... da haben wieder welche Glück gehabt!

Moin,
Wenn garnichts mehr geht und keine elektr. Mittel zur Verfügung stehen: Den Stundenzeiger einer Analoguhr auf die Sonne richten; denke dir einen Strich vom Mittelpunkt der Uhr zur Ziffer 12 . Halbiere nun den Winkel zwischen dem gedachten Strich und dem Stundenzeiger. Die Winkelhalbierende ist Süden.In der Sommerzeit anstelle der Ziffer 12 die Ziffer 1 annehmen.
Funktioniert gut wenn die Sonne sichtbar ist.
Grundsätzlich sollte mindestens ein Handkompass mitgeführt werden. Ohne Kompass den Kurs zu halten ist kaum möglich!

Gruß
Hiddo
 
Moin Moin allerseits,
eigentlich schreibe ich nicht mehr sooo viel zu Sachthemen und tobe mich in erster Linie in der Küchenecke aus. :a055:
Sicherheit auf See ist allerdings ein Thema, da mische ich mich gern mal ein.
Mit jetzt knapp 56 Kerben in meinem Stamm hat es mich bisher 2 Mal auf See erwischt.
Einmal mit Feuer an Bord während der Überführung einer Segelyacht im Februar auf der Ostsee,
(war im ersten Moment Kacke, ging dann aber doch gut aus)
Das andere Mal war richtig grenzwertig. Stand Spitz auf Knopf und ich bin gerade so davon gekommen.
Noch heute treibt es mir die Gänsehaut auf die Unterarme. :eek1::eek1::eek1:

Deshalb hier kurz meine Erfahrung, wohlgemerkt ohne erhobenen Zeigefinger.
Am Ende des Tages muss jeder selbst wissen, was er auf See treibt, immer mit dem Hintergedanken,
dass er möglicherweise nicht nur sich selbst, sondern auch seine Vermieter und/oder die Rettungsorganisationen
mit seinem Verhalten in Not bringt. :eek1:

Also...
Das Wenigste, was als persönliche Ausrüstung an Bord eines Angelbootes gehört,
ist meiner Meinung nach ein einfacher Kompass. Kostet knapp 12.- € und passt in jede Tasche.
Schwimmweste und Schutzanzug, egal ob Floater oder Trockenanzug... müssen sein, diskutieren wir nicht drüber.
Das wurde hier an anderer Stelle ausreichend erörtert. Genauso wie ein (wasserdichtes) Handy oder Smartphone.
Hier kann ich nur betonen... achtet bitte darauf, wie weit ihr draußen seid. Nicht überall habt ihr Empfang
und dann nützten euch euer Telefon und eure eingespeicherten Telefonnummern gar nichts mehr.
Außerdem kann Elektronik auch von gleich auf jetzt ausfallen
und dann steht man da, wie die Butter in der Sonne. :eek1:

Eine Pütz zum Wasserschöpfen an Bord, Ersatzriemen, Schwimmweste, einen Schutzanzug und ein Mobiltelefon
mit eingespeicherten Nummern vorausgesetzt, können euch jetzt noch ein paar weitere Dinge den Arsch retten,
wenn es brenzlig wird.
Magnesiumfackeln oder Seenotraketen, wie sie ohne Pyro-Schein erhältlich sind, sind allemal besser, als nichts.
Mir hat ein Hubschrauberpilot unserer Küstenwache, mit dem ich zufälligerweise mal geschwatzt habe, berichtet,
er könne uns am Besten sehen, wenn Rauch im Spiel ist. Blinkleuchten oder reflektierende Hauben, wie sie zum Teil Bestandteil unserer Rettungswesten sind, kann man dagegen fast vergessen.
Von ober bei schwerer See sind sie nicht zu erkennen.

Es gibt ohne Pyro-Schein frei erwerbliche Rauchsignale, etwas kleiner als eine kleine Konservendose,
die kann man, nachdem der Sicherungsstift gezogen wurde, stumpf ins Wasser werfen
und die Dinger machen einen kräftigen, orangenen Rauch. Der ist aus der Luft sehr gut erkennbar.
Damit werden im Übrigen auch die Rettungshubschrauber an Land, z.B. bei Verkehrsunfällen, eingewiesen.
Was auch sehr hilfreich ist wenn man ins Wasser musste, ein Färbemittel für's Wasser.
Es ist Bestandteil der Rettungswesten unserer Bundesmarine und man kann die Beutel im Wasser aufreißen.
Dann bildet sich ein großer, orangener Fleck im Wasser. Der ist von oben ebenfalls gut zu sehen.
Eine weitere Möglichkeit, etwas für seine Sicherheit zu tun, wäre die Anschaffung einer Personal Local Beacon.
Ich habe mir so ein Teil zugelegt und nehme es seit Jahren mit raus auf See, wurscht ob Ostsee oder Nordatlantik.
Zwischenzeitlich gibt es auch andere Lösungen, mit denen kenne ich mich aber nicht so aus.
Wer genaueres wissen möchte schaut hier, oder spricht mich an.
Ich bringe das Teil auch gerne zum Anschauen nach Albersdorf mit.

