Floater, Kälteschutzanzug, Trockenanzug??

MagicSign

Stammnaffe
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13 März 2012
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53
Liebe Alle,

ich habe mich nun die letzten Tage durch das Forum gewühlt und vielerlei Informationen zu Floatern u.ä. gefunden. So ganz schlau bin ich aber nicht geworden, zumindest nicht was mein Bedürfnis angeht:

Ich fliege Ende Mai für knapp zwei Wochen auf die Lofoten und suche noch nach einem geeigneten Anzug. Mein Eigen nenne ich bereits eine Secumar Arkona 220, mit der ich bis jetzt sehr zufrieden war, auch wenn sie noch nicht auslösen musste. Nach genauem Studium vieler Beiträge habe ich mich im Prinzip GEGEN einen klassischen Floater entschieden. Sinnvoll erscheint mir die Kombination Kälteschutzanzug/Overall + Rettungsweste so wie es der Ki-Suit bietet. Allerdings ist da bereits die Rettungsweste integriert, welche ich ja nicht unbedingt benötige.

Aktuell stellen sich mir zwei Fragen:

1.) gibt es etwas Ähnliches bzw. ähnlich Gutes wie den Ki-Suit ohne Rettungsweste wobei ich meine eigene dann verwenden kann? Preisklasse sagen wir max. bis 300,-

2.) sollte ich doch zu einem Ki-Suit greifen, frage ich mich ob der Anzug mit der kleinen 165er Weste tatsächlich sicher genug ist im Fall der Fälle. Alle sprechen nämlich immer von 275er Westen, u.a. bzgl. der ohnmachtssicheren Drehung, Kritik oder Bedenken habe ich hier aber an der kleinen Weste noch nicht gelesen. Der 310er wäre zwar ne Alterantive, aber der ist ja schon eine ganze Ecke teurer.

Freue mich auch eure Unterstützung

Jürgen
 
Schau dich mall bei Mullion oder Fladen um,Kälteschutzzertifizierung sollte da meist vorhanden sein.Atmungsaktivität musste halt schauen.Ich habe leider keinen Überblick mehr über neuere Modelle,da ich erstmal zufrieden bin!
 
Ich denke es spricht nichts gegen einen KiSuit, aus dem man die integrierte Weste entfernen kann, in Verbindung mit der vorhandenen Weste, die Du dann darüber trägst.
Auch würde ich den unwattierten KiSuit empfehlen, in Verbindung mit atmungsaktivem Unterzieher.
Wenn Du jedoch absolut abgesichert sein willst, im Falle eines Falles ins kühle Nordmeer, dann hilft nur ein hochwertiger Trocki in Verbindung mit mindestens 275N Weste.
Diese Kombination ist allerdings weit entfernt von 300€.
Es ist immer eine Frage des persönlichen Sicherheitsempfindens.
Locker 95%+ aller Norgefahrer, kaufen sich den Nächstbesten Floater, der ja auch laut Werbung so toll zertifiziert ist, ohne jemals darüber nachzudenken, was denn eigentlich passiert wenn ich 8km entfernt vom nächsten Festland bei aufkommender Starkwelle und 6 Grad Wassertemperatur über Bord gehe.
Denk darüber nach und entscheide dann selber, wie Du im Falle eines Falles, geschützt sein willst.
Gruß Michael

P.S. Meine Kombi für Nordnorwegen, bzw. unter zu erwartender 12 Grad Wassertemperatur : Ocean Rodeo Soul , der Außentemperatur angepasster atmungsaktiver Unterzieher , mit Mullion Mariner 275N.
 
Zitat: - was denn eigentlich passiert wenn ich 8km entfernt vom nächsten Festland bei aufkommender Starkwelle und 6 Grad Wassertemperatur über Bord gehe.

Das brauch ich auch nicht im Trockenanzug, dann dauerts nur etwas länger. Schon die Anfahrt und das Anbordhieven des Verunglückten bei Starkwelle bedarf schon einiger Übung, die 95% aller Norgefahrer nicht haben.
 
man kann auch mal auf Grund laufen oder das Boot brennt einem unterm Hintern weg . . . hilft also auch nicht wenn man nur bei schönem Wetter rausfährt.

Hab mir einen Trockenanzug von Sport Mohr maßschneidern lassen.
 
Zitat: - was denn eigentlich passiert wenn ich 8km entfernt vom nächsten Festland bei aufkommender Starkwelle und 6 Grad Wassertemperatur über Bord gehe.

Das brauch ich auch nicht im Trockenanzug, dann dauerts nur etwas länger. Schon die Anfahrt und das Anbordhieven des Verunglückten bei Starkwelle bedarf schon einiger Übung, die 95% aller Norgefahrer nicht haben.

