Schwabe

NAF-Mod
Teammitglied
NAF-MOD
Registriert
12 August 2004
Beiträge
4.585
Alter
61
Ort
Leonberg /Baden Württemberg
Da ich persönlich seit 15 Jahren mit Handicap nach Norwegen reise, würde mich interessieren,
welche Probleme andere Member mit Handicap haben und wie sie diese lösen.
Ich selbst habe das Glück einen Freundeskreis zu haben, der meine Behinderung nicht nur toleriert,
sondern auch explizit darauf Rücksicht nimmt.
Das soll nicht heißen, dass mich mein Behindertenausweis von Gemeinschaftsaufgaben befreit.
Das möchte ich auch nicht. Aber dennoch gibt es Situationskonflikte,
wo ich auf die Unterstützung meiner Freunde angewiesen bin bzw. auf deren Rücksicht.
Mir ist bewusst, das dies ein heikles Thema ist. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber,
dass "die Anderen"(gesunden) mehr Probleme haben darüber zu sprechen als ich selbst.
Ich kenne einige Member, die ein Handicap haben und damit offen umgehen und regelmäßig
nach Norwegen zum angeln fahren.
Leider birgt ein Handicap aber auch die Möglichkeit, dass bei fehlender Unterstützung ein Norwegen-Angelurlaub zur unüberwindbaren Hürde wird.
Genau aus diesem Grund habe ich diesen Thread eröffnet.
Ich möchte gerne aus den oft "tot geschwiegenen" Erfahrungen profitieren und Member mit Handicap
motivieren, sich zu öffnen um Möglichkeiten zu finden, trotz Handicap nach Norwegen zum Angeln zu fahren oder fliegen.
Des weiteren interessiert mich, wie gehen gesunde Member mit Menschen mit Handicap um.
Welche Probleme und Situationen haben gesunde Member mit Menschen, die ein Handicap haben, erlebt ?
Aber auch welche Chancen sehen sie ?
Ich gebe zu, dass ich einige Bedenken hatte und habe, diesen sensiblen Thread zu eröffnen.
Doch als selbst Betroffener denke ich, kann man eher Vorurteilsfrei an das Thema heran gehen.
Euer Schwabe
 
Zuletzt bearbeitet:
Erst mal möchte ich sagen dass ich es sehr gut finde dieses Thema hier einmal aufzugreifen .

Es wird hoffentlich einigen Mitlesenden den Mut geben , über ihre eigenen Bedenken hinaus ihr Hobby nicht zu verlieren.
Nur ist aber nicht jedes Handikap mit dem anderen vergleichbar.
In der heutigen Gesellschaft ist man leider dazu angehalten , eigene Missstände oder Einschränkungen möglichst zu verbergen.
Ich kann selber ein Lied davon singen , denn ein fremdverschuldeter Motorrad-Unfall hat mich vor über 20 Jahren aus einem vielversprechenden Berufsleben mit 29 Jahren in die Rente befördert.
Ich wünsche mir für dieses Thema , das du hier aufmachst , viele positive Beiträge und vielleicht etwas Kopfarbeit bei denen, die darüber noch nicht nachgedacht haben - es kann schon morgen jeden in die gleiche Situation bringen.
 
Ich lass mal jeden Allgemeinplatz ( als jemand, der Jahre seines Lebens beruflich in diesem Thema unterwegs war, könnt ich das vermutlich). Ich würd' mich einfach nur freuen, mit Dir ne gemeinsame Tour in den hohen Norden zu machen. Ich hab Dich als einen ganz feinen Kerl kennen gelernt...
 
Mir ist bewusst, das dies ein heikles Thema ist.
Für wen? Diese Frage muss man erst mal klären und da hilft ein gutes Gespräch ebenso wie eine gesunde Einstellung beider zu diesem Thema.

Des weiteren interessiert mich, wie gehen gesunde Member mit Menschen mit Handicap um.
Das hängt, ehrlich gesagt, vom Handycap ab. IdR. bin ich frei von irgendwelchen Vorurteilen, aber manche Behinderungen machen mich betroffen und dann ändere ich unbewusst meine recht ungezwungene Art, die ich bei jedem an den Tag legen (manchen ist das auch mal zu frech :wink:).
Ich halte es so: Auf das Handycap nehme ich Rücksicht, ansonsten wird derjenige so behandelt wie andere auch.

Es gibt mit Sicherheit viele Idioten im Umgang mit Behinderung, aber auch Behinderte, die ihre Situation mitunter ausnutzen und ihr Umfeld belasten. Ich habe lange überlegt, ob ich das so schreiben sollte, aber letztlich müssen sich alle an Regeln und an einen gepflegten Umgang miteinander halten, ... dann kann selten was schiefgehen.
 
