Malediven zum "Schnäppchenpreis"

AW: Malediven zum "Schnäppchenpreis"

Danke für den ersten Eindruck. Nachdem lesen haben wir ja Tel und ich muß sagen ich bin neugierig auf mehr, (vor allem auch auf die Bilder und Filme) Ich glaube jetzt schon sagen zu können,.....ICH BIN REIF FÜR DIE INSEL;......:dance4:
 
AW: Malediven zum "Schnäppchenpreis"

Danke für den ersten Eindruck. Nachdem lesen haben wir ja Tel und ich muß sagen ich bin neugierig auf mehr, (vor allem auch auf die Bilder und Filme) Ich glaube jetzt schon sagen zu können,.....ICH BIN REIF FÜR DIE INSEL;......:dance4:

Nicht ohne mich:dance4::dance4::dance4:

Uwe
 
AW: Malediven zum "Schnäppchenpreis"

Danke Wolfgang

:daumen::daumen::daumen:

Uwe
 
AW: Malediven zum "Schnäppchenpreis"

Oh Wolfgang, vielen Dank für deinen ersten Bericht!:daumen::daumen::daumen:
Da wallt mein Anglerblut und der Puls steigt mit jeder Zeile!

War vor bald 16 Jahren am Südmale-Atoll - ohne Anglerzeug, nur Familie, Ruhe und absolut Hangover... ein echtes Paradies! Sollte ich dies noch einmal erleben dürfen, wird meine Familie auf mich am Sandstrand aber ganz sicher verzichten müssen.:dance3:

Freue mich auf die Bilder und alles was du uns sonst noch gibst!:genau:

Gruss dich, Fredi
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Malediven zum "Schnäppchenpreis"

Moin Wolfgang,
Danke für Deinen vorläufigen Bericht.Da hast Du ja toll was mitgemacht viele schöne Fische gefangen
das artet ja bald in stress aus.
Bin ja mal auf Dein Filmmaterial gespannt da kann man sich dann so richtig reinversetzen wenn man
sowas schon einmal mitgemacht hat.
Bis dahin
Klaus
 
Tagebuch Teil 2

14.Januar
Als wir morgens um 6 Uhr zum obligatorischen Morning Fishing am Boot eintreffen überrascht uns Laobi mit der Nachricht, dass der Wind deutlich zugenommen habe (was auch spürbar und an der Brandung auch sichtbar war) und er somit nicht verantworten könne, dass wir bei diesem kabbeligen, zunehmenden Wellengang Offshore, vor dem Außenriff Angeln würden.
Der Wind könne sich innerhalb einiger weniger Tage wieder legen, oder, wenn wir Pech hätten, auch nicht! Sein Vorschlag:
Im Innen-Atoll Schleppen auf Bonitos und dabei einen oder zwei tieflaufende Wobbler mitlaufen lassen. Danach wolle er uns auch einige Fangplätze für kapitale Giant Trevally's zeigen, auf die wir dann einige Würfe mit den Poppern riskieren könnten.
Nun muss ich hinzufügen, dass weder Volker noch ich die großen Spinfishing oder Popper-Enthusiasten sind. Meine Wurfkünste sind eher bescheiden und ich schiebe schon seit langem die Absicht vor mir her, bei Martin Joswig im Hambachtal eine Intensiv- Schulung in Wurftechnik, insbe-sondere dem Poppern zu absolvieren. Volker hat einfach keinen Bock, bei den Temperaturen Kunstköder permanent durch die Gegend zu feuern; er zieht das Schlepp-Angeln und Naturköder-Fischen dem Werfen oder Jiggen mit Kunstködern vor.
Wir verlassen also den Hafen Richtung Innen-Atoll, folgen den Vögeln auf der Jagd nach Bonitos und anderen Thunen und Schleppen dabei 2 30# Ausrüstungen mit großen Wobbler. Loabi folgt den Vögeln in weiten Bögen und Schleifen südwärts und wir fangen, Schlag auf Schlag Bonitos, Skipjacks und Rainbow Runner. Zwischendurch kreischen 3 Mal die 50iger und nach zähem Drill können wir 3 Dogtooth Tunas zwischen 30 und 45 kg landen. Der Drill des Dritten scheint ein besonderes Highligth: Dem Zug und Gewicht nach scheint es ein großer, kapitaler Fisch zu sein und ich hänge mich in meinen Gimbal und Harness und pumpe. Hinter mir ausuferndes Gelächter und Faxen. Man wird mir doch keinen Eimer oder ähnliches an den Haken gehängt haben? Kann nicht sein, ein Eimer würde sich nicht bewegen! Dann wieder folgt der Gegner, zahm wie ein Hündchen dem permanenten Druck, den ich aufbaue. Und die Faxerei hinter mir geht weiter. Als der Fisch ans Boot kommt (ein kleiner Dogtooth) sehe ich, dass er quer gehakt ist. Jetzt erfahre ich auch den Grund für das Gelächter: Mooky hatte meinen Harness hinter mir mit theatralischen Gesten mit dem Gaff "gesichert". Wer den Schaden hat braucht für den Spott nicht zu sorgen! Nach ca. 1,5 Stunden erreichten wir im südlichen Teil des Atolls den Riff- Durchbruch zum Fotheo Chanel. Im Kanal ging der Punk ab: heftiger Wellengang, starke Brandung. Im Durchbruch: ruhiges Back-Water , allerdings mit starker Strömung in der an verschiedenen Stellen das Wasser aufwallt. Neben uns Abbruchkanten von türkisblauem Flachwasser in’s dunkelblaue Tiefwasser. Vor uns weiß schäumende Brandung. GT-Country! Ich fummele noch an meiner Montage rum, Volker ist auf dem Weg auf’s Oberdeck (Dach des Dhoni), Mooky steht bereits im Bug und wirft wie ein junger Gott. Volker flucht über zu steife Vorfächer, Popper deren Haken sich verfangen, montiert um. Ich bin endlich fertig, Mooky räumt mir seinen Platz ein. Ich finde keinen sicheren Stand, werfe, Fehlwurf. Gelächter und Gefeixe seitens der Crew,
ich weiß ja Jungs , ihr könnt es besser und euer Verhalten unterstützt enorm. Nächster Wurf: Fehl-wurf. Dann erreiche ich zwar Weite, fange mir aber einen perfekten Windknoten ein der sich zum Birds Nest ausweitet, das Mooky mit Engelsgeduld entwirrt. Vom Dach kommt mir Volker fluchend endgegen:“Alles Sch….!“ Ich stimme ihm zu: Poppern ist nicht unser Ding und wir signalisieren Laobi: Abbruch! Es ist so gegen 10 Uhr, Rückfahrt zur Lodge. Kurzer Kriegsrat: der Tag wird zum „Women’s Wish Day“ umdeklariert. Ivonne und Almuth möchten Sonnen, Chillen und eventuell Schnorcheln. Also das Dhoni umgeladen und wir brechen zu einer unbewohnten Insel im Atoll auf die nach 20 minutiger Fahrt erreicht ist. Türkisfarbiges Flachwasser, weißer Strand, Palmen und Mangroven: ein Traum
Fortsetzung folgt
 
