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Was macht eine gute Rute aus! Hier stehen irgendwann die Fakten!

Norge Extreme

Kveite
Registriert
1 März 2015
Beiträge
1.610
Hallo ins Forum,

ich habe an anderer Stelle (Rutenbau) hier eine Frage eingestellt, glaube aber, dass dieses Thema separiert werden sollte, da es sonst im allgemeinen Chat untergeht, nicht von Interesse ist..?!.
Nachfolgend noch einmal die Fragestellung kopiert und leicht modifiziert…

1. Teil
Ich würde mich extrem dafür interessieren, was eine (gute) Rute so ausmacht.
Hier im Forum gibt es Leute, die begeistern sich für Ruten der 20€ bis 900€ Klasse.

Wo liegen die echten Qualitätsunterschiede?

Was sind die Materialien? Blank, Ringe, Griffe, Halter.. was sind die Kostentreiber? Unterschiede?
Zwischen Bambus, Glasfaser und Karbon muss es Abstufungen geben... Insbesondere Carbon ist nicht gleich Carbon, was ist mit andere Materialien.

Sind es die letzten 20gr Gewichtsreduzierung die 200€ mehr kosten? Bei dem Carbon Anteil im Verbundwerkstoff ist viel hilft viel das Thema, oder was handeln wir uns damit ein?
Weil höherer Carbonanteil und weniger Matrix/Hartz, habe ich die Steigerung eines rohen Eis? Für den ambitionierten Zander Angler ja, aber auch für Norge? Hier kann man sicher Entscheidungshilfen zusammentragen.
Zwischen 400€ und 800€ fehlt es mir komplett an Ideen, was den Unterschied rechtfertigt. Der Preis alleine ist ja noch kein Qualitätsmerkmal!

Also, wenn hier im Forum jemand eine Ahnung hat, bitte teilt das Wissen mit mir/uns..

Wenn es anhand eines Beispiels besser geht: Spinnrute 80~120 gr WG, Semi-Parabolische Aktion?,..? => Norwegen

jetzt bitte austoben...

Danke im Voraus
Gruss Kveite

2. Teil/Beitrag
Hallo…
Ich habe in den letzten 30 Jahren viele Ruten gekauft und mich zunächst auch durch Erfahrung, Preis, Intuition, Komponenten, ...., und Optik leiten lassen. Ich weiß auch nach x-Ruten einigermaßen was ich will.

Ich habe mich auch schon zu Rutenempfehlungen hinreißen lassen. Das ist aber meine Erfahrung an einer bestimmten Rute eingeflossen, technisch fundiert begründen kann ich das nicht wirklich. Und da bin ich mit denen für 20€ und 900€ im gleichen Boot?! Die meisten Leute erwarten auch keine Begründung …komisch oder? Da bin ich im besten Falle aktuell der Einäugige unter den Blinden..

Mir geht es genau darum, dass man/wir beim nächsten Kauf im Laden stehen (zwischen 300 Ruten) und besser wissen was wir wollen, besser als der Verkäufer und was mir persönlich unwichtig ist, aber Preisrelevant ist (-50gramm +200€ oder lieber nicht? Bruchgefahr!). Der Verkäufer drückt mit drei Ruten von 150€ bis 500€ in die Hand und ich kann ohne den Preis gesehen zu haben sehen, was relevant ist und was nicht. Wir haben kein Etat, wir haben Ahnung, das währe am Ende der Diskussion toll...

Farbe und Wicklung sind Geschmacksache, das will/kann vielleicht nicht jeder bezahlen und kommt mit soliden Kenntnissen auch zu einem TOP Stock für weniger Geld. Ringe, Griff und Halter kann ich auch noch sehen und bewerten. Aber was ist mit dem Blank, da stehe ich auf dem Schlauch...und ich meine nicht Bambus und Glasfaser von Carbon zu unterscheiden Es geht um die Qualität, Mischungsverhältnis?, Kreuzwicklung?, geschliffen? Wann was und warum..

Gerade wenn ich, und ich denke genau darüber nach, meine eigene Rute zusammenstelle, will ich genau wissen was ich will..das geht jetzt noch nicht wirklich..

Die meisten Verkäufer sind ebenso kenntnisbefreit und orientieren sich eher an das beste Geschäft, als an die beste geeignete Rute für den Kunden.


Genau da möchte ich im Forum ansetzen. Alle wissen etwas und am Ende haben wir eine gute Vorstellung..
Ich habe nach 40 Jahren zwar so meine eigene Sicht der Dinge…bin aber immer noch neugierig!
Ihr auch?

Gruss

Kveite
 
AW: Was macht eine gute Rute aus! Hier stehen irgendwann die Fakten!

