Rolvsøya wider Willen!

südschwede1

Stammnaffe
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16 Juli 2012
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Rolfsøya wider Willen!
Hallo allerseits. Ich möchte jetzt auch endlich mal nen kleinen Reisebericht anhängen werde aber kurz etwas weiter ausholen, damit die Überschrift auch Sinn ergibt! Anfang des Jahres 2015 haben wir in gemütlicher Runde unserer kleinen Truppe überlegt, wohin es denn in 2016 gehen sollte. Arviksand für Juni 2015 rückte ja immer näher und da viele der richtig guten Ziele immer schon weit im Voraus ausgebucht sind, planen wir langfristig. Nach kurzem Palaver waren wir uns alle einig, dass es erneut an den Kjøllefjord zu Jhonny gehen sollte. Nicht nur der Heilbutts wegen sondern v.a. wegen der leckeren kongekrabber, die er regelmäßig aus dem Wasser zieht und da es zudem auch noch ein hervorragendes Tauchrevier mit nem dafür geeigneten Boot ist!!!
Gesagt getan, es waren tatsächlich nach Auskunft eines großen deutschen Reiseveranstalters noch 14 Tage zur Wunschzeit frei und passende Boote (inkl. des Großen!) obendrein! Gebucht, angezahlt, alles bestätigt bekommen, überpünktlich die Restzahlung überwiesen und siehe da gut 20 Tage vor Abfahrt kamen alle Reiseunterlagen inkl. der erneuten Bestätigung. Die meisten von uns wollten fahren und somit war auch schon ne Zwischenübernachtung am Inarisee gebucht, damit wir auch schon unterwegs mal ordentlich Wasser haben. Unsere beiden "Flieger" hatten natürlich auch rechtzeitig alles gebucht und wir konnten kaum erwarten, dass es losgeht!
Drei Tage nach Erhalt aller Unterlagen und der erneuten Buchungsbestätigung kam dann eine Mail bei mir an mit der Überschrift. "Wichtige Info, Ihre Nordkapreise usw.." (als letzter Satz stand übrigens noch in der Mail, dass der verantwortliche Mitarbeiter bis pünktlich zu unserem geplanten Reiseantritt "out of office"sei)
Mir schwante schon Furchtbares da ich von besagtem Veranstalter im Jahr davor schonmal ne sehr kurzfristige Absage erhalten habe und dann anstatt in Havøysund auf den Lofoten in Nusvag gelandet bin. Tatsächlich hieß es dann, dass wir plötzlich und unerwartet wegen einer Doppelbuchung leider nicht zum Kjøllefjord könnten aber man uns natürlich kostenlos ein Upgrade anbieten würde. Sprich, Mehamn! Mal abgesehen davon, dass Mehamn als Revier sicherlich etwas exponierter liegt, was mehr Ausfalltage bedeutet, ist es zwar teurer aber alles andere als ein Upgrade in meinen Augen. Als wesentlichster Punkt sind da die Boote zu nennen und ich sah meine Tauchträume vom Boot aus schon in Gänze verschwinden! Nach sofortigen Rückruf meinerseits stellte sich dann noch heraus, dass auch Mehamn für den Zeitraum und auch die Personenzahl gar nicht ginge. Nach einigen Telefonaten, der Überstrapazierung meiner Nerven (und ich bin nordische Gelassenheit in Person!!) da natürlich auch all meine Mitfahrer auf Kohlen saßen und bangten, kam dann als eine ventuell mögliche Option Rolfsøya ins Gespräch! Zwar mit der Einschränkung dort während der Zeit nochmal 1-2 mal umziehen zu müssen, aber immerhin eine wenn nicht sogar die letzte gangbare Lösung. Da wir froh waren, überhaupt noch angeln zu können, denn im Vorjahr war mir als Alternative noch die kostenlose Stornierung angeboten worden, haben wir natürlich alles umdisponiert und sind am Abreisetag tatsächlich losgekommen! Leider wars dahin mit der Übernachtung am Inarisee, da die Fährzeiten nach Gunnarnes so einen Umweg nicht ermöglichten. Das Revier als solches war uns ja aus vorangegangenen Trips nach Ingøya und Havøysund relativ bekannt und wir alle natürlich heiß aufs Angeln. Soviel zur Vorrede! Jetzt kommt aber der für euch sicher spannendere Teil auf den ihr alle gewartet habt.
Die Fahrt bis nach Havøysund verlief ohne Probleme und wir kamen müde aber glücklich kurz vor Mitternacht dort am Kai an und haben es genossen dort im Häuschen erstmal ne erfrischende Dusche zu nehmen während wir auf die Fähre morgens um 6 Uhr warteten! Von unterwegs aus hatte ich schon Kontakt zu Rune und Siss aufgenommen und angedroht, dass wir schon am frühen Morgen ankommen würden. Beide waren übrigens einigermaßen perplex denn laut ihrer Aussage hatte der Veranstalter uns erst für 2 Tage später angekündigt. Wäre aber wohl kein Problem. Ok, schocken konnte uns ohnehin kaum noch etwas also sind wir pünktlich rauf auf die Fähre und ab nach Rolføya! Auf dem Weg dahin gabs nach der Sundausfahrt schonmal nen Vorgeschmack auf die Wetter und Windbedingungen der nächsten 14 Tage, aber die Tüten konnten unbenutzt an Board bleiben dank eiserner Beherrschung der beiden nicht ganz so seefesten Mitfahrer!:) In Tufjord angekommen hieß es dann erstmal etwas warten, da das Haus noch gereinigt wurde, aber angesichts dessen, dass wir wohl erst zwei Tage später eingeplant waren und es kräftig aus nordwest bließ waren die beiden Stunden absolut unproblematisch. Wir durften schonmal die beiden Boote beladen und uns etwas akklimatisieren bei 5 Grad Celsius. Ans Angeln war aber vorläufig nicht zu denken! Für die nächsten 36 h sollte es bei 10-12 m/s aus nordwest bleiben und da kommt man dort nicht aus dem Tufjord raus. Hieß also Karten auf den Tisch und zwischendurch mal Plätze von Land aus probieren bis man gut durchgefroren war. Zumindest gabs aber schonmal Kliesche und Scholle fangfrisch zu essen. Zudem konnten wir in Ruhe Einkaufen und Ausschlafen und die beiden Vermieter haben uns dann die erfreuliche Nachricht unterbreitet, dass wir nur einmal umziehen müßten, nämlich in 2 Tagen, wenn unsere Flieger ankämen. Dafür haben sie ihr Wohnhaus für uns geräumt und wir durften dann den Rest der Zeit an ihrer statt in Gunnarnes wohnen! Waren zwar immer 8 km oneway bis zu den Booten aber da alles Gerödel dort vor Ort blieb kein großes Problem und das Haus war top! Danke nochmals dafür! Sie sind dann während der Zeit in ihre Ferienhütte am Valfjord gezogen!
 
