Kleiner Bericht Lyngdalfjord/Farsund 20.8.-1.9.16

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Hallo zusammen!
hier ein kleiner Bericht vom Urlaub in der oben beschriebenen Gegend.
hatten das Haus SÖR 178 bei Frühling gebucht.
Haus top, Gegend wunderschön, Boote top, jedoch zumindest die 20 PS Boote für die Region bei mehr Wind und Welle untermotorisiert. In den letzten Tagen könnten wir das 30PS Boot nutzen und das war absolut ok.
Der Lyngdalfjord ist im hinteren Bereich ziemlich schmal und durch die hohen Felsen fühlt man sich wie in einem Windkanal. Bei Wind ist die Drift beim Angeln sehr stark und man sollte diesen Wind -vor allem bei Windrichtung Meer- nicht unterschätzen.
Ich musste das 20 PS Boot für 2 Tage in Farsund parken, da ich entgegen dem Wetterbericht, der über den Tag konstantes Wetter von 17 Grad und gleichbleibenden Winden vorhersagte, nicht zurück in die Mitte des Lyngdalfjordes/Ecke Aptafjord zu unserem Anleger kam.
Als ich das Wetter in der Ferne am Himmel sehen konnte, habe ich mich direkt auf den Weg zurück nach Farsund gemacht. Gute Entscheidung, denn ich möchte behaupten, ohne meine Erfahrung als Sportbootfahrer und Hobbysegler, hätte das auch anders ausgehen können.
Mit 20 PS war das Boot, auch mit nur einer Person besetzt untermotorisiert und ein Spielball des Wetters.
Ich durfte das Boot für 2 Tage bei Elektro Marina anlegen und musste nichts dafür zahlen, obwohl ich wollte.
"In case of emergency you dont have to pay!" haben die netten Leute immer wieder gesagt :-)
Klasse! Ich war dafür ausgiebig in ihrer Angelabteilung einkaufen.
Bei der Touristinfo rief man mir ein Taxi in das ich dann, zur Verwunderung des Taxifahrers ,mitsamt Angelausrüstung bestieg :-)
Auf der Fahrt (die Uhr stand schon bei 299NOK) fragte der immer noch verwunderte Fahrer nach dem Grund aus dem ich mit Angelsachen von Farsund nach Saeveland will und stoppte augenblicklich die Uhr, weil es ein "Notfall" war und das, obwohl wir noch gute 10km bis zum Haus hatten.
ich bedankte mich mit üppigem Trinkgeld und Bitburger.
Der Vermieter hat sich ebenfalls tausend mal bedankt und war froh das nichts passiert ist.

Zum Angeln an sich:
Dorsch, Köhler, Plattfisch, Dornhai (geschützt) und Makrelen (satt).
die dicksten Makrelen gabs beim Schleppen mit einem 3-4m tief laufenden Wobbler.
da waren Exemplare in Unterarmformat dabei, die einen echt geilen Drill geliefert haben.
Alles in allem nicht so "erfolgreich" wie Jahre zuvor im Rosfjord, zumindest was die Fischgröße angeht.
da ich aber meinen Urlaub nicht in Fisch aufrechne und das eigentlich ein Familienurlaub war, bin ich sehr zufrieden gewesen.
bei gutem Wetter mit dem 30Ps Boot sind wir dann noch raus bis hinter den Lechtturm.
Allerdings bissen dort die Makrelen sogar auf Köder nicht mal im Wasser waren, sondern nur kurz über der Wasseroberfläche baumelten, weil man mal kurz die Rute abgelegt hat :-)
Das sagt glaube ich alles :-)))

Auch in der Lyngna habe ich mein Glück auf Lachs versucht.
nach dem Einkauf von staatlicher und Gewässerlizenz für 1 Woche, habe ich mir fast den Arm abgeworfen, aber bis auf 2 untermaßige Bachforellen, 1 schätzungsweise 2kg Lachs der sich vor dem Kescher wieder verabschiedet hat und abgerissenen Ködern für viele € war ich erfolglos.
ich war allerdings auch schnurtechnisch mit Geflochtener schlecht ausgestattet. Die Schnur riss wegen der Steine immer wieder, weil sie sich aufscheuerte. Auch ein Monovorfach in Rutenlänge konnte das nicht verhindern. Nächstes Mal nur noch mit guter monofiler Schnur.
Ein Typ neben mir (Norweger) fing mit Kodirute, verdrillter Schnur und knirschender und knackender Rolle und Würmern als Köder 6(!) Lachse und machte zu mir immer "pscht!" Und legte dabei seinen Zeigefinger auf den Mund. Erlaubt waren nämlich nur 3 pro Tag, oder einer über 3 kg.

am letzten Tag der Saison war ich bereits um kurz nach 5 am Wasser. Bis 8 nichts, kein Biss, Null.
dann kam eine Anglerin die ich die Tage zuvor kennen gelernt habe und ich bot ihr an eine Pause zu machen, damit sie an der engen Stelle ein paar Würfe machen kann.

Zweiter Wurf - 6kg Lachs...........

ich hab hab echt kurz überlegt ob ich weinen soll.

Ich habe ihr dann natürlich beim Landen geholfen und hinterher fühlte es sich fast ein bisschen so an wie ein selbst gefangener Fisch :-)
Neid kenne ich beim Angeln nicht, ich habe mich wirklich mit ihr gefreut.

Das wars dann im Prinzip auch schon.

Fazit: Ich würde wieder hin fahren und kann die Gegend mit Kindern absolut empfehlen.
 
AW: Kleiner Bericht Lyngdalfjord/Farsund 20.8.-1.9.16

Das mit dem "Lachsangeln" kann einen wirklich fordern. Ich hab mir selbst den Arm abgeworfen und außer ständig springenden (teilweise richtig große) Lachsen keinen Fisch näher gesehen. Dann in einer Pause fängt neben mir, an der gleichen Stelle an der ich vorher vergeblich gefischt hatte, ein Norweger bei seinem vierten oder fünften Wurf einen ordentlichen Lachs und landet ihn indem er ihn mit seinem Stiefel an Land schiebt. Das war echt beeindruckend.
Vielen Dank für den Bericht.
Gruß
Jochen
 
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