Das wichtigste beim Rutenkauf ist die persönliche Erfahrung die man sich im laufe der Zeit aneignet. Bei mir sind es über 40 Jahre,in denen ich sehr intensiv so ziemlich alle Angelarten ausgeübt habe.
Im Vordergrund standen Fliegenfischen, Spinnangeln, Stippen mit der 13m Kopfrute, Fischen mit der Matchrute also alles Methoden wo es auf perfekt abgestimmtes Gerät ankommt.
Die erste Frage die ich mir beim Rutenkauf stelle, was will ich damit machen? Denn es gibt keine Rute mit der man alles akzeptabel machen kann!!!
Es ist mir auch so ziemlich egal von welcher Marke die Rute ist und der Blick auf den Preis kommt erst beim Bezahlen.
Sie muss wertig verarbeitet sein, gut in der Hand liegen ( ich schraube immer eine Rolle dran ) und sie muss so " arbeiten " wie ich es für richtig halte. Das ,, wie ich es für richtig halte " macht es auch so schwer eine Empfehlung für andere abzugeben denn jeder hat vielleicht eine andere Vorstellung von optimal. Das komische an der ganzen Sache, ich hab noch keine Rute unter 200€ als optimal empfunden, woran das wohl liegt?
Vielleicht sollte jeder mal mit einem sogenannten " Edelstock " ein paar Tage angeln un zu wissen warum sich andere so etwas kaufen.
Nehmen wir mal als Beispiel die SG MPP 150. Keine schlechte Rute aber für mich nur ein lebloser stock, bewegt sich in der Spitze etwas und das war's. Kein Spaß für ca. 100€. Dagegen meine Golden Mean 120gr WG bis PE6. Unheimlich schnell geht unter last in eine semiparabolik um dann hinten raus ihre volle Kraft zu entwickeln. Die 150gr wirft sie ohne Probleme.Im Gegensatz zur SG habe ich mit dieser Rute auch bei einem 70er Pollack Spaß. Der Nachteil: 300€.
Es ist auch nicht jedermanns Sache oder nicht jeder hat die Möglichkeit oder will einfach nicht so viel Geld für sei Hobby ausgeben.
Über Qualitätsmerkmale wurde hier im Forum auch schon sehr viel geschrieben und am Ende waren und einer es immer wieder die gleichen Leute die sich dann einbringen.
Ich hatte unlängst mal angemerkt, dass sehr oft in Angelläden bin. Im großen und ganzen läuft der Einkauf so ab: bei 100€ für Rute Rolle Schnur wird immer noch gejammert, dass es viel zu teuer ist.

Worauf ich hinaus möchte, die Leute die sich für Tackle interessieren sind sowieso auf dem Stand der Dinge und die anderen interessiert es nur bedingt.

Gruß Thomas
 
AW: Was macht eine gute Rute aus! Hier stehen irgendwann die Fakten!

Das wichtigste beim Rutenkauf ist die persönliche Erfahrung die man sich im laufe der Zeit aneignet. Bei mir sind es über 40 Jahre,in denen ich sehr intensiv so ziemlich alle Angelarten ausgeübt habe.
Im Vordergrund standen Fliegenfischen, Spinnangeln, Stippen mit der 13m Kopfrute, Fischen mit der Matchrute also alles Methoden wo es auf perfekt abgestimmtes Gerät ankommt.
Die erste Frage die ich mir beim Rutenkauf stelle, was will ich damit machen? Denn es gibt keine Rute mit der man alles akzeptabel machen kann!!!
Es ist mir auch so ziemlich egal von welcher Marke die Rute ist und der Blick auf den Preis kommt erst beim Bezahlen.
Sie muss wertig verarbeitet sein, gut in der Hand liegen ( ich schraube immer eine Rolle dran ) und sie muss so " arbeiten " wie ich es für richtig halte. Das ,, wie ich es für richtig halte " macht es auch so schwer eine Empfehlung für andere abzugeben denn jeder hat vielleicht eine andere Vorstellung von optimal. Das komische an der ganzen Sache, ich hab noch keine Rute unter 200€ als optimal empfunden, woran das wohl liegt?
Vielleicht sollte jeder mal mit einem sogenannten " Edelstock " ein paar Tage angeln un zu wissen warum sich andere so etwas kaufen.
Nehmen wir mal als Beispiel die SG MPP 150. Keine schlechte Rute aber für mich nur ein lebloser stock, bewegt sich in der Spitze etwas und das war's. Kein Spaß für ca. 100€. Dagegen meine Golden Mean 120gr WG bis PE6. Unheimlich schnell geht unter last in eine semiparabolik um dann hinten raus ihre volle Kraft zu entwickeln. Die 150gr wirft sie ohne Probleme.Im Gegensatz zur SG habe ich mit dieser Rute auch bei einem 70er Pollack Spaß. Der Nachteil: 300€.
Es ist auch nicht jedermanns Sache oder nicht jeder hat die Möglichkeit oder will einfach nicht so viel Geld für sei Hobby ausgeben.
Über Qualitätsmerkmale wurde hier im Forum auch schon sehr viel geschrieben und am Ende waren und einer es immer wieder die gleichen Leute die sich dann einbringen.
Ich hatte unlängst mal angemerkt, dass sehr oft in Angelläden bin. Im großen und ganzen läuft der Einkauf so ab: bei 100€ für Rute Rolle Schnur wird immer noch gejammert, dass es viel zu teuer ist.

Worauf ich hinaus möchte, die Leute die sich für Tackle interessieren sind sowieso auf dem Stand der Dinge und die anderen interessiert es nur bedingt.

Gruß Thomas
Thomas ist die GM tatsächlich einteilig:k050:
Grüße Karl-Heinz
 
AW: Was macht eine gute Rute aus! Hier stehen irgendwann die Fakten!

Prinzipiell, finde ich den Gedanken gut das mal hier aufzudröseln.Nur wie man merkt trauen sich noch nicht viele zu schreiben.Denke auch das die Gefahr recht hoch ist das es letzendlich wieder in eine Grundsatz/Neiddebatte ausufern würde.

Nur für mich gesprochen, weiß ich sehr genau weshalb ich diese teuren Ruten mir angeschafft habe.Nicht direkt als erstes aber im Verlauf und Lernprozess über Jahre wo ich für einen bestimmten Köder die für mich perfekte Animation aus der Rute herraus kitzeln wollte.
Dieses dann gepaart mit Haltbarkeit(Titanringe) und einem ansprechendem Design, rechtfertigen für mich den Preis und geben mir Freude beim fischen wenn das was ich mir vorstelle am Wasser mit der Rute auch umsetzen kann.

Gruß Björn
 
AW: Was macht eine gute Rute aus! Hier stehen irgendwann die Fakten!

Thomas ist die GM tatsächlich einteilig:k050:
Grüße Karl-Heinz


Moin Karl-Heinz

Meine Deep Core MHC 76 ist Griffgeteilt.
Ich habe zu der Rute hier auch schon mal ein Thema erstellt.