Am Abend bzw in der Nacht des zweiten Tages war es dann endlich soweit. Der Wind drehte auf Ost und ließ auch etwas nach. Also nix wie raus auf die Boote. Zwar mit noch ausreichend Restdünung aber durchaus angelbar haben wir uns dann vor die Tufjordausfahrt getastet und unter Land endlich die Gummis ins Wasser gelassen. Die ersten kleinen Dorsche konnten vorm Ertrinken gerettet werden und endlich ließ das nervöse Zucken im Arm nach. Hinzu kamen auch gleich zwei maßige Butts, von denen einer zum Abendbrot bzw Nachtmahl auserkoren wurde. Der erste Angelhunger war also kurz befriedigt und gut durchgeschaukelt und leicht angefroren gings wieder rein, denn nicht nur 3 Grad sondern auch leichter Schneeregen sorgten für etwas Spaß von Mutter Natur! Am nächsten Tag stießen dann endlich unsere beiden Flugpassagiere hinzu und durften standesgemäß auch erstmal 24 h drinnen ausharren, denn der Wind frischte wieder auf und kam erneut aus West. Die Perspektive verhieß aber tags darauf mal 5-6h nur 3-4m/s aus Nord bzw Nordost. Sprich endlich sollte es richtig losgehen! to be continued
 
Grüß dich!

