50 000 Heilbutts vor Bømlo ausgebrochen

smolt

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Das Fiskeridirektoratet erhielt heute die Meldung das von der Lokalitet "Folderhøyholmen" auf Bømlo ca. 50 000 Heilbutts ausgebrochen sind. Damit ist dies der grösste Ausbruch den man bisher in Norwegen bei Heilbutts erlebt hat.
Die Fische haben ein Schnittgewicht von 1,5 kg.

Morgen werden die ersten Wiederfangmassnahmen in Gang gesetzt.

https://www.fiskeridir.no/Akvakultur/Nyheter/2017/1017/50-000-kveite-roemt-i-Boemlo

Viele Grüsse
Smolt
 
Und heißt es immer, die haben kein Herz für Angeltouristen. :biglaugh:
 
Jede Fischzuchtanlage in Norwegen ist verpflichtet für solche Ausbrüche Bereitschaftspläne zu haben und Schadensbegrenzung zu betreiben.

Wie nun genau in diesem Fall der Wiederfang aussehen wird kann ich nicht sagen.
Normalerweise läuft es so, dass die Farmen eigene Netze um die Anlage stellen und ausserdem mit lokalen Fischern zusammenarbeiten um so viele Fische wie möglich wieder einzufangen.
Meistens kommt dann noch eine Pressemeldung, wo auch Freizeitfischer gebeten werden aktiv auf die ausgebrochenen Fische zu fischen. Manchmal gibts dann auch "Kopfgeld" für jeden wiedergefangenen Fisch.

Viele Grüsse
Smolt
 
Jede Fischzuchtanlage in Norwegen ist verpflichtet für solche Ausbrüche Bereitschaftspläne zu haben und Schadensbegrenzung zu betreiben.

Wie nun genau in diesem Fall der Wiederfang aussehen wird kann ich nicht sagen.
Normalerweise läuft es so, dass die Farmen eigene Netze um die Anlage stellen und ausserdem mit lokalen Fischern zusammenarbeiten um so viele Fische wie möglich wieder einzufangen.
Meistens kommt dann noch eine Pressemeldung, wo auch Freizeitfischer gebeten werden aktiv auf die ausgebrochenen Fische zu fischen. Manchmal gibts dann auch "Kopfgeld" für jeden wiedergefangenen Fisch.

Viele Grüsse
Smolt
Wenn das so kommt, dann benachrichtige uns mal bitte. Wir kommen dann helfen:biglaugh::bindafuer:
 
Au weia, da hoffe ich mal das beim Naturködern auf der Südwestecke Bømlos im Mai nächsten Jahres nicht permanent gierige Kleinbutte am Haken hängen.
Die sollen mal ruhig nordwärts ziehen und in den einschlägigen Revieren die Bestände wieder auffüllen.
 
50 000 Fische in der Gösse sind natürlich auch ein ziemlich bedeutendes unfreiwilliges "Besatzmaterial".
Bei diesen Fischen kann man sicher eine ziemlich hohe Überlebensrate bis zur Geschlechtsreife erwarten.

Wird spannend zu sehen wie weit sich die Fische ausbreiten. Rund um Bømlo kann man in den nächsten Jahren sicher mit regelmässigen Heilbuttfängen rechnen. Und in 4-5 Jahren werden die Heilbutts dann auch angeltechnisch interessant.

Gruss
smolt
 
Hallo Smolt,

hat der Ausbruch ähnlich üble Auswirkungen auf den Genpool wie bei Zuchtlachsen? Oder ist das beim Butt anders?

Gruß,
Roy
 
50 000 Fische in der Gösse sind natürlich auch ein ziemlich bedeutendes unfreiwilliges "Besatzmaterial".
Bei diesen Fischen kann man sicher eine ziemlich hohe Überlebensrate bis zur Geschlechtsreife erwarten.

Wird spannend zu sehen wie weit sich die Fische ausbreiten. Rund um Bømlo kann man in den nächsten Jahren sicher mit regelmässigen Heilbuttfängen rechnen. Und in 4-5 Jahren werden die Heilbutts dann auch angeltechnisch interessant.

Gruss
smolt
Wenn die Berufsfischer gezielt überall Langleinen auslegen, wird wohl nicht so sehr viel überbleiben.
Ich habe mal so eine Kutterladung Butts und Stonis in einer Fischfabrik auf den Lofoten gesehen. Kein Butt hatte eine Größe, die nur annähernd an das für uns geltende Mindestmaß heran reichte. Von 40-70cm waren sie fast alle. Dann passen sie ja auch so toll in die Styroporkisten, als ganzes.
 
