Lachsangeln Vancouver Island, BC

Bootsbaufortschritt

Hier noch mal ein paar Bilder vom Baufortschritt in den letzten Wochen:

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Sitzbox mit Staufaechern gebaut, links die orginale vom Werk
 
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Bootsbaufortschritt

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LED Lichter in die Edelstahlbox der Stuetzenverlaengerung eingebaut

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HDS8 Echo/GPS im Cockpit

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Funkgeraet

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HDS7 touch unter dem Dach montiert. Idee ist das im Cockpit hauptsaechlich der Kartenplotter benutzt wird und hinten beim Schleppen das Echolot mit Structure Scan Funktion benutzt wird. Die Signale koennen aber auch ausgetauscht werden so dass ich auch vorne Echo haben kann und hinten die Karte lesen.
 
AW: Lachsangeln Vancouver Island, BC

Glückwunsch, da haste dir nen feinen Angelkreuzer gebastelt! Allzeit gute Fahrt und immer ne Handbreit Wasser unterm Kiel, und öfter dicke Fische am Zwirn, die auch mal den Kahn ohne Motor vorwärtsbringen - viele Grüße von Maisel
 
AW: Lachsangeln Vancouver Island, BC

Hi Chris,

Super! Wenn man zurück blickt, wie das Boot vorher aussah, kann man erst die Arbeit erkennen und schätzen, die hier notwendig war!!

Ich freu mich schon. Wahrscheinlich muss ich dann die Hausschuhe anziehen:-)

Gruß
Jochen
 
AW: Lachsangeln Vancouver Island, BC

gaaaanz tolles Angelboot. Gratulation und Respekt. :Smilie4::daumen:

Möge es Dir viel Freude bereiten und viele dicke Fische bringen.
Und immer 'ne Handbreit Wasser unterm Kiel.

Beste Grüße nach BC
 
Bootsbau

Danke Jungs und Maedels! Dann kommt nur alle mal her und probiert den Kahn mal mit mir aus! Bis dahin werde ich Euch hoffentlich noch mit vielen Angelberichten belustigen. Ob das Boot auch faengig ist, werden wir bald sehen!
 
AW: Lachsangeln Vancouver Island, BC

Glückwunsch zu dem neuen Boot und der fachmännischen Arbeit. Wünsche viel Spaß damit und freue mich auf weitere Angelberichte.

Petri

Hans
 
AW: Lachsangeln Vancouver Island, BC

Um die ganze Arbeit die da drin steckt beneiden wir dich nicht, aber von den vielen Erlebnissen und Ausfahrten die du nun mit deinem Traumboot sicher unternehmen wirst können wir hier wohl nur träumen.
Allzeit ne handbreit Wasser unterm Kiel und gute Fänge auch von mir.
Gruß Bernd
 
6.6.2015; Victoria

Ich habe ja selbst schon fast nicht mehr daran geglaubt, dass ich mein neues Boot nochmal fertigkriegen wuerde. Seit Februar bastele ich nun daran herum und wenn auch noch ein paar Kleinigkeiten hier und da zu tun sind, habe ich letztes Wochenende offiziell die Bootsfertigstellung im Familien- und Freundeskreis verkuendet. Nach einer kurzen Jungfernfahrt mit der Familie stand dann nun am letzten Samstag der erste Fischtest an. Was nuetzt einem naemlich das schickste Boot wenn es Fische verjagt oder irgendwie verhext ist!

Ricardo und ich machten uns am spaeten Morgen zur Victoria Bootsrampe – mit Absicht sind wir nicht zur Stosszeit frueh morgens los weil ich den neuen Anhaenger mit den Bunks anstatt Rollen nicht im Chaos der Ungeduldigen ausprobieren wollte. Es ist tatsaechlich deutlich schwieriger das Boot auf einer flachen Rampe vom Anhaenger runterzukriegen. Auf laengere Sicht werde ich sicher wieder auf einen Rollenhaenger umsteigen.

Einmal im Wasser war es ein Genuss das Arima durch die ruhige See zu jagen. Der neue Propeller funktionierte ausgezeichnet und liess bei der heutigen leichten Ladung knapp 60 km/h zu. Mehr als genug! Wir duesten nach Oak Bay wo auf den Flats an den letzten Tagen ganz gut gefangen worden war. Dort mischten wir uns unter die 30 oder so anderen Boote. Ich machte die Downrigger klar und bestueckte die Ruten mit jeweils einem Sandaalimitat – ein Plasitksquirt und einen schlanker Blinker. Und dann ging’s ab auf Tiefe. Auf den Flats liegt die Wassertiefe zwischen 30 und 50 m und typischerweise jagen die Lachse Sandaale dicht am Grund.

