht nur Freiheiten/Angelei in Norwegen.

Ich denke nicht das es in 10-15 Jahren noch so unkompliziert für uns Vermieter sein wird. Ich denke nicht das es dann noch möglich sein wird für wenige hundert Euro (pP in der Gruppe) eine Woche in Norwegen zu fischen und anschließend noch Mittagsportionen für ein Jahr gratis mit nach Hause zu nehmen. Ich denke nicht das wir mittelfristig um verschärfte Regelungen, weitere Entnahmebeschränkungen, Quoten, oder gar einer Kotrollpflicht seitens des Vermieters - im Extremfall also zB nur noch Ausfahrt mit registrierten Booten und Guides herumkommen werden.

Vielleicht bin ich zu pessimistisch. Das wäre schön. Ich genieße akuell jedenfalls noch die vielfältigen Möglichkeiten in Norwegen zu angeln und würde das so auch jedem anderen empfehlen.
 
Es ist ja wie der Blick in die Glaskugel, 2 € fürs Phrasenschwein zahl ich später. Sven hat ja schon mal treffend die immer noch zahlreichen Änderungsansätze aufgezeichnet.

Ich z.B. komme mit der aktuellen Regelung sehr gut durch die Zeit, im Prinzip tangiert sie mich nur ganz am Rande beim Ausfüllen der Fangstatistik. Selbst dabei sind die Menge der Fischarten sehr überschaubar. Aus Gründen meiner frühen Geburt bin ich sogar vom Bootsführerschein befreit:wink:.

Es hat für mich nichts mit Pessimismus zu tun, realistisch durch die Welt zu gehen. Die Zeichen der Zeit sprechen dafür, dass, bevor heute etwas bei der Ressourcenverteilung freier wird, wohl viel eher das Gegenteil eintreten wird.

Dabei ist das überhaupt kein norwegisches Problem. Mir fallen dabei gleich erfolgreiche aktuelle Parolen ein, wie "Lokal schlägt Global" oder "America first", warum sollte das ausgerechnet in Norwegen anders laufen. Für Inländer klingt das doch wie Musik in den Ohren :wink:.
 
Du hast völlig recht. Aber nochmal, es ist die klassische "das-Glas-ist-halbvoll" vs "das-Glas-ist-halbleer" Ansicht.

Ich kann mich über das beschweren was nun Fakt ist, oder dankbar sein das viele "Vorschläge" zur Verschärfung bei den letzten Änderungen erstmal noch nicht umgesetzt wurden.

- praktisch jeder Vermieter der möchte kann sich registrieren (kostenfrei)
- Touristen müssen keine Lizenz, Quote, o.ä. kaufen
- Vermieter müssen keine Abgaben zahlen und keine Anforderungen erfüllen (außer Fangmeldung)
- du benötigst keinen Angelschein/Fischereiprüfung und in vielen Fällen nichtmal Bootsführerschein
- du kannst fast überall im Meer angeln und Fisch für den Eigenbedarf entnehmen
- es gibt eine große Auswahl registrierter Vermieter (=Mitbewerber), wenn du Fisch ausführen willst
- Vermietpreise haben sich mM nicht wegen der Registrierung nach oben verschoben
- last but not least: du darfst weiterhin Filet ausführen und musst keine Gräten durch die Gegend kutschen

Im Prinzip ist es eben so, Vermieter die sich nicht registrieren haben ihre Gründe dafür - u.a. das sie vermutlich nicht ihr Hauptklientel bei den Meeresanglern/auslänischen Mietern sehen, oder eben "inoffziell" vermieten.

Sowohl den Touristen, als auch den Vermietern wird aktuell noch sehr viel Spielraum gegeben. Und - ja - so wie es vor 25 Jahren war wird es nicht wieder werden. Allerdings betriftt das wohl nicht nur Freiheiten/Angelei in Norwegen.