Gruß Thomas
 
AW: Was macht eine gute Rute aus! Hier stehen irgendwann die Fakten!

Ich glaube, es geht dem TE nicht zwingend um eine "Stangenrute".

"...Gerade wenn ich, und ich denke genau darüber nach, meine eigene Rute zusammenstelle,
will ich genau wissen was ich will..das geht jetzt noch nicht wirklich.. ..."


Die eigentliche Zusammenstellung ist nur bei wenigen Herstellern möglich und
da ist dann ganz besonders die Erfahrung gefragt.

Wenn wir mal persönliche Empfindungen ("... lebloser Stock...") außen vor lassen,
auch wenn sie durchaus ihre Daseinsberechtigung haben, dann bleibt nur wenig mehr als
die Summe der Einzelkomponenten.

Wenn wir jetzt allerdings von Qualität und Preis/Leistungsverhältnis der Einzelkomponenten ausgehen,
muss natürlich auch immer das notwendige Einsatzgebiet mit im Blick sein.
(Wozu Salzwasserbeständigkeit, wenn die Rute nur im Süßwasser zum Einsatz kommt)

Da wir hier im NAF sind, kann man (fast) ausschließlich vom Salzwassereinsatz reden, aber auch dann
sind Unterscheidungen zum Einsatzzweck notwendig.
Eine Rute die vielleicht im Februar/März auf Skrei gefischt wird, sollte vielleicht etwas größere Ring-
durchmesser (zumindest im Spitzenbereich) haben, als eine ganz feine ultraleichte Rute für den Sommer.
(Thema Vereisung)
Dann stellt sich, wenn wir bei den Ringen sind, die Frage nach Form und Material, die beiden Eigenschaften
haben neben dem Einfluß auf das Gewicht auch Einfluß aufs Handling und unter Umständen auch auf die
Dauerhaftigkeit. In Abhängigkeit von Form und Material des Rahmens wird die Auswahl der Ringeinlage
dünner und letztlich bleiben nur noch Alconite, SIC, Torzite und ggf. Zirkonium über und dann kommt die
Optik ins Spiel.
Letztlich haben wir bei einer Komponente (Ringe) schon diverse "Stellschrauben", die eine Rute nicht schlecht, aber eben die anderen Ruten etwas besser machen und letztlich auch den Preis erhöhen.

So oder so ähnlich könnte man über den Griff, die Alu-Beschlagsteile, den Rollenhalter philosophieren.
Letztlich bleibt noch die Frage des Blanks oder sollte diese bereits vorher beantwortet werden?

Ohne bei den Einzelkomponenten einen speziellen Hersteller genannt zu haben, wenn man sich dort
eindeutig festgelegt hat, wird es sehr schwer werden, genau diese Rute im "Stangenwald" zu finden.
Es wird immer auf einen Kompromiss hinauslaufen. Wenn dann auch noch "immer aus der obersten
Schublade" genommen wurde, ist ein Preis im mittleren dreistelligen Bereich fast nicht zu vermeiden.

Gruß
 
AW: Was macht eine gute Rute aus! Hier stehen irgendwann die Fakten!

Ich habe keine Ahnung vom Rutenbau, bin halt Grobmotoriker!
An Ruten ist schon einiges durch meine Hände gegangen, ob nun bereit konfektionierte oder auch für meine speziellen Anforderungen (nicht aktionsseitig sondern größenbedingt:dance4:) für mich gebaute Ruten.
Fahre seit vielen Jahren mit einem begnadeten Rutenbauer Richtung Nordland. Dieser hat mich immer wieder beobachtet und mir diverse Ruten "gebastelt".

Auf der anderen Seite sind die Stangen der, mehr oder weniger, Massenhersteller. Da ich gern auch auf Empfehlungen höre, habe ich mich auch auf diesem Gebiet umgeschaut und zugeschlagen.

So gehören auch Ruten der immer wieder gern genannten Hersteller (Smith, Palms, Zenaq) zu meinem Portfolio.

Trotzdem lande ich immer wieder bei meiner (für mich gebauten) Lieblingsrute. Länge, Griffteilung, Breitbandigkeit usw., hier passt alles.

Ich muß Vertrauen in meine Rute habe, dann passt das Ding für mich!

Dieses Jahr werden noch zwei Zenaq-Mikadoruten (glaube kommt vom Mog)ausprobiert, vielleicht gibt es dann neue Favoriten.

Diese Erfahrungen konnte ich erst am Wasser sammeln, Trockentest ist das Eine, der Gebrauchswert und die Gebrauchseigenschaften am Wasser das Andere.

Viel zum Thema konnte nicht beitragen, in meinen Augen bedeutet preisintensiv nicht automatisch gut.
 
AW: Was macht eine gute Rute aus! Hier stehen irgendwann die Fakten!

