Werte Kameraden, sehr geehrte Damen und Herren,
am vergangenen Montag jährte sich der Todestag unseres Kameraden Oberstleutnant a.D. Christian Derstroff erstmalig. Wir – soll heißen der Bestattungsbeirat und ich – haben diesen Tag gewählt, um die letzten Aufgaben unseres Ehrendienstes zu erfüllen.
Um 11.10 Uhr stachen wir mit Kapitän Michael Müller – dem „Vormann“ des SRK BERLIN – und seiner dreiköpfigen Besatzung von Laboe aus in See. Mit an Bord die Beiratsmitglieder Hansen, Hackl, Knobloch, Rittker und Tedsen, der Stabsfeldwebel Björn Brenning, der Oberstleutnant Jens-Oliver Kaiser, der Oberstabsfeldwebel a.D. Heinz Köhler und ich. Gegen 12.00 Uhr erreichten wir die Grenze zum Schießgebiet, wo uns verabredungsgemäß vom HKT Todendorf Einfahrt gewährt wurde. Dann ging es weiter zum Bestattungsort, den wir gegen 12.30 Uhr erreichten. Nach kurzem Innehalten zum Gedenken ertönte das Signal „Exact über Koordinate“, und Stabsfeldwebel a.D. Hansen sandte seinem ehemaligen Chef die Bronzetafel zum Grund der See hinterher. 7,5 kg schwer, und aus einer Legierung hergestellt, die mindestens so lange halten wird wie dieser Planet. Der Oberstabsgefreite d.R. Rittker warf sogleich einen Blumengruß hinterher (der war auch zur Besänftigung gedacht, falls unserem Kameraden dieser Klotz aus ja gut 20 m Höhe auf den Kopf fallen würde :-)), und wir erwiesen ihm den militärischen Gruß.
Dann war auf Bitte des HKT noch ein Segler aufzubringen, der mangels vorhandener Sicherungsboote im Schießgebiet rumdümpelte, und kurz nach 14.00 Uhr legten wir wieder in Laboe an. Ich dankte den Seenotrettern in unser aller Namen, und die wiederum dankten für die Aufbesserung der Bordkasse. Dann löste sich unsere Gemeinschaft auf.
In Lütjenburg angekommen, fanden wir uns noch zu viert zu einer kurzen Andacht und zu einem Dankgebet in St. Bonifatius ein.
Damit ist nun die „Operation Oberstleutnant a.D. Christian Derstroff“ erfolgreich abgeschlossen. Nochmals meinen Dank an all jene, die dazu beigetragen haben!
Ich wünsche ein schönes Wochenende, mkG
Hans Schommer
Oberstleutnant a.D.
P.S.: Weil mir immer wieder einem Irrtum folgend auf die Schulter geklopft wird: Nein – er war weiß Gott nicht mein Freund. Aber er war mein Kamerad.