Malediven -Tagebuch Tei 3

Ivonne, Almuth, Johannes und ich gehen an Land, Volker möchte noch mit der Crew raus auf's Meer, einige Sachen besprechen und eventuell noch einige Bonitos ziehen. Badesachen, Sonnensegel und Kühltruhe werden ausgeladen und ich greife mir mein Angelzeug . Ich möchte die Möglichkeiten des Strandangelns testen und auch dazu meine neuen Ruten (Fin Nor Mega Lite, 240cm, 30# und die neue 5-teilige TORO TAMER Reise-Surfrute, 270 cm, 375 gr. 30#) bestückt mit einer Quantum Cabo und Shimano Stella 8000. Wir bauen den Mädels am Strand das Sonnensegel auf und verstauen am "Waldrand" ,wo ein rustikaler Unterstand, gedeckt mit Palmwedeln und Holzbänke & Tische errichtet sind unser Material und die Kühltruhe . Der Strand besteht aus reinweißem, feinem weißen Sand, die Brandungsseite aus Korallen-Bruch der sich in der Brandungszone zu bis zu 1 Meter hohen Wällen auftürmt. Palmen und Mangroven bilden eine malerische Kulisse. Am Imbissplatz finden sich die schönsten Muscheln und Schneckenhäuser, die sich allerdings alle auf 6 Beinen bewegen: Einsiedlerkrabben! Verleitet mich natürlich direkt zu dem Spruch: "Eh, ich weiß wo Dein Haus wohnt!" Von Volker und Ivonne weiß ich, dass die Bevölkerung schon dazu übergegangen ist, die Strände zu säuber. Auch auf Keyodhoo finden sich an zentralen Stellen Papierkörbe und Abfalleimer.Hier jedoch auf der unbewohnten Insel findet sich im Inneren des Palmen- & Mangroven Waldes Berge von Zivilisations-Müll: leere Plastikflaschen, Styropor, Seilreste, Strandgut. Zum Teil mag der Tsunami vom 26.Dezember 2004 für dieses Desaster zuständig sein, für kaputte WC-Schüsseln, Bauschutt oder defekkte Fernseher allerdings sicherlich nicht! Hier ist das Umweltbewusstsein noch nicht weit fortgeschritten.Nachdem ich die Insel erkundet hatte (was aufgrund iher "Größe" relativ schnell ging) montiere ich an meinen Ruten 80 - 100 gr schwere Casting Jigs und Popper. Bis zum Bauch im Wasser werfe ich, über den hellen Flachwasserbereich, soweit wie möglich in den dunkelblauen Tiefwasser-Bereich. Vor Verletzungen habe ich meine Füße mit Crocks geschützt. Im Brandungsbereich taste ich mich über den Korallen-Schutt watend weiter. Immer wieder spült mir die Brandung Korallenteile in die Schuhe, die ich dann erst einmal wieder ausschütteln muss. zum Glück gibt es hier kaum Seeigel! Irgendwie schaft es ein kleines Korallen- oder Muschelteil mir ein kleines, aber tiefes Loch in den Fussballen zu bohren, was ich erst gar nicht spüre. erst gegen Abend spüre ich einen Entzündungsschmerz und es wird mir zur täglichen, schmerzlichen Prozedur, 4-5 Sandkörner durch Drücken oder Operationen mit der Nagelschere zu entfernen. "Die Malediven sind halt eben nichts für Muschis" würde Volker sagen. Beim Spinfischen rund um die Insel gelingt mir der Fang eines 5-pfündigen Jacks, einem mittelgroßen Needlefish und 3 kleineren Barschen.Gegen 15 Uhr holt uns unser Dhoni wieder ab und uns erwartet in der Lodge ein frugales Essen, bei dem sich Kubbe mal wieder selber übertroffen hat! Gegen 17 Uhr packen wir unser Angelzeug: schwere Big Game Ruten (80#) und Grundruten . Es geht zum sog. Nachtangeln. Gegen 18 Uhr ist Sonnenuntergang und da wollen wir im Innenatoll vor Ort sein. So eine Session dauert in der Regel 4-5 Stunden und garantiert für überraschende Fänge. Während der Fahrt hat Laobi das Echolot / Fishfinder zugeschaltet und überrascht uns mitten im Nirgendwo mit seinen Prognosen."Jetzt kommt gleich eine gute Stelle zum Jiggen oder Grundfischen" und 5 - 10 Sekunden später zeigt der Hummingbird Unterwassererhebungen oder Abbruchkanten, in derem der Strömung abgewandten Seite sich große Fischsymbole wie Konfetti "stapeln. Selbst als wir die Symbole nach Größe filtern, werden es nicht merklich weniger.
Irgendwo, für uns nicht erkennbar warum, stoppt er und läßt Anker werfen.Ca. 50 Meter ist es hier tief. Zum Anfüttern wirft er Fisch-Innereien und Köpfe über Bord. Volker und ich montieren die schweren Biggame Ruten mit einer 100gr. Bleiolive, langem geflochtenem Stalvorfach und einem Haken der Größe 11/0, bestückt mit einem Bonito-Kopf.Diese Montage lassen wir bis kurz über Grund ab, schalten die Ratsche als Bissanzeiger zu und stellen die Ruten im Heck in den Halterungen ab. Die Nacht bricht herein und ich möchte mit großen Leuchtstäben, die ich unter dem Boot aufhänge die Lockwirkung auf Fische und Tintenfische testen. Hatte ich nicht schon unzählige Fische im Schein der Laterne an der Hafenmole gesehen? Knapp außerhalb des Lichtscheins konnte man ab und zu große Räuber patroullieren sehen. Loabi ist ein totaler Gegner jedwegen Lichts , was auf den Malediver eher eine Scheuch als Lockwirkung haben soll. Und auch wirklich: im Schein des Lichts unter dem Boot ist kein einziger Fisch auszumachen!Sternenklarer Himmel.Der zunehmende Mond steht als schmale Sichel am Himmel. Im Bug werden Schlag auf Schlag mit den Grundruten, bestückt mit monofilen Vorfächern, Bleiolive, Haken der Größe 6/0 mit Fischfetzen Red Snapper zwischen 5 und 30 kg gelandet. Allerdings fischt uns die Crew mit ihren Handleinen deutlich aus! Mich irritiert die scheinbare Ruhe an meiner Big Game Rute. Die Knarre bleibt totenstill! Ich nehme die Schnur zwischen Daumen und Zeigefinger und spüre nach kurzem Moment ein mehrfaches Ziehen. Dann wieder Ruhe! als sich das ziehen kurz darauf energisch wiederholt schlage ich an.Heftiger Widerstand, der jedoch der 80# Ausrüstung nicht Paroli bieten kann. Die Rute und Rolle im Black Magic Gimbal / Harness eingehängt, die rechte Hand an der Kurbel, die Linke hältHand, sich am Dach festhaltend, das Gleichgewicht. Kurz später wälzt sich ein 1,8 Meter langer Sandhai im Schein der Taschenlampe. Volker releast ihn zügig mit Hilfe der Zange. Neu beködert und ab damit! Diesmal bleibe ich direkt neben der Rute stehen und halte die Schnur in der Hand.10 Minuten später wieder Aktivität! Nippeln und Zerren, dann ein mehrfacher energischer Zug.Anschlag! Diesmal ist der Widerstand größer und das Gewicht deutlich höher. Doch auch jetzt kann der Fisch dem Zug nach oben nichts entgegensetzen. Der Black Magic zwingt jeden Gegner in die Knie.An der Oberfläche tobt ein 2,5 Meter Ammenhai.Der Haken ist nicht zu sehen und das Vorfach verschwindet im Maul. CVolker greift sich den Tailer (Schwanzschlinge) und beim 2. Versuch gelingt es ihm, die Schlinge über den Schwanz zu stülpen und zu zu ziehen. Rückwärts zieht er ihn an Bord un die Crew und Zuschauer spritzen respektvoll in Deckung und retten ihre Gliedmaßen vor der tobenden und sich wälzenden "Kampfmaschine". Volker ruft energisch nach der Zange , befreit den Fisch zügig vom Haken und befördert ihn mit einem Schubs zurück in die Freiheit. Gegen 22,30 Uhr sind wir zurück in der Lodge. Verblüffend, wie Laobi in tiefster Dunkelheit zielsicher den Weg zurück in den Hafen findet. Ausbeute des Abends: 12 Red Snapper, 1 Sandhai, 1 Ammenhai.
Fortsetzung folgt
 
AW: Malediven zum "Schnäppchenpreis"

