Reisebericht 6, Dolmoy

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Das L-Team auf Reisen

Am 14.07.2011 war endlich ein Jahr des Wartens vorbei und unsere jährliche Angelreise nach Norwegen auf die Insel Dolmöya ins Haus Bremvag begann. Die Anreise nach Kiel war unspektakulär und die Überfahrt nach Oslo, mal abgesehen von den Preissteigerungen zum Vorjahr auch. Was noch auffiel, es war nix los auf der Fähre, weder in der Show noch zu später Stunde in der Disco. Dies lag vielleicht am etwas höheren Durchschnittsalter der Mittreisenden. Am Freitagmorgen setzten wir nach einem guten Frühstück und einer glücklichen Zollkontrolle unsere Reise ohne weitere Zwischenfälle fort. Nach gut neun Stunden erreichten wir dann unser Ziel bei herlichstem Angelwetter. Das hieß Autos ausladen, Haus einräumen, Gulaschsuppe essen, Angeln zusammenbauen und raus aufs Wasser. Der Urlaub hat begonnen.
Urlaub, Wind und Meer, Mann was willst du Meer.(Frei nach Schubert)
Die erste kurze Ausfahrt brachte gleich 4 Fischarten und einen mächtigen Biss auf einen XL Royber. Leider war ich von dem Biss so überrascht, dass ich ihn versemmelt habe. Hatte vorher auch noch nie mit so nem Teil geangelt.
Zum Abschluss des Tages gab es noch einen kleinen Schlummertrunk und dann ging es ins Bett um Kraft zu tanken für die nächsten Tage. Übrigens richtig dunkel wurde es nie aber da blieb mehr Zeit fürs Angeln und Spaß haben.
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Unser Team: Michael, Thomas, Karsten und Mario.
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Karsten und Micha nach der ersten Ausfahrt. Dorsch, Leng, Pollack und Seelachs waren ihre Ausbeute. Nicht schlecht für den ersten Abend.

Der Samstag und Sonntag gestalteten wir wie folgt. Da das Wetter mitspielte und weder Sturm noch großartige Regenfälle in Sicht waren, planten wir täglich mit zwei Ausfahrten. Eine am Morgen nach einem ordentlichen Frühstück und eine in den Abendstunden bis in die Dämmerung. Die Ausfahrten wurden auch nicht endlos lang, so blieb auch noch genügend Zeit für die Gemütlichkeit. Natürlich gab es auch angeltechnisch einige Pläne und Ziele. So wollte Thomas seine selbst gebauten und zum Vorjahr noch einmal verbesserten XL- Naturköderjiggs erfolgreich zum Einsatz bringen. Karsten und Michael wollten mit ihren selbst gebauten Makkvorfächern an große Dorsche, Lengs und Seelachse kommen. Auch ich hatte mir vorgenommen, mit XXL Naturködern und großen Gummis an große Fische zu kommen. Es wurden erst mal die Angelstellen angefahren, die in den letzten Jahren immer gute Fische gebracht haben. Diese Revierkenntnis zahlte sich aus und wurde mit einigen schönen Küchenfischen belohnt. So konnten einige schöne Seehechte bis 3,5kg, mehrere Dorsche bis 4kg, Seelachse und Pollacks gefangen werden. Des weiteren bissen auch noch vereinzelte Schellis, Wittlinge, Lumbs und natürlich Makrelen. Alle Fische, die bis jetzt gefangen wurden, bissen aber auf relativ kleine Köder. Alle XL-Köder wurden entweder nur von Kleinfischen herumgeschupst oder völlig ignoriert. So hatte ich der konsequent groß fischte nach zwei Tagen lediglich zwei Küchendorsche als Beifang beim Köderfischangeln. Auch bei Thomas, Karsten und Micha kamen keine Bisse, wenn sie groß fischten. Trotzdem wurde das Ziel Großfisch nicht verworfen und konsequent weiter verfolgt.
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Auch kleine Fische sehen schön aus.