Ich möchte das Thema mal wieder auf das eigentliche Anliegen zurückbringen

Ich gehe davon aus dass @Schwabe eher Tipps und Tricks in diesem Thema haben möchte, wie man mit bestimmten Einschränkungen umgehen und angeln kann.
Also eher nach dem Motto was macht ihr wie, wenn diese oder jene Einschränkung vorliegt

@Schwabe
Bitte korrigiere mich wenn ich mit meiner Einschätzung falsch liege
 
Ist ein gutes Thema. Mein Freund und "Fast immer Begleiter" hat mal seine linke Hand verloren. Er ist aber fast immer in Norge dabei. Mit Hilfe eines etwas umgebauten Kampfgurtes und der Möglichkeit, dort die Angeln fest einzubauen, kann er gut angeln. Außerdem ist er ein guter Kapitän und ein guter Koch. Beim Filetieren ist er schneller als ich und mit dem Fahrrad fährt er mir auch weg (bisher nur in Deutschland, auch Berg hoch, was ihr ja mal probieren könnt, das Lenkrad nur mit der rechten Hand greifen zu können und dann Berg hoch zu fahren). Manchmal verstehe ich manche Sachen vorher nicht, wie das bei ihm gehen soll und muss es erst sehen, um es zu glauben. Einziger erkennbarer Nachteil ist, dass er mit der Rute nicht so weit werfen kann wie ich.
 
Ich möchte das Thema mal wieder auf das eigentliche Anliegen zurückbringen

Ich gehe davon aus dass @Schwabe eher Tipps und Tricks in diesem Thema haben möchte, wie man mit bestimmten Einschränkungen umgehen und angeln kann.
Allgemein kann man das aber nicht wirklich beantworten, da muss man schon wissen, um welches Handicap es sich dann handelt und welcher Grad an Einschränkungen vorliegt. Der Sohn eines Freundes hat nur ein Bein, ist mit seiner Prothese jetzt in die Ruder-Nationalmannschaft aufgenommen worden und kann alles mindestens 2x mal mehr und besser als ich, ... da ist mein Bauch ein größeres Handicap. :wink:
 
Jeder Mensch hat ein Handicap, egal ob es div. Ängste, Abneigungen, spezielle Vorlieben ,... sind. Nur weil jemand ein körperliches Problem hat, ist er auch ein Mensch wie jeder andere. Ich persönlich habe auch keine Berührungsängste, warum auch!?
Wir haben es vor einigen Jahren in Norwegen erlebt, dass ein Angler mit einer schwer geschädigten Hand, große Probleme in seiner Truppe hatte weil er bestimmte Dinge nicht machen konnte. Wir haben ihn dann mit auf unser Boot genommen und hatten vedammt viel Spaß zusammen. Das einzige was genervt hat, dass er sich permanent entschuldigt hat weil er geandicapt war. Ich persönlich würde auf den Sportkammeraden soweit eingehen, dass er seine Behinderung ( ist ein beschixxenes Wort ) nicht ständig vorgehalten bekommt. Was aber nicht heißt, dass er nüscht machen braucht :wink:
Wobei die Angelplätze schon so gewählt würden, dass ER oder SIE ihre bevorzugte Angelmethode ausüben können. Es wäre doch sinnfrei wenn jemand nur mit der E Rolle fischen kann, dann im Flachwasser horizontal auf Pollack zu angeln.
Schlussendlich ist es schon so wie @Schwabe geschrieben hat, viele Menschen "ohne" Handicap wissen einfach nicht wie sie mit einem geandicapten Menschen umgehen sollen. Ich hab mal mit jemandem, der an beiden Beinen Fußprotesen hatte, Fußball gespielt. Er hat von mir genauso wie jeder andere auch, ordentlich auf die Socken bekommen. Mir wurde von anderen gesagt: ,, man du musst doch etwas Rücksicht nehmen " ! Meine Antwort : ,, auf gar keinen Fall, er spielt Fußball, er möchte mit dem Ball an mir vorbei - da jibbet ooch 'ne jepflegte Blutgrätsche:biglaugh:
Von daher, zusammen angeln gehen und 'ne schöne Zeit haben. Ich würde im Vorfeld schon fragen was geht und was nicht geht, genau ein mal und damit wäre das Thema für mich durch.


