Die Qualität einer Rolle zu testen bedarf es nicht teurer Testangler. Das kann viel einfacher in der Firma vorgenommen werden. Nur für die Aussenwerbung wohl nicht so attraktiv.... Nur warum sollen die Konsumenten sich als zahlende Testangler hergeben? Das ist Herstellerpflicht und sollen wissen was sie verkaufen. Das sollten sich alle Hersteller ins Gebetbuch schreiben.
Was benötigt wird ist ein Drillsimulator, entsprechende Angelrute, eine Sprühflasche mit Salzwasser und ein paar sportliche Kerle. Dürfen gern freiwillige Angestellte sein oder heuert welche in einer Muckibude an.
Können sich dann am Simulator ausgiebig an verschieden eingestellte Zugkräfte austoben. Zwischendurch der Rolle mal eine Dusche Salzwasser geben. Nicht abwischen, sondern so belassen wie es in der täglichen Praxis passiert. Über Nacht die Rolle trocknen lassen und weiter am Simulator. Zwischdurch mal wieder mit Salzwasser besprühen und das über vier bis sechs Wochen durchziehen. Das dürfte ungefähr der Belastung entsprechen die eine Rolle in fünf Jahre auf dem Buckel hat.
Bei abschließener Vollinspektion wird man alle verbesserungsbedürftigen Macken erkennen und hoffentlich abstellen.
Die teuren Fahrten nach z.B. Norge kann man sich damit ersparen. Die Aussagefähigkeit dürften oft nicht aussagefähig sein wenn aufgrund von Wetterbedingungen in der Zeit kaum Ausfahrten gemacht werden können und keine Fische in der Region angetroffen werden welche die Testrolle an ihre Grenze belasten können. Geschweige mal einen Zentimeter Schnur von der Spule zu ziehen vermögen.
Erinnere mich gern einer Meeresrolle die ausgiebig in der Fachpresse beworben wurde. Auf der CD durfte man viel Wasser sehen. Als Highlight einen Minidorsch den auch eine billige Stipprute sicher gebändigt hätte und ein paar Makrelen zappelten am System. Natürlich „Prüfung“ voll bestanden. So viel zur Aussagefähigkeit solcher Pseudotestveranstaltungen die der Konsument teuer mitbezahlen darf.....
Bevor ich mich entschieden habe für Wartungen nur noch die Öle und Fette von CorrosionX einzusetzen, wurde ein wochenlanger eigener Test gemacht. Was risikobehaftet, aber habe es riskiert. Meine neue FIN-NOR OFS 9500 behandelt wie bei jeder Wartung. Drei Tage in einem Eimer mit Salzwasser versenkt. Entnommen und an der Luft trocknen lassen. Danach wieder für drei Tage ins Salzwasser. Das über vier Wochen durchgezogen. Resultat war volle Funktion aller Teile und keine Anzeichen von beginnender Korrosion. Lediglich die ZZ Kugellager getauscht weil nicht zu öffnen.
Anzumerken ist das die mit Cal`s gefetteten Carbon Bremsscheiben das Eindringen von Seewasser in das Gewebe sicher verhindert hat. Die Scheiben lediglich gereinigt und neu gefettet.
Anbei das Bild einer „stabilen“ Stationärrolle fürs Meeresangeln (30kg Bremskraft). Ein Händler wollte die in sein Programm aufnehmen. Auf einer Messe am Drillsimulator wurde der Gedanke schnell beendet.... Zum Glück wurde niemand dabei verletzt als der Rollenfuß sich plötzlich unter Belastung verabschiedete (unter der max. Bremskraft), und das Gehäuse vom Braid noch gehalten wurde....
