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Anfänger frage zu Ruten Aktion

Gast 40

Guest
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28 Februar 2019
Beiträge
303
Guten morgen liebe Anglerfreunde,
da ich was Norwegenangeln angeht erst in 2 Monaten meine Jungfräulichkeit verliere, habe ich zum Gerät nochmal eine Frage. Bei der Recherche, welche Ruten sollen es denn für die Reise werden bin ich unter anderem über die Fin-Nor 2,10m Megalite Travel H 400g,30lbs gestolpert. In der Beschreibung steht unter anderem das diese Rute bei Aktion mit extra fast eingestuft wird. Soweit OK. Auf einer anderen Webseite, wo Begriffe zum Angeln erklärt werden, steht bei Rutenaktion "
Spitzen-Aktion
(auch Fast-Taper genannt)

Ruten (Blanks) mit Spitzenaktion werden auch "Fast-Taper-Ruten" (Taper: engl.: Verjüngung) bezeichnet, da sich der Blank besonders schnell verjüngt. Der Blank verjüngt sich im oberen Drittel (nur im Spitzenbereich). Der Rest des Blanks hat ein "steifes Rückgrat".

Diese Ruten werden hauptsächlich zum Stippfischen benutzt, da sie sehr präzise zu werfen sind. Die Energie beim Anschlag kann bei diesen Ruten nicht "verpuffen", da der restliche Blank ein steifes Rückgrat besitzt. Blanks mit Spitzenaktion ermöglichen eine sensible Bisserkennung und weite Würfe.

Diese Ruten eignen sich jedoch nicht zum Drill von großen Fischen, da sie die Schläge des Fisches nicht abfabgen."

Also für mich ist das jetzt widersprüchlich. Wenn ich Wurfgwicht von 400gr lese, Belastungskurve 30lbs, dann klingt das für mich nicht nach einer Stipprute. Ich hätte jetzt schon gedacht, das ich mit der Rute in Norwegen Heilbutt Dorsch und Co angeln könnte, ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.
Ist die Beschreibung auf der Lexikon Webseite unglücklich oder ist die Rute wirklich in diesem fall nicht für mein Vorhaben geeignet?
Darüber hinaus stellt sich mir jetzt die Frage, muss ich bei der Auswahl der Ruten jetzt nicht nur auf Belastungskurve und Wurfgewicht achten sondern auch noch danach, ob der Hersteller oder Verkäufer etwas über die Aktion der Rute sagt? Auf den meisten Webseiten hab ich dazu nämlich keine Angabe gefunden, Länge, Wurfgewicht, Belastungskurve, Rutengewicht, das alles hab ich eigentlich immer gefunden aber einen Hinweis zu Aktion eigentlich nie.

Ich danke Euch für Eure Hilfe
gruss
Rudy
 
Servus Rudy,

du würfelst da alles mögliche durcheinander, wenngleich manche Sätze für sich einzeln schon Sinn ergeben.

Im Allgemeinen:
Eine schnelle Spitzenaktion besitzen mittlerweile viele Ruten, bei denen eine gute Köderkontrolle und Rückmeldung gebraucht wird und ein schneller Anhieb nötig ist: Paradedisziplin ist hier das Gummifischangeln im Süßwasser. Das mit der Stipprute erklärt sich mit der Spitzenaktion von selbst, sonst würde eine 10m Rute einfach durchhängen. Nachteil einer ausgeprägten Spitzenaktion ist das Drillverhalten bei größeren Fischen mit relativ weichen Mäulern, da die Schläge hier nicht so gut abgepuffert werden können.

Speziell fürs Meeresangeln:
Auch wenn es immer eine Frage des Geschmacks ist, so ziehe ich eine Halbparabolic einer reinen Spitzenaktion vor. Hier noch ein paar Beispiele:

Naturköderrute: sensible Spitze, die Bisse gut anzeigt und ein bockhartes Rückgrat für einen kräftigen Anhieb sind gewünscht. Ob jetzt die typischen Naturköderruten in eine Spitzenaktion oder eine Halbparabolic eingeordnet werden können, wage ich zu bezweifeln. Die sind schon recht speziell und liegen meiner Meinung nach irgendwo dazwischen...

