cohosalmon
Stammnaffe
1.7.2018; Nootka Sound
Tag 3:
Der naechste Morgen brach sonnig aber windig an. Wir goennten uns einen gemuetlichen und etwas spaeteren Aufbruch. Nach dem Fruehstueck ging’s wieder los. Vor der offenen Kueste kampften wir uns ein kleines Stueckchen weiter vor als gestern aber viel mehr war wieder nicht moeglich. Aber es war sonnig und daher warm und die Duenung schienen auch nicht ganz so hoch wie gestern. Graham zog es dicht unter Land zum Sandstrand. Ich blieb im Tieferen und hatte damit wohl den besseren Riecher. Es war jetzt gerade Gezeitenwechsel, typischerweise eine gute Beisszeit.Wir trafen bald wieder auf einen Cohoschwarm und ich tat mein Bestes um an dem Schwarm dranzubleiben. Die Jungs waren alle 10 Minuten am Fisch. Es waren aber auch ‘ne Menge Shaker dabei aber die Jungs brachten auch wieder 2-3 feiste Cohos ins Boot. Alec hatten einen am Band fuer den es sich schon lohnte die andere Rute schnell einzuholen und klar Deck zu machen. Der nahm paar Mal Schnur und kam dann hinter dem Boot zweimal voll aus dem Wasser katapultiert. Wow! Owen Fuehrte noch die Wertung mit einem reichlich 7 Pfund Coho. Der hier war ein Anwaerter fuer die Trophaee. Der Fisch wollte nicht aufgeben und sausste vom Boot immer wieder weg. Alec wurde nervoes! Aber Ian sackte den Lachs irgendwann bald geschickt ein und da lag er der neue Anfuehrer. 7,5 Pfund. Nicht schlecht.
Wir unterrichtete natuerlich auch Graham von unserem Erfolg und wir sahen wie seine Crew einholten und er sein Boot zu uns versetzte. Es dauerte nicht lange bis uns freudige Funksprueche erreichten; auch sie hatten nun Coho-Erfolg.
Die Cohos waren weiterhin vor Ort aber waren nicht mehr ganz so bissig. Meine Crew goennte sich nun laengere Nickerchen unter Deck und ich nutztes das um auch endlich mal einen Fisch zu drillen. Ein etwa 5 pfuendiger Coho kam zum Boot und weil er knapp und sauber gehakt war, liess ich ihn neben dem Boot wieder frei. Auch Ian bekam mal eine Chance aber sein Fisch schlug sich noch vorm Kescher wieder los. Ricardo brachte dann auf einmal einen massigen Chinook ans Boot. Er hatte mit einem guten Coho gerechnet aber jetzt lag hier ein ca. 5 pfuendiger Chinook. Der Haken kam zum Auge wieder heraus; daher beschloss ich ihn mitzunehmen. Der erste massige Chinook des Trips – traurig aber wahr!
Dann war Beisspause angesagt. Graham konnte auch keinen weiteren brauchbaren Lachs mehr einsacken. Alec war mal wieder am Schlafen und Ricardo auf Rutenwacht als die linke Rute ploetzlich ausloeste und wild nach hinten ruckte. Das musste etwas Besseres sein! Ricardo hatte im Nu die Rute aufgenommen und ruckte nochmal kraeftig dagegen. Der Fisch zog gleich ein Stueck Schnur von der Rolle und das veranlasste uns auf etwas Groesseres vorzubereitet zu sein. Alec kam aus seiner Schlafhoehle und holte die 2. Rute und Rigger ein. Ian machte den Kescher fertig – und nicht zu frueh denn seltsamerweise hatte Ricardo den Fisch ploetzlich schon am Boot. Wohl doch nur was Kleines? Ich schaute ins Wasser wo der Flasher auftauchte. Ha, ein halbstarker Chinook! Aber der wachte nun erst auf und tobte wie ein Berserker um das Boot herum. Gluecklicherweise waren alle Schnuere und Kabel aus dem Wasser heraus. Ian setzte paar Mal zum Keschern an aber der verrueckte Fisch riss immer wieder aus; mal unter das Boot und kam zur anderen Seite wieder hoch so dass ich das Boot komplett drehen musst und Ricardo die Rute tief ins Wasser stecken musste; dann sausste er wieder unaufhaltsam tief, dann sprang er aus dem sich schon zuziehenden Kescher heraus – unglaublich dieser Kerl. Ich glaube beim 6. oder 7. Kescherversuch war er denn endlich geschlagen. Kein Riese, auch so um die 7 Pfund aber was fuer ein Kampfpaket! Ricardo freute sich!