Ich setz mich hier mal dazu und lausche gespannt deinen Erzählungen.
Danke fürs Berichten!

Gruß Christoph
 
Grüß dich!

Ich setz mich hier mal dazu und lausche gespannt deinen Erzählungen.
Danke fürs Berichten!

Gruß Christoph

Ich setze mich mal dazu und lausche mit! Natürlich auch Danke für die ausführlichen Zeilen. :a020:

Zum Anbieter sage ich jetzt mal auch nichts oder nur so viel: Bucht das nächste Mal nicht dort, der lernt es nie!
 
Aber Hallo da habt ihr ja ordentlich was abbekommen, danke für den Bericht.
Wir Buchen auch immer mehr als ein Jahr im voraus, weil wir leider nur jedes zweite Jahr fahren, aber sowas haben wir Gott sei Dank noch nie erleben müssen.
Was mich etwas wundert ist das man so spät draufkommt das eine Anlage überbucht ist.
Darf man wissen was das für ein Anbieter ist, oder ist das hier im Forum verboten bin relativ neu hier ??
Auch ich bin schon neugierig auf deine weiteren Ausführungen.

Danke Mäck
 
Aber Hallo da habt ihr ja ordentlich was abbekommen, danke für den Bericht.
Wir Buchen auch immer mehr als ein Jahr im voraus, weil wir leider nur jedes zweite Jahr fahren, aber sowas haben wir Gott sei Dank noch nie erleben müssen.
Was mich etwas wundert ist das man so spät draufkommt das eine Anlage überbucht ist.
Darf man wissen was das für ein Anbieter ist, oder ist das hier im Forum verboten bin relativ neu hier ??
Auch ich bin schon neugierig auf deine weiteren Ausführungen.

Danke Mäck
Servus Mäck,

wenn ich mir den Bericht durchlese, lese ich "Nusvag/Lofoten", "Kjöllefjord" und "Rolvsöya" raus.
Nusvag gibts meines Wissens auf den Lofoten nicht, aber Nusfjord schon.
Mit ein bisschen rumspielen bei Google, würde ich im Zweifelsfall (es gilt natürlich die Unschuldsvermutung) auf den Anbieter tippen, der alle drei Destinationen anbietet.

Schöne Grüße vom Bodensee :a010:
Christoph

PS: Ich bin mir ziemlich sicher, dass alle unterstrichenen Wörter angeklickt werden können!
 
