Anordnung der Ringe oben UND unten?

MarcelHH91

Stammnaffe
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Moin Moin aus Hamburg. :-)

Ich hoffe für meine Frage den richtigen Bereich hier im Forum gewählt zu haben. :-)

Zunächst kann ich mich bei der gelegenheit ja direkt mal vorstellen. Ich heiße (Achtung, Überraschung) marcel, bin 26 Jahre jung und komme tatsächlich aus der schönsten Stadt Deutschlands. :-)

Im Bezug auf das Angeln würde man mich wohl als Einsteiger bezeichnen. Hier in Deutschland darf ich auch noch gar nicht Angeln. Bisher war ich zweimal in Norwegen und werde Ende April wieder da sein. Ich habe nun mal den Spaß an der Sache entdeckt und versuche für meinen dritten Angelurlaub mehr Ahnung zu haben wie die ersten beiden male. Die Lidl-Angelsets haben nun auch ausgedient, bin bereits in Besitz zweier mit Sicherheit besseren Kombos. :-)

Nun aber zu meiner tatsächlichen Frage. Ich habe auf Facebook ein Video entdeckt, auf dem einer zu sehen ist, der wohl vermutlich gerade einen Heilbutt hochpumpt. Seine Rute ist mit einer Multirolle bestückt. Auf diesem Screenshot ist zu sehen, dass der erste Ring auf der Rute nach oben zeigt. Genauso hätte ich jetzt erwartet, dass die anderen Ringe der Rute auch nach oben zeigen. Allerdings ist genau das Gegenteil der Fall.

Jetzt stellen sich mir zwei Fragen.

Nummer 1: Warum macht man das?

Und als zweites: Wie läuft die Schnur von oben nach unten? Mitten durch die Rute oder ist sie außen herum gewickelt?


Ich bin mir sicher, jemand kennt die passenden Antworten. :-)

lg
 

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Das ist eine Spiral wrap. Die Schnur wird von Oben nach unten geführt über 2 oder 3 Ringe je nach laune. Der Vortil liegt bei multirollen das durch die "Hängenden" Ringe die Rolle Oben in der Mitte stabilisiert wird und nich timmer so kippelt. Ist eine gute sache wenn es professionell gemacht ist.
 
Danke für die Erklärung. Das bedeutet man braucht nicht so sehr darauf achten, die ganze Gerätschaft gerade zu halten, weil durch die nach unten hängende Last im Gegensatz zu dem durch die Multirolle bedingtem Schwerpunkt oberhalb der Rute das ganze im Gleichgewicht hält.

Und die Schnur läuft dann einfach über die Rute oder gibt es "spezielle" ruten, die nach den ersten Ringen eine Art durchführung haben, ähnlich wie bei den Inline-Ruten?
 
Das ist eine Rute für das Fischen mit Multi-Rolle mit einer sogenannten "Spiral-Guide"-Beringung :a010:
Nur der erste Ring der Rute nach der Rolle zeigt nach oben, die nächsten beiden "drehen" die Schnur um jeweils 60° zu einer Seite und der vierte Ring steht dann schon u 180° zum ersten nach unten auf der Rute.
Das hat Vorteile beim Handling weil dadurch die die Tendenz "Kippelei" nach links und rechts unterdrückt wird, die eine Multi-Rute durch den oben liegenden Schwerpunkt sonst automatisch hat.
Im Rutenbau-Bereich dieses Forums ( https://www.norwegen-angelforum.de/forums/rutenbau.94/ ) wirst Du sicher einiges zu dem Thema finden.
Als ich persönlich eine solche Rute das erste mal in einem Ami-Forum sah, war mein erster Gedanke auch wie Obelix: "Die spinnen , die Amis!":a055:
Dann kam der Ingenieur in mir hervor und ich überdachte Krafte, Drehmomente und Co und seit dem ich meine ersten Multi-Rute mal so aufgebaut habe, bin ich von SGS (Spiral-Guide-System) so überzeugt, dass ich für mich selber nix anderes mehr für Multi-Ruten mehr baue!:a020:
Mit SGS kippelt die Rute auch ohne Kreuzschlitz/Gimbal nicht mehr und sowohl das Fischen als auch das Drillen sind für die vordere Hand deutlich entspannter weil sie nicht mehr damit beschäftigt sein muss, ständig die Rute so gegenzusteueren, dass die Rute nicht zur Seite kippt.:a020:
 