So, genug über Seenot und Angst geredet.
Ich wünsche uns allen, das wir den ganzen Kram niemals brauchen werden
und immer heil und gesund nach Hause kommen.

Beste Grüße
Rollo
 
Wer einmal Nebelbänke oder Wetterkapriolen auf See erlebt hat, der weiss wie Recht Rollo hat.
 
Moin,
Wenn garnichts mehr geht und keine elektr. Mittel zur Verfügung stehen: Den Stundenzeiger einer Analoguhr auf die Sonne richten; denke dir einen Strich vom Mittelpunkt der Uhr zur Ziffer 12 . Halbiere nun den Winkel zwischen dem gedachten Strich und dem Stundenzeiger. Die Winkelhalbierende ist Süden.In der Sommerzeit anstelle der Ziffer 12 die Ziffer 1 annehmen.
Funktioniert gut wenn die Sonne sichtbar ist.
Grundsätzlich sollte mindestens ein Handkompass mitgeführt werden. Ohne Kompass den Kurs zu halten ist kaum möglich!

Gruß
Hiddo

Das man's mal gesehen hat...

süden.JPG
 
Moin, Moin

Danke Rollo,
Bin 100% bei dir. Glaube aber dass, die Vorkommnisse auf See mehr werden.
Viele werden nach der Dorschquote, Billigvarianten suchen um auf See zukommen.
Wir sind ein paarmal im Jahr auf der Ostsee vor Rerik. Was man da 10 km vor der Küste umher schippern sieht, ist Haarsträubend. :k050:
Die meisten Mietboote in Norwegen sind ja auch nicht mit Rettungsmittel gesegnet. Deshalb ist es auf jeden Fall notwendig sich selber Gedanken zu machen.
Ich habe mir, unter anderem, ein iPad zugelegt mit Navionics und Boating funktioniert das als 2. Plotter. Für Sparfüchse gibt es auch als kostenlose Testversion ( zwei Wochen ). Geht auch mit vielen Smartphones.
Hat den Vorteil, bei plötzlichen Seenebel und Ausfall vom 1. hilft dir auch ein Kompass nicht, wenn du dich in einem Schärengebiet befindest.
Also allen immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel.:flaggen14:
 
Moin, Moin

Danke Rollo,
Bin 100% bei dir. Glaube aber dass, die Vorkommnisse auf See mehr werden.
Viele werden nach der Dorschquote, Billigvarianten suchen um auf See zukommen.
Wir sind ein paarmal im Jahr auf der Ostsee vor Rerik. Was man da 10 km vor der Küste umher schippern sieht, ist Haarsträubend. :k050:
Die meisten Mietboote in Norwegen sind ja auch nicht mit Rettungsmittel gesegnet. Deshalb ist es auf jeden Fall notwendig sich selber Gedanken zu machen.
Ich habe mir, unter anderem, ein iPad zugelegt mit Navionics und Boating funktioniert das als 2. Plotter. Für Sparfüchse gibt es auch als kostenlose Testversion ( zwei Wochen ). Geht auch mit vielen Smartphones.
Hat den Vorteil, bei plötzlichen Seenebel und Ausfall vom 1. hilft dir auch ein Kompass nicht, wenn du dich in einem Schärengebiet befindest.
Also allen immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel.:flaggen14:

Jepp, was ich beispielsweise draußen im offenen Atlantik auf Ørnklakken vor Hitra erlebt habe,
war wirklich abenteuerlich. 4 Mann in einer Nussschale, fette Wellen,
die Jungs konnten sich nur noch am Dollbord festhalten.
Die dicken Pilker hatten sich aus den Rutenringen gelöst und schwangen wild umher,
einfach nur gruselig. :eek1:

Ich war mit meinen Leuten, u.a. Enni, Rainer Korn und Michael Quack,
mit einem richtig fetten Katamaran da draußen.
Auch wir sind beizeiten wieder rein, weil es richtig auffrischte.
Gepasst hat es uns nicht, weil es gerade richtig gut lief - dicke, fette Seelachse im Fressrausch- :hot:
aber es nützt nix, wenn der Kaptein sagt "weg hier", dann geht es heim, keine Diskussionen.
Heute bin ich selbst so weit, mich rechtzeitig zu verkrümeln,
und zwar bevor der Allerwerteste in Gefahr gerät. :zwinker:

Klar, in den Schären ist ein Kompass kein Garant, (ist er ohnehin nicht)
ich bin aber eher der "Draußenfischer" und da ist es schon gut,
wenn man wenigstens so einigermaßen die Richtung weiß.