Servus!
Ich baue nun schon seit mehr als 10 Jahren Ruten, nicht nur für mich allein, einige wurden auch schon auf Kundenwunsch zusammengestellt und aufgebaut. Allein vom Preis her kann man nicht auf die Qualität einer Rute schließen, ich finde es stellenweise regelrecht lustig, was so mancher Profi-Rutenbauer für seine Arbeit verlangt. Ganz speziell fällt mir da ein Kollege aus der Rutenbauenden Zunft ein, der auf seiner Homepage eine "Weltmeisterrute" für knapp 1000€ anpreist und dabei ganz besonders den hochqualitativen Blank von American Tackle beworben hat. Nun, nach einiger Erfahrung in der Branche kann ich sagen dass der Blank auf dem freien Markt wohl so um die 50$ kostet und wie so viele auch, in China vom Band läuft. Der Aufbau war auch nix besonderes halt in den Landesfarben und es würde mich brennend interessieren, ob es wirklich Leute gab, die das Teil gekauft haben.
Nun gut, was macht einen guten Blank aus? Ein Blank wird hergestellt, indem man vorimprägnierte Kohlefasermatten (sog. Prepregs) in einer genau festgelegten Form zuschneidet und um einen (i.d.R.) Stahlkern (sog. Mandrel) wickelt. Anschließend wird das in den Matten enthaltene Harz in einem speziellen Ofen (Autoklav) durch Hitze und Druck (Vakuum) zum aushärten gebracht.
Das Verfahren ist relativ aufwändig, wird aber bei allen Carbon-Blanks in weitgehend gleicher Form durchgeführt, geringfügige Unterschiede in Aushärtetemperatur und -druck ergeben sich aus den unterschiedlichen Harzen, die in den Carbonmatten verwendet werden. Da nun aber ein 50€-Blank weitgehend denselben Aufwand erfordert, als ein 500€-Blank, kann der Unterschied nur in der Auswahl der Carbon-Matten, in der Materialmenge und an der Verarbeitungsqualität liegen. Ein weiterer, preisbildender Unterschied liegt in der Unternehmensphilosophie begraben. Der eine stellt ein Massenprodukt her und will seinen Gewinn durch die Ausstoßmenge erzielen, andere setzen bewusst auf eine geringere Anzahl zugunsten einer perfekten und gleichbleibenden Qualität, müssen um Gewinn zu erzielen aber dann einen höheren Preis für den einzelnen Blank verlangen.
Ein guter, brauchbarer Blank muss m.M. nach nicht teuer sein. Im Gegenteil, gerade die extrem teuren, hochmodulierten Kohlefaserblanks sind erfahrungsgemäß eher anfällig für einen Bruch, weil diese Materialien mit zunehmender Härte auch zu einer gewissen Sprödigkeit neigen.
Gruss, Sepp
 
AW: Was macht eine gute Rute aus! Hier stehen irgendwann die Fakten!

Zu dem Thema was die Qualität einer Rute ausmacht möchte ich mich hier zur "Auffrischung" erst mal selbst aus dem Thread aus dem Brtsch'schen Rutenbaukurs ( http://www.norwegen-angelforum.net/...kurs-in-der-Lüneburger-Heide-mit-Karl-Bartsch ) zitieren:

Was die Kostenfrage angeht, so ist es wie bei jedem Hobby-/Sportgerät.
Die letzten 3 Extraprozent an Leistung kosten eben nicht 3 Prozent mehr sondern 300% und da ist egal ob es ein Tennisschläger, ein Mountainbike, ein Foto-Objektiv oder eine Rute ist.

Die "Preistreiber" können vielfältig sein:
Da ist erst mal das Grundmaterial denn Kohlefaser ist nicht gleich Kohlefaser. So ist das Material Deiner gebrochenen Lesath wohl hochmodulierte Kohlefaser, die teurer ist. Hochmoduliert heisst auf der einen Seite, dass der Blank leichter & schneller wird...aber auch dass er dadurch spröder und bruchanfälliger wird, der fehlende Lack wird kaum der Grund für die Brüche sein.
Ein Duplongriff kostet eben weniger als das rare Naturmaterial Kork von dem es eben auch äusserst verschiedene Qualitäten gibt.
Bei Ringen ist es das Material des Rahmens und der Einlage, so ist Titan eben deutlich teurer im Grundmaterial als Stahl und es ist auch deutlich schwieriger zu verarbeiten.
Was eine Top-Rute vom Standard unterscheidet ist auch das Know-How der Ingenieure und die Entwicklungszeit, damit diese Ingenieure die Rute von vornherien so konzipierne, dass sie doie gewünsschte Top-Leistung erbringt.
Und last but not least ist da auch das Qualiäts-Management des Herstellers, dass Zeit und Personal und damit auch Geld kostet.
So wird man es z.B. bei hochqualitativen Ringen bekannter Hersteller wie z.B. Fuji es wohl nicht erleben, dass Ringeinlagen einfach aus dem Rahmen fallen, wie ich es schon sehr oft bei Ruten mit No-Name-Ringen gesehen habe.
Diese Liste könnte ich noch 'ne Weile fortführen aber auch noch das Thema "Marken-Namen" und Marketing/Werbung ins Spiel bringen, denn auch da wird einem oft suggeriert, dass man mit dem Namen XYZ den Fangerfolg gleich mitkauft....was definitiv nicht so ist!
Es ist letztendlich so wie bei vielen anderen Geräten: Es muss nicht immer das teuerste sein aber wirklich gutes Material bekommt man auch nicht für ein Butterbrot!


Um noch zusätzlich auf ein paar gestellte Einzelfragen einzugehen:
"Was ist eine Toray-Matte?"
Die Firma Toray ist eine von sehr wenigen Herstellern von Kohlefasermatten. Deren Matten gelten in der Branche als hochqualitativ vom Grundmaterial, von der exakten Verlegung/Verflechtung/Bündelung der dünnen Kohlefasern und von der vollständigen Tränkung mit dem passenden Harz.

Was macht die weitere Verarbeitung einer guten Rute aus?
Diese Matten werden dann von der Blankherstellern dann nach gewissen Schnittmustern geschnitten und auf einen Stahlkern (Mandrill) gewickelt. Damit das später erwärmte Harz nich austritt und "wegtropft" wird der Rohling auch noch spiralförmig mit dünnem Tape umwickelt.
Auf diesem Stahlkern kommen die Rohling in einen Autoklaven bei dem sie "gebacken" werden.
Sowohl die Schnittmuster, als auch die Profile der verwendeten Mandrills und auch die Backzeiten/-Temperaturen haben Einfluss auf die Qualität des Produktes und somit ist dort wieder Know-How gefragt, das eben Geld kostet.