Teil 4
Dienstag, 15.Januar
Aufstehen um 5,30 Uhr. Ab um 6 Uhr auf’s Dhoni zum Morning Fishing. Der Wind hat an Intensität zugenommen. Die Brandung des Außenriffs schlägt meterhohe Schaum-Kaskaden und selbst im Innen-Atoll ist das Wasser kabbelig. Wieder einmal beginnt unsere Tour mit der obligatorischen Jagd auf Bonito und Co. Volker und ich haben den Downrigger montiert. Laobi ist nicht so von dem Ding überzeugt. Die traditionelle Art ist hier, mit der Handleine und lebendem Bonito zu Fischen. Spürt man, dass der Köder nervös wird, gibt man Schnur, der Großfisch schnappt sich den Boni und man schlägt an. Nach Laobi’s Überzeugung ist das schon nicht schlecht, den Köder auf Tiefe zu bringen, aber den lebenden Köder engt das Einhängen in einen Clip, selbst bei 20-25 Meter „Vorfach“, nach seiner Meinung, zu sehr ein. „Habt ihr es denn schon mal mit totem Köderfisch probiert?“ „ Ja, geht, aber lebender ist besser!“ Das Thema scheint abgehakt. Nach einiger Zeit frage ich Volker, ob ich ihm mit den entsprechenden Materialien einmal zeigen darf, wie wir in Kenya tote Bonitos geriggt haben. Volker grinst. Ich schnappe mir einen toten Bonito (Laobi verzieht mißmutig das Gesicht) lege Piano-Wire, Haken und Bleiolive an die entsprechenden Stellen und will anfangen zu erklären.“ Nun mach mal! Rigge ihn“ grinst Volker. „Auf Deine Verantwortung! Ich will es mir mit Laobi nicht verderben!“ Dessen Gesichtszüge sind bereits eisig und versteinert. Doch Volker spornt mich an. Haken 14/0 mit Haywire Twist an Piano Wire befestigt. Kommentar Laobi:“der Haken ist viel zu groß!“Nächster Schritt: Diamond Cut (trapez-förmiger Schnitt) in der Stirnfläche, durch den Schnitt die Ködernadel senkrecht durchgeführt. Hakenöhr am Kehlloch, wo die Nadel rauskommt angelegt und an entsrechender Länge am Hakenbogen einen kleinen Bauchschnitt gemacht. Waxed Rigging Twine (gewachste Montage Schnur) auf die Ködernadel aufgefädelt und das Pianowire mit dem Haken durch den Bauchschnitt eingeführt). Das Piano Wire zum Maul wieder ausgeführt und den Haken in den Bauch geschoben.Die Hakenspitze und der Bogen schauen jetzt, wie ein Kiel nur noch ca. 2 cm unter dem Fischbauch (so viel zum zu großen Haken!)Laobi macht eine abfällige Geste à la: schmeiß das Ding in’s Wasser (und wahrscheinlich am Besten den Schmidt gleich mit!)
Die Ködernadel wird jetzt mit dem Rigging Twine durch die Stirnöffnung geführt, die Kiemen geöffnet, um freien Blick in’s Innere zu gewähren, durch das Hakenöhr gezogen und dann zum Kehlloch wieder ausgeführt. Nadel vom Rigging Twine trennen und dieses durch eine 2-300 gr. Bleiolive fädeln. Ködernadel wieder in das Twine einführen, von unten gezentert durch beide Maulteile führen und das Maul fest verknoten. Dann die restliche Rigging-Schnur zur Stirn führen, fest anziehen, so dass das Blei fest wie ein Kiel unter der Kehle liegt und beide Enden fest verknoten. Ein neues Stück Rigging Schnur auf die Nadel auffädeln, die Nadel durch beide Kiemendeckel führen, wieder zurück und durch einen festen Knoten die Kiemendeckel verschließen. Das Ende des Piano Wire mit einer Schlaufe versehen und mit einem Haywire Twist sichern, den Bonito gerade biegen, das Blei zentrieren: fertig. Laobi scheint immer noch ungläubig. Meine Sympathien scheine ich komplett verspielt zu haben. Wir hängen die Montage an eine 80# Ausrüstung, lassen den Bonito ca. 25 Meter raus und hängen die Schnur in den Clip. Sowohl Volker, als auch ich sind nervös. Beim ersten Mal ruckt die Downrigger Kugel und die Schnur springt aus dem Clip. Also wird der Clip fester gestellt und die Leine wieder eingehängt.“ Laobi, wie tief ist es hier?“ „35“. Also lassen wir das System auf 20 Meter runter. Wir befinden uns im Bereich eines Riff-Durchbruchs. Nach 15 Minuten Trollen erfolgt ein kurzer Schlag in die Rutenspitze. Grundberührung? Fragender Blick zu Laobi. Ne hier ist es tief. Sind wohl kleine Fische die am Köder nagen. Wenige Zeit später: mehrer Schläge an der Rutenspitze. Grund? Kopfschütteln von Laobi. „Kleine Fische haben euren Köder zerfressen! Holt das Ding rauf“ Hat der „alte Hase“ doch recht behalten? Er wirkt sicher. Volker kurbelt den Downrigger und ich gleichzeitig die Rolle ein. Laobi fährt unbeirrt weiter.Als die Kugel und das Vorfach auftaucht, die Leine immer noch fest im Clip, taucht hinter dem Boot eine große, rote Silhouette auf und wir können einen 38 kg Grouper landen (Foto steht zur Artbestimmung für die Board-Spezialisten noch aus! (lol))
Jubel bei Volker und mir, Verblüffung bei Laobi. Der so schräg beäugte Deutsche hat dem „alten Hasen „ etwas Neues zeigen können! Ich bin stolz! Auf dem Rückweg geht uns noch ein 1,3 Meter Wahoo an den Wobbler.Gegen 11 Uhr kehren wir mit einer vollen Ladung Bonitos, Skipjacks, Wahoo und als Krönung unseren Grouper in den Hafen zurück. War doch ein guter Tausch: einen 1,5 kg Bonito gegen einen 38 kg Grouper. Als wir die Story in der Lodge zum Besten geben verleiht mir Kubbe einen Spitznamen: Bakuru. Gefragt nach der Bedeutung, erklärt er: Strong Fisherman. Ich kenne aber seinen schrägen Humor und entgegne:“das bedeutet wohl eher: Weißbrot oder Toastbrot!“ Aber er beharrt, es bedeutet: Strong Fisherman! Nun ja, ich habe so meine Zweifel! Volker hat auch schon von den Einheimischen einen Spitznamen verliehen bekommen: Umaro(Und was der bedeutet, soll er Euch besser selber erklären!)
Beim Essen ist die Stimmung voll ausgelassen und Kuppe pirscht sich von Hinten an und stopft abwechselnd Johannes, Almuth, Ivonne, Volker und mir hart gekochte Eier oder kleine Bananen in den Mund. Heute essen wir Maledivian Style: das heißt, ohne Besteck, mit der rechten Hand (die Linke gilt als unrein) Von dünnen Crêpes werden Stücke abgerissen, in der Hand geknickt und mit dieser „Zange“ dann Reis, Gemüse, Fisch- oder Chicken-Curry gegriffen und zum Mund geführt.
Nach einer ausgiebigen Siesta gehe ich mit Volker noch zum Dhoni und rigge die Outrigger neu.Die mitgelieferten Schnüre tendieren zum Durchscheuern und das Drop Back beim Biss ist uns zu groß. Also: die Schnüre gegen Kevlar –Schnüre ausgetauscht und zusätzlich, bis in Höhe des Hecks Tag Lines angebracht. Sollte eigentlich eine Verbesserung brinen. Das Dhoni und die Lodge dürften bald zur best ausgestatteten Fishing Location der Malediven gehören: Echolot/Fishfinder, Downrigger, Outrigger mit Tag Lines, Lebendködertank für Bonito & Co in Planung, über 30 Combos zum Trollen (30#/50#/80#), Poppern, Jiggen und Naturköder Angel, zentnerweise Lures, Popper, Stickbaits , Speed Jigs & Wobbler vom Feinsten, Vorfachmaterial in Groß-Coils in sämtlichen Stärken, alle Klein- und Montageteile in ausreichender Menge , professionelle Crimping Tools …..Ein entsprechender Tackle-Raum mit Süßwasser-Dusche für Ruten & Rollen ist in Planung: Herz, was willst Du mehr!
 
