Färöer August 2016

Frieder

Norwegenfreund
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8 Januar 2009
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1.070
Ort
Knüllwald/Hessen
Website
anglerherz.de.tl
Zu meiner großen Überraschung geht es nun doch schon in diesem Jahr im August wieder auf die Färöerinsel Suduroy im Nordatlantik.
Zu verdanken habe ich diese Reise einer Versteigerung beim Kutterboard unter dem Motto:
WIR helfen den HELFERN
zu Gunsten der DGzRS
Ein Kollege aus Hamburg und ich haben gemeinschftlich geboten und haben am Ende dann den Zuschlag erhalten.
Da ich vor zwei Jahren schon einmal dort war, freue ich mich ganz besonders, die Menschen und die Insel einmal widerzusehen.
Natürlich werde ich Euch über unsere Aktivitäten dort auf dem Laufenden halten.
 
Ich wünsche Euch einen schönen Urlaub. Da wir uns auch schon mal Gedanken über die Färöer gemacht haben, freue ich mich schon auf die angekündigten Berichte.
 
Schönen Urlaub und dicke Fische! :a010:
 
Ganz aktuell gibt es übrigens von den Færøer eine Meldung über eine neue europäische Rekord-Scholle :a020::a020:
5,4 Kilo bei 74 cm!
roedspaette_5_4_kg_74cm.jpg

Gefangen bei dem auf den Færøer bekannten Kapitän Magni Blastein
http://www.fiskeavisen.dk/nyhed/ny-europaeisk-rekord-i-roedspaette-fra-faeroeerne
 
Aus sicherer Quelle weiß ich, daß der Magni im Herbst wieder in Magdeburg auf der
Meeresangelmesse vertreten sein wird - dort hab ich ihn letztes Jahr auch das erste mal
getroffen - und jetzt diese Meldung - wie klein doch die Welt ist.
Also wers dann genau wissen will.....
Herzlichen Glückwunsch den Fänger und den Cäpt´n für das feine Gespür.
Ist ja nicht die erste große Scholle auf seinen Schiff.... ;-)
 
Heute habe ich endlich einmal ein wenig Zeit gefunden, Euch ein paarZeilen von den Färöer zu schreiben.
Anfänglich hatten wir viel Wind und Regen, was uns abr nicht abschreckte, trotzdem rauszufahren.


Der Weg zum Fisch ist hier nicht sehr weit.
Vom Ablegen bis zum ersten Biss, vergehen gerade mal knappe 10 Minuten.
Und dann rumpelt es gewaltig.
Nicht die Größe der Fische freut einem, sondern, daß man bei jedem Runterlassen einen Biss hat.
Hier gibt es Fische in Massen. Das kann man gar nicht beschreiben.
Nach 2 Tagen fingen die Arme und der Rücken schon an, schmerzhaft zu reagieren.
Größter Dorsch bisher 95 cm, größter Köhler etwa 70 cm.
Die gehen ab wie Raketen.
Leider gibt es hier nur die kleine Art des Rotbarsches.... schade eigentlich.
Aber Donnerstag möchte ich das mal testen. Da soll das Wetter noch besser werden, als es im Moment schon ist.
Dann werden wir mal draußen einige tiefe Stellen ansteuern und versuchen, ob es nicht doch große Rotbarsche gibt.
Große Leng soll es ja dort auch geben...?
Lumb haben wir auch schon reichlich gefangen, aber leider waren die Kerle voll mit Würmern.
sowei erstmal mein kurzer Bericht.
Hoffe, er wird Euch ein wenig gefallen.

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Unsere Fähre von Hirthals nach Torshavn.

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Kräftiger Sturm bei der Überfahrt

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Immer wieder phantastisch....die steil aufragenden Felsen.

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Leuchtturm in Torshavn

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Die sogenannte Schafsinsel - Litla Dimun
litla dimun.jpg

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Immer volle Haken

k-800xxIMG_0006 der erste gute Dorsch.JPG
Der erste gute Tangdorsch 75 cm

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Dorsch 90 cm

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Unser weiblicher Gast (für einen Tag) aus der Schweiz mit einem 95 cm Dorsch.
Da er sehr schlank war wog er leider nur 7,5 kg
 
Hi Frieder, warte schon sehnsüchtig auf deine weiteren Berichte aus dem Tiefen! Viele Mythen ranken sich dort um die Fischerei.

Bin gespannt und weiterhin Petri Heil!
 