Zu der Frage, die auch schon mal aufkam " Weiterverarbeitung, wie ist die Oberfläche, geschliffen
ungeschliffen, lackiert ggf. farbig/deckend?

Nach dem Backen werden die Blanks nun vom Stahlkern herunter gezogen, das oben erwähnte Tape abgewickelt und dann läuft die weitere Verabeitung an.
Ist ein Blank ungeschliffen, wir dann gar nichts mehr zu Oberflächenbehandlung gemacht. Ein Beispiel dafür sind die XZoga TAKA G -Blanks. Wenn man über diese Blanks drüberfühlt, fühlen sie sich "rillig" an. Diese Rillen/Erhebungen sind wenn man genau hinschaut spiralig um den Blank und zeigen somit das Muster , dass das aufgewickelte Tape vor dem Backen im Harz hinterlässt.
Die meisten Blanks werden allerdings nun geschliffen, um eine glatte Oberfläche zu bekommen. Danach können sie nun lackiert werden, müssen es aber nicht.
Beispiel dafür ist die komplette Palette der Blanks von NFC (North Fork Composites). Der Inhaber Gary Loomis (der früher Inhaber der Firma "G.Loomis" war, welche inzwischen zum Shimano-Konglomerat gehört) ist nicht ganz zu unrecht der Meinung, das Lackierungen jedweglicher Art nur reine Optik sind und in Performace des Blanks eigentlich eher Nachteile bringt (Gewicht!)
Somit sind eigentlich alle Lackierungen reine Optik-Geschichten aber auch da zeigen sich in der Ausführung natürlich Unterschiede in Schichtdicke und Gleichmässigkeit.

Der Aufbau der Rute : Was da primär "Geld kostet" ist eben die Qualtiät der Komponenten, wie Ringe, Griffmaterial, Rollenhalter, Genauigkeit der Wicklungen und Ringlackierung und auch hier wieder die Qualitätskontrolle des fertigen Produktes.
So ist z.B. Duplon deutlich billiger als das Naturprodukt Kork...wobei es bei einigen Anwendungen durchaus Sinn macht Duplon zu nehmen.
Über die Ringe habe ich oben schon mal ausgelassen, da spielt Rahmenmaterial und Einlagen-Material eine Rolle für den Preis.
Bei Wicklungen und Lackierungen spielt eine Rolle ob die Ringe sauber in einer Flucht angewickelt sind (wieder mal Qualtiätskontrolle!) ob ausreichend Lack aufgetragen wurde (oft ist an den Ringfüssen ein "Loch", in das später Wasser unter das Garn wandern kann und somit die Wicklung auf Dauer zerstört) oder auch die Art des Lacks. Rutenbauer nutzen 2-K-Lack wie Flexcoat o.ä. der zwar 24-36 h braucht bis zur kompletten Aushärtung aber auf Dauer flexibel bleibt. Um Zeit und damit Geld zu sparen wird dann in der Massenherstellung oft 1-komponentiger UV-Lack für die Wicklungen benutzt. Der härtet unter UV-Licht schnell aus (15-30 min), ist Anfangs auch noch völlig in Ordnung aber "altert" sehr schnell und wird somit brüchig und blättert ab.

Rein optische Dinge wie Kreuzwicklungen dienen nur der Optik, machen aber eine Rute durchaus teuerer...wenn auch teils wirklich schön!:daumen: Die sind eben so was wie die Tuning-Accessoires an Autos, die nur der Show dienen...aber eben auch "Show" ist dem einen oder anderen sein Geld wert.


Was macht letztendlich eine Rute zur "perfekten" Rute für Dich selber?
Da wäre die Ergonomie:
Passt die Grifflänge zu Dir (Amlänge)/zum Zweck?
Passt die Griffdicke (Handgrösse), der Durchmesser des Rollenhalters?
Passt ein Trigger-Rollenhalter an einer Multi-Rute zu Deinen Fingern?
Gibt Dir das Griffmaterial ein gutes haptisches Gefühl und passt zum Zweck?
Wie ist die Balance der Rute in Kombination mit dem Gewicht?

Die Aktion: Bevorzugst Du für den Zweck eine extreme Spitzen-Aktion, eine Spitzenaktion, eine halb- oder gar Vollparabolik, schnelle oder langsame Rückstellung etc. pp. Da kann man keine absolut gültigen Regeln aufstellen, da jeder da eigene Vorstellung haben kann. Was der eine als "perfekt" für einen Zweck empfindet, ist für einen anderen evtl. "unfischbar".

Die Ringe/Ringanordnung:
Sind die Ringe in der Grösse passend zu Deinen bevorzugten Rollen?
Was für ein Rahmen- und Einlagenmaterial habe ich? Da ist z.B. Titan als Rahmenmaterial im Salzwasser deutlich im Vorteil zu Stahl, ist aber auch zusätzlich noch leichter...aber eben auch teurer.
Sind genug Ringe montiert, damit die Kraft gleichmässig verteilt wird?
Mit was sind die Ringwicklungen lackiert und sind sie ausreichend & gleichmässig lackiert?

Das alles sind Fragen (und noch ein paar mehr), die ich jemandem stelle für den ich seine "perfekte" Rute (im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten) bauen soll... Michael/Der Mog kann da ein Liedchen von singen :).
Unsere "PN-Schlachten" zu seinen Suzuki-Forellenpeitschen und seinen Jigging-Master-Ruten für "Kveite" und "Skrej" auf Söröya waren...sagen wir mal "recht ausführlich" :D:lach
 
AW: Was macht eine gute Rute aus! Hier stehen irgendwann die Fakten!

Servus!
Ein guter, brauchbarer Blank muss m.M. nach nicht teuer sein. Im Gegenteil, gerade die extrem teuren, hochmodulierten Kohlefaserblanks sind erfahrungsgemäß eher anfällig für einen Bruch, weil diese Materialien mit zunehmender Härte auch zu einer gewissen Sprödigkeit neigen.
Gruss, Sepp
Vollste Zustimmung!!!!!!:daumen::daumen::daumen:
 
AW: Was macht eine gute Rute aus! Hier stehen irgendwann die Fakten!

