Angelurlaub in Bud (zwischen Molde und Kristiansund 2010

cbt

Stammnaffe
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Stralsund
Hallo Zusammen,

da ich glücklicherweise mehrere interessanter Berichte in diesem Forum lesen konnte, will ich mich doch auch einmal einbringen und von unserem diesjährigen „Norwegen-Angelfreunde-Ausflug“ erzählen.

Wir, Ralf, Peter, Gerhard und ich, Christian, haben uns am 13.08.2010 auf den Weg gen Bud (direkt an der Atlantikküste, 45 km nordwestlich von Molde) begeben. Um ca. 13.00 Uhr fuhr unsere Fähre von Sassnitz ab und brachte uns nach vier Stunden heile, gesund und voller Vorfreude nach Trelleborg. Nach sportlichen weiteren 13 Stunden, rund 1200 km, den Straßen E6 > E136 > 64 > 663 > 664, drei Mautstationen und einer weiteren Fährfahrt erreichten wir kurz vor 7.00 Uhr Samstag früh unser ersehntes Urlaubsziel. Nach dem überbrücken einer Stunde, um unseren Vermieter Ståle Vågen nicht übermäßig früh zu wecken klingelte ich Ihn dann Punkt acht Uhr aus dem Bett. Ach ja nebenbei sei erwähnt, dass es für mich der 2. Besuch war für manch anderen von uns der 3. bzw. 4. Besuch. Wir bezogen unser Haus und nach dem wir alles bestückt und zusammengebaut hatten fuhren wir endlich gegen Mittag aufs Wasser. Am Samstag, Sonntag und Montagvormittag konnten wir dann etliche Lumb, Leng, Dorsche, Makrelen und Köhler landen. Am Montagnachmittag frischte der Wind dann stark auf, sodass weiße Schaumkämme die Wellen toppten, jeder weiß was das heißt wir befürchteten eine trostlose folgende Woche ohne Angeln. Doch wer hätte das gedacht am Dienstag früh war alles wieder gut der Wind war gleich null lediglich eine restliche kräftige Dünung war noch zu Spüren. Was uns aber nicht davon abhielt uns schnellst möglich wieder aufs Wasser zu begeben. Und Dienstag war dann „DER“ Tag für unseren Veteranen Gerhard, 68 Jahre, 1m in den 60er cm groß. Er befürchtete einen Hänger auf Grund, doch dann bewegte sich der Hänger. Mit dem wiederholten Ausruf „er zieht mich rein, er zieht mich rein“ konnte Gerhard nach einer viertel Stunde schweißtreibender Kurbelei mit Hilfe von Peter ein Prachtexemplar von Leng (147cm, 36Pfund) auf die Planken legen. Aber auch wir anderen 3 konnten die Menge und Vielfalt der überlisteten Fische deutlich steigern, wie z.B. mit zusätzlichen Schellfisch, Rotbarsch, Pollack und Seehecht. Der Mittwoch brachte weiteren Fisch in unsere Kühltruhe.

Wir fuhren immer mit zwei Booten (eins ist ein K10er mit zehn PS Motor und das andere war eine bessere Anka ebenfalls mit zehn PS Motor, was zwar besser sein könnte, aber bisher immer gereicht hat) mit je zwei Besatzungsmitgliedern, lediglich die Angeltaktik war unterschiedlich Gerhard und Peter gingen fast ausschließlich auf Naturköder und Grundangelei, was uns eine Vielzahl guter Lumb und Leng einbrachte. Ralf und ich setzten eher auf die Suche der Kampfstarken Köhler und Pollacks, da uns das letztes Jahr weit zweistellige Stückzahlen von mindestens 60er Köhlern einbrachte.

Am vorletzten Angeltag Donnerstag war dann auch der Tag der Köhler, Ralf und ich beangelten unseren diesjährigen Lieblingsplatz und konnten zwar nicht den Schwarm finden aber doch erfolgreich und zu unserer vollen Zufriedenheit eine Vielzahl von Schellfischen, Makrelen (40cm und mehr) und hauptsächlich Köhler landen. Unsere Mitstreiter Gerhard und Peter haben dann eineinhalb Stunden vor unserem täglich gesetzten Feierabend von 19.00 Uhr einen Schwarm halbstarker Köhler entdeckt und konnten in eben dieser genannten Zeit Ihren Maurertuppen füllen. Was zwar einerseits sehr schön war, andererseits allerdings kam dann ja das Bewusstsein des nun bevorstehenden „Filetiermarathon“ durch. Glücklich, völlig ko., hungrig, aber sonst zufrieden setzten wir uns dann um 23.00 Uhr an den von Gerhard (dem Küchenbullen) gedeckten Tisch. Freitag konnten wir auf Grund des schlechten Wetters zwar nicht mehr raus fahren, was allerdings nicht sooo schlimm war, wir hatten ja bereits gut gefangen. Wir nutzten den Tag um unser Equipment zu reinigen und die Abreise gemütlich vorzubereiten. Am Samstag verließen wir dann unser Feriendomizil gen Heimat. Unter Bewunderung der immer wieder atemberaubenden schönen Landschaft konnten wir dann nach rund 23 Stunden sagen „home sweet home“.