Danke für die Erklärung. Das bedeutet man braucht nicht so sehr darauf achten, die ganze Gerätschaft gerade zu halten, weil durch die nach unten hängende Last im Gegensatz zu dem durch die Multirolle bedingtem Schwerpunkt oberhalb der Rute das ganze im Gleichgewicht hält.

Und die Schnur läuft dann einfach über die Rute oder gibt es "spezielle" ruten, die nach den ersten Ringen eine Art durchführung haben, ähnlich wie bei den Inline-Ruten?
Die Schnur wird wie oben schon beschrieben mit den ersten Ringe um die Rute herumgeführt.
Auf diesem Foto einer meiner Ruten ist das recht gut zu sehen
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Willkommen im im Club der Neugierigen oder Besitzer eines Spirale Wrap:-)
Das Konzept der Spiralberingung bringt im Einsatz in der Tat einige Vorteile - der interessanteste ist wirklich, dass das Kippverhalten von oben gefischten Multis unter Last aufgehoben wird! Ab einer - rutenabhängigen- Belastung kommt die Rolle von selber nach oben:-) Das ist erstmal schön für eine Demo....aber im.realen Einsatz reduziert das den Kippeffekt enorm! Und darauf kommt es an!
Mfg Nick
 
Ah okay. Bringt das irgendwelche Nachteile mit sich?
Ich glaube, dass probier ixh auch aus.
Nachteile? :a0155:
Man muss sich einige "Kommentare" von nicht Eingeweihten anhören:a055:, darüber hinaus braucht die Rute beim Verpacken minimal mehr Platz im Transport-Rohr (Ringe nach beiden Seiten) .
Und man muss ich bei der Multi entscheiden, ob Rechts- oder Linkshand, denn die Drehung der ersten Ringe, die "Spirale" geht immer entgegen der Kurbelhand. Bei einer Rechtshandrolle also nach links (gegen den Uhrzeigersinn )und bei einer Linkshandrolle nach Rechts (im Uhrzeigersinn)

Vorteile neben der "Kippel-Festigkeit" ist noch die Tatsache, dass man mit 1 oder 2 Ringe weniger auskommt als wenn alle Ringe nach oben zeigen.:a010:
 
Vorteile neben der "Kippel-Festigkeit" ist noch die Tatsache, dass man mit 1 oder 2 Ringe weniger auskommt als wenn alle Ringe nach oben zeigen.:a010:

Auch interessant. Ich dachte bisher, dass mehr Ringe auf jedenfall besser sind, damit sich das Gewicht der Last besser über die Rute verteilt. Ich hätte jetzt aber erwartet, dass sich das verschlechtert, wenn die ersten Ringe bloß zur Schnurführung da sind.
 
Sicher ist mit mehr Ringen die Lastverteilung besser aber bei einer Multi-Rute baut man ja auch deswegen so viele Ringe drauf, damit die Schnur unter Biegung der Rute nicht den Blank berühren kann. Da bei einer Spiral-Wrap-Rute die Ring ab No.4 ja sowieso unter der Rute sind ist diese Gefahr nicht mehr gegeben und man kann (nicht muss) 1-2 Ringe einsparen.:genau:
Die ersten Ringe, die zur Schnurführung nach unten dienen, übertragen genau so viel Kraft auf den Blank wie bei "normaler" Anordnung.
 
Hi Zusammen!