Asche auf mein Haupt! Ja, Nusfjord wars. War gedanklich bei Arctic Nusvag, aber da war uns ist alles ok! Jetzt aber zurück nach Rolfsøya. Wir waren natürlich alle reichlich heiß, endlich mal nicht nur unter Land zu angeln und haben überlegt in welche Richtung wir das "Windloch" nutzen wollen! Zur Debatte standen das Plateau "tubaen" weiter westlich, oder die Unterwasserberge nordwestlich von Ingøy Fyr die wir teilweise schon kannten. Aufgrund der etwas kleineren Entfernung haben wir uns für letztere entschieden und nach abflauen des Windes uns so langsam dorthin getastet! Wind und Welle nahmen stetig ab und binnen weniger Stunden war aus unangelbar Ententeich mit Dünung geworden! Natürlich ein Traum! Je weiter wir in Richtung Nordwesten kamen, umso größer wurden die Dorsche und auch die Schwärme dichter. So kannten wir das aus der Ecke und haben die Gunst der Stunde dementsprechend genutzt! Als dann der Wind vollends eingeschlafen war, kam natürlich ob unserer Position sofort Ansage Rotbarsch! Gibt ja richtige Brocken, wenn man weiß, wo man sie suchen muß. Letzteres gestaltete sich doch etwas schwieriger aber der dritte Berg brachte dann endlich den gewünschten Erfolg! Keine Giganten, aber leckere 2-3 Pfünder der Roten fanden den Weg in die Kiste und unterwegs gabs ordentlich Attacke von Seelachsen der 5- 7 kg Klasse! Bis zu vier auf einen Streich, da waren wir ganz froh das dicke Rotbarschzeug montiert zu haben!!
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Außerdem gabs auch endlich im Mittelwasser unsere heiß geliebten Schellfische! Die waren bis dato komplette Mangelware! Aber wohl nicht nur bei uns. Selbst bei den Fischern gabs kaum welche. Dabei sind sie sonst dort oben eigentlich immer mit dabei als Beifang! Nach der 4. oder 5 Drift über den Rotbarschberg hatte der Wind leider einmal die komplette Runde rumgedreht und fing so langsam wieder an etwas aufzufrischen. Die Drift legte auch sogleich wieder zu und wir bewegten uns langsam wieder gen Land! Aber hier mal ein paar Impressionen wie schön das Wetter bei 71 Grad Nord dann auch mal sein kann! 1. Trollsund von Westen aus gesehen. 2. Angeln unterm Regenbogen 3. Trollsund keine Stunde später!

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Servus Mäck,

wenn ich mir den Bericht durchlese, lese ich "Nusvag/Lofoten", "Kjöllefjord" und "Rolvsöya" raus.
Nusvag gibts meines Wissens auf den Lofoten nicht, aber Nusfjord schon.
Mit ein bisschen rumspielen bei Google, würde ich im Zweifelsfall (es gilt natürlich die Unschuldsvermutung) auf den Anbieter tippen, der alle drei Destinationen anbietet.

Schöne Grüße vom Bodensee :a010:
Christoph

PS: Ich bin mir ziemlich sicher, dass alle unterstrichenen Wörter angeklickt werden können!

CSI: Bodensee...:lacher:.

Danke Südschwede fürs dran teilhaben:dankeschoen:.
 
Die nächsten Tage waren leider wieder sehr vom Wind geprägt! Diesmal hatten wir aber das Glück, dass er fast ausschließlich aus Nord und Ost kam und somit war Angeln unter Land auf jeden Fall machbar. Vor allem wesentlich für den Teil der Truppe, der schon nach ner Woche wieder die Heimreise antreten mußte. Bei steifer Brise aus Ost ging es bei Flut am nächsten Tag also mal in den Trollsund. Die Erfahrung hatte uns gelehrt, dass wir dort v.a. bei auflaufendem Wasser immer gefangen haben. (kann natürlich auch Zufall sein) Naja und Notbehelfsangeln auf Butt?! Könnte schlimmer kommen! Während wir Schneider erfolgreich um die Heilbutts herumgeangelt habenm hatte Crew Nr 2 binnen kurzer Zeit 3 Stück über die Boardwand gehieft und danach wieder schwimmen lassen. Alle zwischen 90- 100cm. Natürlich Spaß pur am leichten Gerät! Wir haben nur Dorsche der Kinderstube erwischt, obwohl nur Wurfweite von den anderen entfernt. Dafür gabs aber die ganze Zeit Walbesuch rund ums Boot. Da der Wind etwas gen Nordwest drehte haben wir nach 3h abgebrochen und auch keine Minute zu früh. Bei der Ausfahrt aus dem Trollsund wurden wir sogleich von ordentlich Welle empfangen in Kombi wieder mit querstehendem Schneeregen! Also nix wie rein und Auftauen! Den steifen Nordwest hab ich dann endlich mal genutzt um mich unter Wasser etwas umzugucken! Dank Rune, der selbst auch taucht, wußte ich, wo ich bei der Wetterlage gefahrlos ins Wasser kam und ab ging es in den Valfjorden von Land aus. Was soll ich sagen, ich bin schon öfter in Nordnorwegen in die Fluten gestiegen, aber das was da auf mich wartete, übertraf meine kühnsten Erwartungen! Wir hatten von dem Steg in der Nähe aus ja schon erfolgreich auf Kliesche und Scholle geangelt und ich war auch gewappnet und einige der leckeren Kollegen fürs Abendessen mit nach oben zu nehmen. Aber keine 15 Meter von Land entfernt an ner Ankerboje für Boote begrüßte mich erstmal ein Butt der 150cm Klasse!!!!!:k020: Er war dort beileibe nicht der letzte seiner Art aber bei dem Tauchgang doch immerhin der größte. Wahnsinn, was dort an Plattfischen auf der Erde lang!!! Ich war nur etwa 35 min unten, denn etwas maikühl wars trotzt Trocki. Aber habe auf dem recht kurzen Ende knapp 10 Heilbutt gesehen und von den Klieschen und Schollen ganz zu schweigen. Für alle Taucher sei erwähnt, dass es außerdem wunderschöne große weiße Anemonen natürlich jede Menge Krabben und für mich selbst auch neu sehr viele kleine bunte Nacktschnecken zu sehen gab. Wobei der Boden eher langweilig modrig- lehmig ist! Kurzum es lohnt sich definitiv dort auch mal unter die Oberfläche zu gucken! Zum Tauchen dort später eventuell noch mehr bzw gern auch via PN bei Bedarf. Bild 1 Valfjord von oben. 2. "Wild"schweine die einen auf dem Weg zum Steg neugierig begleitet haben.. 3. glücklich grinsend nach Luft auf der Flasche