Die letzten 3 Extraprozent an Leistung kosten eben nicht 3 Prozent mehr sondern 300% und da ist egal ob es ein Tennisschläger, ein Mountainbike, ein Foto-Objektiv oder eine Rute ist.

Bestes Beispiel im Fliegenfischersector ist da die US-Firma SAGE , deren Firmenpolitik beinhaltet für den Erstbesitzer eine Lebenslange Garantie und die muss ja irgendwie bezahlt werden.
 
AW: Was macht eine gute Rute aus! Hier stehen irgendwann die Fakten!

Bestes Beispiel im Fliegenfischersector ist da die US-Firma SAGE , deren Firmenpolitik beinhaltet für den Erstbesitzer eine Lebenslange Garantie und die muss ja irgendwie bezahlt werden.

Und für diese Garantie, muss der ein oder andere Blank über Jahre vorrätig sein. Das ist nun mal totes Kapital.
Wobei SAGE auch ein hochpreisiger Anbieter ist. Dafür bekommt man auch ein Spitzenprodukt.
Ich habe Ruten von SAGE selber gefischt und war jedes mal am Wasser auf's Neue begeistert, ob dieser herrlichen Ruten.

Gruß Thomas
 
AW: Was macht eine gute Rute aus! Hier stehen irgendwann die Fakten!

Ein guter, brauchbarer Blank muss m.M. nach nicht teuer sein. Im Gegenteil, gerade die extrem teuren, hochmodulierten Kohlefaserblanks sind erfahrungsgemäß eher anfällig für einen Bruch, weil diese Materialien mit zunehmender Härte auch zu einer gewissen Sprödigkeit neigen.
Gruss, Sepp


Recht hast du !!!
ABER !! Was heißt das jetzt übertragen auf die Qualität der Blanks ?
Das die günstigeren Blanks die besseren sind, da sie eventuelle Fehler des Bedieners eher verzeihen ?

Solange ich die Kombi sinnig auf einander angestimmt habe und in der Lage bin die Rute im Drill richtig zu halten, sehe ich keinen Grund weshalb mir ein hochmodulierter Blank kaputt gehen sollte und zwar unter der für ihn angedachten Last.
Für das vor die Reling klopping oder sonstige grobmotorischen Fähigkeiten kann keine Rute was 8)

Letzlich erkaufe ich mir doch durch diese hochmodulierten Blanks Vorteile die ich eben nicht durch günstigere Blanks erhalte.
Vielleicht redet man aber auch aneinander vorbei.Stecken wie z.b. die Lesath Reihe von Shimano haben nichts mit dem zu tun was ich unter einem Top Blank verstehe.Ob da nun 40-50Tonnen Blank auf dem Webebanner steht oder nicht.
Für mich ein Beispiel von absolutem Vorzeigeschrott der Lux.

Gruß Björn
 
AW: Was macht eine gute Rute aus! Hier stehen irgendwann die Fakten!

Moin [emoji6]
Ich wage mal zu behaupten, das hier kein Ergebnis zustande kommt.
Jeder hat andere Aktionsmäßige, Angeltechnische Vorlieben.
Der eine mag Korkgriff / ein anderer den nackten Blank.
Körperliche Eigenschaften sind ebenso zu berücksichtigen.
Vom tatsächlich in einer Rute verbauten Material, hab ich so viel Ahnung wie ein Frettchen vom Snooker, aber rein visuell glaube ich für mich persönlich, eine gute Rute zu erkennen. Und wenn dann die ersten Trockentests noch positiv sind, dann freue ich mich diese Rute ihrer Bestimmung entsprechend am Wasser einzusetzen. Fange ich dann auch noch Fische und habe Spaß dabei, dann habe ich definitiv eine gute Rute für mich entdeckt. Egal ob Nanocarbotoraysuperfiber oder einfach nur Stange.......
Gruß Michael

Gesendet von meinem SGP612 mit Tapatalk
 
AW: Was macht eine gute Rute aus! Hier stehen irgendwann die Fakten!

Natürlich führt das Thema zu nichts anderem als zur erneuten Ansammlung längst bekannter Fakten und Meinungen.

Für mich ist es ne ganz einfache Formel:
- ich angel schon seit Ewigkeiten, ua seit 1976 in Norge
- ich habe 'ne aus meiner Sicht ziemlich solide Basis an Hintergrundwissen

Dies zusammengemixt, ergibt dann eine konkrete Kaufentscheidung.

Das heisst (leider): Es gibt keine einfache Formel, die einem aus dem Stand zur Verfügung steht. Man braucht Zeit, gelegentlich sogar sehr viel Zeit, die man sowohl in die Angelei, wie auch ins Lesen investiert.

Ich finde, diese auf den ersten Blick mühselige Ausgangslage ( Wissen plus Erfahrung) macht den Reiz unseres Hobbies aus. Und so bin ich mir ganz sicher, dass auch das Angelleben eine stetige Entwicklung sein kann, es sei denn, man setzt sich lediglich Ziele, die man bereits erreicht hat.

Nur am Rande: Für mich ist die immer wiederkehrende ''Diskussion'' zu Themen wie ''Stangenrute versus Bastelrute'' oder ''Basic versus High End'' einfach nur langweilig. Ich treffe meine Entscheidungen. Ob diese Entscheidungen den Beifall Dritter finden, interessiert mich rein gar nicht.
Und: Der Angler fängt den Fisch. Und nicht sein Tackle. Dieses Tackle muss nur geeignet, nicht aber teuer sein. Kein Mensch braucht ne 1000 Eur plus X Kombi. Er will sie! Kein Mensch braucht einen Rutenwald von fast schon musealen Ausmaßen. Er will dies! Für diese Wollen bedarf es keinerlei Rechtfertigung gegenüber Dritten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Was macht eine gute Rute aus! Hier stehen irgendwann die Fakten!