Wer redet denn von Norgefahrern? Da wird dann ggf. die Küstenwache gerufen, und beim Trocki geht es dann doch darum möglichst so lange durchzuhalten, bis Hilfe da ist. Da kalte Wasser wird vom Körper erwärmt. Wird es bei normaler Kleidung gleich mit der Wärme vom Körper weg gehen, wird es bei einem Floater/KiSuit mit Kälteschutzzertifizierung etwas länger am Körper bleiben, bis es aus den Armen und Beinen wieder raus kommt, und die Wärme abtransportiert. Und bei einem Trocki sollte das Wärme gut leitende Wasser gar nicht an den Körper kommen, bzw. sollte etwas rein kommen, dann nicht wieder raus. Von daher geht es schlicht darum, für die Helfer möglichst viel Zeit heraus zu holen. Ob man 1 Km vom Ufer entfernt ist und die haben 10 Km Anflug/Anfahrt, oder ob man 8 Km vom Ufer entfernt ist, bei gleichem Anflug/Anfahrt, ist da doch egal.

Es geht um jede Minute, und daher ist jede Minute, die man durch seine Kleidung gewinnt, viel Wert. Aber ebenso geht man nicht davon aus das einem etwas passiert, und dann stellt sich auch die Frage, lohnt es sich 600-1500 € für 5-7 Tage im Jahr, oder alle zwei Jahre, auszugeben? Und es stellt sich die Frage, trägt man den dann auch bei Windstille und Sonnenschein, oder nicht? Da ist die Chance das etwas passiert zwar geringer, und man kann auch leichter retten, aber das Wasser ist gleich kalt wie bei schlechten Wetter. Von daher stellt sich auch die Frage wie der Tragekomfort bei solchem Wetter ist. Ich habe meinen Floater auch im letzten Urlaub zwischendurch bei solchem Wetter abgelegt, und erst wieder zur Rückfahrt angezogen, weil er zu warm war. Aber wäre da etwas passiert, hätte mir der Floater im Boot liegend keinen Kälteschutz geboten (Weste war selbstverständlich angelegt). Ein Trocki, bei dem ich eine Lage Unterwäsche abgelegt hätte, wäre auch nicht mehr gut gewesen, aber hätte noch etwas gebracht, auch gegen den Kälteschock.

Aus all den Sachen muss man dann schauen was man für sich selbst als sinnvoll - und bezahlbar - erachtet. Denn was nützt der beste Anzug wenn man ihn im Ernstfall nicht an hat, oder wenn er im Schrank bleibt, weil das Urlaubsbudget für den aufgebraucht wurde.
 
Hi hi,
danke für eure Beiträge!
Ich sehe schon. Es ist in vielerlei Hinsicht eine Glaubensfrage und extrem viel Theorie da wohl die wenigsten (Gott sei dank) aus eigener Erfahrung sprechen können.
Den Ki-Siut gibt es auch ganz ohne Weste zu kaufen, vielleicht wäre das eine Idee. Dann kann ich meine Secumar dafür benutzen.
Alternativ hat mir ein Freund angeboten, mir seinen Trockenanzug für die Tour zu leihen. In den kann ich morgen mal reinschlupfen. Er nutzt ihn zum Kite-Surfen, aber das sollten nebensächlich sein.

Viele Grüße und gute Nacht
 
Moin Magic Sign,

cooler Beitrag! :a020:

Ich denke die reale Krisensituation besteht aus zwei Parametern.

Die Erste ist die richtige Kleidung, da gibt es sicher viele Optionen, die dann Kosten verursachen.
Etwas was auch komfortabel genug ist, um bei "Normalbedingungen" funktional ist.
Kosten die aber übersichtlich sind, schaue ich in meinen Keller..:a055:, es geht ja ums Überleben:a0155:
Ich bin aber auch kein Heiliger :a045:

Der zweite Aspekt ist, was stelle ich mit der zusätzlichen Zeit an, wenn ich mit der Kiste im Wasser sitze, bis ich erfriere und final ertrinke.:a0155:

Der zweite Teil erscheint mir, den ersten Teil hinreichend Beachtung zu schenken vorausgesetzt, ebenso wichtig zu sein (wenn nicht wichtiger).

Die Wasserdichte Handyhülle ist da nur ein erster Schritt.
Ich muss jetzt mal schlafen gehen, aber exemplarisch sind kostenlose Apps eine Lösung oder auch kostspielige Helferlein, um Hilfe zu holen eine gute Idee.
Einfach nur länger "Spass" am Erfrierungstot zu haben, erscheint mir sehr kurzsichtig, und ich habe nur aus persönlicher Erfahrung eine grobe Idee , wie sich das anfühlt.

