Amberfish - 20.08.2022 bis 27.08.2022

hecht99

Stammnaffe
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Hallo Naffen,

wir waren Ende August in der Anlage Amberfish und hatten das Appartment 2 mit 5 Anglern + 2 19ft 70PS Booten gebucht. Die Business-Direktflüge inklusive eines Besuchs in der Businesslounge zum ausgedehnten Frühstück bereiteten keine Probleme und die Anreise erfolgte nach Plan. Am Flughafen lernten wir Sergey, den Betreiber der Anlage, mehr oder minder kennen. Der Transfer verlief mit Zwischenstopp zum Einkaufen ohne Probleme. Unsere Gruppe bestand aus 4 Nordnorwegen-Neulingen und mir. Da ich mit meinem älteren Herrn auf dem Boot war gibt es leider nicht sooooo viele tolle Bilder und leider eher die Richtung "Beweisfoto"
Letztes Jahr konnte ich das Gebiet bereits von der gegenüberliegenden Anlage Maribell aus erforschen und so hatten wir auch einen Vorlauf was weitere Einkaufsmöglichkeiten etc. angeht.

Vorab zur Anlage: Die Boote, Häuser, Filetierraum usw. sind alle in bestem Zustand und es gibt an der Infrastruktur nichts auszusetzen. Der Benzin wird vom "Hausmeister" in Kanisterform besorgt. Der Bootssteg ist gut zugänglich, es gibt eine Karre für den Fisch und die Wege sind extrem kurz. Hier gibt es nahezu keine Unterschiede zur Anlage Maribell gegenüber. Einziger Kritikpunkt ist die verschlossene Art des Vermieters Sergey, bei dem man manchmal denken könnte das es ihm fast schon peinlich ist wenn er mit wem reden müsste. An der Anlage selbst sowie dem Service gibt es aber nichts auszusetzen.

Nun zur Woche:

Samstag, Tag der Anreise: Nachdem wir um ca. 15:00 Uhr in der Anlage waren, Boote und Häuser übergeben wurden, wurde sogleich aufgetackelt. Da ich zwar 4 gute Angler, aber alle ohne Nordnorwegenerfahrung im Schlepptau hatte, wurde eine kurze "Testausfahrt" bei leichten Nieselregen gestartet. Einige halbstarke Dorsche bis max. 60cm wurden zurückgesetzt und die Erwartungen nicht ganz erfüllt. Im Camp wurde insgesamt "gejammert" das es so gut wie keine guten Dorsche im Moment gibt.

Sonntag, erster richtiger Angeltag: Da die Wetterprognose im Laufe des Tages zum Offshore-Angeln einlud wurden die Boote gesattelt, Hebel auf den Tisch und mit 2,3 Zwischenstopps zu den Offshore-Plateaus. Auf einem Sandplateau konnten wir dann einen gut metrigen Butt verhaften der wieder schwimmen durfte. Die restlichen Plateaus bis ganz draußen waren aber verwaist. Draußen angekommen setzte ich das Boot auf eine Drift von 30 - 60m an, zum Vorschein kamen jedoch wieder halbstarke Dorsche der Klasse 60cm plus-minus. Nochmal umgesetzt auf eine Tiefe von 75 - 100m und der Spaß konnte beginnen. Ich fischte mit Bergmann+Makk Solo, mein Vater mit Pilker+einen Beifänger oben drüber. Auf dem anderen Boot 2 mit Pilker und einer mit 180gr. Craisy-Daisy. An diesem Tag hatten wir Offshore-Angeln vom Feinsten und etliche Fische zwischen 80 und 110cm fanden den Weg in die Kisten. Einen Ausreißer nach oben mit 1,20m+ und 37Pfd konnte ich dem Meer entlocken. Nachdem wir das Angeln schon einstellen wollten fing das 2te Boot beim Hochholen auf die Craisy-Daisy noch einen Butt von gut 1,10.
So brachen wir das Angeln ab und fuhren nach 3 Stunden effektiver Angelzeit zurück in den Hafen. Alle anderen Boote fuhren nicht Offshore (da es dort zur Zeit angeblich zäh lief) hatten sich erneut schwer getan und fanden lediglich Küchendorsche bis max. 70cm im Sund/Fjord.
Auf der Rückfahrt in der Einfahrt in den Sund zeigte sich auch wieder das Bild in das ich mich das letzte Mal fast ein wenig "verliebt" hatte, die Berge im leichten Nebel und dem glitzernden Meer.