Das soll hier jetzt aber keine Grundsatzdiskussion über Kompass & Co. werden.
Ich bin froh, wenn sich unsere Mitangler mit der Thematik beschäftigen.
Alles andere beschnacke ich gern persönlich.
Ich möchte hier nicht den Sicherheitsmessias geben.
Dafür hat es hier andere Member, die speziell in diesem Thema, sehr professionell unterwegs sind.

Beste Grüße
Rollo
 
dann muss man solchen Deppen noch ein Schild um den Hals hängen einen Kompass nicht in die Nähe von Metall zu halten.....
kannst du dich auch anders ausdrücken??,du scheinst wohl fehlerhaft frei sein.den beiden Kollegen soll das wohl eine lehre gewesen sein. mrecholot1942
dann muss man solchen Deppen noch ein Schild um den Hals hängen einen Kompass nicht in die Nähe von Metall zu halten.....
 
hi wolle
jetzt hat er dirs aber gegeben:abgelehnt:
gruß karl
 
Ich halte es wie MeFo-Schreck. Vor Jahren hab ich mir ein billiges Hand-GPS zugelegt. Vor der ersteen Ausfahrt wird die Hafenpos. eingespeichert. Und nen normal 5Euro Hand-Kompass hab ich auch immer in der Kiste. Wiegt nichts, kostet fast nix, vor der Ausfahrt schnell nen Blick drauf geworfen zur Orientierung und dann verschwindet der wieder in der Kiste. Ich stimme dem ganzen zu, Sicherheit und das leben kann nicht teuer genug sein...
 
Hallo Rollo,
Habe den Thread gerade erst gelesen. Mache mir auch so meine Gedanken über die Sicherheit auf See. Bei mir und meinem Partner sind Floater, Rettungsweste und Handy sowie Plotter immer am Mann bzw. an Bord. Trotzdem mache ich mir immer Gedanken, wenn mal etwas passieren sollte. Habe auch schon an ein Hand-GPS oder Sprechfunk nachgedacht. Aber dein Gerät PLB interessiert mich jetzt doch. Ich komme ja auch nach Albersdorf, kannst du es mir dann mal zeigen? Einen Handkompass werde ich mir auch noch zulegen; Seekarten habe ich zwecks Zielfischangeln laminiert an Bord. Muss dann nur noch lernen, mit dem Kompass umzugehen:a020:
Gruß Jörg
 
Wer einmal Nebelbänke oder Wetterkapriolen auf See erlebt hat, der weiss wie Recht Rollo hat.

Genau das kann ich bestätigen... Wir tümpeln um Kya herum, mit richtig guten Erfolgen als der Nebel über die Berge hereinbrach (unangekündigt). Wir sind vernünftig und packen sofort die Geige ein. Bis Vik 20 km Fahrt. Dennoch, nach paar Minuten standen wir in der Suppe, ohne Plotter hätten wir keine Chance gehabt. Spätestens nach 2 Minuten geht die Streiterei über die richtige Fahrtrichtung los, es wird eine ganz seltsame Stimmung an Bord (teilweise wird über den Bildungsstand diskutiert... :zwinker:). Dummerweise war noch eine ziemliche Welle da...

Man will sich nicht vorstellen, das da mal ein 15m hoher Bug neben einem auftaucht. Auf jeden Fall hatten wir es mit 2 Booten bei ca. 20-30m Sichtweite dann Dank der Technik und einer gefühlten Ewigkeit nach Hause geschafft. Komisch, die 2 Bootsführer (einer davon war ich, völlig durchgeschwitzt trotz kühlem Wetter) brauchten an dem Tag nichts mehr zu machen, alle waren freundlich zu einem , Pantoffeln und Bierchen wurden gern gereicht :bussi:...

Fazit: Ohne technische Hilfe wäre bei dem Nebel Sense gewesen.
 
Für 4,99€ gibts die MarineTraffic App im Playstore. Echtzeit Positionsangaben aller Schiffe mit AIS Transponder (sind Pflicht ab einer gewissen Größe).