Gegen Mittag zog der Wind weiter an und die See begann sich aufzutuermen. Zeit die Segel zu streichen! Die Jungs waren wieder heiss auf Pilken! Graham stimmte zu und wir fingen wieder an meiner Lieblingsstelle vor der ersten Insel in Fjord an. Die Jungs nahmen wieder kleinere Pilker und waren sofort am Fisch. Einige schoene Red Snapper kamen hoch und ich hatte die Ehre sie wieder sicher nach unten zu befoerdern. Graham war hinter der Insel verschwunden. Da wir keine Lings finden konnten und keine Felsenbarsche mitnehmen wollten, zogen wir weiter durch die Inselwelt und versuchten es an einigen vielversprechenden Stellen. Ich probierte auch mal und konnte ein paar Barsche ueberlisten. Alec fing einen knapp untermassigen Ling (60 cm). Ich suchte mir steile Kanten im Windschutz auf dem Kartenplotter heraus und setzte uns fuer die Drifts in Stellung.
An einer neuen Stelle hiess ich die Jungs ablassen als wir fast nur eine Armlaenge vom Ufer wegwaren; allerdings war es hier schon 30m tief. Ploetzlich aechzte Ricardo auf; seine Rute war zum Halbkreis gebogen und die Rolle gab widerwillig Schnur her. Aha, der erste gute Ling! Aufgeregt verfolgten wir den Drill. Ricardo wackelte ein paar Mal wenn der Fisch seinen gewaltigen Schaedel schuettelte und die Rute tief pumpte. Dann bekam Ricardo die Oberhand und pumpte den Fisch Stueck fuer Stueck nach oben. Noch ein Fluchtansatz auf halber Strecke – hoffentlich hielt der Haken!? Und dann kam der gefleckte, laengliche Koerper eines schoenen Lings in Sicht. Alec wollte gaffen aber schlug in der Aufregung daneben und die Spitze verpassten den Fisch der jetzt neben dem Boot tobte. Ich konnte aus der 2. Reihe nur noch Schaum und aufgeregte Teenagers sehen. Dann aber hatte Alec den Gaffhaken versenkt und hievte den Fisch an Bord.
Auf dem Boden tobte der Ling noch umher und wir musste uns vorsehen vor den dolchartigen Zaehnen. Als er erledigt war, hingen wir ihn kurz an die Waage: 16 Pfund. Das konnte sich sehen lassen. Ricardo war der neue Spitzenreiter. Wir versuchten es noch hier und da. An einer sandigen Stelle brachten die Jungs einige Schollen hoch, bei denen ich schon fast geneigt war sie zubehalten. Aber die Aussicht auf eine stundenlange Filetierarbeit schreckte mich ab und wir liessen die Platten wieder frei. Die Schollen waren so um die 30-35 cm Laenge, eigentlich eine schoene Essgroesse. Ricardo zauberte natuerlich auch noch die eine oder andere Seegurke herbei; wie er dass nur immer anstellt!? Aber der absolute Hammer war als er eine kleine Krabbe am Pilker hatte. Wie geht denn sowas? Wir lachten uns kaputt und schuettelten nur noch die Koepfe. Sowas kann man sich gar nicht ausdenken!
Dann ging es heim. Wir trafen Graham und Crew am Dock und die Juengeren bestaunten diesmal unseren Fang, insbesondere den Ling. Alex und Jack hatten wohl auch Lings erwischt aber nicht ganz massig. Graham und ich hatten Schlachtdienst und Ian zauberte das Abendbrot. Ich legte noch eine Krabbenfalle vor der Muendung des Conuma Rivers aus. Koeder hatte ich von den vielen Schlachtabfaellen genug. Eigentlich galt der tiefe Nootkasound nicht gerade als Toprevier fuer Dungenesskrabben aber ich hatte vor paar Jahren mal einen guten Fang vor der Flussmuendung gemacht, sogar zum Erstaunen der lokalen Guides. Vielleicht war ja morgen wieder was drin und wir konnten ein Krabbendinner machen. Danach hatten wir noch Zeit ein paar Wuerfelspiele zu spielen und ein Bierchen zu vertilgen. Abends bot das Resort sogar noch ein Feuerwerk an zu Ehren des Kanada-Feiertags. Ich sprach noch mit einem bekannten Guide, der die letzten Tage mit seinen Gaesten an den Offshorebaenken angelte. “Nicht ganz einfach in 1.5 m Wellen und 3 m kurzfrequentiger Duenung zu angeln, auch von einem 10 m Boot aus, aber die Fische sind da und beissen.”, meinte er. Seine Gaeste brachten taegliche Limits and Chinook, Coho, Heilbutt und Lingcod mit nach Hause. Einfach zu schade, dass das fuer unsere Bootsklasse einfach unerreichbar blieb.
