Summer turns into Autumn - Vinjesjoen im August 2015

ich bin tief beeindruckt ob der Intensität deiner Impressionen.
 
Einfach GIGANTISCH was die Natur so für uns bereithält, man muß aber so wie Du auch ein Auge dafür haben :applaus:
 
@ all: Mange Takk!

Fortsetzung:

Da der "heilige Gral" gerade frisch in Sack und Tüten gelandet war, machte ich mich langsam aber sicher wieder auf den Heimweg. Den Nebel bzw. die dafür verantwortlichen Wolken hatte es derweil auch etwas gelichtet bzw. wurde die Sicht wieder etwas besser, je weiter nach unten ich vorankam. Von daher gibt es jetzt die letzten Bilder aus den Bergen, von denen es auf dieser Tour also Abschied nehmen hieß.

The Way You wear your Head
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Seasons Apart
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Effloresce
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The Pineapple Thief :a0155:
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Bloodflowers
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The Charm Offensive
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Blood Red Summer
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Leaving Eden
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Shadowland
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The Eye of every Storm
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Kurz nachdem ich dann zurück in der Hütte war, kamen auch meine Mitstreiter gerade vom Bootssteg. Als sich das Wetter zum Abend hin zu beruhigen schien, haben die Jungs also doch noch (aus Verzweifelung) einen Angelversuch gestartet. Der geriet aber aufgrund der bereits fortgeschrittenen Tageszeit von 17:00 bis 21:00 Uhr relativ kurz und war bei noch immer bis zu 7m/s Wind alles andere als ein Zuckerschlecken, weil selbst unter Land mit Windschutz noch immer mächtig schaukelig und auf dem Wasser ar*schkalt, wie mir versichert wurde. Gefangen wurde dann auch nicht viel, ein paar Makrelen, kleinere Dorsche und Seelachse, die obligatorischen Lumben und ein kleiner Rotbarsch.

Zumindest aber sah die Wetterentwicklung so aus, dass wir am kommenden letzten Tag dann noch einmal angreifen konnten. Den Rapport dazu gibt es dann voraussichtlich übermorgen, weil ich morgen schon abends zu einem auswärtigen Termin aufbrechen muss.

Gruß, Sjöuhyre :a010:
 
Hilsen fra Hameln. Richtig genial!!!
 
Danke Euch!

01.09.-03.09.2015 (letzter Tag und Rückreise)

Der 1. September sollte unser letzter Tag vor Ort sein, den wir (bis auf Oli) bis zum frühen Nachmittag zumindest teilweise noch zum Angeln nutzen wollten. In den Styroboxen waren hier und da ohnehin noch ein paar letzte Ritzen frei und das weiterhin frühherbstliche Wetter ließ zumindest eine Ausfahrt bis hinter Gaukvaeroya zu. Bis zum Krasen sind wir aber nicht mehr gefahren, weil die Dünung und der Nordwind dort draußen doch noch ein bisschen too much waren.

Auf geht's, Start zur letzten Angelausfahrt
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Boot Nr. 1 badet noch einmal stur große GuFis über 20-50m tiefem Wasser, während Boot Nr. 2 die Beköderung immer mal wieder wechselt. Nach und nach landen dann auch die bekannten Dorschgrößen in den Kisten, darunter immerhin zwei ganz anständige Dorsche. Boot Nr. 2 hat zusätzlich noch ein paar Makrelen, einen kleinen Leng und einen kleinen Rotbarsch eingesammelt.

Irgendwann haben wir auf Boot Nr. 1 beschlossen, anstelle einer neu anzusetzenden Drift uns einfach mal weiter in noch tieferes Wasser durchtreiben zu lassen. Die Bissfrequenz nahm hierdurch noch einmal etwas ab, bis wir an einem Unterwasserberg vorbeischrammen. Marco und ich bekommen dort praktisch gleichzeitig einen Biss. Marco befördert einen guten Dorsch nach oben, wohingegen ich einen spürbar schweren Fisch (zu 99% jedoch ebenfalls ein - großer- Dorsch) nach 30 Sekunden Drill durch Ausschlitzen verliere...