Gruß Thomas
 
Hast du noch Kontakt mit dem, mit der kaputten Hand? Eventuell kann er sich mal mit meinem Kumpel austauschen wegen der Umbaumasnahmen von Rute und Rolle. Gemacht hat das unser Händler des Vertrauens.
 
Allgemein kann man das aber nicht wirklich beantworten, da muss man schon wissen, um welches Handicap es sich dann handelt und welcher Grad an Einschränkungen vorliegt. Der Sohn eines Freundes hat nur ein Bein, ist mit seiner Prothese jetzt in die Ruder-Nationalmannschaft aufgenommen worden und kann alles mindestens 2x mal mehr und besser als ich, ... da ist mein Bauch ein größeres Handicap. :wink:
Matu, dieser Thread ist mit Absicht sehr allgemein gehalten. Es gibt mannigfaltige Einschränkungen und Behinderungen. Wenn ich hier gleich am Anfang zu detailliert beginne,
grenze ich unter Umständen ungewollt bestimmt Behinderungen aus. Das wollte ich unter allen Umständen vermeiden.
Außerdem ist das Thema so allgemein gehalten, weil ich möchte, dass alle etwaigen Möglichkeiten angesprochen werden, positiv wie negativ.
Wie und warum geht wer damit so um. Auf Grund der Vielfältigkeit kann ich das Thema gar nicht spezifizieren.
 
Hast du noch Kontakt mit dem, mit der kaputten Hand? Eventuell kann er sich mal mit meinem Kumpel austauschen wegen der Umbaumasnahmen von Rute und Rolle. Gemacht hat das unser Händler des Vertrauens.

Nicht wirklich, hab aber noch seine Telefonnummer. Ich ruf ihn mal an und gebe dir dann bescheid.
 
Hallo Leute,:wave:

ich habe auch ein Handicap seit 2017 (Darmkrebs und dadurch ein Stoma) für immer und habe die 100% und ich kann euch einiges berichten was ich mit dem Handicap erfahren habe.
Positive so wie negative. Nach meiner op war es mein Wunsch wieder nach Norge zu fahren der Arzt meinte dazu das wird klappen aber nur, wenn Sie mitmachen.
Ich habe mich angestrengt und bin im 2018 wieder mit einer Gruppe nach Norwegen gefolgen. Den Veranstalter habe ich auf meine Situation hingewiesen das klappte alles sehr gut alle haben mir geholfen wo es ging (darf nicht mehr wie 5 kg heben!!!) Auch im Camp lief alles gut bis wir die Hütten Belegung machten, also mit vier Mann rein in die Hütte und alles verpackt Ja dann habe ich mich geoutet und da war es geschehen einer wollte das ich die Hütte verlasse weil es könnte ja riechen und er kenne so was nicht (kam aus Berlin) da gibst so was nicht :k050:Einen habe ich ja schon auf dem Hinflug kennen gelernt und Ihm machte es nichts aus im Gegenteil er wollt mit mir zusammen ein Hütte (Positiv) der andere aus Rostock war auch erst geschockt aber nachdem ich im alles erklärt habe ging alles bestens. Der Berliner also nichts gegen die Berliner kam einfach damit nicht zu recht. Der Vorteil war das die anderen Mitbewohner mittlerweile ihn dann auch links liegen gelassen haben. Der hatte nämlich das Probleme das er kein Wasser:k050: kannte in Berlin gibt’s keins oder?:p075:?? Fazit der Fußgeruch war nicht mehr aus zu halten und wir haben dann mit drei Mann :chat:den Heiligen Geist Nachts erscheinen lassen war früher bei der BW ein gebrauch wenn sich einer nicht gewaschen hat.
Halber Tage war dann bei Ihm verloren weil keine Socken trocken waren es hat aber auch in der Nacht sehr viel geregnet und man soll seine Schuhe und Socken nicht draußen auf der Terrasse lassen. Dies hatten die andern Ihn unter Androhung von Maßnahmen eingeredet. Die andern in der Reisegruppe hatten denn dann auch viele Fragen zum Handicap von mir und mir ist gelungen einige zu überzeugen mal eine Vorsorge zu machen die Gruppe hatte ein Durchschnitts Alter von 45 Jahren.

Positiv kommt noch.
LG genhel
 
Mein dritter Angelfreund hatte einen Schlaganfall, bis auf das Sprachzentrum ist alles wieder gut geworden,es war am Anfang recht schwierig zu verstehen was er wollte mitunter wusten wir garnicht was er will! Aber mit guten Willen klappt das jetzt schon immer besser und wir möchten ihn nicht missen bei unseren Touren

Gruß Dieter
 
Oben