Ich hab mich die letzten Wochen u.a. auch mal da oben umgeschaut,
allerdings zum Fliegenfischen.
Eine grandiose Inselwelt, offene freundliche hilfsbereite Menschen -
und ach ja Fische gab es auch.

Ich muß mich erstmal wieder sortieren - hab auch vor einen kleinen Bericht zu schreiben.
Danke Frieder für Deine Vorabinfos - auf Deine Insel bin ich dann doch nicht gekommen.....

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Wir waren mit einer Gruppe von 8 Personen im Juli 2015 auf Suduroy bei Maik. Uns hat es sehr gut gefallen, auch die Fische haben gebissen. Der Weg zum Fisch war relativ kurz, doch die Größe der Fische ließ zu wünschen übrig. Die Betreuung durch Maik war sehr gut und professionell, wir fühlten uns gut aufgehoben. Ebenso waren die Menschen dort oben sehr freundlich und aufgeschloßen. Das Wetter kann einem täglich und im 30-Minuten Takt alle 4 Jahreszeiten bieten, deshalb ist es um so wichtiger Maik´s Rat zu befolgen, wie weit man sich raustrauen kann uns sollte. Die Meeresströmungen vor Suduroy sind nicht ohne und es kann sich in Minuten eine Welle oder eine Dünung aufbauen, die es wirklich in sich hat. Generell sind die Dieselkutter seetüchtig, aber schon sehr in die Jahre gekommen und nicht besonders komfortabel. Eben gewöhnungsbedürftig. DieUnterkunft war ein ehemaliges Wohnhaus, das den Eindruck machte, die Bewohner wären nur eben mal zum Einkaufen in die Stadt gefahren. Nicht mehr auf dem neuesten Stand, aber für uns war es OK. Das Einzige, was ich wirklich bemängeln muß, is der Filettierplatz direkt am Hafen. Es gibt dort weder eine Überdachung noch sonst ein vernünftiges Utensil, was die hygienische Zubereitung der Filets ermöglicht. Einmal den Rücken zum "Filettiertisch" fallen die allgegenwärtigen Möven dort ein und machen die ganze Arbeit zu nichte. Außerdem kacken sie von den Straßenlaternen aus direkt auf die Filets. Seeforellentechnisch gibt es auch Möglichkeiten solche zu fangen, jedoch muß dafür Wind, Wetter, Tide usw., wirklich zusammenpassen, was bei uns eher nicht der Fall war. Nun ja, was soll ich weiter sagen ... ich würde wieder hinfahren, weil ich mit meiner Zeit nicht haushalten muß. Ein "normaler" Arbeitnehmer mit begrenzten Urlaubstagen ist da schlechter dran. Die lange Überfahrt, die Ausfalltage usw. können dazu führen, daß sich die Anzahl der Angeltage sehr stark dezimiert. Wenn das der Fall ist, ist man echt "angeschissen" weil es außer Angeln nicht sehr viele Möglichkeiten gibt, sich die Zeit zu vertreiben.
 
Danke bayerwaldfischer für den ehrlichen Bericht. Genauso ist es, wie Du das beschrieben hast.
Auch ich werde nochmal die lange Reise machen .... weiß aber leider noch nicht, wann dies sein wird.
Ach übrigens, ich hatte mir bei Askari den Filetiertisch für kleines Geld bestellt und diesen mitgenommen.
Den konnte ich überall aufstellen ... und trotzdem haben mir die Möwen einige meiner schönen Filets geklaut ....
immer dann, wenn ich frisches Wasser geholt habe, oder am Auto war ....
 
Bei der Lachsfarm um die Ecke fressen sich die kleinen Köhler bis 40 cm dick und fett. Wir haben dort ein paar gefangen, die Pellets fielen uns beim Ausnehmen entgegen. Die Filets schmeckten entsprechend ... Von den Tangdorschen gingen nach dem 1. Tag wieder ALLE zurück, da diese ausnahmslos verwurmt waren. Alle Angelarten, die in Norwegen erfolgreich sind, scheinen dort nicht zu fuktionieren. Die Fische mögen nur kleine Köder, am liebsten rote Gummitwister, welche man zum Zanderangeln benutzt. Die 2 größten Fische waren Dorsche mit 32 und 30 Pfund, welche in 50 Meter Tiefe auf stinknormale 40g Effzett-Blinker gingen.
 
Oh ja, der gute, alte Effzett.
Mein Opa hat mir immer erzählt, daß er damit früher vom Boot in der Nordsee viele kapitalen Dorsche bis um die 15kg gefangen hat.
Beim nächsten Ausflug nach Norge sind die Dinger mal dabei
 
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