Hinter dem Unterwasserberg ging dann praktisch fast 1 Stunde lang nichts mehr, sodass gegen 14:00 Uhr die letzte Funkgeräte-Konferenz :chat: abgehalten wurde. Unser einhelliges Votum lautete zwar "Abpfiff", aber (ohne Mist) gerade in dem Moment, als Käptn Marco den Abpfiff offiziell verkünden wollte, bekam ich vor laufenden Funkgeräten doch noch einen - guten - Biss. Nach einem ersten Rütteln zerrte es immer energischer am GuFi, woraufhin die Rute per Anhieb auf krumm schaltete. Die Rutenspitze wippte butttypisch und die ersten Spulenwindungen der Geflochtenen begannen von der Rolle zu verschwinden. Mehr als 10 Meter Schnur habe ich dann aber nicht hergeben müssen, weil "blubb", und weg war der Butt...

Das war dann also die ultimative Backpfeife dieser Tour, es sollte ganz offensichtlich einfach nicht sein auf dieser Tour, noch nicht mal Last Minute.

Die kurzzeitige Verärgerung über den Fischverlust war das eine, aber die anschließende Verwunderung über dieses Malheur, als ich den Köder wieder in den Händen hielt, das andere. Der Fisch war nämlich nach allem, was ich nach dem Flattern der Ruttenspitze schätzen würde, allenfalls um die 20 Pfd. schwer, also alles andere als ein Riese. Gleichwohl hat es auf den ersten paar Fluchtmetern allen Ernstes den 5/0 VMC-Perma-Steel Drilling aufgebogen :eek1:, völlig indiskutabel und einfach unglaublich, zumal ich mit solchen Drillingen in der Vergangenheit schon deutlich größere Fische gefangen hatte.

Shit happens - VMC Perma-Steel 5/0... :p075:
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Ehrlich gestanden ist mein Vertrauen in diese VMC-Drillinge seitdem hinüber, wenngleich ich mir noch immer nicht erklären kann, was da faul war. Materialfehler, -alterung oder gar gefakete/plagierte Markenware?? :k050:

Somit blieb uns nichts weiter übrig als Wunden lecken, die letzten Filets zum Durchfrieren schnellstmöglich in die damit dann auch ausgereizten Styroboxen zu stopfen und das ganze Tackle zu entkeimen bzw. anschließend zu trocknen.

Après Fishing
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Zum Ausklang gibt es noch ein paar Eindrücke von der Rückreise, für die wir in Helsingborg noch eine Zwischenübernachtung gesucht hatten.

Sortlandsund
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Sortlandsbrua
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"Students Crossing 2015"
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Swedish Mountains near Riksgränsen
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Straßenflitzer
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Kiruna Erzmine
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Helsingborg Lodge
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Resümee bzw. Schlussteil folgt...
 
danke für deinen tollen bericht , du hast es geschafft das ich über mehrere wochen immer geschaut habe ob du heute wieder eine vortsetzung geschrieben hast , auch wenn die reise ja nun schon 2015 war , es war toll zu lesen und die bilder waren einfach spitze :dankeschoen::genau:

Gleichwohl hat es auf den ersten paar Fluchtmetern allen Ernstes den 5/0 VMC-Perma-Steel Drilling aufgebogen :eek1:
aus diesem grund bin ich auf Owner drillinge umgestiegen , ich hatte schon aufgebogene VMC drillinge bei 8 -10 kg dorschen

ich hoffe mal du bist 2016 auch zum angeln in norge gewesen und den bericht lesen wir dann 2018 im winter , bei deinen berichten lohnt sich das warten

gruß Eli:flaggen14:
 
@ Eli: Dankeschön, aber mit einer Tour 2016 hat es bei mir leider nicht geklappt, siehe nachstehende Erklärung.