Teil 5

Mittwoch, 16.Januar
Heute ist Kubbes Geburtstag.32 Jahre wird er alt. Auf dem Weg zum obligatorischen Morning Fishing kreuzen sich kurz unsere Wege und wir geben ihm ein Geburtstagsständchen. Soviel Zeit muss sein! Er ist sichtlich gerührt. Im Innenatoll jagen wir den Vögeln und somit den Bonitos und Skipjacks nach. Volker möchte einige fertig geriggte Bonitos für den Downrigger auf Vorrat einfrieren, die wir beide riggen. Von uns beinahe unbemerkt steuert Laobi einen Durchbruch zum Außenriff an. Der Wechsel vom ruhigen Wasser des Innenatolls zur (heute) langgezogenen, aber noch erträglichen Dünung des Freiwassers ist abrupt und deutlich spürbar. Hier fallen innerhalb kurzer Distanz die Tiefe in kurzen Stufen von 35 auf 75 Meter, dann 750 Meter bis auf 1500 -2000 Meter ab. Und, oh Wunder, Laobi pfeift uns kurz an und deutet auf den Downrigger! Wir lassen die Kugel mit dem Bonito im Schlepp ab und Laobi signalisiert: tiefer, tiefer! Bei 40 Meter signalisiert Laobi: Stop! Wir trollen kaum 10 Minuten, da schlägt die Rutenspitze aus. Wir beobachten die Rute und den Schnurwinkel, aber nichts verändert sich. Der Clip hat nicht ausgelöst. Wieder zu stark eingestellt? (da müssen wir wohl noch was üben!) Wir holen Downrigger und die Rute ein: der Bonito ist zwar noch in einem Stück, zeigt aber eine deutliche Schlagspur eines Schwerträgers! Die See wird, je mehr wir nordwärts Richtung Keyodhoo halten, deutlich kabbeliger und wir müssen unsere Schleppgeschwindigkeit erhöhen um gegen die Wellen anzusteuern. Also wechseln wir vom Downrigger zu Trolling-Lures bestückt mit Bauchlappen und Wobblern.
Auf dem Weg heimwärts werden wir mit dem Fang eines Sailfish von 2,4 m. und 2 mittelprächtigen Wahoo's belohnt. Gegen 10,30 Uhr sind wir zurück im Hafen. Nach einem ausgiebigen Brunch versammeln wir uns alle um Kubbe, der am liebsten "im Boden versinken möchte", "schmettern", leicht disharmonisch ein "Happy Birthday2 und halten Bescherung: individuell gestaltetes T-Shirt, eine Kamera, ein MP3-Player, ein Outdoor-Handy, Spinrute & Rolle….Kubbe ist geplättet und gerührt: "So bin ich noch nie beschenkt worden! Das ist der schönste Geburtstag meines Lebens!" Na warte Kubbe: mit 32 Jahren hast Du ja wahrscheinlich noch einige Geburtstage vor Dir! Für den Abend hat Volker ein Essen für 25 Person (die komplette Belegschaft, Crew, deren Angehörige und wir) in das Restaurant des Keyodhoo Guest House geladen. Auch hiermit soll Kubbe überrascht werden. Nach Einbruch der Dunkelheit treffen wir alle ein. Man hat im Freien eine Große Tafel zwischen Hafenbecken und Guesthouse aufgebaut. Mit Blütenblättern, Blüten und Blättern steht liebevoll: Happy B-Day Kuppe längs über der Tafel. Vom Kind bis zu den Großeltern ist jeder geladen.
Kubbe ist gerührt. Zahllose Speisen, Salate und Getränke werden reichlich aufgefahren und genüsslich, sei es "von Hand" (Maledivian Style), oder mit Zuhilfenahme von Messer & Gabel verzehrt. Zwei liebevoll gestaltete Torten ( eine davon eine "Gemeinschaftsarbeit von Almuth & Johannes, die andere vom weibl. Personal der Lodge) werden aufgefahren, alle versammeln sich um den Tisch und Kubbe wird nochmals mit einem "Happy Birthday" hochleben gelassen. Kubbe geht in Richtung Torten (ich vermute, er schneidet sie jetzt an), greift voll mit der Hand hinein und greift sich einen Batzten, fixiert eine Oma und jagt ihr lachend hinterher. Sie flüchtet juchzend, wird aber von ihm von rückwärts erwischt und der Batzen landet, halb in ihrem Gesicht, halb in ihrem Mund. Reihum ist jeder an der Reiheund die reinste Tortenschlacht entbrennt. Volker und ich halten sich dezent abseits. Irgendwann ist dann auch Ivonne an der Reihe. Ihre Gesichtszüge versteinern und sie verbittet sich in scharfem Ton diese "Schweinerei". Kubbe bremst tot-traurig ab, hält ein und jammert: "Ivonne ist böse mit mir! Sie versteht nicht…!" Traurig hockt er sich auf die Hafenmauer. Stockend erklärt er:" wenn Du auf den Malediven. jemandem Deine tiefe Freundschaft zeigen willst, machst Du das so! Da stckst Du ihm scherzhaft Essen in den Mund. Maledivian Style!"
Andere Länder, andere Sitten!