Ich spielte ein bisschen mit der neuen Elektronik und die Zeit verging recht schnell fuer mich. Ricardo war etwas mehr gelangweilt, weil sich erstmal nichts tat. Wir sahen auch sonst keinerlei Action auf den anderen Booten. Alle genossen aber das warme sonnige Wetter. Dann sahen wir ein kleines Nachbarboot aktiv werden und einen schoenen Chinook nach langem Kampf einsacken. Ich konzentrierte meine Schleppstrecken um diese Fanggegend. Nach und nach spielte ich auch mit der Angeltiefe und schickte den Blinker auf 10 m ueber Grund. Kurz darauf sah ich diese Rute kurz rucken und dann tief in die Knie gehen!

Fish Oooooon! Was fuer ein lange vermisstes Gefuehl – als ich die stark gespannte Rute aus dem Halter holte und kurz Fuehlung aufnahm. Das war ein Guter und die Schnur flog auch schon von der Rolle. Als guter Vater reichte ich die Rute artig an meinen Sohn weiter, der nun einen spannenden Drill erlebte. Der Fisch wollte nicht aufgeben und zog immer wieder in die Tiefe. Besorgt suchte ich die Oberflaeche nach Robbenspuren ab. Vielleicht haben wir ja Glueck, dachte ich. Dann tauchte endlich ein silberner Schatten auf – und was fuer ein Brocken! So gross muss man ja gar nicht anfangen! Der ging locker auf 20 Pfund zu – und so hatte er auch gekaempft!

Dummerweise haben wir hier vor Victoria noch bis Mitte Juni die Regelung, dass man nur markierte Chinooks ueber 67 cm mitnehmen darf. Der war deutlich drueber! Kam jetzt alles darauf an ob eine Fettflosse vorhanden war oder nicht. Ricardo schleifte den Fisch neben das Boot und ich haette ihn keschern koennen, wollte aber keinen Fisch unnoetig keschern wenn wir ihn eh wieder freilassen mussten. So suchten wir beide fieberhaft an dem sich windenden Fisch zu erkennen, ob Fettflosse oder nicht. Leider, leider hatte der Lachs nicht so viel Geduld und machte ploetzlich eine Rolle und flupps kam der Blinker uns entgegengeflogen und der Fisch verschwand fuer immer in die Tiefe! “Ah, Mist!” war alles was uns dazu einfiel. Und wir wussten immer noch nicht ob wir ihn haetten behalten duerfen oder nicht. Naja, was soll’s, sagte ich – besser als wenn eine Robbe ihn erwischt haette! Vielleicht ging ja noch mehr.

Wir zogen nun unsere Bahnen immer wieder ueber diese Stelle und ich experimentierte mit allerlei Tiefen aber es liess sich kein Lachs mehr ueberreden. Wir beschlossen schliesslich noch mal einen Stellungswechsel zu unternehmen und duesten zur Constance Bank. Dort wuehlte die Gezeit das Wasser gerade stark auf und es war wie in einer Waschmaschine. Aber das Boot wiess sich als aeusserst stabil aus und es war fast ein Genuss durch das Gewuehle zu schleppen. Nach und nach liess die Stroemung nach und ploetzlich waren auch Fische da. Erst sah ich einen Haufen Futterfischwolken am Echolot und dann ruckte auch schon die eine Rute los.

Ich war sofort zur Stelle und diesmal gab ich die Rute nicht ab. Der Fisch war lange nicht so schwer wie der zuvor aber er kaempfte achtungsvoll - aber diesmal erfolglos. Ricardo schob den Kescher unter den Fisch und mein erster Fisch im neuen Boot kam an Bord! Na also! Gute 7 Pfund etwa, markiert wie die meisten der typischen Fresslachse. Wir freuten uns ueber den Erfolg!

Kurze Zeit spaeter ging die Rute nochmals ab und Ricardo durfte auch noch einen Lachs landen der noch ein bisschen kleiner als der zuvor war. Eine anstaendige Raeuchertonnenportion!