Wenn ich Zeit habe stelle ich mal ein paar Optionen ein, wenn es nicht andere tun.

Gruss

Kveite
 
Mit den teuren Anzügen ist wie mit den Versicherungen.
Braucht man die mal, ist es gut eine zu haben.
Braucht man die nie, hat man umsonst bezahlt.
Die Wahrscheinlichkeit für einen Urlaubsangler das er den Trockenanzug mal braucht und es wirklich auf den Unterschied den der bietet mal ankommt ist ziemlich gering. Ungefähr so, auch ein Blitz kann einen treffen, nur da ergreift keiner irgendwelche Massnahmen.
Es macht bei den meisten nur einen Unterschied im Kopf.
Man fühlt sich im Trockenanzug sicherer und geht dadurch éventuell größere Risiken ein, wie rausfahren bei schlechterem Wetter, oder weiter Weg usw.
So kann die gefühle Sicherheit aus sehr trügerisch sein.

Gruß
Waldemar
 
Mit den teuren Anzügen ist wie mit den Versicherungen.
Braucht man die mal, ist es gut eine zu haben.
Braucht man die nie, hat man umsonst bezahlt.
Die Wahrscheinlichkeit für einen Urlaubsangler das er den Trockenanzug mal braucht und es wirklich auf den Unterschied den der bietet mal ankommt ist ziemlich gering. Ungefähr so, auch ein Blitz kann einen treffen, nur da ergreift keiner irgendwelche Massnahmen.
Es macht bei den meisten nur einen Unterschied im Kopf.
Man fühlt sich im Trockenanzug sicherer und geht dadurch éventuell größere Risiken ein, wie rausfahren bei schlechterem Wetter, oder weiter Weg usw.
So kann die gefühle Sicherheit aus sehr trügerisch sein.

Gruß
Waldemar

Dann kannst Du auch gleich schreiben, die Wahrscheinlichkeit einen Floater mal zu brauchen ist ziemlich gering.
Noch eine Frage, hast Du schon mal einen Vergleich Floater/Trockenanzug gemacht?
In Bezug auf Tragekomfort/Isolierung usw.?
Auch kann ich die Aussage das ich mit einen Trockenanzug eventuell ein grösseres Risiko eingehe nicht Unterschreiben.
 
Den Unterschied vom Tragekomfort kenne ich nur theoretisch.
Wie ist es mit dem Trockenanzug mit dem mal Jacke ablegen in geschützter Bucht beim driften, wen bei wechselhaften Wetter die Sonne rauskommt und es unerträglich warm wird?
Habe extra nicht geschrieben das die wahrscheinlichkeit den Floater zu gebrauchen schon gering ist, weil die immer noch viel höher ist als das wenn was passiert es gerade auf den Unterschied zwischen normalen und Trockenanzug ankommt.
Ich will hier auch keinem vom Trockenanzug abraten, den wenn jeder einen tragen würde, dan hätte schon ein paar Menschen bei Bootsunfällen mehr überlebt.
Genauso wie viel mehr Menschen mehr überlebt hätten wenn die im Auto Hosenträgergurte hätte statt den normalen, in der Zeit als man noch nicht von allen Seiten mit Airbags zugepflastert war. Hat aber fast keiner gemacht.
 
Mit den teuren Anzügen ist wie mit den Versicherungen.
Braucht man die mal, ist es gut eine zu haben.
Braucht man die nie, hat man umsonst bezahlt.
Die Wahrscheinlichkeit für einen Urlaubsangler das er den Trockenanzug mal braucht und es wirklich auf den Unterschied den der bietet mal ankommt ist ziemlich gering. Ungefähr so, auch ein Blitz kann einen treffen, nur da ergreift keiner irgendwelche Massnahmen.
Es macht bei den meisten nur einen Unterschied im Kopf.
Man fühlt sich im Trockenanzug sicherer und geht dadurch éventuell größere Risiken ein, wie rausfahren bei schlechterem Wetter, oder weiter Weg usw.
So kann die gefühle Sicherheit aus sehr trügerisch sein.

Gruß
Waldemar


allgemein und statistisch betrachtet hast Du absolut Recht.
Nur hilft das alles nicht, wenn Du konkret als Einzelfall betroffen bist und nach 5 - 10 Minuten die Lichter ausgehen.

Ich hab in meinem Fall das große Glück, das ich nicht sehr seefest bin:biglaugh:deshalb werde ich auch mit Trockenanzug kein unnötiges Risiko eingehen.:wave:
 
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