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Aufgrund des schönen Wetters konnten wir draußen mit Gewichten von max. 300gr in Tiefen von bis zu 100m angeln...
Die Nordnorwegenneulinge sind halt ab dem heutigen Tag bereits komplett "versaut".
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Montag: Der Wetterbericht meldete für den Morgen noch Sonnenschein und wenig Wind, was sich aber gegen Nachmittag laut Vorhersage ändern sollte. Also auf in Richtung Mündung Fjord/Sund und prüfen ob es wirklich keine guten Dorsche im Inneren gibt. An der Mündung bei 20 - 30m angekommen (aus den Erfahrungen des letzten Jahres wusste ich das man einige Plätze nur bei Gezeitenwechsel +-1h befischen kann) stellten wir schnell fest das es Unmengen von Kleinköhlern in der größe von ca. 20cm gab. Also an den 150gr. Pilker einen Assisthook mit roter Wicklung rauf und es begann eine Überbeißer-Fischerei vom Feinsten. 1,5h "Durchdrillen" war also angesagt und so konnten wir auch im Inneren die Metermarke ein paar Mal knacken. Gut sitzenden Fische konnten aufgrund der geringen Wassertiefe zurückgesetzt werden. Auffällig war, dass bis auf 1! Ausnahme (großer Rios) alle guten Fische auf Überbeißer kamen während blanke Pilker und kleine Gummis in der Tat nur Halbstarke ans Tageslicht beförderten.
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Gegen 14:00 Uhr zog dann bereits der angesagte Sturm auf und so wurde die Rückfahrt durch den Sund bereits ruppig, obwohl wir die ersten Boote im Hafen waren.
 
Dienstag: Sturm! Schafkopf und Kaltgetränke. Richtig böse war keiner, da alle erst mal Muskeln und Knochen sortieren mussten.

Mittwoch: Da wir am Montag einer abreisenden Truppe (Ruten und Rollen gingen auf dem Flug verloren usw.) am Montag eine Kiste Dorsch spendiert haben wollten wir es nochmal auf Dorsch versuchen. Mit guten Küchenfischen um die 80cm wurde das Kontigent voll gemacht und am Abend noch ne gemütliche Tour im Sund auf Butt gemacht. Boot 2 hatte wieder gebuttet, ich hab flach noch ein paar Dorsche gefaulenzt.

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Donnerstag: Butt den ganzen Tag... Neben Beifangdorschen und einigen Anfassern konnte ich auf einen geworfenen Rios einen schönen Sportbutt an der Spinnrute verhaften, für mich die schönsten Drills. Abends freuten wir uns auf der Terrasse über den Sonnenuntergang.
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Freitag: Gemütliches Abangeln und Zusammenpacken.

Samstag: Problemlose Rückreise:

Insgesamt hatten wir bei der Reise Glück mit dem Wetter (trotz zweier Ausfalltage) und keine Probleme durch den Direktflug bei der Anreise.

Auch der Spritverbrauch war mit 5 Personen auf 2 Booten sehr angenehm, inkl. Versicherung kamen wir auf 160€ pro Person.

Das nächste Mal werden wir uns bemühen ein paar schönere Bilder der Fische zu machen, mit schmierigen Händen usw. muss man sich halt manchmal dazu durchringen...

Bis zum Nächsten Mal am Kvalsund!
 
Dienstag: Sturm! Schafkopf und Kaltgetränke. Richtig böse war keiner, da alle erst mal Muskeln und Knochen sortieren mussten.

Mittwoch: Da wir am Montag einer abreisenden Truppe (Ruten und Rollen gingen auf dem Flug verloren usw.) am Montag eine Kiste Dorsch spendiert haben wollten wir es nochmal auf Dorsch versuchen. Mit guten Küchenfischen um die 80cm wurde das Kontigent voll gemacht und am Abend noch ne gemütliche Tour im Sund auf Butt gemacht. Boot 2 hatte wieder gebuttet, ich hab flach noch ein paar Dorsche gefaulenzt.

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Donnerstag: Butt den ganzen Tag... Neben Beifangdorschen und einigen Anfassern konnte ich auf einen geworfenen Rios einen schönen Sportbutt an der Spinnrute verhaften, für mich die schönsten Drills. Abends freuten wir uns auf der Terrasse über den Sonnenuntergang.
Anhang anzeigen 223354

Freitag: Gemütliches Abangeln und Zusammenpacken.