Dann packten wir ein und dampften zurueck. Es war nicht gerade Hochbetrieb am Schlachttisch und eine Menge Boote kamen mit leeren Kisten zurueck. Max-Waldi, mein neues Boot, scheint also durchaus ein fischiges Boot zu sein. Hoffentlich bald wieder auf dem Wasser!

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AW: Lachsangeln Vancouver Island, BC

Ahh, lange genug gewartet auf solch einen Bericht von Dir. Petri zu den schönen Angelerlebnissen, und mit dem neuen Boot scheint es ja noch sicherer geworden zu sein, dem Fisch nachzustellen. 60kmh sind schon ne Hausnummer!
Danke für Deine Mühe. Schönes Lachsfoto.

Petri

Hans
 
AW: 6.6.2015; Victoria

Ich habe ja selbst schon fast nicht mehr daran geglaubt, dass ich mein neues Boot nochmal fertigkriegen wuerde.

Was lange währt wird gut, in diesem Fall besonders gut! :genau:

Danke für den letzten ausführlichen Bericht und die Fotos! :dankeschoen:
 
24.6.2015; East Sooke

Wenn ich die letzte Woche angelbezueglich zusammenfassen wollte, muesste ich wohl so antworten: “Knapp daneben – da war viel mehr ‘drin!” Fuer Euch nun die ausfuehrlichere Version.

Da nun mein Boot einsatzbereit in der Einfahrt steht, fieberte ich schon seit Tagen der Gelegenheit entgegen die anglerischen Qualitaeten meines Projektes zu testen. Letztes Wochenende war Vatertag und was sollte mich da eigentlich daran hinder, das zu tun was ich am liebsten mache? Denkste, ein bekanntes Benefitsangelderby brauchte Logistikhilfe und ich und meine Soehne wurden gebraucht. Da kann man schlecht Nein sagen. Der Samstag war wenigstens unterhaltsam weil wir an der Wiegestation aushelfen mussten und schoene Fische reinkommen sahen. Es musste ein ordentlicher Zug an Chinooks gerade durchgekommen sein denn fast jeder kam mit strahlendem Gesicht und Fisch in der Kiste zurueck! Die meisten lagen so in der 14-18 Pfund Gegend aber auch einige kapitale Brocken von ueber 30 Pfund wurden eingewogen. Letztendlich gewann ein 34.4 Pfuender die $20000 Preisgeld.

Ausser den Chinooks wurden schon viel Buckellachse am westlichen Ende von Sooke gefangen und auch ein paar kleinere Cohos kamen dazu. Das ist erstaunlich frueh fuer diese Gattungen. Sonntag musste die Hockeyarena fuer die Abschlussveranstaltung umgestaltet werden und so kam ich auch da nicht auf’s Wasser. Aber mein Entschluss stand da schon fest, Mittwoch und Donnerstag wird Urlaub eingereicht und geangelt. Mein Boss hatte nicht nur nichts dagegen sondern nahm sich auch gleich Donnerstag frei um mitzukommen. Er ist auch Arimabesitzer und Angler!

Mittwoch war eine gute Heilbuttgezeit von mitte Morgen bis fruehen Nachmittag. Ich beschloss von Sonnenaufgang bis ca. 8:00 Uhr auf Grosslachs zu probieren und dann auf Butt umzustellen. Sollte es schnell gehen mit dem Butt, konnte ich ja wieder auf Lachs zurueckwechseln. Ich kam leider nicht ganz so frueh wie geplant an der Pedder Bay Marina an – es war schon kurz nach 5:00. Dann sausste ich raus aus der Bucht. Ich hatte letzte Woche nochmal die Hoehe der Motorposition veraendert und tatsaechlich machte das einen beeindruckenden Unterschied; der Propeller griff besser und das Boot schoss regelrecht vom Fleck. Schon mal guter Start!

Kurz vor Ausgang der Pedder Bay Bucht zogen sich dichte Krautbaenke am felsigen Westufer entlang. Solche Kelp-Unterwasserwaelder sind frueh morgens immer ein Versuch wert da die hungrigen Raubfische da entlang ziehen um unvorsichtige Kleinfische, die sich zu weit aus dem Schutz herauswagen, abzusahnen. Das Wasser war wie ein Spiegel und hinter mir kam die Sonne hinter dem Kuestengebirge hervor. Tolle Stimmung. Ich fischte mit 2 Koederfischsystemen, ganz flach und dicht am Kraut entlang. Da! Ein Ruck an der einen Rute – ich wartete auf mehr – aber mehr kam nicht. Damn! Koeder war zerbissen, der Drilling hing heraus – auf ein Neues. Dann ruckte ploetzlich die zweite Rute zweimal ungeduldig.