Donnerstag,17. Januar

Heute ist nach der gestrigen Feier erst Mal Ausschlafen angesagt. Die Crew geht allein zum Bonito Fang und holt uns gegen 11 Uhr ab. Der Wind hat wieder zugenommen und die Brandung schlägt hoch gegen das Riff. Vor dem Riff geht der "Punk ab". Also: Trolling mit Wobblern im Innen-Atoll. Poppern oder Jiggen wäre zwar eine Alternative, aber Volker und ich wollen es "entspannt" angehen lassen.
Wir Schleppen entlang von Sandbänken und unbewohnten Inseln, über Untiefen und Abbruchkanten.Kaum Aktivitäten von Vögeln, aber trotzdem fangen wir einige Bonitos, Skipjacks und Wahoo's. Alles in Allem keine schlechte, aber auch keine erwähnenswerte Ausbeute. Aber, nach kurzem Aufenthalt in der Lodge geht es um 17 Uhr zum Nigthfishing. Die Crew scheint heute größeres vor zu haben: die Haken an den Handleinen und auch die verwendeten Fetzenköder sind von deutlich größerem Kalliber. Ich montiere die 80# Big Game Rute mit einem langen Vorfach aus 300# Piano Wire und einem 20/0 Circle Hook und versenke den Köder mittels einem 300 Gramm Blei am Heck. Mit meiner Spiral-Jigging Rute und der Canyon Jigging HS-16 habe ich auf Snapper montiert und will mein Glück auf "kleinere Exemplare" versuchen. Volker hat eine ATC Vanguard Jigging Rute mit einer Canyon HS-30 bestückt zur Grundrute umgerüstet und hat auch nach kürzester Zeit Erfolg mit einem ca. 120 cm Hai, der sich nach schnellen Fluchten und heftigem Schlagen an der Oberfläche selbst "releast". An meiner 80# herrscht Ruhe und auch an der Snapper-Rute zuppelt es zwar des öfteren, was ich mit sofortigem Anschlag zu quittieren suche, aber es bleibt nichts hängen. Die Crew sitzt im Heck und lässt, die Handleinen zwischen Daumen und Zeigefinger, relaxt die Beine über die Bordwand baumeln und hält eine fröhliche Konversation. Plötzlich ein großer Jubel und ein fetter 35 Kg schwerer Potatoe-Grouper wird an Bord gezogen. Auch ich bringe letztendlich noch einen Anschlag durch und am Haken zappelt ein handlanges Bärschlein. Mein bisher kleinster Fisch auf den Malediven. Gegen 23 Uhr sind wir zurück in der Lodge.
 
AW: Malediven zum "Schnäppchenpreis"

Ich sauge momentan jedes Wort deines Berichtes gierig auf und kann es kaum erwarten selber dort fischen zu dürfen. :dance4:
:arschabfrier: das wird uns dann nächstes Jahr dann erspart bleiben,..die sonst übliche Wintertour nach Mittelnorwegen wird anfang März auf die Malediven verlegt. :dance4:
 
AW: Malediven zum "Schnäppchenpreis"

Ich sauge momentan jedes Wort deines Berichtes gierig auf und kann es kaum erwarten selber dort fischen zu dürfen. :dance4:
:arschabfrier: das wird uns dann nächstes Jahr dann erspart bleiben,..die sonst übliche Wintertour nach Mittelnorwegen wird anfang März auf die Malediven verlegt. :dance4:



:dance4::a055::dance4::a055::dance4::a055:

uwe
 
Teil 6

Freitag, 18. Januar

Protest unserer beiden Damen: der "Womens Wish Day" wäre ja wohl eher ein "Women's Wisch & Mop Day" gewesen und jetzt wären mal sie wieder an der Reihe! Ihr Wunsch, sie sind mal wieder "reif für die Insel": Chillen, Schnorcheln….. Es ist kann, zwar Freitag (der islamische "Sonn- & Gebetstag"), an dem die Lodge der Bootscrew zwar, wenn reguläre Gäste vor Ort sind, nicht frei geben kann, aber, wir sind ja keine regulären Gäste. So lassen wir uns auf der Insel aussetzen und gegen Nachmittag wieder abholen. In der zwischenzeit haben die Jungs dann genug Muße, um die Moschee aufzusuchen. Es ist Ebbe, der Himmel durchgehend bewölkt und langgestreckte Landzungen aus Korallenschutt reichen bis zum dunkelblauen Tiefwasserbereich. Die Gegebenheiten scheinen ideal zum Spinfischen, da die Hängergefahr minimiert ist. Also machen sich Volker und ich, bewaffnet mit unseren 30# Spinruten auf, unser Glück zu probieren. Der flache Tidenbereich wimmelt vor Leben". Teppich-große Schwärme von Kleinfischen (zuerst denke ich, es sind Seegras-Felder), in deren Randbereich kleine Schwarzspitzen Riffhaie patrouillieren,
kleine weiße Muränen, die im handtiefen Wasser vor uns flüchten, vor dem Riff eine große Schildkröte, die ihren Hals und Kopf, wie ein U-Boot Periskop aus dem Wasser streckt. Wir werfen Casting Jiggs (80 -100gr) und lassen diese auch absinken, kleine Stickbaits und Popper, Wobbler, aber: ohne Erfolg! Nicht einmal ein Nachläufer! Nach intensiver Befischung und Umrundung der Insel greift sich Volker eine Tauchermaske und erkundet das Gebiet vor mir, das ich mit meinen Ködern "beackere". " He, unter mir wimmelt es in Grundnähe von Jacks zwischen einem und fünf Pfund! Probiere es doch mal mit tief laufenden Ködern!" Doch auch dann bleibe ich erfolglos. Während ich noch einmal werfend die Insel umrunde, sammele ich angeschwemmte weiße Korallenstöcke, diverse schöne Muscheln (es gibt sogar massenweise Kauri-Muscheln in jeder Größe) Schneckenhäuser und bizarr geformtes, von Wasser Und Sand poliertes Treibholz. Die Korallenstöcke müssen leider in der Lodge bleiben aber Muscheln kann ich problemlos mit nach Hause nehmen. Aber selbst mit tief geführten Ködern kann ich keinen Kandidaten zum Biss verführen. Ob das was mit der Ebbe zu tun hat, oder meint Petrus, wir sollten es mit dem Fangen mal was langsamer angehen?! Gegen 15 Uhr holen uns unsere Jungs wieder mit dem Dhoni ab und beim Einladen fragt mich Ivonne: "Haben wir alles mitgenommen?" Ich bejahe erst, meine aber dann schalkhaft: "Ne, ich muss zurück. Habe vorhin meinen Reisepass im Gebüsch entsorgt!". Voller Wehmut wird mir bewusst: heute ist mein letzter Tag im Paradies, aber eines ist sicher: ich werde wiederkommen!
Zurück im Hafen meint Laobi, sie müssten noch mal raus. Sie brauchen Bonitos! Der Himmel ist durchgehend bedeckt, der Wind hat stark zugelegt und heftige, stoßartige Böen fegen durch die Palmen. Im Innenatoll zeigen sich keine Vögel (also keine Bonitos), also raus vor das Außenriff! Je weiter wir uns von der Insel entfernen, desto höher werden die Wellen. Nach einer Stunde erreichen wir ein Gebiet, in dem große Vogelschwärme jagen, die Wellen aber mit der Strömung sich zwischen 3 bis 5 Meter auftürmen. Und hier beißen Sie! Es geht Schlag auf Schlag: Bonitos , Skipjacks und Bigeyes (YFT ?) bis zu 37 kg. Das Dhoni fährt, volle Kraft, längs der Wellen und in manchen Situationen lehnt sich Volker beinahe im rechten Winkel zum Deck aus dem Boot. Die Aktion ist so heiß dass wir in kürzestet Zeit fast 40 Fische an Handleinen booten können und wir uns fast wie zur Fangzeit auf einem Fishing-Dhoni fühlen (http://youtu.be/HP6rYThJWUg ).
Nach 2 Stunden "Höllenritt" ist das Dhoni wieder zurück im Hafen. Nach dem frugalen Abendessen ist für mich Kofferpacken angesagt. Beiläufig frage ich Ivonne ob es im Duty Free Bereich des Flughafen Malé noch Souvenirs zu kaufen gäbe. "Natürlich", aber die Frau von Laobi betreibt hier einen Souvenirshop den man uns gerne aufmachen würde. Außerdem wären die Preise um die Hälfte, gegenüber dem Flughafen günstiger! Wir brechen alle, die Crew und Kubbe im Schlepptau zum Laden, zwei "Straßen" weiter auf. Der Laden ist hell und freundlich, Schmuck, auf der Insel aus Holz oder Muscheln hergestellt, Schnitzereien (Volker erwirbt für 80$ eine 50 cm große Sailfish-Skulptur), Keramik- und Töpferwaren , Gemälde, T-Shirts und Kleidung. Ich suche mir zwei T-Shirts für meinen Sohn heraus und einen bemalten Kühlschrankmagneten (Dhoni mit Anglern & Haien). Beim Bezahlen "hagelt" es seitens Laobi, Kubbe, Mooki und Nacombe Geschenke in meine Richtung: ein traditionell besticktes Hemd, mehrere Armreifen und Ketten, ein Schlüsselanhänger mit der maledivischen Flagge! Ich bin gerührt und umarme und bedanke mich bei jedem persönlich (Vorsicht, maledivische Frauen sollte man nicht umarmen, das könnte zu Missverständnissen führen!). Ich hatte ja mit vielem gerechnet, aber nicht damit!