Spinnrute für Gummi und leichte Pilker: Da im Meer die Fische auch gern mal nachschnappen und nicht jeder Zupfer wie beim Zanderangeln mit nen kräftigen Anhieb quittiert werden muss, halte ich hierfür eine Halbparabolic für die beste Wahl. Sie puffert Schläge besser ab und verzeiht auch mal nen kleinen Drillfehler. Außerdem können die Köder an gespannter Schnur besser eingesaugt werden

Pilkrute: Da beim Hochholen immer mal ein Köhler in die Rute breschen kann halte ich auch hierfür ne etwas schnellere Halbparabolic für Ideal. Zu langsam sollte die Rute aber nicht sein, sonst hat man beim Pilken das Gefühl gegen Kaugummi zu ziehen.

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen und es ist einigermaßen verständlich...
Petri Heil
 
Hallo Hecht99,
danke für Deine Antwort. Wenn ich jetzt deine Antwort richtig interpretiere dann wäre die Rute für angeln am Saltstraumen auf Heilbutt Dorsch usw eher nicht geeignet da als Köder eher Gummifisch und Pilker zum Einsatz kommen und für die wäre eine halbparabolic besser geeignet. Wenn du bei Pilkrute schreibst, " eine schnellere halbparabolic" , was meinst Du da jetzt?icvh bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe. Ist eine schnellere Halbparabolic zwischen fast aktion und halbparabolic anzusiedeln?

Viele grüsse
Rudy
 
Um mal eine visuelle Verdeutlichung der verschiedenen Aktionstypen zu haben, füge ich mal ein Bild ein
aktionblank.gif

Wenn du bei Pilkrute schreibst, " eine schnellere halbparabolic" , was meinst Du da
Wenn Du mir die Frage so stellen würdest, wäre das in dem Bild die Darstellung "mod-fast" und das ganze gepaart mit einer schnellen Rückstellung/guten Dämpfung (wenig nachschwingen).
Man muss da in dem gebräuchlichen Misch-Masch von Englisch und Deutsch ein wenig aufpassen denn die Aktionsform "fast" (was ja auf Deutsch "schnell" heißt ) hat nicht zwingend etwas damit zu tun hat, dass der Blank sich über seine Federkraft schnell in seine Ursprungstellung zurückstellt und dann ohne viel Nachschwingungen sich wieder "beruhigt". Es gibt durchaus Blanks mit der Aktionsform "slow" (tiefe Biegung), die eine schnelle Rückstellung haben.:genau:
 
Danke MeFo-Schreck. da die Fin-Nor aber in der Grafik einer X-fast zuzuordnen wäre, wäre es also für mich wohl nicht die richtige Rute, oder? was ich so bisher gelesen habe und was hecht99 ja auch schon geschrieben hat, von daher vermute ich, wäre eben mod fast angebracht für mein vorhaben.
 
Eine X-fast-Aktion bei einer solch schweren Rute wäre prädestiniert für den Einsatz mit Naturködern mit schweren Bleien in tiefem Wasser.
Die "weiche" Spitze ("weich" ist natürlich relativ bei einer 400-g-Rute) ergibt in großen Tiefen (viel Schnur draußen) eine gute Biss-Anzeige und dann genug "Punch", um dann auch die schweren Köder (und im besten Fall auch Fische:wink:) dann aus großen tiefen nach oben zu "wuchten".
Fürs aktivere Fischen in mittleren Tiefen mit GuFi oder Pilker fände ich auch eine Aktion der Form "mod-fast" besser, ganz unbestritten! Aber man soll auch als Anfänger in der Materie nicht immer und unbedingt gleich in den totalen "Tackle-Wahn" verfallen.:genau:
Dass Deine FinNor eben keine mod-fast-Aktion hat, heißt nicht , dass sie völlig untauglich ist. Wie soll ich's ausdrücken/vergleichen?:a0155:
Es wäre dann so als ob Du Dein Auto im Sommer auf der Autobahn statt mit Sommerreifen dann mit grobstolligen Gelände-Reifen fahren würdest. Etwas lauter im Abrollgeräusch und etwas "rustikaler" vom Lauf- und Federungs-Komfort aber Du kommst auch von A nach B.:a010:
 
Nochmals Danke MeFo-Schreck. da ich die Rute noch nicht gekauft habe, kann ich ohne Probleme auf eine andere umschwenken die für das angeln in bis zu 100m tiefe besser passt. das sie völlig untauglich ist, hab ich auch nicht angenommen, aber man möchte sich ja auch ansatzweise mit der richtigen Ausrüstung aufstellen. :)
 
Hallo Kai,
danke für den Tip. Die Rute werde ich in Erwägung ziehen. Nochmals Danke.

gruss
 
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