Ich sprang hin und riss die Rute heraus und schlug kraeftig an. Widerstand! Und schon zog der Fisch aaaaaaab – ab! Die Rute wurde schlaff. Weg! Gibt’s doch gar nicht. Ich schielte zur anderen Rute hinueber und diese ruckte nun kurz. Ich liess alles fallen und stand an der Rute in Alarmbereitschaft. Da, wieder ein Zupfer! Ich schlug an – nichts! Das ist ja wie verhext. Der Koeder war total zerbissen – wie der Haken da nicht hatte haengen koennen!?

Neubekoedert zog ich eine neue Runde am Krautfeld vorbei. Diesmal blieben die Ruten unberuehrt. Ich zog um die Felsenspitze der Buchtmuendung herum – da kam ploetzlich eine senkrecht Felswand vom Boden herauf – ich sah es gerade noch auf dem Echo kommen und drueckte den einen Downrigger auf “hochkommen” als ich zum 2. Rigger herueberreicht schlug das Blei schon auf Fels da unten. Aber es hakte sich Gott sei Dank nicht fest in irgendeiner Nische – es kam hoch. Aber die Rute war ausgeloest und ich dachte die haengt vielleicht am Grund fest. Ich machte Druck auf die Schnur und ploetzlich zuckte es am anderen Ende – da hing was ‘dran!

Schwer fuehlte es sich an – richtig kaempfen tat der Fisch nicht. Mit den schlanken Lachs-Downriggerruten und der Monoschnur konnte man nur so viel Druck ausueben. Laaangsam kam das Etwas nach oben und floppte dann 10 m hinter dem Boot an der Oberflaeche. Nanu, das sieht aus wie ein Felsenbarsch! Und was fuer ein Brocken! Ich pumpte ihn zum Boot und gaffte ihn. Das muss der groesste Felsenbarsch sein, den ich bisher je gefangen habe. Der war mindestens 60 cm lang und fett! Als ferner Verwandter eines Rotbarsches ist der damit absolut kapital!

Schnell versorgt ging ich wieder an’s Schleppen und schipperte zurueck zur Krautkante. Es roch foermlich nach Lachs hier. Und mein Gespuer sollte mich nicht taeuschen. Mit einmal zog die linke Rute tief nach unten und loeste gleich aus. Als ich die Rute aufnahm kam ich kaum noch zu einem vernueftigen Anschlag da der Fisch schon zur ersten Flucht ansetzte. Die Rolle heulte auf und ich wusste, dass das ein guter Fisch war. Ich genoss diesen langersehnten Drill, fieberte aber dem Ende entgegen. Nach etwa 10 Minuten kam er das erste Mal in die Naehe des Bootes. Ich sah den breiten Ruecken im glasklaren Wasser. Der war knapp unter 20 Pfund – kurz aber kraeftig. Immer wieder zog er noch mal in die Tiefe – offensichtlich mochte er mein neues Boot nicht! Ich versuchte ihn nun in Keschernaehe zu bugsieren – stellte den Schleppmotor dafuer auf Leerlauf. Nun zog der Fisch aber beharrlich immer wieder auf die Bootseite wo die 2. Rute und Downrigger immer noch im Wasser waren. “Nicht dahin, Du dummer Fisch!” sagte ich immer wieder und musste einige waghalsige Manoever unternehmen um den Fisch von Dowriggerkabel und Angelschnur wegzuhalten.

Ich musste schliesslich den Schleppmotor wieder aufdrehen und das Boot 180 Grad wenden um den Lachs endlich auf der freien Seite zu haben. Dann schnappte ich mir den Kescher und zog den Fisch hart heran. Da machte er einen weiteren Kopfstoss und Haken und Flasher kamen mir entgegengeflogen. Ich duckte mich noch schnell vor den Geschossen und sah dann wie der Lachs noch 2-3 Sekunden ruhig dastand um dann langsam in die Tiefe abzutauchen! So knapp daneben! Ich schaute fassungslos ins Wasser! Nicht mein Morgen!