Hallo Ins Forum,

Respekt, da hätte ich nicht mit gerechnet. Danke!

Nur noch einmal zur Klarstellung:

1. Es ist nicht das Ziel die einzig richtige Rute zu definieren. Es geht um die Entscheidungshilfen für die persönlich Richtige. Das kann die für 100€ oder 1000€ sein, jeder wie er es mag oder kann.
2. Ich möchte niemand mit schon Gesagtem langweilen, sonst machen wir das Forum zu? Ist ja schon alles gesagt? Entspannt bleiben und seine Sicht der Dinge posten, oder einfach ein anderes Thema im Forum wählen.
3. Jeder der mit dem Produkt zufrieden ist, was er gekauft hat, hat alles richtig gemacht, für die die vorher etwas von den Spezialisten lernen wollen, ist dieser Beitrag gedacht. Vielleicht kann man die Zeit bis Erfahrung vorliegt abkürzen und verbilligen?
4. Ich habe kein Problem damit hier als einäugiger unter den Sehenden( ?) zu outen. Neiddebatten lieber nicht, da schließe ich mich Dorschschreck an.
5. Rutenhalter Hat recht, die Rutendefinition sollte als erstes stehen=> hatte ich gesagt Norwegen, Salzwasser

Ich mach mich jetzt mal nackig, damit wir einen haben, den man abledern kann..auf mich mit gebrüll..

Ich habe einmal ein paar Links angefügt die aus meiner Sicht recht lehrreich sind:

Ringe:
„SIC oder Torzite“?

These: Salzwasserbeständigkeit vorausgesetzt sind Kostentreiber das Gewicht und die Materialgüte (Oberflächengüte/rauhigkeit) => je leichter je teurer

Videos:
http://www.fujitackle.eu/fuji_videos

Produkte:
http://www.fujitackle.eu/category/151
SIC: https://de.wikipedia.org/wiki/Siliciumcarbid

Blanks:
These: Hier spielt die Musik! Da bin ich ganz bei Sepp! „Nun gut, was macht einen guten Blank aus? Das hört sich logisch an. Hier muss der Kompromiss gefunden werden zwischen „Leistungsfähigkeit und Bruchsicherheit“.
Je leichter die Rute umso teurer?! Je höher die Qualität des Kohlefasermaterials und so geringer der Harz Anteil, umso teurer ist die Rute... aber auch sensibler, aber auch die Bruchfestigkeit nimmt mit abnehmenden Trägermaterial (Harz) zu.

Jetzt noch was für den Blutdruck: Hochwertige Blanks werden nicht geschliffen?! Warum eine zusätzliche Bearbeitung die Geld kostet, wenn man die einsparen kann, ohne Leistungsverlust, optische Mängel korrigieren? Beim Schleifen werden Glasfasern durchbrochen und schwächen den Blank, reduzieren der rausstehenden Fasern? Kaschiere ich durch farbige Lackierungen die Qualität des Blanks? Klarlack ist OK für mich, wichtig,.. jetzt hab ich Mefo wieder im Boot oder?

http://www.guidesnblanks.com/de/product_list/225

Rutenhalter:
Hier ist Plastik mit Edelstahleinlage die Fuji Basisvariante für ein paar Euro. Will man etwas steiferes, „metalliges“, leichtes, wird es teurer. (Siehe Link oben)

Rutenbau:
These: Rute von der Stange sind Massenprodukte mit speziell abgestimmten Komponenten => geringe Fertigungskosten, schlecht ist das erst einmal nicht. Golf/Passat?
Addiert man die Kosten der gewünschten/verbauten Einzellkomponeten (Rutenbauer) hat man eine erste Preis Idee, weiss man was der Blank kostet, umso besser => Eine erste Kaufentscheidung?

Diverse Videos des Rutenbauers:

https://www.youtube.com/watch?v=FmDsiDdrBv8
http://www.angelkaestchen.de/rutenbau.htm
http://www.nordicstage.ru/de/technology/low+resin+der+weg+zu+leichteren+ruten/

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Eine moderne Spinnrute muß verschiedenen Anforderungen nachkommen und nicht nur leicht, sondern auch stark und robust sein. Hier gibt es einen gewissen Widerspruch, der durch die Eigenschaften kohlefaserverstärkter Kunststoffe bedingt ist. Je höher der Elastizitätsmodul der Kohlefasern und je niedriger der Harzanteil, desto leichter die Rute und desto höher ihre Bruchanfälligkeit.
Zum Glück gibt es auch andere Möglichkeiten, die Robustheit der Rutenblanks zu erhöhen. Es hat sich unter anderem bewährt, die Faserorientierung zu ändern. Normalerweise besteht ein Gelege aus mehreren unidirektionalen Faserlagen, in denen die Fasern enweder parallel oder quer zur Längsachse der Rute liegen. Die Fasern können aber auch verflochten werden. Kohlefasergeflechte sind besonders hoch belastbar und werden oft in der Automobil-, Luft- und Raumfahrtindustrie verwendet. Für den Spinnrutenbau sind sie eigentlich zu schwer, man kann sie aber mit Schichten von einseitig gerichteten Hochmodulfasern kombinieren. Es gibt allerdings eine noch bessere Lösung. Vergessen wir die Geflechte und kommen wir zum neuen X-Torque-Verfahren. Hier wird das Material nicht nur parallel und quer zur Rutenachse gewickelt, sondern auch im 45-Grad-Winkel. Die Anwendung von X-Torque vermindert das Verdrehen des Blanks beim Werfen und erhöht seine Robustheit und Sensibilität.