Ich muss heute abend mal Bilder machen die Methode wie es Axel macht ist die meist bekannte, ich hab allerdings in diversen Internetseiten in Amiland das gesehen mit einem sogenannten Pumper Guide.
Der Vorteil ist dadurch dass der Zweite Ring im Prinzip um 90 Grad verdreht zum ersten Ring angebracht dass die Schnur sehr schnell und früh um den Blanki geführt wird. Hierzu wird eine normale Ringaufteilung verwendet der erste Ring auf der Oberseite montiert der zweite Ring auf der Unterseite und genau dazwischen um 90Grad verdreht der kleine Pumper sodaß die Schnur möglichst nahe am Blank geführt wird.
Ich hab mir von Advanced Tackel den Hot Iron genau so aufgebaut allerdings mit einem Pumper links und rechts dadurch kann ich die Rute egal mit welcher Multi links oder Rechtshand fischen.
Erfahrungsgemäß tendiert die Multirolle immer auf die Getriebeseite zu kippen und durch die entgegengesetzte Schnurführung über den Pumper liegt die Rute absolut neutral in der Hand so zumindest meine Erfahrung.
 
Ich mache das Thema noch mal kurz auf.

Bei der Anordnung der Spirale gibt es laut einem Link von acidrod 3 Varianten. Favorisieren würde ich aus dem Bauch heraus die Revolver-Anordnung (1) mit Versetzung des Starterringes, bis die Schnur unter Last mittig zum Blank verläuft, jedoch benötige ich da 4 Ringe für die Spirale.

Fragen: Reicht da nicht auch die einfache Spirale mit 3 Ringen und Versatz (0/-10, 90, 180) für die Bootsangelei? Habe ich so Einbußen in der Aktion?
Rute: 15-40 Lbs, PE # 2-4, 12 kg
Blank: Expert EG71020204, im Handteil gekürzt um 30 cm (nun 2.10 m)
Ringe: 7+1

Laut diversen Einschätzungen wurde bei Spirale mit Multi bei 2.10 m 7+1 als üblich bezeichnet, ...richtig?
 
Wenn Du nur 3 Ringe für die Drehung nutzt sieht das


a. relativ "eckig" aus, die Drehung mit 4 Ringen (0/-10, 60, 120, 180°) wirkt viel harmonischer
und
b. es könnte (muss nicht) in extremen, ungünstigen Drillsituationen zu einer Berührung von Schnur und Blank zwischen Startring und dem ersten Ring danach (bei 90°) kommen. Ist zwar unwahrscheinlich aber im "Gesamtbild " mit dem harmonischeren Aussehen bevorzuge ich persönlich die "4-Ring-Methode":a010:
Laut diversen Einschätzungen wurde bei Spirale mit Multi bei 2.10 m 7+1 als üblich bezeichnet, ...richtig?
Da reicht 7+1 sicher aus:a020: wenn Du nicht gerade einen Blank mit extremster, weicher Spitzenaktion hast, wo man vorne doch noch mal etwas enger platzieren würde...aber der EG71020204 ist definitiv nicht mit solch einer extremen Spitzenaktion "gesegnet", also sind hier mit Spiralguide 7+1 absolut in Ordnung:a020:
 
Wenn Du nur 3 Ringe für die Drehung nutzt sieht das


a. relativ "eckig" aus, die Drehung mit 4 Ringen (0/-10, 60, 120, 180°) wirkt viel harmonischer
und
b. es könnte (muss nicht) in extremen, ungünstigen Drillsituationen zu einer Berührung von Schnur und Blank zwischen Startring und dem ersten Ring danach (bei 90°) kommen. Ist zwar unwahrscheinlich aber im "Gesamtbild " mit dem harmonischeren Aussehen bevorzuge ich persönlich die "4-Ring-Methode":a010:

Da ich mal eine Rute mit 3 Ringen für die Drehung hatte, kann ich das ganze nur bestätigen. Insbesondere bei einer parabolischen Rute kann die Konsequenz b. definitiv auftreten. Daher habe ich meine Xzoga damals nochmal von 3 auf 4 Ringe für die Drehung umbauen lassen.
 
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