Die nächsten beiden Tage verliefen folgender maßen. Montag früh starteten wir zunächst das Unternehmen Schellfisch. Bei optimalen Bedingungen, null Wind und leichte Srömungstrift ging es an eine tot sichere Schellfischstelle. Dort angekommen, dauerte es genau eine Minute, bis die Köder im Wasser waren, weitere 20 Sekunden, bis sie den Grund erreicht hatten und weitere 20 Sekunden, bis die ersten beiden Schellfische gehakt waren. Da wir mit relativ leichtem Gerät fischten, machte auch das Hochholen Spaß. Nachdem die Fische versorgt waren und die Waffen wieder geladen setzten wir zur zweiten Trift an. Was jetzt folgte, war eine typische norwegische Wettersituation. Von Wind null auf 4-6 m/s innerhalb von 10 Minuten. Das Weiterangeln auf unseren Zielfisch war somit abgebrochen. Also muste umdisponiert werden. Da wir jetzt relativ gute Windtrift hatten, starteten wir sofort wieder die Großfischjagd. Drei Stunden beharkten wir alle befischbaren Kanten und Platos mit dem Endergebnis: „kein Biss“. Auch Karsten und Micha, die sich in für uns neue Angelgebiete aufmachten, kam nichts Zählbares aus dem Wasser. Während unserer Mittagspause machten wir uns so einige Gedanken und stellten fest das alle Angelstellen die in den letzten Jahren immer wieder schöne und zum Teil auch große Fische gebracht haben, alle ohne jeden Biss blieben. Ausgeklammert sind hier eine Seehechtstelle und die erwähnte Schellfischstelle. Auch wurden die Stellen zu verschiedenen Stauzeiten beangelt, auch die führte zu keinem zählbaren Erfolg. Aber Kopf in den Sand stecken gibt es bei uns nicht.
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Der Blick sagt, nur schnell weg hier.

Der Abend, wieder bei 180° geänderten Wetterverhältnissen, null Wind und ablaufendes Wasser, brachte dann noch einige Überraschungen. Wir stellten auf Instinktangeln um und kamen so zum Erfolg. Das Angelgebiet lag direkt vor der Haustür (2min.). Ein sehr stark Durchströmtes mit Untiefen aber auch mit Kanten und Flachstellen und viel, viel Futterfisch. Und wo Futterfisch ist, treiben sich auch Räuber herum, so der Gedanke. Erster Stopp, eine 6- 10m flache Sandstelle mit Pflanzenbewuchs. Das Boot drehte sich durch die starke Strömung mehrfach um die eigene Achse und die Kleinfische flogen im Sekundentakt aus dem Wasser. Thomas lies an seiner Spinnrute einen bis dahin schon sehr erfolgreichen 40g Zocker in Blau weis zu Wasser und ich setzte auf einen 18cm in dunklen farben gehaltenen Gummifisch. Der kleine Zocker brachte in wenigen Minuten einige schöne Dorsche ans Tageslicht, die aber alle wieder schwimmen durften, da sie aus nur geringer Tiefe kamen und wir ja auch noch paar Tage hier waren. Der Gummifisch brachte nicht einen Biss. Jetzt fuhren wir mit Schleichgeschwindigkeit an eine Untiefenstange, die von ihrer Erhebung her ganz allmählich abfällt. Der Strömungsstrudel lies uns ganz langsam ins Tiefe treiben und wir konnten den wunderbaren Grund sehen. Wieder kam es zum Duell, Zocker gegen Gummi. Der Zocker brachte sofort wieder einen schönen Dorsch von knapp 3 kg. Dieser war gerade im Boot und ich führte meinen Köder auf Sicht, so ca. 3 m unterm Boot, als plötzlich ein 1-Meter-Seelachs aus dem nichts kam und den Gummi inhalierte. Allerdings war ich so was von erschrocken, dass der anhieb, fehlschlug und der Fisch wieder abtauchte. Es war nicht mein Jahr. Jetzt war bei uns so viel Adrenalin im Blut das Wir die Stelle noch mehrfach übertrifteten. Thomas setzte jetzt einen Mende Spezial ein (blauweiser Gummifisch mit 125g Bleikopf), was sich als Glücksgriff herausstellte. Es kamen noch zwei wunderbare Dorsche, der schwerste war über 4kg, ins Boot. Unser Treiben blieb natürlich für andere Angler nicht unbemerkt und so hatten wir bald Gesellschaft. Natürlich haben andere Angler andere Methoden, um an den Fisch zu kommen und so fuhr dieses Boot mehrfach über die von uns so erfolgreich befischte Stelle, so das Es mit der beiserrei ein baldiges Ende hatte. Danke noch mal für die Rücksicht. Wir wechselten noch einmal den Platz, auf ein 25 Meter Plato mit sandigem Untergrund. Ich setzte noch mal auf einen XL-Royber, da der Wind noch mal etwas auffrischte und wir eine schöne Trift hatten, aber wo hat es gebissen? Natürlich auf den Blau-Weisen Mende Spezial. Mich als Schalker hätte das eigentlich stutzig machen müssen. Egal, genug gefangen. Auch das andere Team konnte noch paar schöne Dorsche ins Boot holen. Jetzt aber rein und Bergfest feiern. In der Zeit, wo die Jungs ihre Fische versorgten, konnte ich da ich ja nichts fangen wollte die Vorbereitungen treffen. Also kam einer vom Vortag gefangener Dorsch in den Backofen und noch paar andere Leckerlis auf den Tisch. Dann gab es noch einen leckeren Absolut dazu. Der Abend entwickelte sich zu einer lustigen und amüsanten, Veranstaltung, deren Ende in den Morgenstunden lag. Aber auch das muss mal sein, wir sind ja schließlich keine Chorknaben.
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Übrigens gibt es Flaschen, welche sich im Verlaufe des Abends verwandeln.