Rutenaktion:
http://www.fischlexikon.eu/rutenkunde/ruten-aktion.php

Rutenreparatur:
https://www.youtube.com/watch?v=BoGchMlKiFU

Rutengriffe:
Da geben die Videos Aufschluss. Ob „Schaumgriff oder Kork“ erinnert mich an die Debatte beim Korken in Weinflaschen. Den Schraubverschluss will keiner, wird aber millionenfach verkauft, billiger Korken verkorkt den Wein dann lieber Drehverschluss und Kunststoff? Derr Edle Korken hat was.. Am Ende zählt aber der Inhalt.

Mefo hat natürlich recht, es gibt noch weitere Themen, die man, gute Beratung vorausgesetzt, im Angelladen erledigt bekommt? Bei Angel Usat würde ich das beispielsweise annehmen…

Was macht letztendlich eine Rute zur "perfekten" Rute für Dich selber?
Da wäre die Ergonomie:
Passt die Grifflänge zu Dir (Amlänge)/zum Zweck?
Passt die Griffdicke (Handgrösse), der Durchmesser des Rollenhalters?
Passt ein Trigger-Rollenhalter an einer Multi-Rute zu Deinen Fingern?
Gibt Dir das Griffmaterial ein gutes haptisches Gefühl und passt zum Zweck?
Wie ist die Balance der Rute in Kombination mit dem Gewicht?

Wer hier durch ist, ist sicher nicht mehr ganz blind…ich sehe schon etwas....:bier1:!!

Vielleicht ergänze/aktualisiere ich das von Zeit zu Zeit, mal sehen was noch von Euch kommt…
Zeigen wir "gerneraucher" und anderen Skeptikern das es doch geht..

Gruss

Kveite:chat:
 
AW: Was macht eine gute Rute aus! Hier stehen irgendwann die Fakten!

Ja...schade :?, hab ich was falsch gemacht?:k050:

Mefo? Sepp?:moin::aufweck:

Wie auch immer..ich schließe dass dann für mich ab...man findet alles im Netzt, wenn man nur lange genug sucht..

Ich habe abschließend einen weiteren Link zum Thema Blank gefunden, den ich gut finde.

http://www.fischlexikon.eu/rutenkunde/ruten-blank.php

Auszug:

Aufsteigender Qualitäts-Level

Glas-Carbon-Gemische -> Standard-Carbon -> IM6-Carbon -> IM7 Carbon -> IM8 Carbon -> IM9 Carbon

Hierbei sollte man beachten, dass manche Hersteller diese "IM-Stufen" auch mit Punkten kombinieren (I.M.6, I.M.7, I.M.8 usw.).

Bei den höherwertigen Carbon-Klassen (IM6 - IM9) verinngert sich normalerweise das Gewicht des Blanks, wobei der E-Modul und der Preis jedoch steigen. Kombiniert mit einer progressiven Aktion erzielt man mehr Schnelligkeit. Dies kommt den Anforderungen des typischen Spinn- und Twisteranglers sehr entgegen.

Welchen Qualitäts-Level sollte man wählen?

IM7 ist gemäß weit verbreiteter Meinung das beste Carbon-Material für Spinnruten! Die lineare Festigkeit der Faser liegt um 17 % höher wie bei IM8 und sogar um 25 % höher gegenüber IM9.

IM7-Carbon sollte für Ruten gwählt werden, bei denen um Power, Dauerbelastung und Wurfweite geht. IM8 und IM9 sollte man für Stipp- und Bologneseruten, eventuell auch für Matchruten wählen. Allerdings sollten diese spröderen Materialien mit anderen Carbon-Stufen kombiniert werden.

Es können natürlich alle niedrigeren Carbon-Klassen oder auch Glasfiber verwendet werden, diese allerdings mit niedrigeren Qualitätsansprüchen. Bei Wallerruten empfiehlt sich eine Kombination von Glasfiber mit IM6 oder IM7.


Gruss

Kveite
 
AW: Was macht eine gute Rute aus! Hier stehen irgendwann die Fakten!

Ich freue mich über solche Infos. Auch wenn ich dazu nichts beitragen kann lese ich zumindest interessiert mit. Also gerne weiter so und danke für die Zusammenstellung.

Gruß
Björn
 
AW: Was macht eine gute Rute aus! Hier stehen irgendwann die Fakten!

eine gute Rute muß nur mir gefallen und keinem anderen :D

meiner Meinung kann man da nix verallgemeinern,was der eine für gut befindet ist für den anderen nicht gut.
dabei spielen auch Angelgebiet ,Köder und Montagen eine Rolle.

ich baue ja auch seid einiger Zeit meine Ruten selber,weil mir Aufbau ,Teilung oder Transport Länge oder ähnliches immer nicht gepasst hat.

muß sagen am liebsten angle ich mit einem preiswerten Blank obwohl ich auch hochwertige habe,aber er sagt mir am besten zu und erfüllt meine Ansprüche.
in meinem Gebiet ist auch mit Heilbutt zu rechnen ,keine Riesen zwar aber meine Rute und Rolle ist so beschaffen das die auch damit bezwungen werden können.

natürlich setze ich auch voraus das ein Angler mit seiner Rute richtig umgehen kann sonst nützt auch die teuerste Rute nix :D
 
AW: Was macht eine gute Rute aus! Hier stehen irgendwann die Fakten!

So sieht's aus. Was gut und was nicht gut ist, entscheidet der einzelne Angler, gemessen an seinen persönlichen Ansprüchen, Bedürfnissen und seiner persönlichen Erfahrung.
Und das ist auch gut so.

Im Übrigen:
Die oben zitierte Fischlexikon Quelle ist nichts anderes als ein sinn- und aussageloser Allgemeinplatz,
wahrscheinlich sponsored by Balzer.
 
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