Es war wieder einmal ein sehr schöner Urlaub mit der Konsequenz, dass wir bereits fürs nächste Jahr gebucht haben.
 
AW: Angelurlaub in Bud (zwischen Molde und Kristiansund

Toller Bericht mit super Fischen:]
 
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Danke für den schönen Bericht.:daumen:
 
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Hallo cbt,

schöner Bericht und die Bilder sprechen auch für einen gelungenen Urlaub.

1200 km in 13 Std und das in Norge da kann ich nur sagen,mutig mutig!!!!

Gruß

Fischsucher
 
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Also, ich fahre dieselbe Strecke, und brauche auch "ein wenig" länger. Hat er sich bestimmt vertan mit den Stunden.;<
Aber das tut dem schönen Bericht kein bischen weh.:daumen:

Grüße vom norgemartin :]
 
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Hallo norgemartin,

ich will auf keinen Fall den schönen Bericht schmälern,ich wäre froh ich könnte jetzt im Augenblick einen solchen Bericht erstellen denn dann wäre ich in Norge.

Im April habe ich in Kvenvaer Angler kennen gelernt welche in 6 Std.von Oslo nach Kevenvaer gefahren (geflogen ) sind,nach Aussage von Norge-Kenner muss man damit rechnen das bei einer solchen Geschwindigkeit eine hohe Geldstrafe fällig wird evtl. das Auto beschlagnahmt wird und noch ein Einreiseverbot für 2 Jahre ausgesprochen werden kann.

Gruß

Fischsucher
 
AW: Angelurlaub in Bud (zwischen Molde und Kristiansund

Is schon klar, Fengsel steht dabei ja auch noch zur Auswahl?
Würde das alles auch nicht riskieren, die Anreise is für mich auch schon Urlaub. Die wird genossen bis die Müdigkeit zur Pause zwingt. Alles danach is aussitzen :D bis zum Ziel.

Gruß norgemartin :]
 
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Hallo Fischsucher, Hallo Norgemartin,

Du hast richtig gehört, dass kann im Extremfall passieren aus Erfahrung weiss ich, dass 12 KM/H mehr 250€ Strafe kosten mit der Zusatzinfo das es bei einem KM/H mehr schon 350€ gewesen wären. Ach ja und die Post der Polizei kommt auch nach Deutschland.

Aber allgemein sind die Norweger ja wenigstens nicht so gestrickt, dass wie in Deutschland teilweise Blitzer als reine Abzocke gestellt werden, denn in Norwegen und Schweden habe ich bisher nur Blitzer gesehen auf die explizit hingewiesen wurde und bei so ziemlich allen steht unmittelbar davor sogar noch einmal ein Schild mit der erlaubten aktuellen Geschwindigkeit.

Aber noch eine Frage habt Ihr auf der Strecke dieses Jahr auch die zwei Mautstrecken gesehen, die per Videoüberwachung arbeiten? Ich hatte irgendwo gelesen, dass man dann auch Post nach Hause bekommt mit dem zu zahlenden Betrag. Ich habe allerdings bisher noch keine Post bekommen. Habt Ihr damit schon Erfahrungen gesammelt?
 
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Hallo Loodl,

gerne gebe ich Dir genauere Info´s.

Also wir haben direkt vor Ort gebucht bei Ståle Vågen, seine Homepage ist "http://rorbuferie.no/de/kontakt.asp", Stole besitzt eine 6 Mann (zwei 3er Zimmer), eine 5 Mann und eine 3 Mann Unterkunft. Die Unterkunft für 6 Personen besteht aus einem sehr großzügigen Wohnzimmer (Bild2) mit Essecke und Küchenzeile (zusammen ca. 50qm), ein akzeptables Bad, mit geräumiger Dusche und zwei gleichgroßen 3 Mann Schlafzimmern, wenn zwei Paare dabei sind kann man das ganze auch auf acht Leute aufstocken (je Schlafzimmer ca. 24qm). Die 6er Bude kostet uns als Stammgäste für 8 Tage (7 Übernachtungen) 1200€ plus Endreinigung, wobei man das auch alleine tun kann, Bettwäsche sollte man mitbringen oder zahlt auch 20€ pro Person, bei den 1200€ sind 2 Boote inklusive, wir hatten wie gesagt einen K10er, der ist ca 7,5m lang also bequem für bis zu 3 Leuten mit 10 PS Motor, und das zweite Boot ist eine bessere Anka, ca. 5m lang auch mit 10 PS Motor (davon stehen noch etliche Weitere zur Verfügung), Echolote gibt es leider nicht. Auf dem ersten Bild seht ihr die Anlegestelle mit Reinigungsplatz. Bild 3 bis 5 zeigen das 6er Haus von hinten, Sitzplatz draußen und von vorn.