Samstag, 19. Januar
Mein Wecker reißt mich frühzeitig aus dem Schlaf und ich mache mich reisefertig. Vorher wird mir noch ein reichhaltiges Frühstück serviert, das ich gemeinsam im Kreis von Almuth, Ivonne, Johannes und Volker einnehme. Kubbe hat mir, ohne Aufforderung ein großes Lunchpaket, Sandwichs & Getränke, für die Zeit auf der Fähre und die Wartezeit bis zum Flug gepackt. Gegen 8.15 Uhr hören wir das tiefe Grollen der Maschine der einlaufenden Fähre, das Gepäck ist bereits auf der Schubkarre verstaut und gemeinsam von Allen begleitet begebe ich mich in den Hafen auf die Fähre. Almuth, Ivonne, Johannes und Volker können und dürfen noch weitere 5 Tage bleiben; für mich geht es jedoch leider heimwärts. Ein kurzer, aber intensiv inniger Abschied von den Freunden, die Fähre legt ab und mir bleibt nur winkend der Blick zurück, bis die Silhouette der Insel immer kleiner wird und entschwindet. Drei Inselstationen weiter weist mich der "Schaffner" an, dass ich jetzt auf das größere Dhoni wechseln müsse und nach mehreren Stopps, vorbei an Inseln, Sandbänken und Untiefen erreiche ich Malé. Hier werde ich bereits von einem Guide erwartet, der ein Taxi ruft , was ihn, mich und mein Gepäck quer durch die quirlige Hauptstadt zur Fähre der Flughafeninsel Hulhulé kutschiert. Er bezahlt und wir setzen über. Er bringt mich noch bis zum Eingang des Flughafens. Die 4 Stunden bis zu meinem Abflug nach Muscat verbringe ich im Duty Free Bereich. Ein riesiger Souvenir-Shop, dessen Angebot von kitschig bunten Plastikteilen, bis hin zum hochwertigem Kunstgewerbe reicht. Ständer voller diverser T-Shirts in einem Umfang, der jeder mittleren Fachabteilung bei C&A den Rang ablaufen könnte. Aber die Preise!!! Die Besucher von 123 Ressorts mit ihrem aufgesetzten Südsee-Flair und Stelzenhäusern, bei dem das einzig authentische noch das Meer mit seiner Unterwasserwelt ist, wollen zufrieden gestellt werden. Urlaub im Südsee-Disneyland mit Sternequalität mit Tagesausflug zu den Inseln der einheimischen, wo man stundenweise die "wahre Malediven" gegen Gebühr bestaunen kann.Kunstwelten, die zwar über Wellness-Bereich und Strandbar verfügen, First Class, aber optisch austauschbar, normierter internationaler Standart, der dem Tourist suggeriert: das ist dein Malediven, zu einem Komfort, der Dir gebührt! Aber authentisch?!
Der Flug nach Muscat verläuft wie bereits gehabt und als ich gegen 23 Uhr auf dem Rollfeld in den Flughafenbus steige, fröstele ich bei "kühlen" 18 Grad. Auch der Transitbereich ist airconditioned und ich streife schon mal Hemd, Pulli und Jacke über. Im Duty Free decke ich mich noch mit Zigaretten und Rasierwasser ein (die Preise sind zwar alle (außer Zigarette & Spirituosen) nur in Omanischen Rial ausgezeichnet, was ich mir in US$ umrechnen lassen muss, aber trotzdem günstig!) Dann verziehe ich mich mit Handgepäck und Laptop in den Raucherraum.
Sonntag, gegen 1,14 Uhr geht mein Anschlussflug (6 Std) nach Frankfurt. In der Maschine läuft die Aircondition auf Hochtouren; ich mümmele mich fröstelnd in die Decke (Service der Gesellschaft) ein und verschlafe und döse den größten Teil des reichhaltigen Bordprogramms. Morgens gibt es dann Frühstück: arabische Pfannkuchen, Früchte, Yogurt, ein warmes Brötchen , Marmelade und Kaffee. Landeanflug in Frankfurt: die Außenkameras zeigen dichtes Schneegestöber, der Pilot verkündet: minus 4 Grad! Deutschland versinkt in Schnee und Eis! Über 35 Grad Temperaturunterschied. Auf der Autobahn benötigen wir für die Heimfahrt, teilweise im Schneckentempo hinter dem Schneepflug herfahrend über 1,5 Stunden länger. Das Paradies Malediven erscheint, gegenüber diesem Empfang, wie eine traumhafte Fata Morgana!
 