Samstag: Problemlose Rückreise:

Insgesamt hatten wir bei der Reise Glück mit dem Wetter (trotz zweier Ausfalltage) und keine Probleme durch den Direktflug bei der Anreise.

Auch der Spritverbrauch war mit 5 Personen auf 2 Booten sehr angenehm, inkl. Versicherung kamen wir auf 160€ pro Person.

Das nächste Mal werden wir uns bemühen ein paar schönere Bilder der Fische zu machen, mit schmierigen Händen usw. muss man sich halt manchmal dazu durchringen...

Bis zum Nächsten Mal am Kvalsund!
moinsen,
habt ihr es da gar nicht auf dicke köhler probiert, oder waren die in der zeit nicht da?
 
@observer

nach dem einen Dorschtag sind wir nicht mehr Offshore gefahren, da wir gute Dorsche auch im Sund hatten. Bis auf 2 ca. 80er Köhler hatten wir draußen beim Dorschangeln auch keine als Beifang. Dazu haben wir uns dann lieber dem Heilbutt gewidmet bzw. haben flach auf Dorsch gefischt, da diese ohne Probleme bei ca. 20m zu releasen waren. Allerdings konnten wir in der gesamten Anlage in diesem Jahr keine großen Köhler sehen, wenige Küchenfische zwischen 60 und 85cm hatten doch manche in der Kiste.

2021 hatten wir in dem Revier im Bereich der Shelfkante (quasi 50m Luftlinie von den Dorschen von Tag 1) Köhler bis 1,10m. Sobald man über die 100m Linie gedriftet ist standen die Fische auf 70m Wassertiefe.

Ich war ja nicht das erste Mal am Kvalsund, die Dorschangelei ist exzellent und auch Heilbutt ging ganz gut. Beides sowohl Offshore als auch im Sund (im Sund musste man suchen und den Code knacken, danach lief es aber jedes Jahr super). Der Schärengürtel zwischen Sund und den letzten Plateaus vor der Kante draußen wirkte beide Male komplett verwaist. Aber so richtig als klassisches Seelachsrevier hat es sich bisher nicht aufgetan (eigene Erfahrungen sowie etliche Gespräche mit anderen)
Was für dieses Jahr auf jeden Fall auf der To-Do - Liste steht ist ein Versuch auf Großköhler im Fjordbereich Richtung Tromso. Der Sund spült gut Futter rein und evtl stehen die Köhler ja noch eine Etage tiefer im Vergleich zu den Dorschen. Da werden wir uns den Bereich bis 150m mal näher anschauen, bis zur 100m Kante waren "nur" gute Dorsche anzutreffen. Sollte hier noch jemand Erfahrungen dazu haben bitte immer her damit.

Ich habe in dem Revier aber auch noch nichts über außergewöhnliche Köhlerfänge von anderen gehört, würde mich aber auch hier über Infos freuen.

Für die nächsten 2 Jahre ist im August bereits wieder gebucht und das Puzzle setzt sich immer weiter zusammen. Die Eingewöhnungszeit ist letztes Jahr schon weggefallen, man kannte die Offshore-Plätze, weiß wann es lukrativ ist im Sund bzw. Fjordübergang zu fischen usw. (strömungstechnisch, ob Futterfisch da ist kann ja leider nicht beeinflusst werden), Buttstellen im Bereich von ca. 15min zur Anlage sind gefunden. Da merkte man schon einen großen Vorsprung im Vergleich zu anderen, die zur gleichen Zeit in der Anlage waren.

Trotzdem ist das Revier so abwechslungsreich das noch viele Puzzleteile offen sind:

- große Köhler auf Ansage?
- Angeln im Fjord nach dem Sund auf Dorsch und Köhler?
- evtl. Rotbarsche im Fjord? oder nur Offshore?
- ob der Schärengürtel zwischen Sund und der Kante Nilsbaen, Mehallgrunnen, usw. bei anderen mehr Fisch brachte als bei uns?

Über einen regen Austausch zum Revier würde ich mich freuen ;-)
 
Morgen,

ich habe oft im Langsund geangelt und bin auch oft runter zum Kvalsund gefahren. Ich habe dort noch nie auch nur einen Köhler ,auch noch nie Rotbarschgefangen .
Du kannst gegenüber vom Ausgang Kvalsund (Lysgrunnen)gut auf Butt angeln .
 
Sehr guter Beitrag.
Am 16.8. sind wir wieder in Amberfisch.
Drück die Daumen!!
Dieter
 
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