Tag 3:
Der naechste Morgen brach sonnig aber windig an. Wir goennten uns einen gemuetlichen und etwas spaeteren Aufbruch. Nach dem Fruehstueck ging’s wieder los. Vor der offenen Kueste kampften wir uns ein kleines Stueckchen weiter vor als gestern aber viel mehr war wieder nicht moeglich. Aber es war sonnig und daher warm und die Duenung schienen auch nicht ganz so hoch wie gestern. Graham zog es dicht unter Land zum Sandstrand. Ich blieb im Tieferen und hatte damit wohl den besseren Riecher. Es war jetzt gerade Gezeitenwechsel, typischerweise eine gute Beisszeit.Wir trafen bald wieder auf einen Cohoschwarm und ich tat mein Bestes um an dem Schwarm dranzubleiben. Die Jungs waren alle 10 Minuten am Fisch. Es waren aber auch ‘ne Menge Shaker dabei aber die Jungs brachten auch wieder 2-3 feiste Cohos ins Boot. Alec hatten einen am Band fuer den es sich schon lohnte die andere Rute schnell einzuholen und klar Deck zu machen. Der nahm paar Mal Schnur und kam dann hinter dem Boot zweimal voll aus dem Wasser katapultiert. Wow! Owen Fuehrte noch die Wertung mit einem reichlich 7 Pfund Coho. Der hier war ein Anwaerter fuer die Trophaee. Der Fisch wollte nicht aufgeben und sausste vom Boot immer wieder weg. Alec wurde nervoes! Aber Ian sackte den Lachs irgendwann bald geschickt ein und da lag er der neue Anfuehrer. 7,5 Pfund. Nicht schlecht.
Wir unterrichtete natuerlich auch Graham von unserem Erfolg und wir sahen wie seine Crew einholten und er sein Boot zu uns versetzte. Es dauerte nicht lange bis uns freudige Funksprueche erreichten; auch sie hatten nun Coho-Erfolg.
Die Cohos waren weiterhin vor Ort aber waren nicht mehr ganz so bissig. Meine Crew goennte sich nun laengere Nickerchen unter Deck und ich nutztes das um auch endlich mal einen Fisch zu drillen. Ein etwa 5 pfuendiger Coho kam zum Boot und weil er knapp und sauber gehakt war, liess ich ihn neben dem Boot wieder frei. Auch Ian bekam mal eine Chance aber sein Fisch schlug sich noch vorm Kescher wieder los. Ricardo brachte dann auf einmal einen massigen Chinook ans Boot. Er hatte mit einem guten Coho gerechnet aber jetzt lag hier ein ca. 5 pfuendiger Chinook. Der Haken kam zum Auge wieder heraus; daher beschloss ich ihn mitzunehmen. Der erste massige Chinook des Trips – traurig aber wahr!
Dann war Beisspause angesagt. Graham konnte auch keinen weiteren brauchbaren Lachs mehr einsacken. Alec war mal wieder am Schlafen und Ricardo auf Rutenwacht als die linke Rute ploetzlich ausloeste und wild nach hinten ruckte. Das musste etwas Besseres sein! Ricardo hatte im Nu die Rute aufgenommen und ruckte nochmal kraeftig dagegen. Der Fisch zog gleich ein Stueck Schnur von der Rolle und das veranlasste uns auf etwas Groesseres vorzubereitet zu sein. Alec kam aus seiner Schlafhoehle und holte die 2. Rute und Rigger ein. Ian machte den Kescher fertig – und nicht zu frueh denn seltsamerweise hatte Ricardo den Fisch ploetzlich schon am Boot. Wohl doch nur was Kleines? Ich schaute ins Wasser wo der Flasher auftauchte. Ha, ein halbstarker Chinook! Aber der wachte nun erst auf und tobte wie ein Berserker um das Boot herum. Gluecklicherweise waren alle Schnuere und Kabel aus dem Wasser heraus. Ian setzte paar Mal zum Keschern an aber der verrueckte Fisch riss immer wieder aus; mal unter das Boot und kam zur anderen Seite wieder hoch so dass ich das Boot komplett drehen musst und Ricardo die Rute tief ins Wasser stecken musste; dann sausste er wieder unaufhaltsam tief, dann sprang er aus dem sich schon zuziehenden Kescher heraus – unglaublich dieser Kerl. Ich glaube beim 6. oder 7. Kescherversuch war er denn endlich geschlagen. Kein Riese, auch so um die 7 Pfund aber was fuer ein Kampfpaket! Ricardo freute sich!