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Am nächsten Tag hieß es Dank Ostwind wieder unter Land den Kolgrunnen beackern. Man mußte immer etwas suchen bzw geduldig sein, denn die Drift fegte uns jeweils ganz gut über das Plateau. Dort waren immer kleinere Trupps von Dorschen zu finden. Keine Riesen aber mit Glück konnte man dort auch mal nen 80- 90 er rauspicken. Generell läßt sich dazu sagen, dass wir es von Ingøya aus etwas anders gewohnt waren! Dort hieß es eigentlich immer nur vor der Haustür Drift ansetzen und losangeln und die Dorsche standen gestapelt und auch in richtigen Größen! Das war diesmal leider komplett anders. Immer mal kamen kleinere Trupps vorbei aber keine Riesen dazwischen. Dorsche der 10 kg Marke hatten wir bis dato tatsächlich "erst" 2 gefangen. Vor allem etwas weiter unter Land gabs wiederholt Butts der knappen Meter Klasse und über den vereinzelten Stein- und Muschelfeldern gabs immer mal nen Steinbeißer! Zu erwähnen auf dem Plateau wäre v.a. die Bergspitze "Votten" Da drüber stand immer ein Schwarm kleiner Seelachse aus deren Mitte sich der ein oder andere bessere Dorsch picken ließ! Viel spannender aber war und ist, dass diese Ecke wohl auch ein Treffpunkt für die größeren Minkwale war! Keine Wunder denn das Wasser war vom ganzen Krill sogar etwas trüb. Darum wohl auch der ganze andere Futterfisch! Nicht nur, dass es vom Boot aus natürlich imposant anzuschauen ist, wenn diese Gesellen die Fluke aus dem Wasser heben und lautstark Blasen. Die Ecke wurde mir auch von Rune wärmstens ans Herz gelegt, um dort mal zu tauchen! Natürlich nur bei Ententeich in Begeltung und möglichst noch angeleint! Suche also noch nen Buddy für "Votten" das nächste Mal!:a055::genau: Der Untergrund dort ist auch steinig bzw soll ein Riff sein!
 