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Da war der Morgen doch schon wieder da.

Der Dienstag war auch wieder ein typischer Norgetag, morgens Ententeich, 20° und blauer Himmel, (Mallewetter) und ab Nachmittag Dauerregen, kalter Wind und dichter Nebel. Trotzdem wurden ein paar mittlere Dorsche und Pollacks gefangen.
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Auf zu neuen Fangplätzen.

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Wo soll es hingehen. Zum Fisch natürlich.

Am Mittwoch ging es dann relativ früh aufs Wasser, denn man hatte ja noch was vor. Karsten und Michael fuhren noch einmal ziemlich weit raus, was sich auch als richtig erwies. Sie fingen in einer relativ kurzen Zeit 4 Leng, der größte hatte immerhin 5kg, 2 schöne Pollacks und paar Seelachse der Mittelklasse. Thomas und ich befischten noch einmal eine sehr steil abfallende Kante, welche von 50m auf ca. 250m abfiel. An so einer Kante kann alles stehen so der Gedanke. Meine XL-Köder lies ich diesmal an Bord und stellte auch auf etwas kleinere Köder um. Auch dies erwies sich als richtig. Da es wieder kaum Windtrift gab, mussten wir uns wieder von der Strömung treiben lassen. So konnten wir an diesem Morgen einige Fischarten ins Boot holen. Unteranderem Leng, Schellfisch, Wittling, Lumb, Seelachs, Dorsch und als 13. Fischart dieser Tour einen Stintdorsch. Mein Toppköder an diesem Morgen war ein 125-g-S-Jigger in grün- silber. Beim morgendlichen Köderfischangeln ging mir noch ein relativ großer Fisch (schätze Dorsch) verloren. Endlich war der Fluch auch bei mir gebrochen und meine neue Light-Combo war eingeangelt.
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Mario du darfst ruhig mal ein bisschen lächeln.

Nach dem alle Fische versorgt waren und wir uns gestärkt hatten und uns etwas Ruhe gegönnt hatten, ging es am späten Nachmittag noch einmal raus. Wir hatten wieder ablaufendes Wasser und so fuhren wir gar nicht weit raus sondern angelten wieder direkt vor der Haustür an den stark durchströmten Flachstellen. Das Ergebnis waren wieder 6 schöne Dorsche. Diesen Angeltag zogen wir gar nicht mehr all zu weit in die Länge, da wir a schon genug gefangen hatten und b morgen auch noch ein Tag war.
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Abendstimmung am Fröyfjord. Einfach herrlich.

Der Donnerstag, unser letzter Angeltag begann um 6 Uhr mit einem gemütlichen Frühstück und gegen 7 Uhr ging es dann raus aufs Wasser. Es stand die Entscheidung an probieren wir noch mal was Neues oder bleiben wir vor der Haustür, da dies in den letzten beiden Tagen richtig erfolgreich war und auch großen Spaß gemacht hatte. Kurze Rede langer Sinn, warum in die Ferne schweifen oder das Schöne liegt so nah. Es war wieder ablaufendes Wasser und so ging es an die Topstellen der Vortage. Karsten und Michael wollten sich erst mal paar schöne Makrelen fangen fürs Räuchern, und da der Weg zum Haus kurz war, konnten diese, welche heute Morgen in Massen da waren, auch schnell und frisch versorgt werden. Thomas setzte noch einmal auf einen XL-Naturköder der Marke Freeleining. Da er nach eigener Meinung genug Küchenfisch hatte, wollte er es noch einmal auf einen Großen probieren. Ich hatte mich für meine Lightcombo entschieden, welche mir schon paar schöne Fische gebracht hatte. Das erste Erlebnis lies auch gar nicht lange auf sich warten. Innerhalb weniger Sekunden stiegen an beiden Ruten bei ca. 9m Wassertiefe, zwei große Fische ein. Leider kam es nicht zum spannenden Doppeldrill wie erhofft. Der große Köderfisch wurde wieder losgelassen. Mein Biss lies das erste Mal in diesem Urlaub die Bremse meiner SX erklingen und nach fünfminütigem Drill, lag ein schöner Seelachs von knapp 7 kg im Boot.
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Es war der spätere Siegerfisch der diesjährigen Angeltour. 6,8kg und 90cm. Sorry Michael, dass ich dir den 1. Platz noch aus den Händen gerissen habe.

