Ich war vor langer Zeit mal an der polnischen Ostsee. Sehr schön dort.
Endlos lange weiße Strände mit Kiefernwäldern, die direkt bis zum Strand gehen. Eine große Sandbank in in 30 Meter Entfernung zog entlang des gesamten Strandes. Auf dieser Sandbank fingen wir zum Spaß Sandaale, die dort in Massen zu finden waren. Zum fangen stießen wir mit dem Paddel unseres Gummischlauchbootes in den Sand und regelmäßig erwischten wir damit dann einen vergrabenen Sandaal, der dann verletzt nicht mehr flüchten konnte. Tolle Köder auf Platte.
An einem Morgen konnten wir sogar mit einem einheimischen Fischer in Herrgottsfrühe zum Netze und Leinen einholen rausfahren. Eine Flasche Wodka war die gewünschte Zahlung dafür - mein polnisch sprechender Kollege führte die Verhandlung am Vortag, als die Fischer Ihre Boote wieder an Land zogen.
Das war eine völlig neue, tolle Erfahrung mit interessanten Eindrücken und Fischen. Einige große Meerforellen - vielleicht sogar Lachse - und sogar Plattfische hingen in den Maschen der unter der Oberfläche abgehängten Netze und viele, viele Plattfische hingen an der mit Sandaalen bestückten Langleine.
Geangelt habe ich von dem Strand aus aber nicht, da ich kein Brandungsgeschirr dabei hatte - wäre aber sicherlich gut gegangen. Platte hätte es dort gegeben. Wir haben dann aber mit unseren leichteren Ruten von einer Hafenmole im Ort Ustka geangelt. Erst haben wir mit Heringsparternostern Heringe und Sandaale gefangen (auf die Heringe hatten es auch ein paar Einheimische abgesehen) und anschließend haben wir dann die Sandaale in Stücken als Köder verwendet und damit Plattfische gefangen. War sehr kurzweilig und gerade auch für die Kinder ein tolles Erlebnis. Die Besonderheit an der Hafenmole war, dass die Einheimischen dort ganz gezielt auf Friedfische geangelt haben. Es wurden Brassen und große Rotaugen gefangen - in Polen gern genommene Speisefische, die man auch häufig in den Räuchereien vor Ort hängen sieht.
