2021 - Wieder ein Buckellachs - Jahr

smolt

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Wie bereits 2017 und 2019 wird auch für 2021 ein mehr oder minder starkes Aufkommen an eingewanderten Buckellachsen (Oncorhynchus gorbuscha) erwartet.

Bei den alljährlichen Probebefischungen im Antlantik konnten, die norwegischen Forscher ebenso wie dänischen eine erhöhte Anzahl an Buckellachsen vermelden. Die Fische haben einen zweijährigen Lebenszyklus und gelten in Norwegen als unerwünschte invasive Art.




Also eine Bitte an alle: falls ihr Buckellachse fangt (egal wie gross), bitte nicht zurücksetzen, sondern aufessen!

Im besten Fall den Fang zudem noch melden:


Gruss
Smolt
 
Verändert sich das dann?
Wusste ich nicht.
Habe generell keine Ahnung vom Lachs angeln, ich kann nur Seelachs 😅

Steht aber auf meiner Liste.
Ein Grils würde mir schon reichen. Mal drei Wochen an einem schönen Fluss verbringen und die Spinnrute schwingen...
 
Verändert sich das dann?
Gerade die Buckellachse verbrauchen auf dem Weg die Flüsse hinauf sehr viel von ihren Fettreserven und werden somit besonders gegen Ende ihres Weges (weit oben in den Flüssen) nach der körperlichen und farblichen Metamorphose kulinarisch immer wertloser.
Je frischer aufgestiegen (je "farbloser" in der Farbe) und umso weniger "Buckel" die Milcher ausgebildet haben umso besser ist der Wert in der Küche! :a020:
So zumindest die Aussagen von Leuten, die schon in Nordamerika Buckellachse in verschiedenen Entwicklungsstadien gefangen haben :genau:
 
Ich hatte 2017 hier bei uns einen Buckellachs gefangen. Allzu groß war er nicht, hatte aber knallrotes Fleisch und war geschmacklich und von der Konsistenz her wirklich sehr gut.

Gruss
Smolt
 
Wenn sie erst kurze Zeit im Süßwasser waren sollte es passen.Sind sie da länger und stehen im Laichkleid stellen sie ja das Fressen ein und zehren von ihren Reserven.Das Fleisch wird weich und labbrig und die Fische verenden ja dann nach dem Laichgeschäft.
Buckellachse über 50 cm sind schon recht kapitale Fänge...
Alle 2 Jahre wiederholt sich ja dieses Schauspiel des Aufstiegs.Hoffen sofern es dieses Jahr mit Norwegen noch klappt auch auf einige Fänge.
 
....Mir wäre es ehrlich gesagt lieber wenn keine von den Fischen in Norwegens-Flüsse auftauchen würden.

Niemand weiß heute genau wie sich die heimischen Lachs- und Meerforellenbestände entwickeln, wenn die Buckellachse erstmal regelmäßig erfolgreich in Norwegens Flüssen laichen.

Die Verbreitung von invasiven Arten ist immer sehr kritisch.
Hier in Norwegen nimmt man die Sache sehr ernst und plant schon mit einer Reihe Maßnahmen, um die Fische, wenn sie denn in den Flüssen auftauchen, möglichst alle vor dem Laichen wieder rauszubekommen.

Es ist deshalb wirklich wichtig alle Buckellachse, egal ob „essbar“ oder nicht zu entnehmen und ihre Fänge zu melden.

Gruss
Smolt
 
Das Problem ist wohl das der Buckellachs wohl auf den Laichplätzen sehr zeitig da ist und durch seine Agressivität das Laichgeschäft der heimischen Arten massiv stört.
So wird die Reproduktionsrate heimischer Lachse wohl schlechter.
 
Dazu könnte noch das Problem mit den sterben abgelaichten Buckellachsen kommen, die dann nach dem Tot auf den Laichplätzen verrotten und in den kleinen Pools sehr viel Sauerstoff zehren.

Auch die Nahrungskonkurenz zwischen den Jungfischen könnte ein Problem werden. Schlüpfen und wachsen die Buckellachse vor den heimischen Salmoniden könnten sie durch den Wachstumsvorsprung das notwendige Nahrungsaufkommen für die heimische Brut sehr stark reduzieren.

Denkbar ist auch, das die einwandernden Buckellachse Träger von Krankheiten sind, die sich auf die europäischen Salmoniden ausbreiten könnten.

Gruss
Smolt
 
Inzwischen wurden die ersten Buckellachse auch von Freizeitfischern an Norwegens Küste gefangen.
Dieses mal vor Moskenes (Lofoten), zu dem wurden eine Reihe von Fischen im Vestfjord observiert.


Viele Grüsse
Smolt
 
Ganz aktuelle Meldung von Christian ("der Lehrer") auf Söröya: 300 Buckellachse in einem Netz eines Berufsfischers auf Söröya :a045::eek1:
 

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Kommen die in geraden Jahren gar nicht vor?
Gruß
Heiko
 
Wohl schon aber eben in deutlich geringeren Mengen weil die Art eben einen recht ausgeprägten 2-Jahres-Lebensrhytmus vom Schlüpfen bis zum ersten Laichen hat.
So ähnlich wie man in unseren Breiten einen ausgeprägten 4-Jahreszyklus bei den Maikäfern hat ( Klick mich ) oder wie in den USA gerade aktuell die Zikaden einen 17-Jahres-Zyklus (Zikadenpopulation: "Brood X" taucht an der US-Ostküste auf)
 
Die Buckellachse-Fänge „explodieren“ jetzt gerade in Nordnorwegen.

Im Varangerfjord wurden in den letzten Tagen ca. 1000 stk. gefangen. Viele gehen dazu noch durch die Maschen der verwendeten Netze durch. Man stellt sich jetzt darauf ein das die Fische bald in die Flüsse aufsteigen.


Gruss
Smolt
 
Gibt's auch Meldungen aus der Region Lyngen?😏
Es gibt sie mittlerweile an der gesamten Norwegischen Küste (auch Bereich Lyngen) weiterhin Nachweise bis Dänemark,Island;Faröer,Britische Südküste.....

Ausbreitung in Norwegen seit 1976.....
 
@Seewolf 72 Danke für die Links. Schon interessant wie die Verbreitung fortschreitet. Besteht denn eine Gefahr für den Atlantischen Lachs?

Gruß Uwe
 
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