Gegen Mittag zog der Wind weiter an und die See begann sich aufzutuermen. Zeit die Segel zu streichen! Die Jungs waren wieder heiss auf Pilken! Graham stimmte zu und wir fingen wieder an meiner Lieblingsstelle vor der ersten Insel in Fjord an. Die Jungs nahmen wieder kleinere Pilker und waren sofort am Fisch. Einige schoene Red Snapper kamen hoch und ich hatte die Ehre sie wieder sicher nach unten zu befoerdern. Graham war hinter der Insel verschwunden. Da wir keine Lings finden konnten und keine Felsenbarsche mitnehmen wollten, zogen wir weiter durch die Inselwelt und versuchten es an einigen vielversprechenden Stellen. Ich probierte auch mal und konnte ein paar Barsche ueberlisten. Alec fing einen knapp untermassigen Ling (60 cm). Ich suchte mir steile Kanten im Windschutz auf dem Kartenplotter heraus und setzte uns fuer die Drifts in Stellung.
An einer neuen Stelle hiess ich die Jungs ablassen als wir fast nur eine Armlaenge vom Ufer wegwaren; allerdings war es hier schon 30m tief. Ploetzlich aechzte Ricardo auf; seine Rute war zum Halbkreis gebogen und die Rolle gab widerwillig Schnur her. Aha, der erste gute Ling! Aufgeregt verfolgten wir den Drill. Ricardo wackelte ein paar Mal wenn der Fisch seinen gewaltigen Schaedel schuettelte und die Rute tief pumpte. Dann bekam Ricardo die Oberhand und pumpte den Fisch Stueck fuer Stueck nach oben. Noch ein Fluchtansatz auf halber Strecke – hoffentlich hielt der Haken!? Und dann kam der gefleckte, laengliche Koerper eines schoenen Lings in Sicht. Alec wollte gaffen aber schlug in der Aufregung daneben und die Spitze verpassten den Fisch der jetzt neben dem Boot tobte. Ich konnte aus der 2. Reihe nur noch Schaum und aufgeregte Teenagers sehen. Dann aber hatte Alec den Gaffhaken versenkt und hievte den Fisch an Bord.
Auf dem Boden tobte der Ling noch umher und wir musste uns vorsehen vor den dolchartigen Zaehnen. Als er erledigt war, hingen wir ihn kurz an die Waage: 16 Pfund. Das konnte sich sehen lassen. Ricardo war der neue Spitzenreiter. Wir versuchten es noch hier und da. An einer sandigen Stelle brachten die Jungs einige Schollen hoch, bei denen ich schon fast geneigt war sie zubehalten. Aber die Aussicht auf eine stundenlange Filetierarbeit schreckte mich ab und wir liessen die Platten wieder frei. Die Schollen waren so um die 30-35 cm Laenge, eigentlich eine schoene Essgroesse. Ricardo zauberte natuerlich auch noch die eine oder andere Seegurke herbei; wie er dass nur immer anstellt!? Aber der absolute Hammer war als er eine kleine Krabbe am Pilker hatte. Wie geht denn sowas? Wir lachten uns kaputt und schuettelten nur noch die Koepfe. Sowas kann man sich gar nicht ausdenken!
Dann ging es heim. Wir trafen Graham und Crew am Dock und die Juengeren bestaunten diesmal unseren Fang, insbesondere den Ling. Alex und Jack hatten wohl auch Lings erwischt aber nicht ganz massig. Graham und ich hatten Schlachtdienst und Ian zauberte das Abendbrot. Ich legte noch eine Krabbenfalle vor der Muendung des Conuma Rivers aus. Koeder hatte ich von den vielen Schlachtabfaellen genug. Eigentlich galt der tiefe Nootkasound nicht gerade als Toprevier fuer Dungenesskrabben aber ich hatte vor paar Jahren mal einen guten Fang vor der Flussmuendung gemacht, sogar zum Erstaunen der lokalen Guides. Vielleicht war ja morgen wieder was drin und wir konnten ein Krabbendinner machen. Danach hatten wir noch Zeit ein paar Wuerfelspiele zu spielen und ein Bierchen zu vertilgen. Abends bot das Resort sogar noch ein Feuerwerk an zu Ehren des Kanada-Feiertags. Ich sprach noch mit einem bekannten Guide, der die letzten Tage mit seinen Gaesten an den Offshorebaenken angelte. “Nicht ganz einfach in 1.5 m Wellen und 3 m kurzfrequentiger Duenung zu angeln, auch von einem 10 m Boot aus, aber die Fische sind da und beissen.”, meinte er. Seine Gaeste brachten taegliche Limits and Chinook, Coho, Heilbutt und Lingcod mit nach Hause. Einfach zu schade, dass das fuer unsere Bootsklasse einfach unerreichbar blieb.