Ein Transponder lässt sich auch für relativ schmales Geld am Boot nachrüsten. Mit entsprechendem Kartenplotter sieht man dann dort auch die Signale der anderen Schiffe.
Das machen leider nur die wenigsten Vermieter.

Eine Druckluftfanfare ist auch sehr günstig zu haben.
 
Moin, hier ein Beispiel aus dem Jahr 2011 aus Lyngorporten.
Eben noch tolles Wetter.100_0289.JPG

Aber dann konnte man zusehen wie es Nebelig wurde. Die Aufnahmen sind alle unmittelbar nacheinander aufgenommen.
100_0293.JPG 100_0295.JPG 100_0296.JPG
 
Hallo Rollo,
Habe den Thread gerade erst gelesen. Mache mir auch so meine Gedanken über die Sicherheit auf See. Bei mir und meinem Partner sind Floater, Rettungsweste und Handy sowie Plotter immer am Mann bzw. an Bord. Trotzdem mache ich mir immer Gedanken, wenn mal etwas passieren sollte. Habe auch schon an ein Hand-GPS oder Sprechfunk nachgedacht. Aber dein Gerät PLB interessiert mich jetzt doch. Ich komme ja auch nach Albersdorf, kannst du es mir dann mal zeigen? Einen Handkompass werde ich mir auch noch zulegen; Seekarten habe ich zwecks Zielfischangeln laminiert an Bord. Muss dann nur noch lernen, mit dem Kompass umzugehen:a020:
Gruß Jörg
Ich bringe das Gerät gerne mit, Jörg.
Wir sehen uns in Albersdorf.

Beste Grüße
Rollo
 
Hab da auch mal noch paar spezielle Nebelbilder aus Norge, bei 25 Angeltouren hatte ich 5x das Pech( 1x Mandal, 1x bei den Moschusochsen im Gebirge, 3x Fosen) wirklich dicken Nebel innerhalb von 1 Std. eingeschlossen zu sein. Das letzte mal wars nicht so tragisch, da es ja nun Plotter auf dem Boot gab, trotzdem ist der Kompaß und Karte immer mit dabei( außer bei den Moskus im Gebirge).
DSCI0245.JPG
Hier kam der Nebel schneller als unser Boot uns zum Festland bringen konnte,ne Stunde vorher war noch Sonnenschein, der Kompaß war unser Retter, denn Plotter gabs erst im Camp auf grund dieser Geschichte ein Jahr später, der Vermieter wollte und konnte dann ruhiger schlafen. Die Wassertemperatur ist von einem Tag auf den anderen von 11°C auf 6°C gefallen.
Wenn wir dann 3-4km ins Binnenland gefahren sind , hinter dem nächsten Berg war dann das schönste Wetter, der Nebel stand nur ganz dick auf dem Meer.
115.JPG
Der Nebel liegt so konzentriert auf dem Meer, wer will denn da angeln ? Denn eigentlich ist von dieser Stelle eine super Aussicht zu genießen..
114.JPG

Nebel in Norge kann dich das ganze Jahr überraschen, auch im Hochsommer, wies die Bilder zeigen.
Bei allem Vertrauen in die Elektronik ist bei mir immer mindestens ein Kompaß mit beim Angeln( auch in der Forellentasche an der Glomma), denn das Umpolen der Erde werde ich wohl nicht mehr erleben, deshalb vertraue ich immer noch der alten Messtechnik unserer Ahnen.Immer wieder schön ,wenn man festen Boden wieder unter den Füßen hat - skitt fiske von Maisel
 
Ich werde diesmal 5-fach elektronisch gesichert ins Boot steigen: 1 x IPad Pro (gesichert durch Lifeproof Nüüd) mit Navionics-Boating-App incl. "Steg zu Steg-Navigation", 1 x Garmin GPSMap 620 mit Südnorwegen-BlueChart g2 Vision und "Automatischer Routenführung" und als letzte Backuplösung das Garmin Oregon mit BlueChart g2-Seekarte und "Geradeaus-durch-alle-Hindernisse-Routing". Dazu 1 x wasserdichtes Handy mit allen Notfall-Rufnummern sowie 1 x Spot3-Notfallsender wenn alles schiefgegangen ist. Weiterhin eine 21000mA-Outdoor-Powerbank (für das IPad) sowie passende, aufgeladene Ersatzakkus für alle anderen Geräte satt. Nun müßte das gesamte GPS-Netz (A-GPS, GLONASS) ausfallen, aufdass ich positionstechnisch im Dunkeln stehe. Wie groß ist diese Wahrscheinlichkeit?
 
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