Resümee:


Was die Angelei anging, klang ja bereits während des Berichts etwas Enttäuschung durch. Für nordnorwegische Verhältnisse dürften die Fänge, vor allem die Artenvielfalt und die Fischgrößen in der Spitze eher unterdurschnittlich gewesen sein, wobei aber neben dem deutlich zu warmen Wasser immer auch zu berücksichtigen ist, dass wir zum ersten Mal in diesem Revier waren. Mit entsprechender Langzeitrevierkenntnis wäre an einschlägigen Stellen womöglich auch unter diesen Umständen etwas mehr drin gewesen, aber das bleibt bei den vorgefundenen Bedingungen Spekulation. Speziell großer Seelachs war in den ganzen 2 Wochen auch von keinem der übrigen Boote bzw. nur mit sehr wenigen Exemplaren bis max. 15 Pfd. gefangen worden. Das Gebiet hat jedenfalls gerade für große Seelachse bekanntermaßen deutlich mehr Potenzial.

Größter bzw. schwerster Fisch unserer Tour blieb daher ein Dorsch von noch etwas unter 30 Pfd. Das war dann also zugleich nach längerer Zeit auch mal wieder eine Tour ohne Flachmann.

Schwerster Fisch der Tour, ein schöner Dorsch
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Souvenirs
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Die Anlagenbetreuung durch Tommy war sehr gut, die nicht vorhandene Bootsverfügbarkeit war einem Buchungsfehler von Angelreisen geschuldet.

Für den Urlaub mit allem drum und dran gibt es aber insgesamt bzw. trotz der nicht ganz so erfolgreichen Angelei eine 1*, weil diese nämlich durch die tollen und vor allem vielfältigen Naturerlebnisse mehr als ausgeglichen wurde. Orcas, Polarlichter und die einsetzende Farbenpracht des Herbstes sind für 2 Wochen Angelurlaub im August deutlich mehr, als ich mir auch nur zu erträumen gewagt hätte.

Für 2016 hat es bei mir mit einer Angeltour nach Norwegen leider nicht geklappt, da ich für die Ende Mai/Anfang Juni anstehende Tour keinen Urlaub bekommen habe. Dafür habe ich mir dann aber im Septmeber 2016 einen schon länger gehegten Lebenstraum erfüllt, nämlich Mitte September 10 Tage allein zu Fuß nur mit Rucksack, Zelt und Fotokram irgendwo im nirgendwo durch Schwedisch-Lappland zu laufen, also zum Höhepunkt der Ruska. Einen Bericht hiervon wird es mangels Angelbezug dann zwar nicht hier geben, aber voraussichtlich in einem Outdoor-Forum.

Mit dem Bericht Vinjesjoen August 2015 bin ich dann hiermit vollstänidig durch. Wenn alles klappt, wird es irgendwann wieder einen bebilderten Bericht von der für 2017 geplanten Tour geben.

Bye, bye, Vinjesjoen
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Gruß, Sjöuhyre :a010:
 
Vielen Dank nochmals für diesen außergewöhnlichen Bericht mit phantastischen Bildern und fast schon lyrischen Überschriften. Die teils knappen Texte lassen dem Leser genügend Raum für eigene Phantasie, sind aber trotzdem sehr informativ.
2015 war auch für uns angeltechnisch der schlechteste Vesteralenurlaub, wobei auch das Wetter recht ungünstig war.
Aber Ihr habt doch schöne Fänge gehabt und ausreichend gefangen.
Mit den Erlebnissen bei der letzten Drift des Urlaubs - das liest man recht häufig hier in den Berichten, meißt jedoch mit besserem Ausgang als bei Dir. Da hast Du halt noch ein Ziel beim nächsten Vinjesjöenbesuch.
Ich freue mich schon auf Deinen 2017er Bericht.

Petri

Hans
 
@ Sjöuhyre, ungeheuerlich genial!

Es war ein Fest, hier mitzulesen und die genialen Fotos zu bestaunen!

Herzlichen Dank dafür und beste Grüße aus Olbernhau/Erzgebirge, micha
 
Ich bin beeindrukt und habe sowohl den interessanten Bericht als auch die außergewöhlich schönen Fotos genossen.

VG Jürgen
 
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