@Roy Spim
Keine Ahnung inwieweit sich dies auf den Genpool der Wildfische auswirkt.

Ich persönlich glaube kaum das es negative Auswirkungen durch Kreuzungen der wilden und Zuchtheilbutts gibt.
Im besten Falle kann diese Geschichte sogar einen Art "Initialzündung" für einen positiv Trend in der Bestandsentwicklung hier im Vestland sein.
Man wird sicher einige Fische mit Deformationen und Fehlpigmentierungen fangen. So was ist aber eigentlich nicht genetisch bedingt sondern beruht auf Fehlernährung im Larvenstadium.

Es wird ziemlich spannend zu sehen wie das Fiskeridirektorat jetzt reagiert. Für den Wiederfang müsste man in der Region das geltende Schonmaß von 80cm aufheben.
Ich könnte mir gut vorstellen das jetzt schon eine Reihe von Leuten zuhause sitzt und genau nachdenkt wie man diesen Ausbruch in Bezug auf den Heilbuttbestand eigentlich bewerten soll.
Da kommen in den nächsten Tagen sicher noch viele Informationen. ....wird spannend.

Gruss
smolt
 
Moin Smolt,

die Frage von Roy, würde mich auch interessieren.
Der HB kommt so weit südlich doch eher weniger vor ?!
Da bekommen die anderen Plattfische sicher erhebliche Konkurrenz, bei der Nahrungssuche?
Wie sieht denn solch eine Notfallmaßnahme aus?
Das kann man doch vermutlich nur durch Schleppfischen wieder halbwegs in den Griff bekommen?

Mir hat mal ein Auswanderer aus Smola erzählt, das dort auch ein HB Zuchtanlage verloren gegangen ist.
Da sind aber die ganz großen Fangerfolge ausgeblieben, wenn das überhaupt zutrifft, was er erzählt hat.

Gruss

Kveite
 
Hier steht noch etwas mehr:

https://www.nrk.no/hordaland/50-000-kveiter-pa-rommen-fra-lukka-anlegg-1.13758799

Bei der Anlage handelt es sich um eine geschlossene Anlage (also keine Netzgehege), die noch nicht sehr lange als Pilotprojekt für die Heilbuttzucht betrieben wird.
Die ersten Vermutungen zur Ausbruchsursache gehen dahin, das sich beim Unwetter der letzten Tage wahrscheinlich einige Ablaufgitter gelöst haben.

Gruss
smolt
 
Läuft das für den Helbutt-Züchter dann jetzt auch so "übel" wie bei ausgebrochene Lachsen für deren Züchter mit polizeilichen Maßnahmen, Strafzahlungen etc. ?
Oder ist die gesetzliche Bewertung da zwischen ausgebrochenen Lachsen und "Kveites" doch anders, gerade in der Bewertung des Einflusses solcher "Ausbrecher" auf die Wildbestände?
 
Erstmal wird das Fiskeridirektorat zur Inspektion auf die Anlage kommen. Dann wird man versuchen herauszufinden was die Ursache für den Ausbruch war.
Nachdem dann gecheckt wurde, ob sich an alle geltenden Regeln und Gesetze gehalten wurde, wird entschieden ob die Sache bei der Polizei angezeigt wird oder nicht.
Auflagen zur Schadensbegrenzung in Form von Wiederfang, Überwachung und Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Ausbrüche kommen aber ganz sicher.

So'n Ausbruch in diesem Umfang ist heutzutage fast der "worst case" für jeden Betriebsleiter. Das bedeutet jede Menge Stress und Action.

Gruss
smolt
 
Also ich bin noch bis Freitag hier und die Anlage ist direkt vor der Tür.
Ich wäre bereit für die Kopfgeldjagd :biglaugh:
 
Waren das schwarze oder weisse Heilis?

Soweit mir bekannt ist, wird bisher nur Hippoglossus hippoglossus, in der norwegischen Aquakultur produziert.
Reinhardtius hippoglossoides, der sogenannte "schwarze Heilbutt" oder blåkveite (blauer Heilbutt), stammt aus Wildfängen.

(hab mal die lateinischen Namen benutzt, die Trivialnamen sind oft ziemlich irreführend und wenig eindeutig, - wie man sieht. :biglaugh::a020:)

Gruss
Smolt
 
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