Am nächsten Tag hieß es für die Hälfte der Crew dann leider schon so langsam Abschied nehmen! Schweren Herzens, denn der Wettergott war mal etwas gnädiger und bescherte zumindest wieder Wind aus Ost und Sonnenschein! Wir verfeinerten derweil unsere "unter Land" Angeltechnik und probierten immer mal neue Ecken bzw versuchten uns in der Molvika und der Trollvika auf Scholle! Speziell in der Trollbucht gibt es sie tatsächlich und auch in guten Größen! Problematisch ist aber, dass an den Stellen wo sie im Sand liegen auch Gruppen kleiner Dorsche (20-30cm) auf die Jagd gehen und die sind meist schneller an den Rekern als die platten Gesellen! Gestapelt liegen diese dort zumindest im Juni aber auch nicht! Was aber dort jeweils immer ging war Heilbutt!!! Meist keine Riesen aber alles so zwischen 60-90 cm und mal ehrlich am leichten Plattfischgerät echt der Wahnsinn!. 1. Trollvika 2. Ausfahrt bei schönem Wetter aus dem Tufjord 3.Trollbuchtscholle 4.und 5. der allgegenwärtige "Beifang"

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Der nächste Tag verhieß wieder 9-10m/s aus Nordwest. Tagsüber noch mit Regen bei 3-4 Grad aber abends sollte die Sonne dann rauskommen. Also versuchten wir unser Glück mal in den nahegelegenen Seen auf Forelle und Saibling zumal wir ein paar Tage zuvor schon ein paar Jungs dort haben erfolgreich fischen sehen. Wir waren aber wohl zu blöd bzw auch mit dem Equipment nicht wirklich auf dieses Abenteuer (schieben es mal einfach mal darauf:genau:) eingestellt. Blieben also Schneider und haben auch dank richtig nasser und kalter Finger recht schnell den Versuch abgebrochen! Am frühen Abend kam dann endlich wieder mal die Sonne zum Vorschein und das hieß für mich ab unter Wasser. Erneut gabs wieder die volle Dröhnung Plattfische welche auch derweil ich abgetaucht war vom Steg aus reichlich gefangen wurden. Inkl eines guten Butts, der leider im Drill die Oberhand behielt. Der Wind drehte aber etwas weiter auf Ost und so probierten wir es am nächsten Tag erst wieder auf dem Kolgrunnen und in der Molvika! Nicht ganz ohne Erfolg, denn es kamen wieder Butts bis 120 cm ins Boot! da der Wind etwas auffrischte und wir keine Lust auf Schaukelei hatten, war der Entschluß mal tief in den Valfjord zu fahren schnell gefasst! Zumal wir ja unter Wasser amtlich kontrolliert hatten, dass es dort ausreichend gute Fische gibt! Zudem war noch gut 2 Stunden auflaufendes Wasser und wir haben kurzerhand unsere Erkenntnisse vom Trollsund 1:1 übertragen wollen! Ein kompletter Trugschluß. Solange Flut war passierte gar nichts an unseren Ruten! Ein paar kleine Klieschen konnten wir ins Boot heben, aber das wars schon.
 
Aufgeben war aber nicht drin, da wir ja wußten, dass es dort Fische gab und sobald die Ebbe kam wurde schlagartig alles anders. Wir hatten derweil unsere Gummiköder mit nem großen Reker garniert und als tote Rute nebenbei randständig stecken lassen ca 3-4m über Grund um nebenbei mal ne Scholle zu fangen. Die toten Rute war aber plötzlich alles andere als tot. Die Bremse quieckte und schon war der erste 90er Butt an Board. Der hatte sich nicht nur den Reker sondern den ganzen Sandaal tief einverleibt und war somit fürs Backblech abends auserkoren! Keine 3 min später verirrte sich dann ein Ungetüm von Steinbeißer (siehe Bild) an die Plattfischmontage!:a055:

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Jetzt kam aber wirklich Leben in die Bude. Binnen 3h fingen wir 5 weitere maßige Heilbutt sowie 8 aus der Kinderstube! Hinzu kamen noch ettliche Bisse die nicht saßen! Der Wahnsinn! Da das Wetter so bleiben sollte war schon auf dem Rückweg klar, dass wir am nächsten Tag wieder Plan B(utt) ausführen würden. Also wieder ab tief in den Valfjorden hinein bei dort herrlich glattem Wasser während draußen reichlich Welle war drinnen aber nur ordentlich Drift! Auf dem Weg versuchten wir diesmal irgendwie kleine Köhler als Köderfische zu kriegen! Hätten wir mal vom Steg aus machen sollen, denn da im Tufjord gab es sie. Auf den ganzen flachen Bergen aber keinen einzigen:eek1: Kurz überlegt, was es denn als Alternative zum Gummi mit Reker noch gäbe. Naja, hier war alles voller Klieschen! Warum also nicht mal ne Kliesche dranhängen?! Gesagt, getan und das Ergebnis ne knappe halbe Stunde später seht ihr auf dem Bild 1 126 und 144cm Butt! Leider beide die Kliesche jeweils bis zum A.... inhaliert. Was ihnen das Leben kostete. Aber es kamen an dem Tag noch 13 weitere Butts zwischen 40 und 115cm hinzu die alle wieder schwimmen durften! Zudem noch weitere Fehlbisse! Buttangeln kann extrem kurzweilig sein!!!:genau:


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Leider folgte auf diesem Erfolg mal wieder Wetter bedingt ne Runde Angelausfall! Anderhalb Tage straff (9-11m/s)aus Nordwest bedeuten am Tufjord leider Ausfahrt nicht möglich. Aber zumindest die Prognosen für unseren mutmaßlich letzten Angeltag verhießen richtig gutes Wetter! Ab 1 Uhr nachts sollte der Wind abfallen auf weniger 4m/s und danach für 5h nahezu ganz einschlafen. Da gabs natürlich noch etwas zu tun und das hieß "Tubaen" Dank Mitternachtssonne ja kein Problem und pünktlich um 1 Uhr gings raus aufs Meer in Richtung Grönland :) Es war noch ordentlich Dünung aber eben auch nicht mehr also langsam gen Westen und da der Wind auch noch komplett von West auf Ost drehte, konnte man fast zugucken wie die Wellen kleiner wurden und wir mehr Fahrt aufnehmen konnten. Nach nichtmal 50 min hatten dir die ersten Ausläufer vom Plateau erreicht. 90 m Berg und da drüber im Mittelwasser der wundervolle Futterball an Seelachsen, denn wir uns so sehnlichst gewünscht hatten! Also größte und schwerste Gummis ran und ab damit in die Tiefe! Drei Ruten runter und zack drei Ruten krumm! Dreimal locker die 10kg Marke geknackt. So soll das gehen! Natürlich waren wir jetzt ordentlich angefixt! Aber nach einmaligem Ablassen waren wir auch gleich ordentlich weiter gedriftet und auf 150 m wollten wir nicht angeln. Also kurz auf den Plotter geschaut und keine 500m weiter grinste uns dort die nächste Bergspitze an diesmal bei 60 m. das klang doch schon noch besser!Nix wie hin. dasselbe Spiel, dasselbe Ergebnis! Spätestens jetzt mußte man uns das Grinsen aus dem Gesicht schneiden! Blick in die Köderkiste, was dort noch liegt. 400 gr 40 cm Kveitejig und noch jungfräulich! Der muß es jetzt sein. Kurzum, egal was wir montierten, es war schwer mal nen Dorsch unter 10 kg zu haken! Durschnittsgewicht!!!! lag etwa bei 12-14 kg die größten gingen an die 20kg Marke. Hätten wir dort länger zugebracht, wäre die 20kg Marke sicher locker noch gefallen! Nachdem ersten Rausch obsiegte aber dann die Vernunft zumal die Fische nur schwerlich zu releasen waren und wir bei weitem genug hatten! Also hieß es schweren Herzens wieder auf dem Rückweg machen zumal laut Prognosen der Wind auch alsbald wieder auffrischen sollte. Jetzt war aber nahezu Ententeich und die Heimfahrt dadurch in 35min absolviert! Fix die Fische versorgt und dann hieß es "abangeln". Kurze Beratung, ok wir fahren nochmal in die Trollbucht den Schollen auf Wiedersehen sagen! Ergebnis nach anderhalb Stunden 3 Schollen aber dafür 8 Heilbutts zwischen 60 - 90 cm. na so macht abangeln Spaß. Nächster Halt Trollsund. Wir hatten noch gar nicht ganz angehalten da hing der nächste Butt dran. auch gut 80 cm. abgehakt neu Drift angesetzt rumms! Butt Nr 10 selbe Preisklasse. Was soll ich sagen ne halbe Stunde später kam Nr 11 kurz zu Besuch an Board. zurück mit ihm und kurz überlegt, ob wir nochmal den Valfjord ansteuern?! Läuft ja grad und bald auch das Wasser wieder ab. Die Idee haben wir aber dann doch unterwegs verworfen und uns statt dessen nochmal in die Trollbucht gesetzt. Ergebnis waren dann außer einer Scholle noch 4 weitere Heilbutt!!!! Nochmals 15 an einem Tag und alle mindestens 60 cm, wenn auch kein Riese dabei war! Aber das war nochmal ein Abschlußtag nach Maß!!!
Unterm Strich bleibt zu sagen, dass es dort natürlich ein Traumrevier mit unglaublichen Möglichkeiten ist! Wer mal unbedingt nen Heilbutt fangen möchte ist dort oben sicher bestens aufgehoben. Weit über 40 haben wir binnen der zwei Wochen dort gefangen, gut die Hälfte davon maßig und locker die dreifache Menge nochmal an Bissen gehabt! Davon mindestens noch 2 die mutmaßlich dreistellig waren und kaum mal nen Meter in Richtung Boot machten sondern nur die Bremse haben heulen lassen! Man sollte aber für einen Trip mindestens 10, besser 14 Tage einplanen, denn es ist durchaus mal möglich, dass es auch ne ganze Woche mal steif aus Richtung West bläst und man nicht vor die Haustür bzw den Fjord kommt! Jeder Angeltag bei schönem Wetter entschädigt dann aber und wenn man bei gutem Wetter die Chance hat (wirklich nur bei richtig gutem Wetter!!) sind die Plateaus westlich und nordwestlich ein Garant für richtig dicke Brocken! Wir hatten wie gesagt von 14 Tagen ca die Hälfte Ausfall und nur zweimal die Chance wirklich weit rauszukommen. Aber es ist ja auch wenn vielleicht auch nicht ganz das Ende der Welt so doch zumindest das von Europa aber dementsprechend idyllisch ist es dort auch! Es gibt außerdem ja nicht nur dicke Fische zu bestaunen. Wale, Robben und Adler sind allgegenwärtig, von den ganzen anderen Seevögeln mal ganz zu schweigen! Anbei mal noch ein paar Impressionen!
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post scriptum noch die klitzekleine Anmerkung das wir nicht die einzigen waren, die dort mehr oder weniger "gestrandet" sind. sämtliche andere Gäste die über selbigen Anbieter dort waren binnen der Zeit, die wir dort verbrachten, hatten alle Havoysund gebucht und sind auch so kurzfristig "upgegraded" worden! Der Wahnsinn hat also anscheinend Methode! aber das wohl eher per PN:)
 
Dankeschön für den tollen Bericht und die schönen Bilder.Aber so schlecht war die "Strandung " ja dann doch nicht.

Petri Frank
 
Grandios. Danke für den Bericht. Hatte das Gefühl, mit dabei zu sein.
Absolut priiima!

:applaus::dankeschoen:

Obwohl...eigentlich sollten solche Berichte und Fotos verboten werden. Fördern nur das Fernweh :genau:
 
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