Ich beschloss nun zu Heilbuttstelle, dem Mudhole, zu fahren. Als ich die geschuetzte Kueste verliess, merkte ich wie Wind aufgefrischt hatte. Hm, wenn das mal gut geht. Mein Arima schnitt wunderbar durch die bisweilen dreiviertel Meter Wellen. Am Platz angekommen, gesellte ich mich zu 3 anderen verankerten Booten und liess die Duftbombem an den Grundruten zum Meeresgrund. Die Wellen kamen seitlich auf’s Boot zu aber mit 2.4 m Breite war es ertraeglich ruhig. Nach paar Minuten ging die Ruckelei an den Ruten los. Aha, die Haie waren schon da. Ich wusste ja, dass man im Sommer immer mit einigen Haien zu rechnen hat beim Buttangeln aber die naechsten 2 Stunden spotteten jeder Beschreibung. Alle 5 Minuten brachte ich einen Dornhai nach oben – manchmal 2 an einem Geschirr. Und das von ueber 100 m Tiefe. Die Wellen wurden auch immer hoeher und nach 2 Stunden hatte ich genug und packte zusammen. Ich war regelrecht kaputt und ausser Atem!

Was nun? Ich textete meinem Boss und der meinte, dass der Wetterbericht fuer morgen auch nicht besser aussaehe. So sagten wir den Trip fuer Donnerstag ab – verschoben auf einen Schoenwettertag!

Ich fuhr nochmal 2 Runden an der Krautkante und nach einem weiteren Fehlbiss zappelte dann tatsechlich nochmal was am Haken. Ohne weitere Problem zog ich den halbstarken etwa 6 pfuendigen Chinook in den Kescher. Heute musste man damit froh sein, dachte ich. Vielleicht ging ja noch mehr. Die nun etwas tiefere Koederanbietung verlangte, dass ich auch etwas weiter weg von der Krautkante bleiben musste, aber das war wohl genau richtig so denn schon bald zog nun die linke Rute ab und der Fisch kaempfte schon etwas mehr. An der Oberflaeche angekommen, schlug der Fisch regelrecht Schaum und bei meinem Glueck heute befuerchtete ich schon den baldigen Abschied. Doch erstaunlicherweise sass der Haken wohl dieses Mal bombenfest.

Beim Keschern passierte mir dann das typiche Soloanglermisgeschick; Der Fisch war halb ueber dem Kescher und ich konnte nicht weiter reichen, als der Fisch sich drehte und sich ueber den Kescherbuegel herauswand. Dabei blieb ein wohl freier Haken im Keschernetz haengen waehrend der Fisch noch am anderen Haken hing. Da lag nun das Chaos ruhig neben dem Boot – Lachs und Kescher miteinander verhakt aber Seite an Seite. Ich versucht den Fisch in den Kescher hereinzuloeffeln – ging aber nicht – das Netz war zu straff mit dem Fisch verkettet. So gehen jedes Jahr schoene Lachse neben dem Boot verloren – ein kurzer Ruck an dem Kescher und der noch im Fisch verbliebene Haken kommt raus und weg ist die Chance. Ich riskierte lieber etwas anderes – der Fisch war so ruhig und kaputt, ich griff zur Schwanzwurzel und drueckte zu und hievte den Burschen mit der Hand ins Boot. Geglueckt! Um die 9 Pfund.

Damit war ich fertig mit Chinooks von denen man nur 2 pro Tag behalten darf. Da aber auch Pinks und Cohos in der Naehe waren, schleppte ich noch weiter Richtung Marina und tatsaechlich schnappte noch ein Kleinchinook zu der natuerlich wieder schwimmen durfte.

Naja, das Ende des Tages war doch noch recht versoehnlich auch wenn der Groesste natuerlich verloren ging und das Buttangeln eine Haipleite geworden war. Was aber das aergerlichste war, als ich am naechsten Tag im Buero sass und die Webcams vom Wasser begutachtet – keine Wind, nichts, ein Muehlteich den ganzen Tag! Mein Boss und ich konnten es nicht fassen!

Am Wochenende geht’s nach Nootka Sound an der Westkueste Vancouver Islands. Da scheint dann das Anglerglueck besonders auf mich hoffe ich sehr!

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AW: Lachsangeln Vancouver Island, BC

Es ist immer wieder schön, Deine ausführlichen Berichte zu lesen.
Du schaffst es, Deine Leser mitzunehmen, fast so, als wenn man dabei war.
Vielen Dank für die kurzweilige Unterhaltung und natürlich ein dickes Petri Heil.

Herzliche Grüße rüber über den Teich
Rollo
 
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