Unbekannt: Schwarzer Dornhai

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Nordlicht
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Utvorda/Flatanger (N-Trøndelag)
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www.nord-flatanger.no
Schwarzer Dornhai, Schwarzer Leuchtbauch

Lat.: Etmopterus spinax (Linnaeus, 1758)

Norw.: Svarthå

Engl.: Velvet belly, lantern shark

Verwandte Arten: Die Familie der Laternenhaie umfasst etwa 50 Arten. Die meisten davon sind so gut wie nicht erforscht. Kaum eine der Arten erreicht eine maximale Körperlänge von mehr als einem Meter. Alle sind Tiefewasserbewohner und nur sehr selten flacher als 50 Meter anzutreffen. Die kleinsten Vertreter Etmopterus perryi und Etmopterus carteri werden nur maximal 20 Zentimeter lang. Die größte Art ist Centroscyllium fabricii, mit knapp über einem Meter Maximallänge.

Wissenschaftliche Systematik: Knorpelfisch – Haie – Dornhaiartige – Laternenhai

Beschreibung: Unverwechselbare Art aufgrund der geringen Größe und dunklen Färbung. Langgestreckter Körper, Kopf relativ breit und abgeflacht. Im Schnitt etwa 45 Zentimeter lang, maximal 60 cm. Vor den beiden Rückenflossen befindet sich der familientypische Dorn. Die Augen sind überproportional groß und an das geringe Licht in der Tiefsee angepasst. Am Bauch befindet sich ein Leuchtorgan, welches jedoch bei gefangenen Fischen nicht zu erkennen ist.

Verbreitung: Im Atlantik von Südafrika und über die Azoren (lokale Verbreitungsgebiete) über das Mittelmeer bis nach Mittelnorwegen und Island.

Lebensraum/Lebensweise: Als Bewohner der Tiefsee ist der Schwarze Dornhai in vielen Fjorden und entlang großer Küstenabschnitte in Norwegen zu finden. Teils in großem Schwärmen entlang des Kontinentalschelfs in 300 bis 600 Metern Tiefe anzutreffen.

Die Nahrung besteht aus kleinen Fischen, Krebsen und Kopffüßern. Der Schwarze Dornhai ist lebend gebärend. Die Anzahl der Jungen liegt dabei bei 3 bis 20. Bei der Geburt sind sie 12 bis 14 cm lang.

Interessant: Trotz der geringen Körpergröße und des geringen Gewichtes können Schwarze Dornhaie in bestimmten Fjorden und auch entlang bestimmter Küstenabschnitte eine der höchsten Biomassen im Wasser bilden. Folglich ist diese Haiart, anders als viele andere Haie, nicht kritisch überfischt.
Im Gegenteil: beim Rotbarschangeln können die Minihaie zu echten Plagegeistern werden und manch guter Spot mag durch die Haie „unbefischbar“ werden, wenn sie ständig an die Haken gehen. Wie alle Haie verfügen Schwarze Dornhaie über keine Schwimmblase und können deshalb problemlos zurückgesetzt werden.

Wie viele andere Haie auch existiert der Schwarze Dornhai praktisch unverändert seit Millionen von Jahren. Es handelt sich also um lebende Fossilien.

Das Leuchtorgan am Bauch dient vermutlich der Tarnung, vielleicht aber auch der Kommunikation. Dies ist bisher kaum erforscht.

Verwertbarkeit: Wegen der geringen Größe und dem weniger interessanten Fleisch wird der Schwarze Dornhai aktuell nicht oder nur sehr gering kommerziell befischt.
Große Mengen werden jedoch als Beifang, z.B. mit Grundschleppnetzen, gefangen. Dieser Beifang landet jedoch gewöhnlich anschließend wieder tot im Meer ohne verwertet zu werden.

Fotos: der Ausschnitt vom Rücken zeigt parasitäre Muscheln. Oft sind Schwarze Dornhaie auch von Meerasseln befallen.
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Eric82 hatte in der Nähe von Bud im September einen solchen Kollegen gemeinsam mit einem Katzenhai am Haken, leider ohne Foto...
 
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