Ich denke nicht das es in 10-15 Jahren noch so unkompliziert für uns Vermieter sein wird. Ich denke nicht das es dann noch möglich sein wird für wenige hundert Euro (pP in der Gruppe) eine Woche in Norwegen zu fischen und anschließend noch Mittagsportionen für ein Jahr gratis mit nach Hause zu nehmen. Ich denke nicht das wir mittelfristig um verschärfte Regelungen, weitere Entnahmebeschränkungen, Quoten, oder gar einer Kotrollpflicht seitens des Vermieters - im Extremfall also zB nur noch Ausfahrt mit registrierten Booten und Guides herumkommen werden.

Vielleicht bin ich zu pessimistisch. Das wäre schön. Ich genieße akuell jedenfalls noch die vielfältigen Möglichkeiten in Norwegen zu angeln und würde das so auch jedem anderen empfehlen.

Naja, für Gäste in nicht registrierten Ferienhäusern ist was die Mitnahme von Filet betrifft das Glas nicht halb- sondern ganz leer.

Fast alle anderen von Dir aufgezählten Punkte (außer die Lizenz) treffen für fast ganz Europa zu, selbst in Deutschland gibt es Bundesländer
wo ich auch ohne Fischereischein als Tourist angeln darf, Bootsführerschein wird auch erst ab einer bestimmten PS-Zahl Pflicht,
was unkompliziertes Angeln betrifft hat Norwegen mit Sicherheit kein Alleinstellungsmerkmal mehr,
wohl aber beim Fischreichtum und der entsprechenden Geographie für ein relativ sicheres Meeresangeln.

Aber eigentlich auch egal, Norwegen hat diese Regeln jetzt gemacht, wenn es wirklich um den Schutz der Ressourcen ging bin ich mal gespannt
ob und wann sie merken das sie den Bock zum Gärtner gemacht haben.

VG
 
Ich glaube den wichtigsten Punkt der Regelung haben die meisten noch nicht auf dem Schirm.
Norwegen ist verpflichtet seine Fischbestände und die Fischerei zu verwalten.
Dazu gehört, nicht zu letzt auf Druck der EU, in den den letzten Jahren auch die Freizeitfischerei.
Bisher hat man bei der Festlegung der Fangquoten nur geschätzt wieviel man von der Gesamtquote für die Touristenfischerei absetzt.
Durch die Fangregistrierung erhofft man sich eine Übersicht über den Befischungsdruck und die Entnahme einzelner Fischarten durch die Touristenfischerei.

Um Ressourcen zu schützen braucht man erstmal ein paar Zahlen darüber, wie die Ressource in welchem Ausmaß durch wen genutzt wird.

Eine drastische Regulierung der Touristenfischetei, wie man sie in anderen Ländern sieht, gibt es in Norwegen nicht. Jeder kann im Meer noch soviel fangen wie er will.

Gruss
Smolt
 
Norweger treffen doch die Einschränkungen die wir hier beschreiben, so gut wie überhaupt nicht, da gibt`s keine Einschränkungen bei der Meeresangelei, es sei denn sie wollten Fisch ausführen. Ich glaube auch nicht, dass ein norwegischer Freizeitangler nach dem Angeln im Meer eine Statistik führt, die irgendwelchen statistischen Erhebungen dient. Die Freizeitangelei der Norweger wird die Fischpopulation mit Sicherheit nicht existenziell bedrohen - es ist ihr Land und noch dazu sind sie Wähler.
 
Eine Reihe von Norwegern fischen in ihrer Freizeit mit Netzen, Reusen, Leinen usw., wieviel durch diese Art von Freizeitfischerei entnommen wird und wie sie sich auf einzelne Fischbestände auswirkt, weiss man nicht.

Ich persönlich glaube, zumindest beim Küstendorsch, ist die Entnahmemenge jedoch nicht zu vernachlässigen, ebenso wie die durch Angeltouristen.

Gruss
Smolt
 
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