AW: Malediven zum "Schnäppchenpreis"

Wow, Wahnsinnsbericht!!! Echt fesselnd!!! Und neben dem ohnehin schon schönen Inhalt auch super geschrieben, man kann dir schon ein wenig literarisches Talent unterstellen, im Ernst, das ganze liest sich wie ein Buch. Für mich war es jedes mal eine Qual die Berichte zu lesen, aber im positiven Sinne, einfach weil man es schon garnicht mehr aushält und das alles unbedingt selbst mal erleben will. Wenn dann auch noch Bilder hinzukommen geht garnichts mehr ;D

Gruß Meini
 
AW: Malediven zum "Schnäppchenpreis"

Toller Bericht.
Ich werde dann wohl die Malediven auch mal als Urlaubsziel vormerken 8)
 
Tagebuch

Volker und der Rest der Bande sind ab heute wieder zurück (die ärmsten!)
Sobald alle Bilder konvertiert und Filme konvertiert und geschnitten sind (ca.300 Fotos un über 100 Minuten Film) werde ich ihn bitten die Highligths einzustellen!
 
Erste Bider

[video=youtube;C79DFnYf6zM]http://www.youtube.com/watch?v=C79DFnYf6zM&feature=youtu.be[/video]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Malediven zum "Schnäppchenpreis"

Mensch Wolfgang

Ich will Ich will Ich will:dance4::dance4::dance4:


Gruß Uwe
 
Oben