Zu Bud (gesprochen Büt) und Umgebung:
Die Homepage von Bud ist "http://budiromsdal.net/" dort findest Du auch weitere Unterkünfte wo Du direkt buchen kannst (also ich finde direkt zu buchen besser, als über irgendwelche Reiseanbieter, da oftmals günstiger, denn einen Schlafplatz und ´ne Fähre bekomme ich auch alleine gebucht, d.h. also Reiseanbieter weiss ich keine), gut an der Homepage sind auch die Bilder der Webcams um sich vorab schon mal das Wetter anschauen zu können.
Angenehm ist, dass der Supermarkt nur 500m und die Tankstelle nur 700m von der Unterkunft entfernt ist.

Wer möchte kann auch mit einem Fischer hinaus fahren, besorgt Stole (der Vermieter), ebenso riesige frische Lachse können bestellt werden. Auf einen Fischer zurückzugreifen kann sinnvoll sein, wenn man mit den eigenen Booten nicht mehr raus kommt, da zu windig, was schon mal passieren kann, da Bud ja nunmal unmittelbar am Atlantik liegt.

In Bud selbst kann man, wen´s interessiert z.B. eine alte Festung vom 2. Weltkrieg besichtigen. Sonst gibt es aber auch nicht viel mehr in Bud, außer einen zumindestens von Weitem sehr schön gelegenen und gepflegten Campingplatz, für alle die die lieber per Zelt, Wohnwagen und Wohnmobil reisen. Von Bud 30 km nördlich beginnen die Brückenstrecken der Atlantikstrasse, die wirklich sehenswert ist und man findet dort auch Angelplätze.

Ich empfehle sich eine Seekarte anfertigen zu lassen, also wir haben eine für 30€ bekommen, was bei den restlichen Kosten für einen Urlaub ja wohl vernichtend gering ist.
 
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Hallo Loodl, die Zweite,

um ein paar weitere Bilder laden zu können.

Genauere Info´s zu unseren besten Angelplätzen mit GPS Punkten kann ich bei Bedarf noch in Erfahrung bringen, da ich die Karte zur Zeit nicht habe, wobei diese von Jahr zu Jahr unterschiedlich waren.

Zu unseren Angelmethoden und -mitteln:

Meine Mitstreiter hatten ähnliches Gerät anderer Hersteller, meins bestand aus einer WFT Z-line 68° North 30 bis 120gr und WFT Lightspeed Pilk 68° Grad North 50 bis 200gr mit Shimano Technium Rollen 5000er für Seelachs, Pollack, Makrelen, Schellfisch und Co. Für die schwerere Grundangelei habe ich mich für die WFT 68° North Comfort Butt LTC in 200 bis 1000gr entschieden mit der Balzer Hitra Multi.

Geangelt haben wir auf Makrele, Seelachs und Co in Tiefen zwischen 30 und 100m, dabei sind dort drei 70m Berge die von ringsherum 200m Tiefe aufsteigen als absolute Favoriten zu nennen als Köder dienten grelle (pink, und fluo) Meerespaternoster mit kleinen Fäden.

Letztes Jahr waren große Makks der Knaller, dieser Jahr wiedereum bis kein einziger Fisch darauf.

Dorsch und Co bissen am Besten auf Pilker mit Rasseln und kleinen Fischfetzen.

Lumb, Leng und Seehecht wurden am Häufigsten mit Vorfächern gefangen an denen zwei Seitenarme mit Neonschlauch und Oktopussen inklusive Fischfetzen befestigt waren, als Gewicht dienten durchschnittlich 300gr schwere Bleie.

Zu erwähnen ist auch das der Boden teilweise sehr hängerträchtig ist, Drillinge sind in Bodennähe daher vorsichtig zu führen, aber das liegt wohl mehr am Angler.


Bei weiteren Fragen, Wünschen, Anregungen einfach schreiben.


Grüße

Christian
 
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Hallo cbt.
Vielen Dank für die tollen Infos.Wir werden auch mindestens 2 Hütten brauchen und der Rest höhrt bzw.sieht sehr gut aus.Also noch einmal vielen Dank mfg. Loodl.:--
 
schade wollte nochmal die "alten Kamellen hochholen" zwecks besserem Verständnis, aber leider fehlen die Anhänge, ist wohl dem web-Umzug geschuldet bzw. der natürlichen Kapazitätsgrenze, na egal wens interessiert kann ich sie sicher zusenden

MfG
Christian
 
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