Ich fing an diesem Morgen noch einmal eine bunte Fischkiste zusammen, in welcher, Dorsch, Seelachs, Pollack und Makrele zu finden waren. Die großen Köder blieben bis auf die schon erwähnte Ausnahme (Vermutung großer Seelachs) unberührt. Das andere Boot fing auch noch ihre Fische. So kamen zu den schon angesprochenen Makrelen noch 2 Dorsche, ein Pollack und ein Leng hinzu. Um 13 Uhr war der letzte und auch wieder erfolgreiche Angeltag zu Ende. Nach dem Wir die Fische in die Truhe gebracht hatten und eine kleine Malzeit zu uns genommen hatten ging es ans Zusammenpacken, welches aber durch viel Routine wie von alleine erledigte. Nach dem Haus, Boot und Privates gesäubert und verstaut waren, legten wir noch eine kleine Ruhepause ein, ehe wir uns an unseren gemütlichen Abschlussabend machten. Nach einem leckeren Essen und einem Glas Rotwein wurde die Reise noch einmal analysiert und man kam zu folgendem Ergebnis.
1. Das Wetter war topp, keine einzige Ausfallstunde.
2. Spaßfaktor, Kameradschaft und Harmonie in der Truppe waren topp.
3. Das Fangergebnis war von der Menge her in Ordnung, was auffiel, war das kaum Fische an unseren Toppplätzen der letzten Jahre gefangen wurden. Mag es an dem etwas kälterem Wasser gelegen haben oder vielleicht an einer eventuellen Überfischung einiger Stellen oder, oder, oder. Man weis es nicht, jedenfalls hätte sich jeder von uns einen großen Fisch gewünscht. Aber dafür gibt es ja noch ein nächstes Mal. Man darf auch nicht mit zu großen Erwartungen nach Norwegen fahren, was jedoch bei einmal pro Jahr ziemlich schwer fällt. Was aber auffiel, es gab sehr viel Dorsch und der stand sehr flach und in sehr stark durchströmten Gebieten. Der Leng war dagegen nur sehr wenig vertreten im Gegensatz zu anderen Angeljahren.
4. Selbst gebaute Naturködersysteme funktionierten zuverlässig. Neue Angelgeräte konnten leider nicht alle eingeangelt werden. So mus meine Maxel noch auf ihre Feuertaufe warten. Der Materialverlust war klein und zu verschmerzen, Schnurbrüche gab es keine und alle Schnurverbindungen (Knoten) hielten zuverlässig auch bei Prachialhängern.
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Siegerfoto auf dem Steg.
Das Gesamtergebnis der Reise lautet „Perfekt“.

Danke an uns vier.

Der Abend klang bei einem Glas Bier gemütlich aus und am Freitag traten wir gegen 10 Uhr die Heimreise an. Wir möchten auf diesem Wege ein Dankeschön an unsere Gastgeber, die Familie……….weitergeben. Die Boote und das Haus waren in einem guten Zustand. Leider musten wir unseren norwegisch/deutschen Abend um ein Jahr verschieben.
Die Heimreise wurden leider durch die dramatischen Ereignisse in Oslo und der Insel Utöya überschattet. Unser Mitgefühl ist bei den Angehörigen der Opfer und dem norwegischen Volk.
Am Sonntagmorgen sind wir dennoch gesund und munter in Kiel angekommen und durch ein Staureiches Deutschland in unsere Heimatorte zurückgefahren.

Dolmöya 2012 kommen wir noch einmal zurück, ehe es uns in2013 vielleicht etwas nördlicher verschlägt.


In diesem Sinne


Das L-Team

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So zum Schluss noch paar Bilder und dann ist aber gut.
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Unser U-Boot


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Zwei glückliche Menschen.


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Morgens Mallewetter……


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Abends Nebel.


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Leider wollten die Großen nicht beissen.



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Unser Reiseleiter macht immer einen guten Job.



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Bei der Arbeit.



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Auf Wiedersehen Oslo wir kommen wieder.


 
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